Hallo meine Lieben,
ich bin Stephanie. Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit dem Thema Kontaktsperre beschäftigt. Ich habe viele Einträge in diesem Forum dazu gelesen. Ein Thema, mit dem auch ich schon so oft hart zu kämpfen hatte. Das mich so sich richtig hat leiden lassen. Denn es hat so weh getan, mit einem geliebten Menschen von heute auf morgen einfach nicht mehr reden zu können. Kurz gesagt: Eine schei. Zeit.
Beim Durchlesen der Einträge auf diesem Forum, wollte ich zu den einzelnen Beiträgen immer etwas schreiben - Rat, Mut geben. Ganz einfach meine Erfahrungen mit euch teilen. Doch meine Intuition hat mir gesagt, dass es nicht ausreicht kurze Kommentare zu verfassen. Und so kam ich auf die Idee, all meine Erfahrungen und meine heutige Sichtweise zu diesem Thema in einem Artikel mit euch zu teilen.
Vielleicht hilft er euch, euren eigenen Weg durch die Kontaktsperre zu finden? Vielleicht gibt er euch neue Impulse? Vielleicht könnt ihr auch gar nichts damit anfangen... mein Herz, sagt mir nur, dass ich ihn an dieser Stelle mit euch teilen will.
WARUM FÄLLT UNS DIE KONTAKTSPERRE SO SCHWER?Soll ich den Kontakt zu meinem/r Ex abbrechen? Oder nicht? Mit diesen Gedanken spielt man oft, wenn man vom Partner verlassen worden ist. Man ist hin und her gerissen. Man weiß, dass jeder Kontakt zum Ex-Partner einem eigentlich nicht gut tut. Man weiß, dass jeder Kontakt einen nur leiden lässt. Man weiß, dass es an der Zeit ist, sich ganz auf sich zu fokussieren. Doch gleichzeitig keimen auch Zweifel auf: Es gibt doch noch soviel zu klären. Es gibt doch immer noch die Möglichkeit, dass er/sie zurückkommt. Und wird er/sie mich so nicht vergessen? Fragen über Fragen - und das ist erst der Anfang.
Denn wenn man sich dann für eine Kontaktsperre entschieden hat, geht es munter weiter mit dem Gedankenkarussell: Noch ein Anruf, noch eine WhatsApp Nachricht. Oh, er/sie hat mir geschrieben - da muss ich doch antworten. An einigen Tagen fällt es einem leichter. Man fühlt sich gut. Man ist stolz so lange durchgehalten zu haben. An anderen Tagen wiederum fällt es einem so unwahrscheinlich schwer. Die Versuchung ist einfach so groß. Man kann an nichts anderes mehr denken. Man wägt ab: Was könnte alles passieren, wenn man seinen oder seine Ex jetzt anrufen würde? Würde es einem besser gehen? Würde er/sie vielleicht sogar zurückkommen?
Eine verzwickte Situation - diese Kontaktsperre. Oder liegt es an uns? Machen wir uns die Kontaktsperre vielleicht verzwickter als sie in Wirklichkeit ist? Definitiv: Ja.
DENKE NUR AN DICH. NIMM DIE SACHE NICHT ZU ERNST. SEI EHRLICH ZU DIR SELBST. DER REST ERGIBT SICH VON GANZ ALLEINE.DENKE NUR AN DICH Für eine Kontaktsperre zu deinem/er Ex, sollte es eigentlich nur einen Beweggrund geben: Und das bist du selbst. Kein anderer Grund sollte bei dieser Entscheidung im Vordergrund stehen. Eine Kontaktsperre kann dir dabei helfen, dir eine bewusste Auszeit von allem zu nehmen. Zeit, um dich zu sammeln. Um zu fühlen, was in dir passiert. Um dich zu sortieren. Um alles zu verarbeiten. Um zur Ruhe zukommen.
Stelle in dieser Zeit den Menschen in den Mittelpunkt, der am wichtigsten in deinem Leben ist: Dich selbst. Wenn du fühlst, dass der Kontakt zu deinem/er Ex dir gerade nicht gut tut. Wenn du merkst, dass es dir nach jeder Nachricht nur noch schlechter geht. Wenn du spürst, dass nach jedem Telefonat deine Hoffnungen zunichte gemacht werden. Dann solltest du trotz aller Zweifel und Hoffnungen ehrlich zu dir sein und dich bewusst dafür entscheiden, dich für eine gewisse Zeit, von alldem zu distanzieren was dir gerade nicht gut tut. Und dazu gehört auch der Kontakt zu deinem/er Ex-Partner/in.
