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Warm ein- und wieder ausgewechselt

C
@nalea hm, ich denke, dass es tatsächlich ein klassisches Missverständnis war, danke für die Aufklärung der Definition, anhand derer du zu diesem Gedanken kamst.

Tatsächlich habe ich aus meinem Studium eher die klassischen Definitionen im Kopf:
Empathie - die Fähigkeit, anhand von Reaktionen einer Person auf die Emotion schließen zu können und diese besonders kognitiv nachvollziehen zu können - eine wichtige Eigenschaft, in Beratungsberufen unerlässlich.
Mitgefühl - aufgrund der Emotionen des Gegenübers diese mit empfinden, also zb mit zu leiden - kann besonders in Beratungsberufen schwer ins Auge gehen und sollte daher kontrolliert werden.
Dunkle Empathie - die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und diese bewusst zu manipulieren, um einen Vorteil für sich daraus zu ziehen. Weiterhin die eigen Selbstwerterhöhung über die negativen Emotionen, die jemand dann nach der Manipulation empfindet- grundsätzlich macht das jeder Mensch ein Stück weit, aber stark ausgeprägt geht es in die Richtung Narzissmus

Gestern 11:44 • x 2 #316


N
@Christia Das ist wirklich der massive Unterschied. Und es tut mir leid, dass das Missverständnis zustande kam.

Gestern 12:05 • x 2 #317


A


Warm ein- und wieder ausgewechselt

x 3


Vienne
Zitat von nalea:
In den vergangenen Jahrzehnten stand dem Empathen der Psychopath gegenüber. Jemand, der auf Grund der eigenen Persönlichkeit gefühlsarm ist, Gefühle imitieren kann, sie aber nicht fühlt.

Hm. Psychopathen komplett abzusprechen, dass sie nicht fühlen können...das hängt vom Schweregrad ab.
Und wenn sie etwas fühlen... heißt das noch lange nicht, dass sie dann das Gleiche fühlen können in der Intensität wie der Empath. Da würde dann eher eine Skala von 0 bis 10 in Frage kommen...der Psychopath vielleicht bestenfalls schwach bis 2 empfinden können.

Natürlich haben Psychopathen sich die Fähigkeit angeeignet, kognitive Empathie zeigen zu können. Sonst würden sie ja in unserer Gesellschaft nicht weit kommen. Sie können aber schon starke Gefühle empfinden wie Wut, wenn es um sie selbst geht.

Sie sind exzellente Beobachter...der Empath ist klinisches Insekt unter der Lupe...und doch machen sie Fehler. Denn es ist ja nur abgekupfert.

In manchen Berufen ist Psychopathie tatsächlich ein Vorteil, der Chirurg zum Beispiel.

Psychopathen werden Empathen nie wirklich verstehen... sie nehmen sich, was sie wollen, solange man von Nutzen ist.

Jedenfalls war es für mich wichtig, eine nähere Erklärung deinerseits zur Definition des Begriffs dark empathy zu bekommen, da ich darunter eher einen Begriff wie @Christia verstanden habe.

Gestern 12:26 • x 3 #318


N
Dass es die Psychopathie Skala gibt, habe ich in dem Mammuttext geschrieben

Gestern 12:30 • x 2 #319


C
@nalea mir auch!

Gestern 12:33 • x 1 #320


C
Und noch einmal: völlig unabhängig von meiner Situation finde ich den Austausch hier sehr bereichernd und interessant, danke euch allen! Ich bin heute mit self Care beschäftigt, ich mache meine Wohnung sauber, setze mich an meine Homepage, damit ich endlich online gehen kann und werde dann ab abends ein wenig malen und Hörbücher hören...

Gestern 12:35 • x 3 #321


Vienne
Vor ein paar Tagen habe ich den Film Weisheit des Glücks mit dem Dalai Lama gesehen.

Für mich ergab sich als seine Quintessenz daraus, dass Mitgefühl die Basis ist, dass durch Erziehung im Schulsystem Mitgefühl und Empathie gelehrt werden müssen, der Schlüssel quasi wäre für ein besseres Zusammenleben, zu einem globalen Wir führen würde.
Mitgefühl wäre die Grundbasis, um Vertrauen entwickeln zu können.
Was aber ist mit jenen, die dies aber nicht empfinden können, die diese Fähigkeit nicht entwickeln können?
Immerhin sind 2 Prozent der Weltbevölkerung Psychopathen...und einem Teil spricht man zumindest Mitgefühl ab. Kein Mitgefühl, Skrupel, Reue, Gewissen...und ich spreche da nicht von kriminellen Psychopathen...

Gestern 12:38 • x 2 #322


C
@Vienne ich denke, da muss man sehr genau hinschauen.
Empathie wird in der Regel gelehrt durch unser Umfeld. Es kann auch frühestens ab dem dritten oder vierten Lebensjahr entstehen, weil erst dann ein richtiges Ich-Bewusstsein entsteht. Es gibt zwar eine genetische Veranlagung, aber bei vielen Psychopathen ist es eher eine Entwicklungsgeschichte. Inwiefern diese später im erwachsenen Alter korrigiert werden kann, ist nicht ganz eindeutig in der Wissenschaft. Das Problem ist halt auch sie zu erkennen, da sie meist Emotionen gelernt haben zu spielen.

