Haselmaus
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Haselmaus
Haselmaus
Claudi_1975
Nachtgedanke
Begonie
Zitat von Haselmaus:Heute morgen habe ich ihn, nachdem er meine Nachrichten gelesen aber ignoriert hat, gebeten, mich anzurufen. Wird er tun meint er. Irgendwann.
Zitat von Begonie:Er tut bzw. tat was er konnte, heißt, was er sich erlauben konnte. Du hast von Anfang an keine Grenzen gesetzt zB. bzgl. seiner Wohnsituation, die ja ein permanenter Unsicherheitsfaktor für Dich war. Aber Du hast es hingenommen und Dir gedacht, ich darf da jetzt keine Ansprüche stellen oder Bedenken aussprechen.
Ich schätze, er hat sich viel heraus genommen, war wenig partnerschaftlich zu Dir und auch das hast Du hingenommen. Vor Angst, er könnte gehen oder grantig werden, sich in Schweigen vermauern oder aggressiv reagieren.
Du hast Verlassensängste und die lassen jeden kleinmütig werden. Menschen mit Verlassensängsten tun alles, um auch eine schlechte Beziehung am Laufen zu halten, sie verbiegen sich, tun heiter und ungeschwert, obwohl innerlich die Angst wütet und sie teilen dem Partner auch ganz unbewusst und auch ohne Worte mit, Du kannst machen was Du willst, aber bitte verlasse mich nicht.
Heißt für Dich, Du hast etwas geernetet was Du auch gesät hast. Du hast Dich verleugnet, Dich selbst belogen, Dich selbst beruhigt und hast damit gegen Deine Bedürfnisse und Wünsche gehandelt. So etwas geht nie auf Dauer gut, denn das Leben präsentiert Dir für alles irgendwann die Rechnung. Handle gegen Dich selbst, gegen Deine Vorstellungen von Beziehung, nur damit Du ihn bei Dir hältst, wird er irgendwann gehen und Du sitzt da.
Die Beziehung war im Ungleichgewicht, denn es gab den Mächtigen, der - wie ich annehme - die Grundpfeiler Eurer Beziehung festgelegt hat. Ein Teil davon war auch seine Wohnsituation. Und Du hast Dich angepasst, sicher auch vieles geschuckt und förmlich hinunter gewürgt. Damit warst Du immer in der untergeordneten Position, in derjenigen, die nicht viel zu sagen hat bzw. sich auch gar nicht traut, zu sich zu stehen.
Was steckt dahinter?
Mangelndes Selbstwertgefühl. Du traust Dich nicht zu, dass Du liebenwert bist und dass Du Deine Ansprüche an eine Beziehung auch aussprichst und forderst. Wer Angst hat, zieht sich zurück und wird passiv und überlässt dem Partner das Feld.
Was kannst Du tun?
Zuerst mal geht es darum, den hartnäckigen Liebeskummer zu bewältigen. Das dauert - sicher einige Monate. Aber es wird nicht immer gleich weh tun, denn am schlimmsten ist die Zeit unmittelbar nach der Trennung.
Und dann, wenn es nicht mehr so weh tut und Dein Verstand wieder halbwegs funktioniert, hältst Du mal Rückschau auf diese Beziehung. Schau sie Dir an wie ein Zweipersonenstück auf einer Bühne. Du siehst ihn, wie er sich verhalten hat, was er gesagt hat und dann schau Dich an, die ängstliche, vlt. klammernde Partnerin, die die untergeordnete Rolle einnimmt und dann daruter leidet, weil er in seiner Machtposition auch immer noch eins draufsetzen kann. Er kann das tun, weil Du ja doch alles hinnimmst - ein fast automatisierter Prozess manifestiert sich oft innerhalb einiger Monate zu Eurem Beziehungsmodell, das keinen glücklich macht. Dich nicht und ihn auch nicht.