Denke bei dieser Entscheidung nur an dich. Und ja nicht an deinen/e Ex. Lass dich bei dieser Entscheidung nicht von irgendwelchen strategischen ZURÜCK-HABEN-WOLLEN Motiven verleiten. Getreu nach dem Motto: Wenn ich mich rar mache, kommt mein/e Ex bestimmt wieder zurück. Diese Strategie lässt dich nur hoffen. Lässt dich länger und tiefer leiden, als unbedingt notwendig. Konzentriere dich nur auf dich selbst. Und der Rest wird folgen.
NIMM DIE SACHE NICHT ZU ERNSTJetzt geht es an die Durchführung oder besser gesagt das Durchhalten der selbstauferlegten Kontaktsperre. Es wird immer wieder Momente geben, in denen du an deiner Entscheidung zweifeln wirst. Momente, in denen du nur zu gerne zu deinem Handy greifen und deinen/e Ex anrufen willst. Nur eine kleine Nachricht, was macht das schon aus. Vielleicht hat er/sie seine Meinung geändert. Ich muss nur den ersten Schritt machen und dann wird sich bestimmt etwas ändern. So oder so ähnlich wird es in deinem Kopf klingen.
Im Netz gibt es für diese Situation allerhand Tipps wie zum Beispiel:- Verstecke dein Handy abends an einem Ort, an dem du nicht drankommst wie z.B. Briefkasten, Garage, etc.
- Lass dein Handy Zuhause wenn du feiern gehst, so vermeidest du die unnötigen Betrunkenen-Sehnsuchts-
Nachrichten.
- Lösche deine Nachrichten von deinem/er Ex, damit du sie nicht immer und immer wieder lesen kannst.
- Führe eine Strichliste für jeden Tag, an dem du deinem/e Ex nicht angerufen oder geschrieben hast.
- Und so weiter, und so weiter ...
Ich habe einige von diesen Tipps ausprobiert - mit mehr oder weniger Erfolg. Rückblickend kann ich heute nur sagen: Nimm die Sache nicht zu ernst.
Es ist super, wenn du dich für den Schritt einer Kontaktsperre entschieden hast. Wenn du dich ganz auf dich konzentrieren willst. Aber es wird immer Momente geben, in denen du schwach werden wirst. In denen du die vertraute Nähe zu deinem/er Ex suchst. Noch einmal seine/ihre Stimme hören willst. Die Dinge noch einmal durchkauen willst. Das ist natürlich. Mach dich nicht verrückt, wenn dieser Moment kommt. Obwohl du stark sein willst. Obwohl du die Kontaktsperre doch wirklich durchziehen willst - für dich. Es ist so wie es ist. Kämpfe nicht mit aller Kraft dagegen an.
Je stärker du gegen etwas kämpfst, desto mehr Macht gibst du ihm.Und das gilt auch für die Kontaktsperre. Eine selbstauferlegte Kontaktsperre ist wie ein Entzug. So wie wenn man aufhören will zu rauchen. Die Gedanken kreisen nur noch um das Rauchen. Man wird verrückt. Man versucht, die Sucht zu unterdrücken. Man kämpft dagegen an. Und das Verlangen wird stärker und stärker. Für die Nichtraucher unter euch: Stellt euch einfach vor, ihr macht eine Diät - denn hier greift das Prinzip auch wunderbar.
Doch was kannst du tun? Sobald du das Verlangen verspürst deinen/e Ex anzurufen, tue Folgendes:1. Setze dich hin. Für 5 Minuten. Schließe die Augen. Werde ruhiger.
Konzentriere dich auf deinen Atem.
2. Öffne die Augen. Und dann stelle dir folgende Fragen:
- Warum will ich in diesem Moment Kontakt zu meinem/er Ex aufnehmen?
- Was will ich ihm/ihr sagen?
- Wird es mir gut tun?
- Wird sich die Situation für mich ändern?
- Habe ich ihm/ihr das schon einmal gesagt?
- Wenn ja, wie ist das Gespräch damals verlaufen?
- Wie habe ich mich damals gefühlt?
- Was hat es mir damals gebracht?
