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Warum aus Affären so häufig nicht mehr wird

K
Zitat von Random:
@kaetzchen,

vielleicht bist du auch nur einfach gerade ziemlich im Eimer.

Das wäre zumindest eine Erklärung für den sich mir unterhalb der intelligenten und fetzigen Worte ergebenden, leicht wirren Zickzackkurs.


Ich sehe hier keinen Zickzackkurs. Ich gebe nur nicht immer MEINE persönlichen Erfahrungen und Meinungen wieder, sondern auch die anderer, die ich in zahlreichen Gesprächen gehört habe. Und ich mag es nicht, wenn mir Worte im Mund rumgedreht werden.

Ich habe gesagt, dass es Männer gibt, die fremdgehen, weil sie ihre Partnerin nicht mehr attraktiv finden. Es gibt auch Frauen, die fremdgehen, weil sie ihren Partner nicht mehr attraktiv finden. Das heißt aber natürlich NICHT, dass alle fremdgehenden Männer ihre Partnerin nicht mehr attraktiv finden wenn das jemand unbedingt daraus lesen möchte, ist das leider nicht mein Problem, denn das habe ich nun wirklich nicht gesagt.

21.08.2016 10:57 • x 1 #256


Y
Amen .

21.08.2016 10:59 • #257


A


Warum aus Affären so häufig nicht mehr wird

x 3


K
Es gibt auf beiden Seiten immer wieder Gründe, etwas zu zerreißen oder etwas zu legitimieren - eine Affäre betreffend. Beide AP legen sich etwas zurecht, ohne darüber ein Wort verloren zu haben.
Ist das in einer zerrütteten Ehe anders, in der nur noch dem Schein nach dem Papier Rechnung getragen wird? Das ist Fassade - der/m Partner/in gegenüber, sich selbst gegenüber und nach außen hin auch.
Die FAKTEN werden sowohl innerhalb einer Affäre und auch innerhalb einer zerrütteten Ehe verdrängt, weil die unangenehmen Dinge niemand wirklich wahrhaben will. Es wird schön-geredet, weil es angenehmer ist? Es wird sich jeweils weiter etwas vorgemacht, was nicht mehr vorhanden ist.

Klar...es gab schon immer Affären. Es gibt sie aktuell und es wird sie immer wieder geben. Wer sich wirklich bewusst ist, was sie/er mit einer Affäre auslöst - das WILL niemand wirklich wissen! Wer eine Affäre hinter sich hat - ob sie bekannt wurde oder nicht - die/der weiß, was damit zusammenhängt, sofern sie/er wirklich offen damit umgeht - vor allem mit sich selbst!

Es war in einem der letzten Beiträge zu lesen, dass es NUR um´s jeweilige EGO innerhalb einer Affäre geht...um sonst nichts! Eine Affäre ist eine Heuchelei sich selbst gegenüber. Das ist nicht nur Betrug am EP, sondern auch ein Selbstbetrug - u. a. durch Schönrederei, durch Rücksichtslosigkeit Anderen gegenüber.
Was den Ehebetrug und das Lügen angeht - innerhalb einer Affäre wird gelogen, wird vorgegaukelt - und zwar von BEIDEN. Es wird betrogen - von BEIDEN. Der Verh. vollzieht den Betrug am Ehepartner direkt - die/der Geliebte macht es AUCH direkt, indem sie/er um den Verh. immerzu buhlt, ihn anhält, sich zu treffen, ihn anhält, über mediale Technik auf der Ebene einer Affäre (weiterhin) in Kontakt zu bleiben, um NUR vermeintlich Angenehmes und die Schokoladen-Seiten des Lebens mittels stets ausgleichendem Austausch per Phone, Brief, Mail, ggf. Skype.

