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Warmwechseln - wie stehen die Chancen?

Dummealtefrau
Zitat von Porcelina1801:

Zur Wut:
Meine Trennung hat mir zu Beginn vor Schock und Trauer den Boden unter den Füßen weggerissen.

Ich war so von meinen Gefühlen überwältigt, dass ich zu allen professionellen Anlaufstellen gerannt bin, die ich nur finden konnte.

UND: Sowohl Psychiater, als auch Psychotherapeuten und die Leute von der Selbsthilfegruppe haben begeistert in die Hände geklatscht als ich nach ca. 4 Monaten ENDLICH dazu in der Lage war Wut zu empfinden.

Wut ist so viel besser als Trauer und Schmerz. Sie gibt Aktivität und Kontrolle zurück.

Und ich reagiere seitdem sehr empfindlich darauf, wenn mir jemand diese Wut abspenstig machen will. Ich brauche meine Wut, um die Trauer bewältigen zu können und mich nicht im Schmerz aufzulösen.

Die meisten die in diesem Forum schreiben erleben gerade einen akuten Trennungsschmerz und sind sehr tief verletzt worden.

Wut ist da ganz natürlich und auch wichtig.

Deine Anmerkungen sind sehr gut formuliert und weise, aber bei akutem Schmerz (noch) vollkommen sinnlos.

Zur Vergebung:

Bis eine tiefe Verletzung heilt, dauert es. Lange. Und Wut hilft dabei, diese Wunde zu verschließen.

Vergebung ist möglich, wenn die Wunde vollkommen verheilt ist und man sich mit der Narbe in seinem Leben irgendwann arrangieren kann.


Wahre Worte .
Ich wünsche mich sehr das ich anfangen kann Wut zu empfinden.
Aber diese ist noch nicht ansatzweise in Sicht

10.09.2018 17:59 • x 6 #136


xMimox
Zitat von Porcelina1801:
Wut ist so viel besser als Trauer und Schmerz. Sie gibt Aktivität und Kontrolle zurück.

Und ich reagiere seitdem sehr empfindlich darauf, wenn mir jemand diese Wut abspenstig machen will. Ich brauche meine Wut, um die Trauer bewältigen zu können und mich nicht im Schmerz aufzulösen.


Ich befürchte, dass man mich hier immer wieder missversteht...

Es geht ja nicht darum, dass man diese Gefühle gar nicht zulässt - sondern darum, dass man sie bejahend und friedvoll annimmt und sie da sein lässt. Nicht dagegen ankämpft, nicht verdrängt.

Und nach dem Akzeptieren ist natürlich - je nachdem, um welche Situation es gerade geht und ob es da sinnvoll erscheint - auch ein Handeln möglich. Wenn du aus der Wut Energie schöpfst, die dich vorantreibt, ist das eine gute Sache - sofern du mit dieser Energie konstruktiv und produktiv umgehst.

Würdest du aus deiner Wut heraus die nächstbesten Menschen auf der Straße, die dir gar nichts getan haben, anschreien und Watschen austeilen, wäre das eher ungut. So sieht das auch mit dem Ich hasse meinen Ex und wünsche ihm viel Leid aus - was hier wohl ein Konsens zu sein scheint und ich kritisiert habe.

Letztlich steht es wie gesagt aber jedem frei, wie er mit der Trennung und den negativen Gefühlen umgeht.

10.09.2018 18:00 • x 2 #137


A


Warmwechseln - wie stehen die Chancen?

x 3


hahawi
Zitat von xMimox:
Es geht ja nicht darum, dass man diese Gefühle gar nicht zulässt - sondern darum, dass man sie bejahend und friedvoll annimmt und sie da sein lässt.

Wut bejahend und friedvoll annehmen ist ein für mich etwas abstruses Konzept.
So in der Art von geplanter Spontanität.

Ich empfinde Deine Beiträge als sehr esoterisch und spirituell angehaucht, das ist wie eine rosa Wolke, die man über Tatsachen legt, um sie noch mehr zu verdrängen.

10.09.2018 18:14 • x 5 #138


Porcelina1801
@xMimox
Triffst du uns alle in zehn Jahren immer noch hier im Forum an und wir erzählen dir dann immer noch das Gleiche, DANN wären deine Worte sicherlich angebracht.

Vorher will ich bitte meine Exfrau (kollektiv mit allen anderen hier) hassen dürfen..