Und der Mächtige zieht dann meist die Konsequenzen, weil er Deine Wünschen eh nicht gerecht werden kann, was er auch spürt. Und außerdem, weil er einer klammernden kleinen Maus keinerlei Attraktivität mehr abgewinnen kann, Er ist Deiner überdrüssig geworden, sieht keinen Sinn mehr in der Beziehung und geht. Denn meist geht der Mächtige, denn für ihn es auch lechter. Er hat seine Selbstständigkeit bewahrt oder sogar ausgebaut, während Du Deine immer mehr abgebaut hast oder von ihm hast abbauen lassen.
Die Ursache liegt auch bei Dir. Du ziehst solche Männer an, die auch genau erspüren, dass Du für eine Partnerschaft, deren Spielregeln er festlegt, sozusagen geeignet bist. Er spürt unbewusst eine Art Projektionsfläche in Deiner Person, die er nutzt. Er will Macht, er kann sie ausleben und sogar ausbauen, weil Du wiederum wie eine Art Schwamm bist, der alles aufsaugt, aber keinen bis wenig Widerstand bietet.
Ich denke, es ist für Dich wichtig zu verstehen, wie solche Beziehungen funktionieren bzw. im Lauf der Zeit immer schlechter funktionieren, weil beide in ihrer Rolle gefangen sind und nicht mehr ausbrechen können aus dem einzementierten Beziehungsmuster. Du konntest nicht ausbrechen, weil Du die Beziehung halten wolltest und ohnehin Angst eine Grundeigenschaft von Dir ist. Und er wollte nicht ausbrechen, solange er noch etwas aus der Beziehung gezogen hat. Als sie für ihn ausgelutscht war, trennte er sich. Er konnte seine Machtansprüche mit Dir ausleben und Du Deine Verlassensängste und Deine Kleinmütigkeit.
Die Grundursache dürfte in Deinem mangelnde Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen liegen. Du lässt Dir zu viel bieten, akzeptierst Dinge, die Dir weh tun, weil Du es nicht gelernt hast, dass Du ein liebenwerter Mensch bist, der auch den Mut hat, zu sich zu stehem, Grenzen aufzuzeigen und zu sagen, dies und jenes kannst Du mit mir nicht machen, weil ich es nicht zulasse und es mir weh tut. Wenn es mir weh tut, muss ich Konsequenzen ziehen, weil ich es mir wert bin.
Damit liegt es bei Dir im Argen. Das ist die Wurzel des Übels und da hilft nur Arbeit an sich selbst und zu üben, auch zu sich selbst zu stehen.
Es finden immer zwei passende Gegenstücke zusammen, aber Beziehungen, in denen beide bindungsgestört sind, gehen irgendwann entzwei und das ist auch gut so, denn es ist Zeit für eine Neuausrichtung.
Was Dir jetzt (wieder) passiert ist, ist ein Lehrstück des Lebens, das Dir glasklar zeigt, wo Deine Defizite liegen und wo Du sozusagen Nachholbedarf hast. Wenn Du jetzt nur wartest, bis es nicht mehr weh tut, ist eine Wiederholung mit einem ähnlich gestrickten Partner schon vorprogrammiert. Du kannst die Krise jetzt aber auch für Dich nutzen und Dich selbst anschauen. Wie habe ich mich verhalten, wo habe ich mich unterdrücken lassen, wo habe ich mich verletzen lassen ohne mich zu wehren? Und warum mache ich so etwas überhaupt mit? Habe ich nichts Besseres verdient?
Ja, hast Du, Du hast besseres verdient als diesen Ex, der mit Dir Schlitten fuhr und Dir viel zugemutet hast. Aber für dieses Bessere musst Du auch Deinen Einsatz erhöhen und selbstbewusster werden.
Es ist tatsächlich so, Du erntest was Du säst und kriegst damit genau die Ernte, die Du nicht einfahren willst.
Lasse zu viel zu und es wird Dir zu viel zugemutet.
Habe keinen Mut, sondern gebe klein bei, dann wird Dir auch zugemutet, was Du eben zulässt.
Handle gegen Dein Ehrgefühl, untergräbst Du Deine Selbstachtung und betreibst Selbstverletzung, die sich letztendlich gegen Dich wendet.