Diese Tage hatte ich ein Gespräch mit einer Frau, deren Ehe auseinander brach, weil eine andere Frau in die Ehe eingebrochen ist. Der Ehemann hat die Ehe beendet, hat sich scheiden lassen. Es war die Hölle bis zur Scheidung für Frau und Kinder....und erst recht darüber hinaus. Die Ehefrau ist seit Bekanntwerden des Ehebetruges nicht mehr in der Lage, Emotionalität Männern gegenüber zuzulassen, Gefühle zu entwickeln - auch mehr als 7 Jahre nach der Trennung/Scheidung nicht.
Die drei erwachsenen Kinder - alle um die 30 - hegen einen Groll auf den Vater. Auch das Stiefkind des Vaters - von der Mutter in die Ehe gebracht - hat den Stiefvater verstoßen. Alle 3 wollen mit dem Vater nichts mehr zu tun haben, weil er es zuließ, dass eine Frau in die Familie einbricht und das vorher intakte Familienleben zerstört hat. Ein Sohn wurde nach der Trennung zum Problemfall. Er ist immer noch nicht wieder auf dem Damm, weil er die Situation nicht verkraftet. Er braucht große Fürsorge der Mutter, die sich für den Sohn aufopfert, obwohl sie selbst total neben sich ist.
So viel zu einer Situation, wenn jemand in eine Familie einbricht - durch einen Ehepartner begünstigt, der sich aus Hilflosigkeit an jemand anderes wendet, um SEINE Probleme zu verdrängen, indem er flieht - in die Arme einer anderen Frau, die keine Rücksicht auf die Ehefrau, auf die 3 Kinder und den Familienverbund genommen hat, um aus EIGENNUTZ ihre Vorteile auszunutzen.

Wie schon mal geschrieben - es juckt weder Frau noch Mann, was sie mit einer Affäre insgesamt anrichten. Das EGO hat Priorität. Es geht NUR um die EIGENE Bedürfnisbefriedigung der AP. Jeder sieht zu, die Wünsche befriedigt zu bekommen, ohne den AP zu befriedigen.

Das habe ich bewusst provokant geschrieben, um einer möglichen Legitimation durch Schönreden einer Affäre zu entgegnen. Es GIBT keinerlei Legitimation für eine Affäre...und das sage ich, der knapp 9 Jahre in einer Affäre (Fernbeziehung) war...

21.08.2016 11:03 • x 7 #258


K
Nein, die Legitimation gibt es sicherlich nicht. Aber wenn Menschen gut wären und nicht auch egoistisch, hedonistisch, triebgesteuert, dann gäbe es auch keinen Krieg, keine Attentäter und Mörder, niemand würde hungern ... ja, das wäre schön, aber leider ist es eben auch utopisch ...

21.08.2016 11:12 • #259


D
@kuddel, ich gebe Dir in vielem recht, vor allem das mit dem Selbstbetrug. Keine Frage es werden wirklich viele Dinge missachtet in einer Affäre und ich finde und fand das schon immer total sch... Dennoch muss ich etwas einwenden. Wenn ein Mann (oder Frau) wegen einer Affäre die Ehe beendet, dann ist die Affäre nur Anlass, aber nicht Grund. Ich finde es sehr bedenklich, wenn man die Kinder im Glauben lässt, dass der Vater alles durch die Affäre kaputt gemacht habe. Es wäre für die Kinder viel hilfreicher, wenn beide Eltern sich mit dem Scheitern der Ehe auseinandersetzen würden, statt einen zu dämonisieren. BEISPIEL: Mein Onkel hat auch seine Frau und Kinder wegen der Affäre verlassen. ABER, die EF saß immer nur dumm zu Hause rum, hat sich ganz in ihrer Hausfrauen- und Mutterrolle eingeigelt und ist nicht ihrer Rolle als Ehefrau nachgekommen. Damit meine ich nicht S., sondern Nähe, Aufmerksamkeit, etc. Ja und dann hatte er die Affäre mit einer Frau, die mit ihm das Leben geteilt hat. Und da ist er gegangen. So tragisch es war, die Ehe ist gescheitert, weil beide sie nicht aufrecht erhalten konnten. Gewiss ist eine Affäre nicht die feine Art und Weise. Aber um der Kinderwillen (und auch um seiner selbstwillen) sollte man irgendwann die Kurve bekommen und sich fragen, warum die Ehe gescheitert ist.

