Warum fällt uns die Kontaktsperre so schwer?

@Anette321

Und deswegen ist Kontaktsperre-oder pause nach der Trennung so wichtig.
Man kann nicht zur Ruhe kommen, wenn man noch Kontakt zum Ex-Partner hat. Das gilt für den Verlassenen als auch für den, der verlässt.

Oft hat der, der verlässt zwar schon mit der Beziehung abgeschlossen, aber nicht unbedingt mit dem Menschen an sich. Restgefühle sind oft noch vorhanden-und wenn es nur Gewohnheit ist- sie reichen nur eben nicht mehr für eine Beziehung.
Ohne Abstand passiert dann eben genau das, was vielen passiert, auch mir: Man verliert sich in Hoffnungen, weil der Ex-Partner sich nicht klar positioniert.
Dieses ewige Hin und Her, sich nicht sicher sein, dann wieder doch, dann wieder nicht..ich habe das 6 Monate mitgemacht..es ist zermürbend und kräftezehrend. Und der endgültige Cut trifft einen dann umso härter, weil man die Hoffnung nie aufgegeben und die Trennung nicht akzeptiert hat.

Mein Ex hat eine Woche nach unserem letzten Treffen -zu dem Zeitpunkt waren wir bereits 6 Monate getrennt, aber er hat den Kontakt weiterhin gehalten, weil er mal wollte, dann wieder nicht, dann wieder doch- die Restbeziehung ausschleichen lassen und mit einer alten Bekannten angebandelt.
Ich habe es zwar erst 5 Wochen später erfahren, aber schon geahnt, trotzdem hat es mich wie ein Schlag getroffen.

Letztlich spielt aber keine Rolle, es ob es eine andere gibt oder nicht. Fakt ist doch, dass sich weder dein noch mein Ex in den ganzen Monaten klar für mich bzw. dich entscheiden konnte, richtig?
In meinem Fall bin ich mir sehr sicher, dass die Neue nur eine Trostbeziehung ist. Sie gibt ihm genau das, was ich ihm nicht (mehr) geben konnte und er kann an ihr sein Helfersyndrom ausleben.
Zudem habe ich ja auch gespürt, dass es ihm in den letzten 6 Monaten nach der Trennung nicht gut ging mit der ganzen Situation. Da er nicht in der Lage ist zu reflektieren, ist es nur logisch, sich nach dem ganzen Stress einen Trosthelfer zu suchen. Ja, tut mir saumäßig weh, aber auch ohne die andere würde es an der Situation nichts ändern.

Und dein Ex sagt ja auch, dass er nicht mehr kann und will. Irgendwann ist halt ein Punkt erreicht, wo man sich selbst schützen muss. Und das geht eben nur über eine Kontaktsperre, um zur Ruhe zu kommen und wieder zu sich selbst zu finden, weil alles andere nur den Verabeitungsprozess verzögert und man sich es damit nur unnötig schwer macht.

Zitat von Anette321:

Für was brauch er den Distanz, ihm geht es gut, hat längst abgeschlossen

Mit der Beziehung mag er abgeschlossen haben, eine Trennung schließt man in der Regel nicht einfach so von jetzt auf gleich ab. Gibt bestimmt Ausnahmen; die sind mit allem direkt nach der Trennung durch, ich vermute mal, das dürfte aber eher selten der Fall sein. Keine Ahnung.

Ansonsten schließe ich mich Iunderstand an.
Gerade dieses vielleicht in x Wochen, ich weiß nicht sicher und anderes blabla, darauf kannst du einen Schaiss geben.
Übersetzt heisst das: Eigentlich bin ich durch mit dir, mag es dir aber so hart nicht sagen, um dir nicht noch mehr weh zu tun.
Und erkennen nicht, dass sie einem damit noch mehr weh tun, weil man sich an einer Hoffnung festhält, die nicht existiert.

Mein Ex hat mir selbst noch beim Trennungsgespräch gesagt, dass er mich liebt und immer lieben wird. Und? Was nützt mir das jetzt? Er ist trotzdem bei der Anderen und nicht bei mir.
Hat er es ernst gemeint? Keine Ahnung, ich versuche, nicht darüber nachzudenken, weil das Unverständliche dadurch noch unverständlicher wird. Selbst wenn es stimmen würde, wäre es mir lieber gewesen, er hätte gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Denn das macht es nicht einfacher, auch wenn er es vielleicht denkt.

Rechne bitte nicht damit, dass er sich noch einmal melden wird, um die Beziehung wieder aufzunehmen.
Wenn er sich meldet, dann vermutlich eher aus Nostalgie oder anderen Motiven, die nicht unbedingt mit Liebe zu tun haben.
Tut mir leid, wenn ich dir das so knallhart sage. Ich muss mir das auch immer wieder vorhalten, sobald ein Fünkchen Hoffnung am Horizont erscheint.
Nein, besser keine Hoffnung machen, egal, was er sagt.
Er wüsste es, wenn es anders wäre. Zweifel sind immer als nein zu deuten, ansonsten würden sie nicht zweifeln.