Hallo Nicole,
schon vor ein paar Tagen hatte ich mir überlegt, ob ich auf einen Beitrag von Dir antworten soll, denn teilweise erkenne ich mich in Deiner momentanen Problematik (wenn man das mal so formulieren möchte) wieder.
Kurz zum Verständnis: Wurde vor einem Dreivierteljahr verlassen, allerdings hatte ich eine gesamte Ablösungszeit von 2 Jahren, von daher war die endgültige Trennung im Sommer letzten Jahres nicht mehr so dramatisch. Ich war eher vor ca. 2 Jahren häufig hier anzutreffen, als diese Ablösungszeit begann.
Nun war ich ca. ein halbes Jahr richtig Single und habe (zusammengenommen mit den 2 Jahren vorher) nun sehr schön gelernt, alleine zu sein und vor allen DIngen alleine mein komplettes Leben zu meistern. Bin übrigens 26 Jahre alt.
Okay, zum Thema zurück: Ich war sehr stolz darauf, dass ich es endlich geschafft hatte, einigermaßen zu mir zu finden.
Nun habe ich vor Weihnachten einen sehr lieben Mann kennengelernt, der sehr gut zu mir passt und wir sind nun schon 2,5 Monate zusammen.
Ich kann nur sagen: Alles bestens, der Charakter passt, die Lebensvorstellungen, der Humor usw. usw. usw. Auch die Gefühle stimmen 100%ig.
Trotzdem fühle ich mich manchmal ganz seltsam. Endlich habe ich das, was ich immer gesucht habe: Einen Mann, der für mich da ist, der lieb zu mir ist, der sich auch mal auf mich einstellt und ich mich nicht immer nur auf ihn...usw. usw.
Ich habe also wirklich einen Glücksgriff getan, wie ich jeden Tag mehr festelle.
Aber auf der anderen Seite ist das jedoch alles eine riesige Umstellung für mich. Ich war so stolz auf mich, alles alleine zu schaffen. Jetzt arbeite ich wieder im Team-Work und damit habe ich manchmal noch Probleme. Ich meine, so verlerne ich doch, alleine sein zu können, oder? Das ist mir manchmal noch unangenehm, dieser Gedanke.
Ich habe keine Verlustängste oder sowas, aber ich komme auch noch nicht 100 %ig damit klar, das gefunden zu haben, was ich so lange suchte.
Letzten Freitag war es ganz seltsam, da überlegte ich mir, ob es nicht besser wäre, wieder alleine zu sein. Eigentlich total bescheuert. Heute denke ich wieder, um Gottes Willen, wie schön Du es in der neuen Beziehung hast, wie verliebt Du bist, wie verliebt er ist usw.
Ich verstehe mich und meine Schwankungen hier auch nicht immer, aber ich stelle fest, mit jeder Woche, jedem Tag werde ich stabiler.
Ich denke manchmal, die Ursache bei mir ist, dass ich so hart darum mit mir selbst kämpfen musste, mein Leben allein zu meistern (meine erste große Liebe ist nach 8 Jahren zerbrochen, ich war noch nie alleine und hatte vorher auch nie alleine gewohnt, das war eine sehr schwierige und lehrreiche Zeit).
Nun habe ich es geschafft und nun kann ich mein Gelerntes gar nicht lange anwenden, weil ich mein neues Deckelchen relativ schnell kennengelernt habe und weil es vor allen Dingen aussieht, als würde das was längeres geben, weil die grundsätzlichen Dinge einfach sehr gut passen...
Soweit bin ich mit meiner Analyse.
Das wollte ich Dir nur mal mitteilen, vielleicht erkennst Du Dich ja auch etwas in meinem Seelenleben wieder.
Ich habe für mich beschlossen, das als Umstellungsphase zu sehen und finde die Selbstanalyse sehr interessant.
Im übrigen denke ich mir manchmal: Mein Gott, Du machst Dir echt selbst Probleme. Du hast es jetzt wieder richtig gut, also genieße es einfach und sei still Aber was tun, wenn man eben solche Gedanken hin und wieder hat?
Wünsche Dir, dass Du mit allem bald so richtig gut klarkommst!
Viel Glück und liebe Grüße
Maryleen