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Warmwechseln - wie stehen die Chancen?

A
Zitat von hahawi:
Ich bin mit Wut als Verarbeitungsstrategie eigentlich gut gefahren.
Interessanterweise verpufft das von selbst, irgendwann.


Es hält halt schon ne ganze Weile an, diese Wut, dieser Hass.

10.09.2018 10:03 • #106


hahawi
Wut oder Hass, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Gehasst habe ich nie, wütend war ich.

10.09.2018 10:04 • x 1 #107


A


Warmwechseln - wie stehen die Chancen?

x 3


A
Zitat von hahawi:
Wut oder Hass, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Gehasst habe ich nie, wütend war ich.


Ich bin extrem enttäuscht und hasse Sie für das Verhalten, dass Sie plötzlich während der Trennung/ während des Auszugs und danach mir gegenüber zeigte.
Ja, dafür hasse ich Sie

10.09.2018 10:06 • x 1 #108


Sari17
Zitat von xMimox:

Solange du etwas ablehnst, kämpfst du dagegen an und erzeugst nur ein mehr davon.



Frieden schließt du damit, indem du es dir selbst erlaubst, diese Gefühle zu haben und sie nicht als etwas Schleches ansiehst. Beobachte sie, lass sie fließen - alleine dadurch werden sie weniger. Wenn du deinen Verstand auf das Jetzt fokussierst, z.B. durch Atemübungen, wird dein rationales Denken, das dir die ganze Zeit vorplappert, wie unfassbar schlimm das alles war und wie gemein dieser Mensch ist, auch weniger.

Du kannst dich parallel dazu in Dankbarkeit üben. Wenn du ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit spürst, ist es dir nicht möglich, gleichzeitig Trauer, Wut oder Hass zu empfinden. Und glaub mir, es gibt - sofern deine Grundbedürfnisse erfüllt sind, wovon ich mal ausgehe - jede Menge, wofür du dankbar sein kannst.


Ich glaube im Grunde das du mit allem sehr vernünftig und einleuchtend argumentierst. Dennoch würde ich soweit einschränken, das Verarbeitung individuell ist. Man mag es durch gezielte Denkübungen beeinflussen können und auch durch das tägliche Handeln sich Gutes zu tun, aber im Grunde liegt für mich die Verarbeitug im Grad der Verletzung.

Es mag sein das ein nicht Vergeben an der Psyche kratzt, einen krank macht, dennoch denke ich, muss man nicht alles vergeben.
Mein Ex postet öffentlich wie gut es ihm mit der Neuen geht, schaut verliebt in die Kamera und macht sich ein schönes Leben.
Er hat alle Grundsätze verraten, was unsere Ehe betrifft und nicht an ihr festgehalten. Er Hat die Familie verraten. Statt Demut zeigt er Arroganz und macht mir das Leben schwer. Und jetzt soll ich hingehen, mir gegen die Stirn schlagen und sagen- ich bin deppert, verzeih ich ihm mal und gönn ihm sein Glück? Nur damit ich inneren Frieden habe? Ne, sorry ich steh dazu, ich wünsche ihm irgendwann im Leben den gleichen Schmerz, den ich empfinde. Mit dem Gedanken lebe ich gern und fühle mich deshalb nicht schuldig

10.09.2018 10:07 • x 6 #109


E
Zitat von Schwedus:

Viele andere Überlebende wollten dadurch nichts mit ihr zu tun haben - aber ich denke, das ist kein guter Vergleich.


Mich hat es sehr inspiriert und meine Sichtweise auf manche Dinge verändert.
Das sie viele Gegenstimmen bekommen hat, ist mir bekannt.Und ihr war es ja auch bewusst,dass ihr Weg nicht der Weg aller Betroffenen ist.Aber es war ihr Weg und sie ist ihn bis zum Ende gegangen.Und ihr Umgang mit ihrem Schicksal hat mich meinen zum Teil überdenken lassen.

10.09.2018 10:09 • x 2 #110


A
Zitat von Sari17:

Ich glaube im Grunde das du mit allem sehr vernünftig und einleuchtend argumentierst. Dennoch würde ich soweit einschränken, das Verarbeitung individuell ist. Man mag es durch gezielte Denkübungen beeinflussen können und auch durch das tägliche Handeln sich Gutes zu tun, aber im Grunde liegt für mich die Verarbeitug im Grad der Verletzung.

