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Warm ein- und wieder ausgewechselt

C
@nalea danke dir, das ist ein guter Tipp!
Nur dein letzter Satz macht mich stutzig. Ist es nicht Bestandteil einer verbindlichen, glücklichen Beziehung, dass man sich eben auch verletzlich macht? Ich kann mir das nicht vorstellen für mich, wenn ich liebe, dann ganz, ohne Sicherheitsnetz und so wird es auch in Zukunft sein... Ich finde kein Thema von dir, hast du deine Geschichte irgendwo erzählt?

17.12.2024 09:46 • #136


MissLilly
@Christia

Sich ablenken oder selbst Grenzen setzten, bringt nichts wenn man diese (noch) nicht fühlt. Im Gegenteil, es verlängert das Leid nur noch ...

17.12.2024 09:47 • #137


A


Warm ein- und wieder ausgewechselt

x 3


Hola15
@Christia

Wo ist denn deine Wut?

17.12.2024 10:03 • #138


N
Nein, habe ich nicht. Aber ich kann dir die Geschichte zu dem Ghosting gerne schreiben.
Ich habe sehr früh, mit 19 meinen langjährigen Freund und späteren Verlobten kennengelernt. Als wir uns nach 10 Jahren trennten, war der Grund mir zwar klar, aber ich hatte das Gefühl, jemand hätte mir einen Teil meiner selbst genommen. Ich musste mich erst einmal wirklich kennenlernen und nicht nur als Teil eines wir. Durch die Trennung war ich auch erst einmal nicht befreiter, sondern unsicher.
Nach 2 Jahren konnte ich mich wieder gefühlsmäßig auf einen Mann einlassen. Wir hatten uns im Urlaub kennengelernt und wollten uns wiedersehen. Er hatte mir erzählt wie er lebt und was er macht. Da er in der Schweiz lebte und ich nicht war das für mich nicht sofort überprüfbar. Er hat mich im ersten Jahr oft besucht ofer wir sind gereist, als i h ihn besuchen wollte, war es immer schwierig. Schließlich war ich dann doch bei ihm und sein geschildertes Leben hätte nicht unterschiedlicher von der Realität sein können. Er lebte mit 37 Jahren noch bei den Eltern. Die waren extrem kontrollierend und mit mir nicht einverstanden. Schließlich btachten sie ihn dazu ein sehr teures und großes renovierungsbedürftiges Haus zu kaufen, in dem sie alle wohnen würden. Der Ort war so abgelegen, dass es ausgeschlossen war, dass ich dort Arbeit finden würde. Das Ganze war schließlich so konflintbehaftet, und ich musste immer einlenken, aber ich hielt es insgesamt 6 Jahre durch, weil er immer Wohnalternativen vorschlug, die aber verwarf, sobald seine Eltern Wind davon bekamen.

Ich habe schließlich Arbeit in einer näheren Stadt in der Schweiz gefunden und eine kleine Wohnung. Er hat mir bei der Siche geholfen und sich riesig gefreut -so wirkte es zumindest. Ich war dabei meine Wohnung und Arbeit zu kündigen, als er plötzlich nicht mehr erreichbar war. Ich bin schließlich dorthin gefahren, aber es öffnete niemand. Freunde von ihm legten auf, sobald ich anrief etc.

Es war nichts vorgefallen, aber ich habe lange in mir nach Antworten gesucht und versucht meinen Fehler zu finden.

Erst sehr viele Jahre später bekam ich eine Email von ihm und er erklärte, dass seine Eltern ihn mit Tod und Teufel bedrohrt hätten, würde er ausziehen und den Kredit und die Arbeit für sie nicht mehr übernehmen. - Es war mir egal.

17.12.2024 10:08 • #139


C
@nalea danke! Wow, das ist hart... Einer der schwersten Teile einer Trennung ist die Akzeptanz, dass der Mensch, den man dachte zu kennen, mindestens noch andere, vor einem selbst verborgene Anteile, wenn nicht gleich einen ganz anderen Charakter, hatte.