Wenn Du keine Achtung vor Dir selbst hast, haben auch andere keine Achtung vor Dir und trampeln auf Dir rum.
Wenn Du nicht glaubst, dass Du der Liebe wert bist, sondern die Liebe des Partners brauchst, um an Dich glauben zu können, wirst Du auch keine Liebe ernten.
Du bist nicht schuld, aber er allein ist es auch nicht. Es ist letztendlich immer eine Gegenseitigkeit und beide haben ihren Anteil am Scheitern, meist zu gleichen Teilen.
Und noch was für die Zeit jetzt! Gestehe ihm nicht zu, dass er Dein Leben, Deine Gefühle so beeinträchtigt, dass Du jetzt versagst und Deine Arbeit nicht fertig bringst.
Ab jetzt gilt: Haselmaus first! Dein Leben, Dein Spiel, lasse Dir das nicht versauen! Von einem, der eh nie blieb und immer nur das tat, was er konnte. Dich kalt stellen und Dich wieder warm in eine Dauendecke der Illusion einzupacken und Dir ein Wechselbad der Gefühle zu bescheren. Du hast es hingenommen, verziehen, warst wieder bereit, immer wieder. Die Einzige, die am Fortbestand der Beziehung gearbeitet hat, warst Du, aber mit den falschen Mitteln. Angst und Nachgiebigkeit bis zur Selbstaufgabe bestraft das Leben, weil Du gegen Dich und Dein Ehrgefühl handelst.
Dieser eine kleine Satz beschreibt Eure Beziehung sehr gut.Du hast ihm eine Nachricht geschickt und geprüft ob er sie gelesen hat. Er hat sie wohl gelesen, aber nicht reagiert. Typisch, er verweigert das, weil er sich beeinträchtigt und/oder genervt fühlt und weil Du eh nicht wichtig bist. Du bist ihn eine Reaktion nicht wert.
Was tust Du? Du tarockst nach und bittest ihn nun anzurufen. Der Lohn für seine Verweigerungshaltung ist Deine Bitte.
Schon da läuft etwas grundflasch.
Was passiert? Das, was immer passiert. Er lässt Dich auflaufen, stellt Dich kalt und ignoriert Deinen Wunsch nach Kommunikation und Aussprache. Du gehst ihm am A... vorbei und das lässt er Dich auch mit Freuden spüren. Er reagiert gnädig (wird er tun, sagt er zumindest), aber er wertet Dich damit auch gekonnt ab.
Und was passiert nun? Auch das, was immer passiert. Deine Ängste wachsen ins Unermessliche, ich muss das retten, die richtigen Worte finden, meine Position stärken und so weiter. Ich muss alles tun, damit er nicht wieder abdriftet.
Ist Dir jemals aufgefallen, wie unheimlich stressig das ist, was Du da tust. Für ihn, aber gegen Dich? Was glaubst Du, wieviel Energie das frisst, die Du drigend für andere Dinge bräuchtest wie Deine Arbeit, Dein Studium, Dein Vorwärtskommen!
Du sitzt da, bist unglücklich und panisch, spürst flatternde Angst in Dir, heulst und hast Angst vor der Zukunft und vor der Trennung, die dann auch kam. Egal wann, denn so wie Du kann keiner auf Dauer leben. Die Trennung kam jetzt, sie hätte auch früher kommen können oder noch ein paar Wochen später. Das spielt keine Rolle, denn das ist keine Beziehung, von der Du profitierst, sondern eine schadhafte, in der Du den Hauptteil der Zeche gezahlt hast, aber aus freien Stücken.
Haselmaus, tue jetzt das, was nötig ist. Die Arbeit muss gelingen! Das bist Du dir schuldig. Wenn Du die versemmelst, gewinnt er zweimal! Lass das nicht zu!
Der Typ ist weg und in einigen Monaten wirst Du drei Kreuzzeichen machen, dass er weg bist. Denn auch Dich wartet ein besseres Leben als mit ihm. Aber dieses bessere Leben musst Du Dir auch verdienen.