Ich hab noch die Scheidung vor mir.. und wenn ich da meine Wut nicht als Begleiterin habe, würde das Aufeinandertreffen vermutlich böse enden

10.09.2018 18:16 • x 7 #139


Dummealtefrau
Zitat von xMimox:

Ich befürchte, dass man mich hier immer wieder missversteht...

Es geht ja nicht darum, dass man diese Gefühle gar nicht zulässt - sondern darum, dass man sie bejahend und friedvoll annimmt und sie da sein lässt. Nicht dagegen ankämpft, nicht verdrängt.

Und nach dem Akzeptieren ist natürlich - je nachdem, um welche Situation es gerade geht und ob es da sinnvoll erscheint - auch ein Handeln möglich. Wenn du aus der Wut Energie schöpfst, die dich vorantreibt, ist das eine gute Sache - sofern du mit dieser Energie konstruktiv und produktiv umgehst.

Würdest du aus deiner Wut heraus die nächstbesten Menschen auf der Straße, die dir gar nichts getan haben, anschreien und Watschen austeilen, wäre das eher ungut. So sieht das auch mit dem Ich hasse meinen Ex und wünsche ihm viel Leid aus - was hier wohl ein Konsens zu sein scheint und ich kritisiert habe.

Letztlich steht es wie gesagt aber jedem frei, wie er mit der Trennung und den negativen Gefühlen umgeht.


Diese Tip mit den Gefühlen bejahend annehmen habe ich hier vor kurzem auch bekommen. Da ich versucht habe sie mit allen Mitteln zu verdrängen zu sagen: Geht weg ich will das nicht.
Und ja dem Stimm ich zu .Dieses annehmen habe ich eigentlich damals gelernt als ich mit Panikattacken angefangen habe. Zu sagen : Hallo da bist Du ja wieder , schön das Du da bist .Halt Dich hier solange auf wie Du möchtest, das ist Ok für mich.
Und siehe da , als ich es Umgesetzthatte wurden die Attacken immer weniger und weniger .

Ich denke so ist das in dieser Situation auch .Es hapert noch mit der Umsetzung aber ich gebe nicht auf .

Und die Wut die ich mir auf Ihn wünsche hilft mir mich wieder ins Leben zu kämpfen. Denn dann fang ich an produktiv zu werden und nicht auf der Stelle zu verharren.

10.09.2018 18:16 • x 5 #140


Porcelina1801
Zitat von Dummealtefrau:
Wahre Worte .
Ich wünsche mich sehr das ich anfangen kann Wut zu empfinden.
Aber diese ist noch nicht ansatzweise in Sicht


Sei geduldig, die kommt schon noch!

Manchmal braucht etwas länger..

Mein erster Forenkontakt hier war damals @Puppenmama5269 und ich war so eifersüchtig auf ihre tolle Wut

Und dann bin ich irgendwann morgens einfach aufgewacht und war Rumpelstilzchen..

10.09.2018 18:26 • x 5 #141


Dummealtefrau
Zitat von Porcelina1801:

Sei geduldig, die kommt schon noch!

Manchmal braucht etwas länger..

Mein erster Forenkontakt hier war damals @Puppenmama5269 und ich war so eifersüchtig auf ihre tolle Wut

Und dann bin ich irgendwann morgens einfach aufgewacht und war Rumpelstilzchen..


dann hab ich ja noch Hoffnung

10.09.2018 18:29 • x 2 #142


xMimox
Zitat von hahawi:
Wut bejahend und friedvoll annehmen ist ein für mich etwas abstruses Konzept.
So in der Art von geplanter Spontanität.


Ich merke schon, dass manche das nicht so verstehen, was ich schreibe.
Du kannst dir dessen bewusst sein, dass Gefühle nicht von Haus aus schlecht sind. Dann kannst du sie annehmen und zulassen. Sie sind nunmal da, so wie die Situation auch, die dazu geführt hat, dass du so empfindest.
Nun kannst du in verschiedener Art und Weise mit diesen Gefühlen umgehen. Ein Weg, damit umzugehen, habe ich mehrfach beschrieben. Was ist daran nicht nachvollziehbar?


Zitat von hahawi:
Ich empfinde Deine Beiträge als sehr esoterisch und spirituell angehaucht, das ist wie eine rosa Wolke, die man über Tatsachen legt, um sie noch mehr zu verdrängen.


Ich bin u.a. ein sehr rational denkender Mensch und du kannst mir glauben, wenn mich ein Konzept nicht voll überzeugt, weil es belastbar ist mit Fakten, dann würde ich es auch nicht annehmen wollen - wobei ich Spiritualität auch in Ordnung finde, wenn das keine sonderbaren Formen annimmt. Letztlich muss das aber jeder selbst wissen, an was er glaubt oder nicht glaubt.