Es mag sein das ein nicht Vergeben an der Psyche kratzt, einen krank macht, dennoch denke ich, muss man nicht alles vergeben.
Mein Ex postet öffentlich wie gut es ihm mit der Neuen geht, schaut verliebt in die Kamera und macht sich ein schönes Leben.
Er hat alle Grundsätze verraten, was unsere Ehe betrifft und nicht an ihr festgehalten. Er Hat die Familie verraten. Statt Demut zeigt er Arroganz und macht mir das Leben schwer. Und jetzt soll ich hingehen, mir gegen die Stirn schlagen und sagen- ich bin deppert, verzeih ich ihm mal und gönn ihm sein Glück? Nur damit ich inneren Frieden habe? Ne, sorry ich steh dazu, ich wünsche ihm irgendwann im Leben den gleichen Schmerz, den ich empfinde. Mit dem Gedanken lebe ich gern und fühle mich deshalb nicht schuldig


Das teile ganz genauso.
Ich wünsche Ihr ebenso, dass Sie eines Tages auch genau SO leiden wird.

Verstehe Dich

10.09.2018 10:10 • x 2 #111


hahawi
Zitat von AllesGegeben-88:
Ja, dafür hasse ich Sie

Du hasst sie für die Kränkung und Verletzung Deines Egos. Das sie es schafft, dass Du Dich schwach und bedürftig fühlst, das sie es schafft, ohne Dich zu sein.
Das ist so normal wie der Sonnenaufgang, das kannst Du ruhig zulassen.
So lange Du es schaffst, es nicht nach aussen zu tragen ist das völlig ok.
Das vergeht dann, sobald Du Dich anders orientierst, Deinen Wert wiederfindest.
Ihr Stellenwert in Deinem Leben wird dann rapide sinken.
Du wirst das nicht einmal mitbekommen, weil es für Dich nicht mehr zentral ist.
Das wird Dir erst im Nachhinein auffallen, Du wirst wahrscheinlich später nicht einmal mehr den Zeitpunkt festmachen können, als das begonnen hat.
Das wird so sein, das ist immer so.

10.09.2018 10:13 • x 6 #112


Dummealtefrau
Wut oder Hass habe ich so null auf Ihn.
Das kenn ich so nicht. Bei anderen Trennungen bin ich ausgeflippt etc.
Aber jetzt ...nichts ..traurigkeit, seelischer und körperlicher Schmerz, Enttäuschung, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, leer und doch so voll mit Gedanken und Gefühlen und dem Wissen das ich nichts aber auch rein garnichts ändern oder machen kann in der Situation

10.09.2018 10:17 • x 5 #113


Payne
Zitat von Puppenmama5269:
Entschuldige. Aber so etwas muss man nicht verzeihen. Ich bin nicht Jesus.

Sehe ich ähnlich. Und Altzheimer hab ich auch nicht.
Ich muss gar nix. Ich kann. Einiges Hab ich ihm durchaus verzeihen. Das er sich verliebt hat, die Trennung.
Das kann ich verzeihen.
Anderes aber kann ich nicht verzeihen. Aber ich akzeptiere was vorgefallen ist. Damit fahre ich persönlich ganz gut.
Ich verzeihe was ich verzeihen kann, den Rest akzeptiere ich.

10.09.2018 10:33 • x 6 #114


hahawi
Zitat von Payne:
Ich muss gar nix. Ich kann.

Bei mir hat es irgendwann vollkommen an Relevanz verloren.
So wie die Person.
Ist eine Erinnerung geblieben, recht emotionsfrei.

10.09.2018 10:40 • x 3 #115


Sari17
Bei mir hat es irgendwann vollkommen an Relevanz verloren.
So wie die Person.
Ist eine Erinnerung geblieben, recht emotionsfrei.[/quote]

Ich glaube das geht auch besser ohne Kinder. Wenn du aber ständig eine Verbindung zum Ex hast, da man sich ja austauschen muss, empfinde ich das als schwierig.
Es ist zu schaffen, aber ich glaube es dauert länger

10.09.2018 10:50 • x 3 #116


fe16
Zitat von vollhorst:

Ich hatte neulich mal was über Resilienzforschung gelesen. Es ist nachweisbar, dass Menschen mit bis zu 4 (ja genau 4) perönlichen großen Krisen resilienter werden. Ab 4 geht es dann bergab.


Nur mal so ne Frage

Bergab oder Bergauf ?

Nach 4 Krisen wäre ich nicht mehr in der Lage die 5 zu verarbeiten ?
Habe ich das richtig verstanden ?

10.09.2018 10:51 • #117


hahawi
Zitat von Sari17:
Ich glaube das geht auch besser ohne Kinder.

Ja, natürlich.
Mit Kindern ist eine Trennung eine ganz andere Dimension, viel dramatischer, weil es ja dann um Unschuldige geht, die da mit hineingezogen werden, die ihren Ankerplatz verlieren.
Da gibt es auch kein Blockieren, kein Ignorieren.

