Hallo ihr Lieben,
Danke, dass ihr euch die Zeit für mich nehmt.
Ich weiß, der Text ist sehr lang, aber ich will euch die Situation gerne so genau wie möglich schildern.
Überall stehen nur Tipps für diejenigen die verlassen wurden. Ich habe mich getrennt und fühle mich aber, wie eine verlassene...
Ich bin 18 Jahre alt und total verzweifelt.
Vor 1 1/2 Jahren war ich zum allerersten mal verliebt. Nicht so auf jemanden stehen sondern ich habe all meine Schritte von ihm
abhängig gemacht. Dann kamen wir nach fast einem Jahr hoffen und bangen endlich zusammen!
Ich konnte es nicht fassen.
Die erste Woche ging vorbei und ich merkte, dass ich mir diese Beziehung anders vorstelle als er.
Er war immernoch unabhängig und verhielt sich, als wäre ich weit entfernt. Es schien ihn die Situation zu überfordern.
Ich stellte ihn zur rede und das Problem wurde gelöst.
Ich kann sagen, die ersten Monate war es wirklich schwierig und die schönen, einzigartigen Momente des kleine Glücks waren nicht häufig,
dafür umso unverhoffter.
Aber ich wollte bei ihm bleiben, wollte dass das funktioniert. Wir beredeten alle Probleme, ich sagte ihm, dass ich das Gefühl habe viel mehr zu geben, als zurückzubekommen.
Ich hatte mir etwas anderes erwartet. ( so ein blauäugiges, Junges Mädchen, werdet ihr euch jetzt vielleicht denken, aber ich weiß, dass es den Traumprinzen nicht gibt und dass eine Beziehung Arbeit braucht.)
Und es wurde richtig schön. Er bemühte sich und ich war mir sicher, dass das gut passt.
Ich fing an ihn zu lieben, so stark wie ich nie gedacht hatte, dass es möglich ist.
Dann geschah es:
Wir fuhren gemeinsam in den Urlaub nach Prag. Mal aus der ewigen Bude rauskommen.
Die ganze Zeit über war die Stimmung eher bedrückend: er sah mich kaum an, Abend kuschelten wir höchstens mal.
Am letzten Tag gestand er es mir dann:
Er hatte am Abend vor unsere Abreise, auf der Geburtstagsparty, wo ich nicht mitgekommen war, ein anderes Mädchen geküsst.
Sie haben sich nur geküsst, beide waren zu Müde und schliefen ein ( Ihr müsst eines mir einfach glauben: Wenn ich eins sicher weiß, dann ist es, dass er mir die Wahrheit sagt)
Das zog mir den Boden unter den Füßen weg. Wir saßen da auf einer Parkbank und ich lag heulend in seinen Armen.
Es tat ihm so leid. Ich stellte ihm viele Fragen und wir haben uns lange unterhalten wie es jetzt weiter gehen soll.
Um es kurz zu machen: wir blieben zusammen und ich vergab ihm, auch wenn es einige Monate dauerte.
Er gab sich so viel Mühe, und es war wieder großartig.
Nach zwei Wochen ließ das wieder nach und es wurde wieder normal.
Immer wenn es zwischen uns normal läuft, bedeutet das:
Wir besuchen uns und dann kuscheln wir (die schönsten Momente, da ich seine volle Aufmerksamkeit bekomme) und schauen einen Film,
spielen vielleicht schach oder Mariokart und dann gehen wir ins Bett.
Seitdem ich in ihn verliebt bin, bin ich total unausgeglichen, von ihm Abhängig: Meine Laune hebt und senkt sich damit, ob es ihm gut geht. Immer wenn er inj meinem Umfeld ist, muss ich ihn anschauen,
sehen ob er jetzt gerade auch gerne bei mir wäre...
Was soll ich sagen?
Manchmal bin ich mit einem mulmigen Gefühl der Unlust im Bauch zu ihm gefahren. Ich freute mich darauf ihn zu sehen, aber nicht auf unsere Alltagsroutine.
Aber was kann man denn schon machen im Haus?
Einmal die Woche ungefähr gingen wir Bouldern oder machten was mit seinen Freunden oder ich ging mit auf deren Partys.