EGO? Es geht nicht imm nur um das Ego, sondern auch um Not und wichtige Bedürfnisse. Auch die Betrogenen können mit ihrem Ego einen wichtigen Beitrag zu einer Affäre leisten.

21.08.2016 11:18 • x 3 #260


J
Aber genauso

Zitat:
Es gibt auf beiden Seiten immer wieder Gründe, etwas zu zerreißen oder etwas zu legitimieren - eine Affäre betreffend. Beide AP legen sich etwas zurecht, ohne darüber ein Wort verloren zu haben.

Wie schon mal geschrieben - es juckt weder Frau noch Mann, was sie mit einer Affäre insgesamt anrichten. Das EGO hat Priorität. Es geht NUR um die EIGENE Bedürfnisbefriedigung der AP. Jeder sieht zu, die Wünsche befriedigt zu bekommen, ohne den AP zu befriedigen.


ist es im Endeffekt! Ganz Deiner Meinung!

21.08.2016 11:22 • x 1 #261


H
Ja, Kuddel, es ist provokant geschrieben.
Ich sehe Af nicht in dieser Rolle
Sie zerstört nicht das Leben der EF.
Möglicherweise hat sie lange Zeit von solcher gar nicht gewusst.
Oder Am hat behauptet, sie leben schon in Trennung.
Selbst wenn nicht, die Verantwortung für das, was in der Ehe passiert trägt nicht die AF.

Wenn Am ihr Zukunft, Ehe etc verspricht, dann darf sie doch darauf hoffen und sich entsprechend verhalten.

Selbst der Am ist für die so krass von Dir beschriebenen Folgen nicht allein verantwortlich.
Da spielt auch das Vorleben der EF eine Rolle.
Mangelnde Resilienz zum Beispiel oder anderweitig schlechte Erfahrungen.

Sicher, Affären können bei allen Beteiligten schwerwiegende Folgen hinterlassen.
Aber dafür ist nie einer allein verantwortlich.
Da spielen diverse Faktoren zusammen.

Und Kinder leiden hauptsächlich dann unter Problemen der Eltern, wenn diese entweder nicht gelöst werden ( zum Beispiel auch durch Trennung), bzw., wenn ein Elternteil den anderen schlecht macht vor den Kindern.

Bei deiner Geschichte, die Du erzhltest, kommt mir der Verdacht, die Probleme wurden den Kindern großzügig zugetragen.

21.08.2016 11:37 • x 2 #262


D
Ich kenne den Fall, da hat die Mutter den kleinen Kinder gesagt Der Papa hat UNS verlassen. Es gibt de Paar- und die Elternebene. Leider vermischen das viele und dann leiden die Kinder enorm. Natürlich ist eine Trennung traumatisch, vor allem, wenn sie so ablief. Aber das ist auf der Paarebene. Auch wenn es dem Ego der Frau zunächst gut tut, wenn die Kinder sich mit ihr solidarisieren und der Vater zusätzlich bestraft wird, so ist es dennoch falsch. Die Kinder verlieren so ihren Vater und er hat keine Chance etwas zu verändern. Auch wird ihnen die Möglichkeit genommen etwas zu lernen. Sie müssen es nicht gut finden, aber eine differenzierte Sichtweise wäre für alle hilfreich.

Doch, doch die AF trägt auch eine Mitverantwortung. Die Affärenpartner üben sich im Selbstbetrug und verstärken den des anderen. Und, ich wiederhole mich, jeder ist für die Auswirkungen seines Handelns verantwortlich, auch wenn diese indirekt wirken. Wir denken doch auch über die armen Textilarbeiter in Indien nach, wenn wir billige Klamotten sehen und erkennen an, dass deren Konsum den Arbeitern schadet.

21.08.2016 12:11 • #263


G
Jeder im Beziehungsdreieck trägt eine Teilschuld.