Begonie
Haselmaus
Haselmaus
Zitat von Haselmaus:Er hat auch immer gejammert, wie unglücklich er in seiner Beziehung sei.
Haselmaus
Zitat von Haselmaus:@Snipes : Das tut mir leid zu lesen. Ja, ich denke auch, dass er es bei mir ebenso machen wird. Ich hoffe nur, er hat den Anstand, es nicht bei gemeinsamen Freunden zu tun...
Cinderellaa
Zitat von Begonie:Er tut bzw. tat was er konnte, heißt, was er sich erlauben konnte. Du hast von Anfang an keine Grenzen gesetzt zB. bzgl. seiner Wohnsituation, die ja ein permanenter Unsicherheitsfaktor für Dich war. Aber Du hast es hingenommen und Dir gedacht, ich darf da jetzt keine Ansprüche stellen oder Bedenken aussprechen.
Ich schätze, er hat sich viel heraus genommen, war wenig partnerschaftlich zu Dir und auch das hast Du hingenommen. Vor Angst, er könnte gehen oder grantig werden, sich in Schweigen vermauern oder aggressiv reagieren.
Du hast Verlassensängste und die lassen jeden kleinmütig werden. Menschen mit Verlassensängsten tun alles, um auch eine schlechte Beziehung am Laufen zu halten, sie verbiegen sich, tun heiter und ungeschwert, obwohl innerlich die Angst wütet und sie teilen dem Partner auch ganz unbewusst und auch ohne Worte mit, Du kannst machen was Du willst, aber bitte verlasse mich nicht.
Heißt für Dich, Du hast etwas geernetet was Du auch gesät hast. Du hast Dich verleugnet, Dich selbst belogen, Dich selbst beruhigt und hast damit gegen Deine Bedürfnisse und Wünsche gehandelt. So etwas geht nie auf Dauer gut, denn das Leben präsentiert Dir für alles irgendwann die Rechnung. Handle gegen Dich selbst, gegen Deine Vorstellungen von Beziehung, nur damit Du ihn bei Dir hältst, wird er irgendwann gehen und Du sitzt da.
Die Beziehung war im Ungleichgewicht, denn es gab den Mächtigen, der - wie ich annehme - die Grundpfeiler Eurer Beziehung festgelegt hat. Ein Teil davon war auch seine Wohnsituation. Und Du hast Dich angepasst, sicher auch vieles geschuckt und förmlich hinunter gewürgt. Damit warst Du immer in der untergeordneten Position, in derjenigen, die nicht viel zu sagen hat bzw. sich auch gar nicht traut, zu sich zu stehen.
Was steckt dahinter?
Mangelndes Selbstwertgefühl. Du traust Dich nicht zu, dass Du liebenwert bist und dass Du Deine Ansprüche an eine Beziehung auch aussprichst und forderst. Wer Angst hat, zieht sich zurück und wird passiv und überlässt dem Partner das Feld.
Was kannst Du tun?
Zuerst mal geht es darum, den hartnäckigen Liebeskummer zu bewältigen. Das dauert - sicher einige Monate. Aber es wird nicht immer gleich weh tun, denn am schlimmsten ist die Zeit unmittelbar nach der Trennung.
Und dann, wenn es nicht mehr so weh tut und Dein Verstand wieder halbwegs funktioniert, hältst Du mal Rückschau auf diese Beziehung. Schau sie Dir an wie ein Zweipersonenstück auf einer Bühne. Du siehst ihn, wie er sich verhalten hat, was er gesagt hat und dann schau Dich an, die ängstliche, vlt. klammernde Partnerin, die die untergeordnete Rolle einnimmt und dann daruter leidet, weil er in seiner Machtposition auch immer noch eins draufsetzen kann. Er kann das tun, weil Du ja doch alles hinnimmst - ein fast automatisierter Prozess manifestiert sich oft innerhalb einiger Monate zu Eurem Beziehungsmodell, das keinen glücklich macht. Dich nicht und ihn auch nicht.