17.12.2024 10:11 • x 2 #140


C
@Hola15 im Moment empfinde ich viel Scham. Er ist ja mit ihr im Skiurlaub und was die beiden bei fb abziehen, ist schon für 15 jährige grenzwertig, für beide ü50 schon ziemlich peinlich. Jeden Tag minutiös mit Bildern und Liebeserklärungen im Wechsel gepostet.
Aber es ist natürlich auch Scham darüber, dass er gerade der ganzen Welt zeigt, wie egal ich ihm bin. Wäre da nicht letzte Woche Dienstag gewesen und hätte ich es nicht schriftlich, seine Bemühungen, zu verstehen, was bei uns schief gelaufen ist und seine Erklärungen, was an mir besonders toll war, bzw. dass wir eben auch etwas besonderes hatten, wäre ich völlig am Boden.
So sehe ich es wie folgt: sie ist über beide Ohren verliebt und genau so begeistert wie ich und alle vor mir. Er glaubt in diesem Moment auch daran, hat aber zugleich die Gewissheit, dass alles auch nicht toll ist. Bei ihr ist er der Märchenprinz und genießt das außerordentlich und vermisst zugleich unsere Geheimnisse und gemeinsamen Vorlieben... Mal sehen, wie lange das geht.

Also, nein, Wut, wenn dann auf mich, Mitleid mit ihr und auch irgendwie mit ihm

17.12.2024 10:17 • x 1 #141


C
Und Trauer...

17.12.2024 10:17 • #142


C
@MissLilly da gibt es ja unterschiedliche Meinungen...im leid verharren macht es auch nicht besser. Daher ja auch meine Ansätze, mir das zu holen, was mir fehlt. Unterhaltung, S. und Spaß.

Dann fehlt zwar immer noch er und Liebe, aber für den Rest kann ich sorgen... funktioniert halt nur nicht immer

17.12.2024 10:19 • #143


MissLilly
Zitat von Christia:
.im leid verharren macht es auch nicht besser.


Das meinte ich damit nicht...aber ist schon ok..du machst das schon..

17.12.2024 10:23 • #144


Hola15
Wenn du erlaubst teile ich mal mit was meine (subjektiven) Empfindung und Gedanken dazu sind. Bitte- und das ist mir ganz wichtig- nicht als Be-oder Verurteilung lesen.

Ich nehme bei dir sehr viel Zurückstecken deiner Selbst wahr. Ich denke du bist überzeugt du wärst so stark. Für alle setzt du dich ein. Du kannst das. Du nahmst dich zurück bei der Sache mit seiner Ex-Frau , augenscheinlich als gute, vernünftige Strategie, aber ich denke dein Innerstes fand es nicht ganz so klasse.
Du bemühtest dich ihm eine gute Partnerin zu sein. Du bemühst dich, deinen Bruder so gut es geht zu unterstützen.
Du sagtest selbst, das war dein Muster... ich muss mich anstrengen..
Und nun hattest du einmal nicht die Kraft dich genügend anzustrengen (verständlich) und er lässt dich fallen. Autsch. Ein Dolch in den alten Schmerz.
Und ich höre auch einen anderen Schmerz. Der Schmerz S. attraktiv zu sein, aber DICH mit Haut und Haar, mit allem, deiner Persönlichkeit,...sogar mit dem großen Abstrich dich bemüht und damit durchaus ein wenig verbogen zu haben,(zumindest wenig eigene Ansprüche gestellt zu haben)- zu lieben, nicht funktioniert hat. Wieder einmal- obwohl er doch den Anschein gemacht hat diese Wunde zu heilen. Endlich.
Nun wieder zurück auf Los, mit dem zusätzlichen Schmerz einfach so ausgetauscht worden zu sein.

Damit dass du ihm die Medizin für deine Wunden zugeschrieben hast, gabst und gibst du ihm unheimliche Macht. Dein Ego kämpft darum, doch noch von ihm geheilt zu werden. Bzw. dein alter Schmerz.

Es mag sein, dass ihr ansonsten auch gut zueinander gepasst hättet. Und du darfst nicht vergessen, dass eine Trennung wie ein Trauerfall zu werten ist. Etwas Gutes und Schönes, etwas was dir sehr wichtig war ist weg. Das ist in der Tat sehr traurig. Und der Anspruch, dass es innerhalb weniger Wochen wieder gut ist, ist viel zu hoch. Auch wenn die Trauerphasen umstritten sind. Ich finde da ist schon was dran und sie gelten auch für Beziehungen. Du darfst furchtbar traurig sein. Du darfst verzweifelt sein, dass etwas was dir sehr wichtig ist, nicht mehr da ist. Dass es gestorben ist.