Der Affärenführer natürlich den größten Anteil - ist klar.
IDEALERWEISE hätte er etwaige Beziehungsmängel rechtzeitig auf den Tisch bringen sollen oder sich vorher trennen sollen.

Der Ehepartner, weil er etwaige Mängel in der Beziehung nicht bemerkt oder ignoriert hat.
IDEALERWEISE hätte er sich aufmerksamer verhalten und die Beziehung pflegen sollen.

Der Affärenpartner, weil er wissend das falsche Spiel unterstützt und für sich ausnutzt.
IDEALERWEISE hätte er sich nicht darauf eingelassen und auf vorherige Klärung und Beendigung der Verhältnisse gedrängt.

Leider handeln Menschen nicht ideal. Außer einige wenige Idealisten und Theoretiker handeln Menschen in erster Linie menschlich. Jeder so, wie er kann, wie er erzogen, geprägt und veranlagt ist.

Und das schon vor hundert und auch schon vor tausend Jahren und ganz sicher auch in der Zukunft.
Daran werden weder Diskussionen noch Schuldzuweisungen etwas ändern.

21.08.2016 12:40 • x 1 #264


R
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von Random:
@kaetzchen,

vielleicht bist du auch nur einfach gerade ziemlich im Eimer.

Das wäre zumindest eine Erklärung für den sich mir unterhalb der intelligenten und fetzigen Worte ergebenden, leicht wirren Zickzackkurs.


Ich sehe hier keinen Zickzackkurs. Ich gebe nur nicht immer MEINE persönlichen Erfahrungen und Meinungen wieder, sondern auch die anderer, die ich in zahlreichen Gesprächen gehört habe.


Oh, das kann ich nicht gut, sowas zu unterscheiden. Also nur, wenn es sehr deutlich gemacht wird.
Sonst denke ich immer, dass das was jemand schreibt, grad seine Meinung wäre....

Zitat:
Und ich mag es nicht, wenn mir Worte im Mund rumgedreht werden.


Boah, ja
Ätzend ist das. Und anstrengend.
Nur schnell weg von so jemandem.

Zitat:
Ich habe gesagt, dass es Männer gibt, die fremdgehen, weil sie ihre Partnerin nicht mehr attraktiv finden. Es gibt auch Frauen, die fremdgehen, weil sie ihren Partner nicht mehr attraktiv finden.


Jap, bestimmt neben S6-Entzug als Erziehungsmittel mit der häufigste Grund.

Kätzchen, ich hab also übel in einer Wunde gebohrt?.
Das hatte ich nicht vor.

21.08.2016 12:50 • #265


K
Ja...es sollte durchaus ein bisschen kräftiger formuliert werden, um evtl. ein bisschen nachdenklicher zu stimmen - auch sich selbst gegenüber!

@ Dummda

Eine Affäre hat Vorläufer - in der Ehe begründet! Ohne Grund begibt sich NIEMAND in eine Affäre - warum auch? An anderer Stelle hatte ich schon mal beschrieben, dass eine Affäre bereits der zweite Schritt ist...der erste Schritt fand in der Ehe statt - zum Weg (nicht auf dem Weg) in eine Affäre...

Eine Affäre als Weg aus einer Ehe heraus zu nehmen - ein NO GO! Wer DEN Weg geht, hat in der Ehe vollkommen versagt. Einen sauberen Schnitt zu machen, womit ich Trennung/Scheidung meine - DAS wäre eine für ALLE tragbare und auch nachvollziehbare Entscheidung. Das wäre vor allem für Kinder - egal wie alt sie sind -
ein viel sinnvollerer Weg.
Eine Affäre hat IMMER etwas mit Betrug und Lüge zu tun. Sich hinter dem Betrug und der Lüge zu verstecken, legitimiert eine Affäre NICHT! Sich über eine Affäre eine Trennung/Scheidung zu legitimieren - NO. Das ist ein weiterer Betrug an sich selbst.
Es nutzt doch keine Schönrederei, wenn es zu einer Affäre gekommen ist und auch nicht, wenn es zu einer Trennung/Scheidung kommt. BEIDE Partner haben Fehler gemacht und BEIDE stehen in der Verantwortung - sich selbst, dem Partner und den Kindern gegenüber.

