Wenn du erlaubst teile ich mal mit was meine (subjektiven) Empfindung und Gedanken dazu sind. Bitte- und das ist mir ganz wichtig- nicht als Be-oder Verurteilung lesen.
Ich nehme bei dir sehr viel Zurückstecken deiner Selbst wahr. Ich denke du bist überzeugt du wärst so stark. Für alle setzt du dich ein. Du kannst das. Du nahmst dich zurück bei der Sache mit seiner Ex-Frau , augenscheinlich als gute, vernünftige Strategie, aber ich denke dein Innerstes fand es nicht ganz so klasse.
Du bemühtest dich ihm eine gute Partnerin zu sein. Du bemühst dich, deinen Bruder so gut es geht zu unterstützen.
Du sagtest selbst, das war dein Muster... ich muss mich anstrengen..
Und nun hattest du einmal nicht die Kraft dich genügend anzustrengen (verständlich) und er lässt dich fallen. Autsch. Ein Dolch in den alten Schmerz.
Und ich höre auch einen anderen Schmerz. Der Schmerz S. attraktiv zu sein, aber DICH mit Haut und Haar, mit allem, deiner Persönlichkeit,...sogar mit dem großen Abstrich dich bemüht und damit durchaus ein wenig verbogen zu haben,(zumindest wenig eigene Ansprüche gestellt zu haben)- zu lieben, nicht funktioniert hat. Wieder einmal- obwohl er doch den Anschein gemacht hat diese Wunde zu heilen. Endlich.
Nun wieder zurück auf Los, mit dem zusätzlichen Schmerz einfach so ausgetauscht worden zu sein.
Damit dass du ihm die Medizin für deine Wunden zugeschrieben hast, gabst und gibst du ihm unheimliche Macht. Dein Ego kämpft darum, doch noch von ihm geheilt zu werden. Bzw. dein alter Schmerz.
Es mag sein, dass ihr ansonsten auch gut zueinander gepasst hättet. Und du darfst nicht vergessen, dass eine Trennung wie ein Trauerfall zu werten ist. Etwas Gutes und Schönes, etwas was dir sehr wichtig war ist weg. Das ist in der Tat sehr traurig. Und der Anspruch, dass es innerhalb weniger Wochen wieder gut ist, ist viel zu hoch. Auch wenn die Trauerphasen umstritten sind. Ich finde da ist schon was dran und sie gelten auch für Beziehungen. Du darfst furchtbar traurig sein. Du darfst verzweifelt sein, dass etwas was dir sehr wichtig ist, nicht mehr da ist. Dass es gestorben ist.
Und das Wissen, dass du dich so bemüht hast und es nicht in deiner Hand lag - die Ohnmacht - ist wirklich kaum zu ertragen. (Dann die schreckliche Krankheit deines Bruders. Du musst auf dich aufpassen! Du hast nicht Kraft für alles und jeden. Ich spreche aus Erfahrung.)
Sein ar*schiges Verhalten - die Ent-täuschung. Die du noch nicht zulassen kannst, weil der Schmerz darüber, DICH evtl. doch nicht gemeint zu haben unerträglich ist. Weil du ihn eben zum Richter über deinen Selbstwert gemacht hast.
Die Ent-täuschung könnte dir insoweit helfen, dass du dann Trennungsaggression entwickeln könntest.
Die eigenen Anteile weshalb es einem nicht früher aufgefallen ist- schön und und gut - aber die kommen später dran. Und später kommt auch das Verzeihen (ihm und dir) und der Friede damit. Später..
Aber wie er dich springen lässt und warm hält, macht mich beim Lesen echt wütend. Der ist nicht nett. Der ist egoistisch und vermutlich auch egozentrisch.
Die Trennungsaggression würde dir helfen dich zu lösen. Und ich lese davon so gut wie nichts in deinem Beiträgen. Wut steht für einen ein, steht für dich ein. Ich lese insgesamt sehr wenig, wo du für dich einstehst. warum ist das so?
Ich hasse diesen ausgelutschten Satz, aber es macht auf mich den Anschein, dass du dich nicht als liebenswert sehen kannst wie du bist, nicht als wertvoll genug, mit allem was in dir ist zu sein und einfach nur geliebt zu werden. Vllt. nimmst du auch (noch) gar nicht so recht wahr welche Bedürfnisse du tatsächlich hast, weil sie nie wirklich beachtet wurden.
Und nun überwiegt die Scham, wieder einmal nicht gut genug und liebenswert gewesen zu sein, Das ist ein ganz großer schei.. Es stimmt überhaupt ganz und gar nicht ! Wenn sich jemand zu schämen hat, ist er es. Die Scham muss die Seiten wechseln.
Aber deine Grundüberzeugung lautet wohl immer noch: Ich bin schuld. Und das hat mit der Realität nichts zu tun.
Vllt hatte es aber was mit den Botschaften zu tun, die du als Kind erhalten hast. Und das ist wirklich schlimm. Diese kleine Christia tut mir schrecklich leid. Da haben die Erwachsenen aber richtig Bockmist gebaut. Aber so richtig.
Die kleine Christia kann aber mal so gar nichts dafür. Christia ist absolut und ganz und gar liebenswert - und schon immer gewesen- so wie sie ist und mit allen Bedürfnissen und Gefühlen die da sind.
Im Moment nimmst du dich noch zurück, bist brav und artig, was sich mE nach auch in deinem Anspruch äußert Vernünftig und fair zu sein
Die Bindung darf nicht gefährdet werden durch Ansprüche deinerseits oder gar Wut. Aber du gibst im Grunde damit dich auf für die Anderen. Du betrügst, verlässt und verrätst dich und was in dir ist, zum Wohle der Anderen oder um die Beziehung aufrechterhalten zu können.
Auch das ist schätzungsweise ein Muster aus deiner Kindheit. Und hier bist wieder mal nicht du Schuld. Als Kind hast du keine andere Möglichkeit. Deine Eltern sind deine Lebensversicherung. Und wenn du so ein Muster erleben und erleiden musstest ist das nichts zu schämen, sondern anzuerkennen und zu umarmen, dass es dich diese Situationen ertragen helfen hat. Damals waren sie absolut intelligent und wichtig, nur heute wirken sie maladaptiv.
17.12.2024 13:04 •
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