Und der Mächtige zieht dann meist die Konsequenzen, weil er Deine Wünschen eh nicht gerecht werden kann, was er auch spürt. Und außerdem, weil er einer klammernden kleinen Maus keinerlei Attraktivität mehr abgewinnen kann, Er ist Deiner überdrüssig geworden, sieht keinen Sinn mehr in der Beziehung und geht. Denn meist geht der Mächtige, denn für ihn es auch lechter. Er hat seine Selbstständigkeit bewahrt oder sogar ausgebaut, während Du Deine immer mehr abgebaut hast oder von ihm hast abbauen lassen.
Die Ursache liegt auch bei Dir. Du ziehst solche Männer an, die auch genau erspüren, dass Du für eine Partnerschaft, deren Spielregeln er festlegt, sozusagen geeignet bist. Er spürt unbewusst eine Art Projektionsfläche in Deiner Person, die er nutzt. Er will Macht, er kann sie ausleben und sogar ausbauen, weil Du wiederum wie eine Art Schwamm bist, der alles aufsaugt, aber keinen bis wenig Widerstand bietet.
Ich denke, es ist für Dich wichtig zu verstehen, wie solche Beziehungen funktionieren bzw. im Lauf der Zeit immer schlechter funktionieren, weil beide in ihrer Rolle gefangen sind und nicht mehr ausbrechen können aus dem einzementierten Beziehungsmuster. Du konntest nicht ausbrechen, weil Du die Beziehung halten wolltest und ohnehin Angst eine Grundeigenschaft von Dir ist. Und er wollte nicht ausbrechen, solange er noch etwas aus der Beziehung gezogen hat. Als sie für ihn ausgelutscht war, trennte er sich. Er konnte seine Machtansprüche mit Dir ausleben und Du Deine Verlassensängste und Deine Kleinmütigkeit.
Die Grundursache dürfte in Deinem mangelnde Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen liegen. Du lässt Dir zu viel bieten, akzeptierst Dinge, die Dir weh tun, weil Du es nicht gelernt hast, dass Du ein liebenwerter Mensch bist, der auch den Mut hat, zu sich zu stehem, Grenzen aufzuzeigen und zu sagen, dies und jenes kannst Du mit mir nicht machen, weil ich es nicht zulasse und es mir weh tut. Wenn es mir weh tut, muss ich Konsequenzen ziehen, weil ich es mir wert bin.
Damit liegt es bei Dir im Argen. Das ist die Wurzel des Übels und da hilft nur Arbeit an sich selbst und zu üben, auch zu sich selbst zu stehen.
Es finden immer zwei passende Gegenstücke zusammen, aber Beziehungen, in denen beide bindungsgestört sind, gehen irgendwann entzwei und das ist auch gut so, denn es ist Zeit für eine Neuausrichtung.
Was Dir jetzt (wieder) passiert ist, ist ein Lehrstück des Lebens, das Dir glasklar zeigt, wo Deine Defizite liegen und wo Du sozusagen Nachholbedarf hast. Wenn Du jetzt nur wartest, bis es nicht mehr weh tut, ist eine Wiederholung mit einem ähnlich gestrickten Partner schon vorprogrammiert. Du kannst die Krise jetzt aber auch für Dich nutzen und Dich selbst anschauen. Wie habe ich mich verhalten, wo habe ich mich unterdrücken lassen, wo habe ich mich verletzen lassen ohne mich zu wehren? Und warum mache ich so etwas überhaupt mit? Habe ich nichts Besseres verdient?
Ja, hast Du, Du hast besseres verdient als diesen Ex, der mit Dir Schlitten fuhr und Dir viel zugemutet hast. Aber für dieses Bessere musst Du auch Deinen Einsatz erhöhen und selbstbewusster werden.
Es ist tatsächlich so, Du erntest was Du säst und kriegst damit genau die Ernte, die Du nicht einfahren willst.
Lasse zu viel zu und es wird Dir zu viel zugemutet.
Habe keinen Mut, sondern gebe klein bei, dann wird Dir auch zugemutet, was Du eben zulässt.
Handle gegen Dein Ehrgefühl, untergräbst Du Deine Selbstachtung und betreibst Selbstverletzung, die sich letztendlich gegen Dich wendet.