Doch...eine AF wie ein AM beteiligen sich direkt an der Zerstörung (ein sehr harter Ausdruck) oder besser Demontage einer EF, resp. eines EM, indem AF/AM um den EM/EF immer wieder buhlt. Solange eine Affäre läuft, ist und bleibt das eine Demontage eines betrogenen EM, resp. einer betrogenen EF.

@hallo

Was Kinder angeht - ob kleine Kinder oder heranwachsende Jugendliche - sie nehmen WAHR, wenn etwas im Umgang mit den Eltern nicht (mehr) stimmt. Denen muss nichts großzügig zugetragen werden. Es macht keinen Sinn, sich irgendwelcher Spekulationen zu bemächtigen. Im geschilderten Fall haben alle 3 Kinder/Jugendlichen wahrgenommen, was los war und sich entsprechend verhalten, was keine Seltenheit ist. Dass Kinder/Jugendliche sich verändern - sogar auffällig verändern (können) - ist nichts Neues. Ein Sohn war sogar SEHR auffällig geworden und hat riesige Probleme bekommen.

Auch wenn bei einigen Usern die Kinder/Jugendlichen/erwachsenen Söhnen/Töchtern mit der Situation einer Affäre eines Elternteils und/oder der Scheidung der Eltern klar gekommen sind, so bedeutet das nicht, dass das bei anderen Kindern/Jugendlichen/erwachsenen Söhnen/Töchtern auch so zu sein hat.

@alle

ICH habe einen Ehemann, mit dessen Frau ich eine Affäre hatte, AUCH betrogen, indem ich mich ständig um dessen Frau bemüht habe. Der EM hat NIE etwas erfahren. Und doch habe auch ich IHN betrogen. Das Argument: Er wusste doch nichts davon, sehe ich als Lachnummer, wenn DAS als Argument angeführt werden sollte...und würde einen weiteren Selbstbetrug darstellen - meinen!

Seid doch mal WIRKLICH ehrlich mit euch selbst! Horcht mal in euch hinein, was es mit EUREN Affären wirklich auf sich hatte, was wirklich in die Krisen der Ehen geführt hat, was evtl. zu Trennung / Scheidung geführt hat.
Jeder MUSS damit umgehen (lernen), wenn sich etwas Anderes ergibt, als das evtl. bisher schöngeredete, weil es momentan so gut in den eigenen Kram passt! Sich wirklich OFFEN diesen Sachverhalten zu stellen - ich will NIEMANDEM unterstellen, nicht WIRKLICH offen mit sich umzugehen - hilft auf lange Sicht ungemein...auch wenn es ggf. sehr schmerzhaft sein kann.

21.08.2016 12:59 • x 2 #266


K
Ich stoße mich ein wenig daran, wie häufig hier gesagt wird: Bevor man eine Affäre eingeht, soll man sich trennen.

Wozu würde das denn führen, außer zu in mancher Augen moralisch einwandfreiem Verhalten? Dass sich jeder gleich trennt, nur weil es mal in der Beziehung kurzzeitig hakt und klemmt? Weil einer von beiden vielleicht temporär keine Lust auf S. hat (aus Krankheitsgründen, persönlichen Gründen wie Stress auf der Arbeit, allgemeiner Unzufriedenheit, kleinen Kindern...)? Natürlich ist eine Affäre dann nicht der goldene Weg, schon klar, und die Welt wäre schöner und besser, wenn man das alles ohne Lügen und Betrug machen könnte. Ist aber in der Regel nicht so.