10.09.2018 10:55 • x 5 #118


Payne
Zitat von hahawi:
Bei mir hat es irgendwann vollkommen an Relevanz verloren.
So wie die Person.
Ist eine Erinnerung geblieben, recht emotionsfrei.

Ja genau. Das wollte ich ausdrücken. Wenn ich akzeptiere, wird es egal.
Man könnte auch sagen, ich hasse nicht. Ich egale.

10.09.2018 11:00 • x 4 #119


xMimox
Zitat von Sari17:
Es mag sein das ein nicht Vergeben an der Psyche kratzt, einen krank macht, dennoch denke ich, muss man nicht alles vergeben.


Müssen sowieso nicht, man darf aber.

Zitat von Sari17:
Mein Ex postet öffentlich wie gut es ihm mit der Neuen geht, schaut verliebt in die Kamera und macht sich ein schönes Leben.
Er hat alle Grundsätze verraten, was unsere Ehe betrifft und nicht an ihr festgehalten. Er Hat die Familie verraten. Statt Demut zeigt er Arroganz und macht mir das Leben schwer. Und jetzt soll ich hingehen, mir gegen die Stirn schlagen und sagen- ich bin deppert, verzeih ich ihm mal und gönn ihm sein Glück?


Dass dein Ex dir übel mitgespielt hat, steht außer Frage und man muss ihm dafür auch nicht anerkennend auf die Schulter klopfen.
Du quälst dich gerade nur selbst, wenn du seine Profile in sozialen Netzwerken beobachtest und jedes Mal aufs Neue die Trennung mit all den Schmerzen erlebst, als hätte sie gerade stattgefunden.
Missgunst ist kein Gefühl, das ich dauerhaft in meinem Leben haben wollen würde. Verzeihen zu können erfordert eine gewisse Größe - ich sage nicht, dass es sehr leicht von der Hand geht - und natürlich hängt das dann damit zusammen, wie sehr man verletzt wurde.

Zitat von Sari17:
Nur damit ich inneren Frieden habe?


Ganz genau, du hörst auf, zu kämpfen und gelangst in einen friedvollen Zustand ohne diese negativen Gefühle.

Zitat von Sari17:
Ne, sorry ich steh dazu, ich wünsche ihm irgendwann im Leben den gleichen Schmerz, den ich empfinde. Mit dem Gedanken lebe ich gern und fühle mich deshalb nicht schuldig


Menschlich ist das nachvollziehbar, aber was hilft DIR das? Gerechtigkeit? Genugtuung? Glaubst du, danach geht es dir besser? Kurzfristig vielleicht, mittel- und langfristig sicher nicht.

Stell dir mal vor, jemand, der die Macht dazu hätte, würde auf dich zugehen und sagen Liebe Sari, ich bräuchte nur mit dem Finger schnippen, dann ist all dein Groll verflogen, deine Trauer, deine Wut, deine Missgunst, dein Hass - und du würdest wieder glücklich voller Freude leben können und müsstest dich nicht mehr mit diesen negativen Gedanken und Gefühlen wegen deines Expartners quälen. Soll ich nun mit dem Finger schnippen?

Wie würdest du dich entscheiden? Würdest du dann immer noch sagen nein nein, ich möchte all diese negativen Gefühle unbedingt haben und wünsche ihm, dass er genauso leidet? Wirklich wirklich?

Natürlich ist es mit einem Fingerschnippen nicht getan - aber man kann diesen Zustand selbst erreichen. Man müsste hierfür aber erstmal verstehen, warum das der bessere Weg ist, dann kann man gar nicht mehr anders, als es zu wollen.

Wo siehst du dich und deinen Kummer in einem Jahr, in fünf Jahren, in zehn Jahren? Ich kenne Leute, die tragen das ihr Leben lang mit sich herum und machen sich selbst (und sogar auch andere Menschen um sich herum) unglücklich. Ist es das wert?


Das ist übrigens genau das, was ich an diesem Forum sehr ungesund finde - dass sich hier so viele Menschen zusammen finden, die verletzt sind und sich gegenseitig darin bestärken, dem Expartner nichts Gutes zu wünschen und sich gegenseitig manchmal gar übertrumpfen wollen, wem noch schlimmer zugesetzt wurde.

Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen und auch diejenigen, bei denen nach außen hin alles wunderbar und supertoll erscheinen mag, haben ihre Probleme. Soziale Netzwerke, wo sich jeder von seiner besten Seite präsentiert, verzerren das Bild der Realität ordentlich. Es ist nichtmal gesagt, dass dein Ex wirklich so glücklich in der neuen Beziehung ist, wie er vorgibt, es zu sein. Und selbst, wenn er es ist, schließe Frieden damit. Auch, wenn es erstmal viel Überwindung kostet.

10.09.2018 11:16 • x 5 #120


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