(Echte) Wut (im herkömmlichen Sinne) geht immer mit einer Art Stress einher und unter Stress sind deine geistigen Ressourcen maßgeblich beeinträchtigt, genauer gesagt die rationalen Fähigkeiten deutlich reduziert - im Gegenzug dazu können die deutlich erhöht sein, wenn du ganz entspannt und gelassen bist. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Wer hier behauptet, dass Wut so produktiv wäre, hat es (unbewusst) schon erkannt, dass diese Wut anders kanalisiert werden kann in Zuversicht, Hoffnung und Produktivität. Gefühle sind nichts anderes als Energie (E-Motion) - und das hat jetzt auch nichts mit Spiritualität zu tun. Du hast verschiedene, negative Gefühle schon in deiner Sozialisation durch Konditionierung und Prägung und anhand deiner Erlebnisse und Erfahrungen mit bestimmten Glaubenssätzen verknüpft, die dir sagen, dass es was Schlechtes ist. Gutes Beispiel hier z.B. Angst. Mit Angst kann man auch ganz anders umgehen, indem man sie bewusst umdeutet und diese überwinden. Auch das wurde schon in vielen Experimenten gezeigt und wurde hier auch schön geschildert:

Zitat von Dummealtefrau:
Und ja dem Stimm ich zu .Dieses annehmen habe ich eigentlich damals gelernt als ich mit Panikattacken angefangen habe. Zu sagen : Hallo da bist Du ja wieder , schön das Du da bist .Halt Dich hier solange auf wie Du möchtest, das ist Ok für mich.
Und siehe da , als ich es Umgesetzthatte wurden die Attacken immer weniger und weniger .


Mit Wut funktioniert das auch.

Bei Hass wird es schwierig. Ich kenne wie gesagt Leute, die vom Hass auf andere Personen so zerfressen sind. Wer hier meint, dass sich das alles immer von selbst löst, wenn nur genügend Zeit verstrichen ist, irrt sich gewaltig. Das KANN so sein, muss aber nicht. Ich möchte niemandem hier etwas Böses, wenn ich Tipps für einen aus meiner Sicht besseren Umgang gebe.

Es ist etwas müßig, dann immer wieder falsch verstanden zu werden und angeklagt zu werden, was dazu führt, dass ich mich zu neuen Antworten hinreißen lasse und langsam merke, dass ich mich hier aufreibe. Der Thread wird ohnehin vermutlich in wenigen Tagen in der Versenkung verschwunden sein und niemand liest das mehr, was ich geschrieben habe.

Ich hoffe aber dennoch, dass vielleicht der ein oder andere einen kleinen Nutzen daraus ziehen konnte und sei es nur das Anstoßen in eine bestimmte Richtung, in die man gehen kann.

10.09.2018 18:59 • x 1 #143


P
Erstmal danke. Ihr geht mir runter wie Schokolade.

@xMimox Nein. Wie ich schon sagte, ich möchte dich nich angreifen. Niemals. Denn dafür bist du zu sehr, ein einfach ein toller Mensch.
Ich lese es gern was du schreibst. Aber ich Stimme halt nicht allem zu.
Trotzdem finde ich deine Worte interessant. Auch wenn, etwas esoterisch. Aber das macht dich nicht zum schlechten Menschen. Nein es ist eben DEIN Weg.

Wut, wie alle wissen, war von Anfang an mein Begleiter. Mein Ventil.
Wie Porcelina schon sagte. Es ist der Motor der voran treibt. Und mir gefalle ich sehr gut so.

Hinzu kommt, ich war schon immer ein hoch emotionaler Mensch. Ich hab schon immer das direkt gesagt was ich fühle ( übrigens, laut dem Ehe - Esel kann man deswegen nich mit mir reden ) .

Jeder findet sein eigenes Ventil.

Deine Vergleiche finde ich doch recht schräg. Erst das mit der Vergewaltigung und dann mit

Zitat von xMimox:
Würdest du aus deiner Wut heraus die nächstbesten Menschen auf der Straße, die dir gar nichts getan haben, anschreien und Watschen austeilen, wäre das eher ungut.


so was. Das sind Dinge die völlig aus der Luft gegriffen sind und nicht hierzu passen.