Nur die Alternative, die hier ständig aufgezeigt wird (erst trennen und dann ...) - ist das wirklich die einzige, beste Alternative? Die meisten Ehen und Beziehungen, in denen fremdgegangen sind, sind sicherlich temporär in einer Krise, aber deshalb ja nicht gleich von Grund auf schlecht und ruiniert. Dafür spricht ja nun mal eben auch die Zahl der Affärenmenschen, die bei ihrem Partner bleiben. Das würden sie doch nicht tun, wenn die Ehe/Beziehung wirklich am Ende wäre?

Ginge es denn den Betrogenen tatsächlich besser, wenn sie nicht betrogen, sondern stattdessen direkt verlassen würden, nur weil es in der Ehe mal kriselt?

Diese Frage stelle ich mir schon lange. Warum akzeptieren wir anscheinend eher, verlassen zu werden, weil wir dem Partner nicht mehr genügen, als temporär hintergangen zu werden, mit der Chance, dass danach alles wieder ins Reine kommt, wenn ich entspannt genug damit umgehen kann?

21.08.2016 13:15 • #267


Blanca
Zitat von kuddel7591:
Es gibt auf beiden Seiten immer wieder Gründe, etwas zu zerreißen oder etwas zu legitimieren - eine Affäre betreffend. Beide AP legen sich etwas zurecht, ohne darüber ein Wort verloren zu haben.

Zitat:
Ist das in einer zerrütteten Ehe anders, in der nur noch dem Schein nach dem Papier Rechnung getragen wird?

Da legen Verheiratete z.B. mitunter auch mal eben so für sich zurecht, daß sie jetzt keine Intimität mehr wünschen und die Welt dennoch weiterhin in Ordnung sei, nur weil der Partner irgendwann resigniert aufgibt.

Zitat:
Wer sich wirklich bewusst ist, was sie/er mit einer Affäre auslöst - das WILL niemand wirklich wissen!

Doch, die meisten Affairenführer wissen das. Sonst würden sie ja nicht so heimlich agieren. Sie wissen genau, daß sonst die Ehe - wahrscheinlich - im Eimer wäre oder zumindest einen Schlag erhält, von dem sie sich nie wieder völlig erholen wird. Darüber sollte man sich als Betrogene(r) nichts vormachen.

Zitat:
Es war in einem der letzten Beiträge zu lesen, dass es NUR um´s jeweilige EGO innerhalb einer Affäre geht...um sonst nichts!

Letztlich ja.

Zitat:
Was den Ehebetrug und das Lügen angeht - innerhalb einer Affäre wird gelogen, wird vorgegaukelt - und zwar von BEIDEN.

Kommt darauf an, wie die Affaire geführt wird. Es gibt Fremdgänger, die von vornherein sehr klar kommunizieren, daß sie keinerlei Scheidungsabsichen haben und die auch später keine Liebe vorheucheln. Trifft so jemand auf eine Frau, die S. und Liebe ebenfalls klar trennen kann und lediglich ihre Lust mit ihm ausleben will, hat die Affaire wenig mit Lügen oder Gaukelei zu tun.

Liest man hier eher selten, was aber auch logisch ist: Stille Genießer werden in einem Forum wie diesem hier tendentiell ebensowenig zum Vorschein treten wie glückliche Eheleute.

Zitat:
Es wird betrogen - von BEIDEN. Der Verh. vollzieht den Betrug am Ehepartner direkt - die/der Geliebte macht es AUCH direkt, indem sie/er um den Verh. immerzu buhlt, ihn anhält, sich zu treffen, ihn anhält, über mediale Technik auf der Ebene einer Affäre (weiterhin) in Kontakt zu bleiben, um NUR vermeintlich Angenehmes und die Schokoladen-Seiten des Lebens mittels stets ausgleichendem Austausch per Phone, Brief, Mail, ggf. Skype.

Läuft erstens nicht immer und unbedingt so und ist zweitens durchschaubar genug, um den anderen klar erkennen zu lassen, daß die Affaire zu weit geht. Erfahrene Affairenführer werden an der Stelle den Rückzug antreten und die Sache ausklingen lassen. Nur ein Idiot läßt zu, daß die Affaire sich immer mehr Hoffnungen macht, bis irgendwann der Reifen platzt. (Leider gibt es viele Idioten in der Welt.)