- Wenn nein, was erhoffe ich mir davon, wenn ich ihm/ihr das jetzt alles sage?
Wenn du diese Fragen für dich durchgehst, denke daran:
SEI EHRLICH ZU DIR SELBST. Beantworte die Frage so, wie sie in diesem Moment gerade für dich sind. Belüge dich nicht, nur weil du denkst, diese Antwort wäre wahrscheinlich die Richtige.
Wenn du alle Fragen aus deinem Innersten für dich beantwortet hast und du dann immer noch den Drang verspürst, deinen/e Ex zu kontaktieren. Dann mach es einfach. Auch wenn es eigentlich gegen deine selbstauferlegte Kontaktsperre verstößt.
Wenn du es tust, dann fokussiere dich dabei auf dich selbst. Das funktioniert so:1. Nimm Kontakt zu deinem/er Ex auf. Und sage ihm/ihr was du dir vorgenommen hast.
2. Beobachte was während der Konversation in dir vorgeht:
- Was fühlst du?
- Welche Emotionen kommen hoch?
- Welche Aussagen von deinem/er Ex lösen, die stärksten Gefühle in dir aus?
- Welche Sätze sagst du immer und immer wieder zu ihm/ihr?
Sobald das Gespräch beendet ist, setze dich hin. Schließe die Augen. Lass alle Gefühle raus, die gerade raus wollen. Wenn du weinen willst, dann weine so lange du willst. Wenn du schreien willst, dann schrei, so laut du kannst.
Wenn alles raus ist, nimm dir einen Zettel und einen Stift und analysiere die Situation. Schreibe deine Beobachtungen auf. Diese Fragen helfen dir dabei:Zitat:- Wie fühle ich mich jetzt nach dem Gespräch?
- Hat es mir gut getan? Wenn ja, was genau?
- Hat sich etwas geändert?
- Wie habe ich mich während der Konversation gefühlt?
- Welche Emotionen kamen hoch?
- Bei welchen Aussagen hatte ich die stärksten Gefühle?
- Hat es sich für mich gelohnt, die Kontaktsperre zu brechen?
Auch an dieser Stelle gilt das Motto: SEI EHRLICH ZU DIR SELBST. Schreibe auf, wie du die Situation wirklich erlebt hast. Und dann ist die Sache auch für dich gegessen. Ärgere dich nicht, dass du in deinen Augen vielleicht nicht stark genug gewesen bist. Sei nicht so hart zu dir selber. Es ist ganz natürlich, dass du nach einer Trennung immer wieder den Drang verspürst, mit deinem/er Ex sprechen zu wollen. Es ist nur wichtig, dass du nicht mit aller Kraft dagegen ankämpfst und dass du dich bewusst mit der Situation auseinandersetzt - die Fragen helfen dir dabei. Führe diesen Prozess so oft durch, wie es sich für dich richtig anfühlt. Hole vor jedem Gespräch deine Aufzeichnungen raus. Lies sie durch und schau, was es dir beim letzten Mal gebracht hat, dass du deinem Drang nachgegangen bist und ihn/sie angerufen hast. Und dann stell dir nochmal die Frage, ob du ihn/sie jetzt wirklich anrufen willst.
Es kann sein, dass du schon nach einigen Mal erkennst, dass du deinen/e Ex eigentlich gar nicht mehr kontaktieren willst, weil du es nicht mehr brauchst. Es kann aber auch sein, dass du diesen Prozess immer und immer wieder durchleben wirst. Das ist natürlich. Die Fragen werden dir dabei helfen, dass sich der Drang mehr und mehr auflöst. Mit diesen Fragen, beschäftigst du dich intensiv, mit dem was in dir passiert, was in dir vorgeht. Sie helfen dir, dich zu sortieren, dir eine Richtung zu geben. Gegen nichts anzukämpfen, sondern dich so zu sehen und zu nehmen, wie du bist.
UND DER REST ERGIBT SICH VON GANZ ALLEINE. Denk nur an dich. Nimm die Sache nicht zu Ernst. Sei ehrlich zu dir selbst. Der Rest ergibt sich von ganz alleine. Das will ich dir heute mit auf den Weg geben. Und ich hoffe vom tiefsten Herzen, dass diese vier Sätzen dir dabei helfen werden, deinen Weg durch die Trennungsphase zu finden und bewusst zu gehen.