Warm ein- und wieder ausgewechselt

@Christia alles klar! Davsind wue uns ja mal wieder einig.

@Christia Es stört ihn NOCH nicht. Ich habe mal einen Mann gekannt, der sich strategisch icht scheiden ließ, aber ewig von seiner Frau getrennt lebte. Der tauschte auch fröhlich aus. Mit jedem Tausch wurde er ein paar Freunde un natürlich das Umfeld der betrogenen Frau ärmer. Irgendwann war er dann das Bildnis des Dorian Gray...

Es bleibt immer was an der Seele und am Außen kleben. - Aber damit muss er dann fertig werden.

Wichtiger ist: Wie ist dein Grundgefühl mittlerweile? Zeichnet sich schon eine positive Perspektive und Veränderung ab?

@Christia Das klingt für mich aufgeräumt. Und natürlich wird es immer mal wieder kurz dunkel werden - das gehört leider dazu.

Ein kurzer Gedanke zur Außenwirkung. Ich habe es auch einmal erlebt, dass ich nach einer Trennung nach außen nichts durchlassen konnte, weil es die berufliche Situation so erfordert hat. Ich wollte mir keine Blöße geben und habe tapfer so getan, als wäre der Sturm in mir schnell vorbeigezogen. Ungefähr ein Jahr später war ich mit einer guten Kollegin zum Lunch und wir sprachen das erste Mal kurz über die Trennung. Sie meinte es wäre ja gut gewesen, dass die Beziehung von beiden Seiten nicht so tief gewesen sei und ich schnell hätte abschließen können. Das hat mich wie ein Schlag getroffen. Im Gespräch spiegelte sie mir den Eindruck, der bei ihr und den Kollegen entstanden sei: es wäre keine tiefe Beziehung gewesen, ich wäre ohnehin sehr verkopft und mein Ex würde in der neuen Partnerin - beide waren dem Team bekannt - eine wärmere und liebevollere Frau finden...

Für mich ist in diesem Gespräch alles noch einmal aufgerissen worden und ich fühlte mich ein zweites Mal furchtbar degradiert. Ich konnte ihr zwar erklären wie es wirklich war, aber es ist durch meine gespielte Souveränität ein sehr falscher und negativer Eindruck von mir entstanden.

Vielleicht ist das ein Gedankenanstoß, denn auf deinen Veranstaltungen wirst du besorgt beobachtet werden. Du darfst verletzt und verletzlich wirken. Du darfst es ablehnen mit ihm und ihr zu sprechen. Du darfst anderen offen sagen, dass du Schwierigkeiten damit hast, sie so zu sehen. Du machst es den anderen damit leichter, deine Situation so zu sehen, wie sie tatsächlich ist.

@Christia Warum fällt es dir schwer Mitgefühl anzunehmen? Mitleid klingt immer fies und beschreibt es oft nicht richtig. Ich habe gelernt, dass es für meine Umgebung wichtig ist, mein Mitgefühl zu erhalten und mit mir mitfühlen zu dürfen. Beides ist ein Privileg - auf beiden Seiten.

Vielleicht machst du auch die mundtot, die sich, wie hier im Forum, in deiner Geschichte wiedererkennen und dir gerne mitteilen möchten, dass sie an deiner Seite stehen.

Ohne Verpflichtung - einfach als deine unsichtbare Armee.

Zitat von nalea:

@Christia Das klingt für mich aufgeräumt. Und natürlich wird es immer mal wieder kurz dunkel werden - das gehört leider dazu. Ein kurzer Gedanke ...

Eine schreckliche, unfaire Erfahrung! Das tut mir sehr leid für dich. So ähnlich könnten meine Familie und Freunde, Kollegen meine Trennung mit Anfang 30 von neinem Verlobten gesehen haben. Alle haben meine Trennung totgeschwiegen und unter den Tisch gekehrt! Ich war nicht wichtig! Es war mein erster großer Liebeskummer. Ich habe mich aus Verzweiflung voll in die Arbeit gestürzt. Ich war so alleine, unverstanden und verzweifelt. Nicht einmal meine besten Freundinnen haben mit mir gesprochen, geschweige denn mich getröstet... Ich war völlig am Ende. Der Verlobte hatte mich belogen und betrogen und nach 3 Jahren warm gewechselt. Freunden und seiner Schwester hat er wohl hinter meinem Rücken indessen erzählt, wie unzufrieden er mit mit und unserer Beziehung wäre. Davon wusste ich nur überhaupt nichts! Niemand wusste, dass er mich betrogen hatte. Wir hatten geplant zusammen zu ziehen und uns erst an Weihnachten frisch verlobt, waren in Urlaub zusammen... Ich verstand die Welt nicht mehr. Mein Umfeld spiegelte mir meine soziale Position, du bist unwichtig und wirst nicht gesehen. Das Leben geht für alle weiter! Mach' deinen Job, geh' arbeiten, funktioniere einfach sei positiv und gut gelaunt! Egal, wie es dir geht. Ich habe nach der Trennung versucht mit seiner Schwester zu telefonieren, mit der wir gerade noch Weihnachten gefeiert hatten. Sie war total unfreundlich und abweisend, kurz angebunden zu mir, so wie wenn ich etwas falsch gemacht hätte. Nur die Schwiegermama steckte mir dann am Telefonat, dass eine junge Frau über den Hof gelaufen sei am Wochenende nachdem ich ausgezogen war! Da wusste ich Bescheid. Bis dahin haben mich alle ignoriert und unwissend gelassen, so getan, als ob nichts sei.

@Christia ist diese Gesellschaft dann aber nutzbringend? #Musst du vor Ort sein, oder wäre es auch hier ein guter Zeitpunkt für eine Änderung?