Zitat:
Die Ehefrau ist seit Bekanntwerden des Ehebetruges nicht mehr in der Lage, Emotionalität Männern gegenüber zuzulassen, Gefühle zu entwickeln - auch mehr als 7 Jahre nach der Trennung/Scheidung nicht.

Das tut mir leid für sie, liegt aber vermutlich weniger an der Affaire, sondern daran, daß sie glaubte, einen Garantieschein für die Liebe zu haben und ihre bisherige Lebensweise nie mehr ändern zu müssen.

Es kann bitter sein, wenn sich herausstellt, daß der Weihnachtsmann nicht real ist.

Zitat:
Alle 3 wollen mit dem Vater nichts mehr zu tun haben, weil er es zuließ, dass eine Frau in die Familie einbricht und das vorher intakte Familienleben zerstört hat.

Kann so laufen, muß aber nicht. Im übrigen sind die drei erwachsen genug, zu wissen, was sie wollen. Wenn sie sich so entscheiden, entscheiden sie sich eben so.

Zitat:
So viel zu einer Situation, wenn jemand in eine Familie einbricht - durch einen Ehepartner begünstigt, der sich aus Hilflosigkeit an jemand anderes wendet, um SEINE Probleme zu verdrängen, indem er flieht

Ach Gottchen - Hilflosigkeit! Das ist geradezu niedlich, wenn man bedenkt, daß es hier um erwachsene Männer geht, die zumeist beruflich gestandene Existenzen sind und bereits eine Familie aufgebaut haben. Da darf man sich schon etwas mehr erwarten, als Flucht ins Bett einer anderen Frau: Im Geschäftsleben können sie schweren Gesprächen ja auch nicht immer ausweichen (obwohl es auch dort oft versucht wird, wenn man genau hinsieht).

Zitat:
- in die Arme einer anderen Frau, die keine Rücksicht auf die Ehefrau, auf die 3 Kinder und den Familienverbund genommen hat, um aus EIGENNUTZ ihre Vorteile auszunutzen.

Die andere Frau ist nicht zu Rücksicht gegenüber einer ihr fremden Familie verpflichtet, deren Oberhaupt ihr quasi zugelaufen ist (und das oft genug aus eigenem Antrieb heraus).

Sorry - das ist mir jetzt echt zu einfach.

Wenn überhaupt, dann ist die andere Frau sich selbst gegenüber verpflichtet, zu hinterfragen, was ihr so ein hilfloser Mann eigentlich zu bieten hat, der längst mit einer anderen verheiratet ist und obendrein noch drei Kindre im Schlepptau hat, für die er den Rest seines Lebens zumindest ein väterlicher Ansprechpartner ist und bleiben sollte. Das ist aber Eigenverantwortung und letztlich ihre freie Entscheidung.

Darüber hinaus bestehen keinerlei Pflichten.

Zitat:
Das habe ich bewusst provokant geschrieben, um einer möglichen Legitimation durch Schönreden einer Affäre zu entgegnen.

Sofern jemand meint, seine Affaire plötzlich in eine Festbeziehung umdeuten zu müssen und sich entsprechende gesellschaftliche Akzeptanz dafür erwartet, ist er natürlich schief gewickelt. Das funktioniert erst, wenn der Affairenpartner seine Ehe gelöst und sich offen und frei für eine Festbeziehung entschieden hat, aber dann wäre es ja eh keine Affaire mehr.

So gesehen gebe ich Dir recht, ja.

Zitat:
Es GIBT keinerlei Legitimation für eine Affäre...und das sage ich, der knapp 9 Jahre in einer Affäre (Fernbeziehung) war...