Nur weill wir wütend auf den Ex sind, laufen wir doch nicht auf der Straße rum und pöbeln alles an was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

10.09.2018 19:24 • x 2 #144


V
Interessant, wie sich das Theman hier entwickelt.
@xMimox hat Recht - Punkt. Er schreibt nicht esoterisch, sondern bringt wesentliche Erkenntnisse der Psychologie auf den Punkt. Es gibt keine schlechten Gefühle, Jede Emotion hat ein Funktion, insofern kann man sehr wohl auch Wut, Hass, Trauer bejahend annehmen. Weil sie nämlich wichtige Signale senden, zu denen man sich selbst wiederum verhalten kann, um zu verarbeiten.
Ich verstehe es menschlich, nicht verzeihen zu wollen. Der Hang zum Ausgleich, zur Bestrafung von Schuld etc. ist tief in uns verankert. Nur gibt es nunmal meistens keine Gerechtigkeit, damit müssen wir uns arrangieren. Verzeihung ist der Schritt in die Freiheit. Dafür braucht es keine Aktion des Täters. Ich entscheide mich zu verzeihen und damit loszulassen, wieder frei zu sein. Ich finde das ein wunderbares, sehr erstrebenswertes Konzept. Es gibt mir die Chance wieder frei zu sein.

Es kann mir keiner erklären, dass er innerlich frei und glücklich davon geworden ist, EXE Tod und Teufel an den Hals zu wünschen. Eher im Gegenteil, man sitzt wahrscheinlich immer noch greinend in der Ecke, während das Leben um einen heraum weiter geht mit tausend neuen Möglichkeiten.

Es ist sauschwer, das Verzeihen. FÜr mich ist es alternativlos. Auch ich werde immer wieder von Wut bis zu Hass übermannt, ich kenne Rachegedanken, den Wunsch nach ausgleichender Gerechtigkeit. Die Idee das Verzeihens hilft mir sehr, das alles einzuordnen und meinen Weg zu machen.

P.S. @fe16 bis 4 wird es besser, danach deutlich schlechter, also statistisch

10.09.2018 19:31 • x 3 #145


hahawi
Es wäre alles ein wenig verständlicher hier, wenn nicht dauern Wut und Hass miteinander vermischt werden würden.
Das sind 2 völlig unterschiedliche Emotionen.
Wut kann auch Positives bewirken, Hass ist nur destruktiv.

10.09.2018 19:37 • x 2 #146


V
Ich dachte es geht hier ums Verzeihen Die Abgrenzung von Wut und Hass ist da meines Erachtens nebensächlich. Wobei du natürlich mit deiner Abgrenzung recht hast.

10.09.2018 19:44 • x 1 #147


Porcelina1801
Glaube hier purzelt gerade vieles thematisch durcheinander... mich hat z.B. das Thema Wut total getriggert. Weil ich mir die sehr hart erarbeitet hab und sie gerade auch dringend benötige, um Distanz aufzubauen.

Ansonsten stimme ich dir in allen Punkten zu @vollhorst ... Vergebung um meiner selbst willen ist definitiv mein Fernziel und ich wünsche meiner Ex auch nichts schlechtes... es würde meinen Schmerz nicht ungeschehen machen.

Ich glaube trotzdem, dass das Thema Vergebung für viele hier aktuell (noch) nicht dran ist.

10.09.2018 19:51 • x 4 #148


P
Weder noch ihr Lieben.

Es ging um, werden diese Idioten glücklich mit ihrem fremd Nudeln und warm gewechsel.

Um darauf zurück zu kommen, ich hörte mal das so eine Attitüde vererbt werden kann. Gott, ich hoffe nicht.

10.09.2018 19:52 • x 2 #149


Dummealtefrau
Ja Wut bringt mich dazu anzufangen wieder Energie zu bekommen .Ich arbeite aus Wut zb. Schneller effektiver als in dem Zustand in dem ich mich gerade befinde.

Und in meiner Wut wünsche ich der Person auch nicht gerade das beste .Ganz im Gegenteil.
Ist meine Wut aber abgeflaut sind die bösen Gedanken und Rachepläne weg .

Wenn ich den Liebeskummer überwunden habe, finde ich auch meinen Frieden mit mir und Ihm und wünsch ihm alles beste für sein Leben .

Und die Ansätze die @ xMimox aufzeigt finde ich gut .Es ist interessant und ich sehe einige Dinge auch so .Über die anderen Dinge denke und dann nach und schau ob ich Sie für mich umzusetzen versuche.

10.09.2018 19:55 • x 1 #150


A


x 4




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