Wenn Du keine Achtung vor Dir selbst hast, haben auch andere keine Achtung vor Dir und trampeln auf Dir rum.
Wenn Du nicht glaubst, dass Du der Liebe wert bist, sondern die Liebe des Partners brauchst, um an Dich glauben zu können, wirst Du auch keine Liebe ernten.
Du bist nicht schuld, aber er allein ist es auch nicht. Es ist letztendlich immer eine Gegenseitigkeit und beide haben ihren Anteil am Scheitern, meist zu gleichen Teilen.
Und noch was für die Zeit jetzt! Gestehe ihm nicht zu, dass er Dein Leben, Deine Gefühle so beeinträchtigt, dass Du jetzt versagst und Deine Arbeit nicht fertig bringst.
Ab jetzt gilt: Haselmaus first! Dein Leben, Dein Spiel, lasse Dir das nicht versauen! Von einem, der eh nie blieb und immer nur das tat, was er konnte. Dich kalt stellen und Dich wieder warm in eine Dauendecke der Illusion einzupacken und Dir ein Wechselbad der Gefühle zu bescheren. Du hast es hingenommen, verziehen, warst wieder bereit, immer wieder. Die Einzige, die am Fortbestand der Beziehung gearbeitet hat, warst Du, aber mit den falschen Mitteln. Angst und Nachgiebigkeit bis zur Selbstaufgabe bestraft das Leben, weil Du gegen Dich und Dein Ehrgefühl handelst.
Dieser eine kleine Satz beschreibt Eure Beziehung sehr gut.Du hast ihm eine Nachricht geschickt und geprüft ob er sie gelesen hat. Er hat sie wohl gelesen, aber nicht reagiert. Typisch, er verweigert das, weil er sich beeinträchtigt und/oder genervt fühlt und weil Du eh nicht wichtig bist. Du bist ihn eine Reaktion nicht wert.
Was tust Du? Du tarockst nach und bittest ihn nun anzurufen. Der Lohn für seine Verweigerungshaltung ist Deine Bitte.
Schon da läuft etwas grundflasch.
Was passiert? Das, was immer passiert. Er lässt Dich auflaufen, stellt Dich kalt und ignoriert Deinen Wunsch nach Kommunikation und Aussprache. Du gehst ihm am A... vorbei und das lässt er Dich auch mit Freuden spüren. Er reagiert gnädig (wird er tun, sagt er zumindest), aber er wertet Dich damit auch gekonnt ab.
Und was passiert nun? Auch das, was immer passiert. Deine Ängste wachsen ins Unermessliche, ich muss das retten, die richtigen Worte finden, meine Position stärken und so weiter. Ich muss alles tun, damit er nicht wieder abdriftet.
Ist Dir jemals aufgefallen, wie unheimlich stressig das ist, was Du da tust. Für ihn, aber gegen Dich? Was glaubst Du, wieviel Energie das frisst, die Du drigend für andere Dinge bräuchtest wie Deine Arbeit, Dein Studium, Dein Vorwärtskommen!
Du sitzt da, bist unglücklich und panisch, spürst flatternde Angst in Dir, heulst und hast Angst vor der Zukunft und vor der Trennung, die dann auch kam. Egal wann, denn so wie Du kann keiner auf Dauer leben. Die Trennung kam jetzt, sie hätte auch früher kommen können oder noch ein paar Wochen später. Das spielt keine Rolle, denn das ist keine Beziehung, von der Du profitierst, sondern eine schadhafte, in der Du den Hauptteil der Zeche gezahlt hast, aber aus freien Stücken.
Haselmaus, tue jetzt das, was nötig ist. Die Arbeit muss gelingen! Das bist Du dir schuldig. Wenn Du die versemmelst, gewinnt er zweimal! Lass das nicht zu!
Der Typ ist weg und in einigen Monaten wirst Du drei Kreuzzeichen machen, dass er weg bist. Denn auch Dich wartet ein besseres Leben als mit ihm. Aber dieses bessere Leben musst Du Dir auch verdienen.
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