Gestern 12:43 • x 2 #323


Vienne
Zitat von nalea:
Dass es die Psychopathie Skala gibt, habe ich in dem Mammuttext geschrieben

Ja, hattest du natürlich. Ich wollte das einfach nur ein wenig mehr ausführen... für diejenigen, die sich mit Psychopathie bis jetzt vielleicht nicht näher auseinander gesetzt haben

Gestern 12:45 • x 1 #324


Vienne
Zitat von Christia:
Und noch einmal: völlig unabhängig von meiner Situation finde ich den Austausch hier sehr bereichernd und interessant, danke euch allen! Ich bin heute mit self Care beschäftigt, ich mache meine Wohnung sauber, setze mich an meine Homepage, damit ich endlich online gehen kann und werde dann ab abends ein wenig malen ...

Ich finde unseren Austausch auch hochinteressant.

Und es freut mich, dass du nach gestern wieder die Balance finden konntest. Du gingst mir gestern Abend nämlich nicht aus dem Kopf...deine ehrliche Bestürzung, die ich sehr gut nachvollziehen kann...

Gestern 12:49 • x 2 #325


N
@Vienne Es gab in den 90ern vermehrt Studien zur Empathiefähigkeit. Dabei wurden verschiedene Kulturen Erziehungsstile und Regierungsformen untersucht.

Ein Beispiel ist mir in Erinnerung geblieben. Kindern aus den verschiedenen Umwelten wurde mit den Eltern zusammen folgende Aufgabe gestellt: Ein Kind nahm sich den einzigen Keks, der da war. Wie waren die Reaktionen:
Eltern ließen es zu und lobten die Durchsetzungsfähigkeit des Kindes. Diese Kinder gaben anderen auch in weiteten Experimenten nichts ab. Eine andere Elterngruppe schimpfte und befahl dem Kind zu teilen. Diese Kinder taten das zähneknirschend und versteckten später oft ihre ' Beute'. Eine dritte Grupoe appelierte an den Gerechtigkeitssinn und argumentierte mit richtig und falschem Verhalten. Diese Kinder führten später innerlich Buch über Geben und Nehmen. Die letzte Gruppe reagierte wie ihre Kultur es vorgab. Die Eltern baten das Kind sich vorzustellen wie sich die anderen Kinder fühlen und halfen ihm bei der Einfühlung. Diese Kinder teilten später freiwillig und hatten Freude an der Freude der anderen.

So wie Empathie erlernt wird, kann offenbar nach 3 Generationen die Empathie in einer Gesellschaft verschwinden Das ist heute glaube ich wichtig, wenn wir Krisenregionen betrachten und über die Zukunft nachdenken. Deshalb hat der Dalai Lama wahrscheinlich recht

Gestern 13:00 • x 3 #326


N
@Christia Selfcare ist immer gut. Genieße deinen Tag

Gestern 13:03 • x 1 #327


Vienne
Zitat von Christia:
@Vienne ich denke, da muss man sehr genau hinschauen. Empathie wird in der Regel gelehrt durch unser Umfeld. Es kann auch frühestens ab dem dritten oder vierten Lebensjahr entstehen, weil erst dann ein richtiges Ich-Bewusstsein entsteht. Es gibt zwar eine genetische Veranlagung, aber bei vielen Psychopathen ist es ...

Nun ..ich erinnere da an Fallon, einen Neurowissenschaftler, der für eine Studie betreffend Gehirn-Scans bei Psychopathen entdeckte, dass sein eigener Gehirn-Scan dem eines Psychopathen entspräche.

Er war also ebenfalls ein Psychopath, nur seine Erziehung und sein Umfeld scheinen eben verhindert zu haben, dass aus ihm ein gewalttätiger Mensch wurde.
Das ist schon bemerkenswert... immerhin ergab seine genealogische Nachforschung, dass es einige Mörder unter seinen Vorfahren gab.

Gestern 13:11 • x 3 #328


Vienne
Zitat von nalea:
@Vienne Es gab in den 90ern vermehrt Studien zur Empathiefähigkeit. Dabei wurden verschiedene Kulturen Erziehungsstile und Regierungsformen untersucht. Ein Beispiel ist mir in Erinnerung geblieben. Kindern aus den verschiedenen Umwelten wurde mit den Eltern zusammen folgende Aufgabe gestellt: Ein Kind nahm sich den ...

Ja...im Prinzip erläuterte der Dalai Lama genau das Phänomen der dritten Kindergruppe...

Ich bin in diesen Film komplett ohne Erwartungen gegangen.
Und... die Weisheit des Dalai Lamas hat mich überrascht. Und mich sehr nachdenklich gemacht

Gestern 13:23 • x 2 #329


Vienne
Zitat von Christia:
Das Problem ist halt auch sie zu erkennen, da sie meist Emotionen gelernt haben zu spielen.

Es gibt da eine Profilerin, Suzanne Grieger-Langer, die es sich ein wenig zur Aufgabe gemacht hat, erfolgreiche Psychopathen zu entlarven. Sehr faszinierend.

Gestern 13:27 • x 1 #330


A


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