Und das Wissen, dass du dich so bemüht hast und es nicht in deiner Hand lag - die Ohnmacht - ist wirklich kaum zu ertragen. (Dann die schreckliche Krankheit deines Bruders. Du musst auf dich aufpassen! Du hast nicht Kraft für alles und jeden. Ich spreche aus Erfahrung.)

Sein ar*schiges Verhalten - die Ent-täuschung. Die du noch nicht zulassen kannst, weil der Schmerz darüber, DICH evtl. doch nicht gemeint zu haben unerträglich ist. Weil du ihn eben zum Richter über deinen Selbstwert gemacht hast.

Die Ent-täuschung könnte dir insoweit helfen, dass du dann Trennungsaggression entwickeln könntest.
Die eigenen Anteile weshalb es einem nicht früher aufgefallen ist- schön und und gut - aber die kommen später dran. Und später kommt auch das Verzeihen (ihm und dir) und der Friede damit. Später..

Aber wie er dich springen lässt und warm hält, macht mich beim Lesen echt wütend. Der ist nicht nett. Der ist egoistisch und vermutlich auch egozentrisch.
Die Trennungsaggression würde dir helfen dich zu lösen. Und ich lese davon so gut wie nichts in deinem Beiträgen. Wut steht für einen ein, steht für dich ein. Ich lese insgesamt sehr wenig, wo du für dich einstehst. warum ist das so?

Ich hasse diesen ausgelutschten Satz, aber es macht auf mich den Anschein, dass du dich nicht als liebenswert sehen kannst wie du bist, nicht als wertvoll genug, mit allem was in dir ist zu sein und einfach nur geliebt zu werden. Vllt. nimmst du auch (noch) gar nicht so recht wahr welche Bedürfnisse du tatsächlich hast, weil sie nie wirklich beachtet wurden.

Und nun überwiegt die Scham, wieder einmal nicht gut genug und liebenswert gewesen zu sein, Das ist ein ganz großer schei.. Es stimmt überhaupt ganz und gar nicht ! Wenn sich jemand zu schämen hat, ist er es. Die Scham muss die Seiten wechseln.
Aber deine Grundüberzeugung lautet wohl immer noch: Ich bin schuld. Und das hat mit der Realität nichts zu tun.
Vllt hatte es aber was mit den Botschaften zu tun, die du als Kind erhalten hast. Und das ist wirklich schlimm. Diese kleine Christia tut mir schrecklich leid. Da haben die Erwachsenen aber richtig Bockmist gebaut. Aber so richtig.
Die kleine Christia kann aber mal so gar nichts dafür. Christia ist absolut und ganz und gar liebenswert - und schon immer gewesen- so wie sie ist und mit allen Bedürfnissen und Gefühlen die da sind.
Im Moment nimmst du dich noch zurück, bist brav und artig, was sich mE nach auch in deinem Anspruch äußert Vernünftig und fair zu sein
Die Bindung darf nicht gefährdet werden durch Ansprüche deinerseits oder gar Wut. Aber du gibst im Grunde damit dich auf für die Anderen. Du betrügst, verlässt und verrätst dich und was in dir ist, zum Wohle der Anderen oder um die Beziehung aufrechterhalten zu können.

Auch das ist schätzungsweise ein Muster aus deiner Kindheit. Und hier bist wieder mal nicht du Schuld. Als Kind hast du keine andere Möglichkeit. Deine Eltern sind deine Lebensversicherung. Und wenn du so ein Muster erleben und erleiden musstest ist das nichts zu schämen, sondern anzuerkennen und zu umarmen, dass es dich diese Situationen ertragen helfen hat. Damals waren sie absolut intelligent und wichtig, nur heute wirken sie maladaptiv.

17.12.2024 13:04 • x 4 #145


C
Heute geht es mir richtig gut! Nachdem die letzte Woche echt hart war mit täglichen Bildern der zwei aus ihrem romantischen Skiurlaub... Aber irgendwann stumpft man ab, ich habe innerlich schon lachen müssen, wie verzweifelt man sich selbst beweisen muss, dass das jetzt alles das perfekte ist, wonach man immer gesucht hat.