Affairen sind in diesem Land nicht verboten. Sie sind legal und solange beide Affairenführer ihre Rolle akzeptieren und sie nicht dahingehend in Frage stellen, daß sie einander mit illegalen Mitteln nötigen, um aus der Affaire etwas zu machen, was sie eigentlich nicht ist, hat da keiner was zu schei..

Selbst der betrogene Ehepartner würde sich ins Unrecht setzen, wenn er Stalkingaktionen gegen die Affaire startet oder sie seinesteils massiv nötigt. Das mag schwer zu ertragen sein, entspricht aber den Gesetzen Mitteleuropas. Wem es nicht passt, dem steht es frei, zu gehen (aus seiner Ehe ebenso wie in ein anderes Land) - genau wie der Affaire auch.

Die wirksamste Waffe ist nach wie vor, ein eigenständiges Leben zu führen und es niemals völlig aufzugeben - für nichts und niemanden - dann kann man das tun, auch wenn's emotional natürlich dennoch eine Riesenüberwindung bedeutet.

Eines steht fest: Gewinnen tut in Beziehungsdreiecken auf Dauer meist keiner.

Splitter und Scherben, wohin man sieht, wenn eine Affaire auffliegt und am Ende alle nur noch sauer aufeinander sind. Ob ein bißchen Spaß das wirklich wert ist?

21.08.2016 13:16 • x 1 #268


J
Zitat:
Ginge es denn den Betrogenen tatsächlich besser, wenn sie nicht betrogen, sondern stattdessen direkt verlassen würden, nur weil es in der Ehe mal kriselt?


Wenn sich das über Jahre hinweg zieht, Eindeutig ja! Man nimmt damit dem Partner nicht nur die Entscheidungsfreiheit, sondern stiehlt Ihm auch die Lebenszeit, zudem noch das Recht auf eigenes Glück!

21.08.2016 13:18 • x 1 #269


D
Zitat:
Es nutzt doch keine Schönrederei, wenn es zu einer Affäre gekommen ist und auch nicht, wenn es zu einer Trennung/Scheidung kommt. BEIDE Partner haben Fehler gemacht und BEIDE stehen in der Verantwortung - sich selbst, dem Partner und den Kindern gegenüber.

Doch...eine AF wie ein AM beteiligen sich direkt an der Zerstörung (ein sehr harter Ausdruck) oder besser Demontage einer EF, resp. eines EM, indem AF/AM um den EM/EF immer wieder buhlt. Solange eine Affäre läuft, ist und bleibt das eine Demontage eines betrogenen EM, resp. einer betrogenen EF.


Wenn beide zu ihrer Verantwortung stehen, dann würden die Kinder weniger leiden. Wenn ich die krasse Schilderung von Dir lese, dann habe ich den Verdacht, dass da mindestens einer nicht wirklich die Verantwortung übernimmt.

Ich bin ja vollkommen bei Dir, dass eine Affäre ein Betrug ist und die beiden Affärenpartner ein mieses Spiel treiben. ja, es ist nicht richtig. Ich finde auch, es kommt etwas auf die Länge und Umstände der Affäre an. Leider brauchen manche einen Impuls von außen, um sich endlich mit der eigenen maroden Situation auseinanderzusetzen und endlich mal die Konsequenzen zu ziehen. es wäre sehr wünschenswert, wenn die Affärenpartner wenigstens anerkennen würden, dass deren Vorgehensweise mies war und sich z.B. entschuldigen o.ä.. Kommt es zur Trennung durch eine Affäre, dann meine ich, war die Ehe schon kaputt und nicht mehr zu retten. Ich kenne Fälle in denen es zur Trennung wegen einer Affäre oder beginnenden Liebelei kam und in keinem dieser Fälle wäre die Ehe noch zu retten gewesen. es ist halt einfacher sich auf das falsche Verhalten des Partners zu stürzen und das leidende Opfer zu leben, als vor der eigenen Tür zu fegen. Das kann auch jeder halten wie er will. Nur wenn Kinder im Spiel sind, und seien es erwachsene, dann werde ich empfindlich.

21.08.2016 13:18 • x 1 #270


A


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