Ja, dann hatte ich gestern ein zweites Treffen mit einem potentiellen Mann für eine f+. Wir waren in der Therme und es war ziemlich heiß nicht nur in der Sauna.
Ach und plötzlich melden sich viele gemeinsame Freunde bei mir und wollen sich mit mir treffen, ich merke immer mehr, dass ich auch alleine ein vollwertiger Mensch bin, den die Leute mögen.

Zu ihm jetzt eine Woche kein Kontakt, außer, dass er binnen weniger Minuten alles liked, was ich poste. Sie sind seit gestern zurück, ich tippe auf Montag Abend bis zum nächsten Kontakt seinerseits

Heute 12:08 • x 2 #146


N
Dann ignoriere ihn. Was soll es dir geben mot ihm zu reden?
Und wenn du mit mir in die Kristallkugel guckst, weißt du doch schon eh worum es geht ) Er wird dir alles Gute wünschen und fürsorglich fragen, ob es jemanden gibt. Dann wird er gleichzeitig die neue Flamme und den Urlaub loben - nicht ohne im Augenwinkel deine Reaktion abzuschätzen. Bist du traurig, dann weiß er du baumelst noch am kleinen Finger. Bist du abgeklärt, wird er ein paar negative Dinge über Next und Ski erzählen, mit dem Zusatz, dass diese kleine Sache mit dir immer spezieller war...

Wenn du das brauchst: Viel Spaß! Wenn nicht, ist dein jetziges Leben wohl vielversprechender

Und likes bedeuten nur, dass man etwas nett findet. Und net...nun ja...

Heute 16:48 • #147


C
Ja, ich glaube, es geht ihm dabei immer noch darum, sein Gewissen zu beruhigen. Er möchte gerne, dass es mir gut geht und ich mich weiter entwickle, damit er in den Momenten, in denen er glücklich ist, nicht durch ein schlechtes Gewissen beeinträchtigt wird.

In den Momenten, wo es dann vielleicht doch nicht so perfekt ist oder er alleine ist und mich vermisst, möchte er dann eher nicht so wirklich, dass es mir gut geht..

Ich durchschaue das schon, auch wenn manchmal erst im Rückblick. Aber das ist das Los von akuten Emotionen. Allerdings haben wir noch einiges zu regeln, ich habe immer noch Sachen dort, die er mir bringen wollte und Sachen im Keller, die ich holen muss....

Heute 21:59 • x 1 #148


N
@Christia Ich kenne ihn nicht und ich kenne dich nicht. Deshalb weißt du am besten was war und du wirst deinen Weg zur richtigen Bewertung der Beziehing und ihrem Ende finden.

Nur ein Rat noch. Geh dir nicht langfristig selbst in die Falle. Eine ungewünschte und plötzliche Trennung lässt einen schutzlos zurück. Man kann nichts tun und man möchte nicht die gesamte Beziehung als Lüge sehen. Dafür benötigt ma.n die Verarbeitungszeit, in der wie in jeder Krise die Leugnung der Situation steht. Oft leugnen wir, dass der andete uns wehtun wollte, dass ihm unsere Gefühle egal sind oder zumindedt weniger wichtig als die eigenen und dass er mit uns nicht so glücklich war wie wir mit ihm. Das Leugnen hilft uns die erste Zeit zu überstehen. Um zu wachsen und es hinter uns zu lassen, müssen wir irgendwann fragen, ob der Expartner und man selbst beim Eingehen der Beziehung lautere Motive hatten. Worum ging es einem? Darum, den anderen zu lieben und glücklich zu machen? Komfort? Status? Unterhalting? Lebensplanung? Eitelkeit? Eine Kombi daraus?

Der Mann wollte nicht, dass es dir gut geht. Sonst hätte er dich in deiner dunklen Zeit nicht innerlich verlassen. Und dann würde er dich jetzt auf social media blockieren und nicht vor deinen Augen so einen Zirkus zelebrieren.

Mach irgendwann das Licht an und leuchte die Ecken aus.

Vor 53 Minuten • x 1 #149


A


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