Das war am Anfang sehr schwierig für mich, ihr müsst wissen, ich trinke keinen Alk. und verzichte auch sonst auf jegliche Rauschmittel.
Er tut das nicht und durch ihn habe ich Angefangen etwas lockerer auf Partys zu werden und ein bisschen was zu trinken.
Ich frage mich echt, ob die Leute das Zeug wirklich mögen oder eigentlich nur auf die wirkung scharf sind.
Mich in diese neue Gesellschaft einzufügen war nicht leicht und ich habe es nie ganz gemeistert mich dort wohl zu fühlen.
Aber ich ging gern mit, weil es ihm wichtig war.
Dann feierte ich Geburtstag und zu ersten Mal verbrachte ich zeit mit ihm und meinen Freunden. Und es war echt schön!
Dann, zwei Monate später passierte es wieder.
Ich wusste es bevor er mir es sagte. Ich spürte es einfach an seinem ganzen verhalten und ließ ihm Zeit, es mir zu erzählen.
Es war schlimmer. Er hatte mit einer anderen geschlafen.
ich habe es nicht glauben können und zugleich irgendwie immer geahnt, dass es nochmal passieren wird.
Zuerst blieb ich bei ihm, wir taten dasselbe wie beim letzten mal: wir therapierten uns gegenseitig,
Ich sagte ihm, wie ich mich jetzt fühlte und dass ich zweifelte und alles und er sagte mir was genau passiert ist und warum.
Ja Warum?
wir wissen es beide nicht, aber Ahnen es:
Er kann sich nicht binden. Als er diese Beziehung zu mir eingegangen ist, ist er in einen Ring gestiegen mit seinen Ängsten.
Er will frei und unabhängig sein und je näher er an mich rankommt, beziehungweise wir uns gegenseitig an einander antasten, desto eingeegter fühlt er
sich und springt lieber wieder raus. Dann passieren solche ausrutscher.
Aber ich schränke ihn nicht in seiner Freiheit ein, ich will ihn nicht verändern und habe ihm immer wieder gesagt: wenn du kein Betrüger sein willst und mich nie mehr verletzen willst, dann kannst du dich ändern, aber ich kann es nicht und allein für mich solltest du es nicht tun, da es keine langfristige Wirkung hat.
Ich wollte ihm helfen und ihm erneut eine chance geben.
Nun habe ich mich doch von ihm getrennt.
Vollkommen überstürzt, meiner Meinung nach. Zu Hause hatte ich mir das noch gründlich überlegt und mit meiner Mutter darüber gesprochen, die mir auch zu Trennung riet.
Er hat mir nie geglaubt, dass ich mich von ihm Trenne könnte, weil ich bis jetzt immer vergeben habe, immer eine Lösung gesucht habe.
Er hätte sich nie trennen können, denn ich bin die einzige Person mit der er reden kann und er liebt mich.
Habe ich das am Ende nur getan, um ihm und mir zu beweisen, dass ich es kann?
Und wenn ich jetzt zurückkehre, würde sich dann etwas ändern?
Was wenn eine Beziehung nunmal so ist? Man kann halt nicht immer was spannendes machen und vielleicht habe ich wirklich einfach zu hohe erwartungen.
Manchmal hat er nämlich das Gefühl, er kann ihnen nicht gerecht werden.
Aber was erwarte ich mir denn?
Treue, ein Grundvertrauen, ein Gefühl der Geborgenheit und dass er mich versteht,
Mich immer auf unsere Treffen freuen können, Kurze Liebesbeweise zwischendurch, zum Beispeil ein Kuss, ein Blick eine Umarmung...
Das Gefühl geliebt zu werden und für ihn unersetzlich zu sein, das brauche ich...
Aber ist das vielleicht zu viel verlangt?
Ich fühle mich furchtbar. Überall stehen nur Tipps für Leute die verlassen wurden, aber mir geht es genauso, wie denen!
Ich habe das Gefühl, am Ende hat doch er mich verlassen.
Ich muss ihn in der Schule jeden Tag sehen, wir arbeiten gemeinsam an einem Theaterprojekt.
Ich sehe ihn und sofort betäubt der Schmerz alle sinne und ich will nur zurück, sehnen mich nach seiner wärme.
Aber es scheint ihm gut zu gehen. In Gesellschaft lacht er und verhält sich einiger maßen normal.
Versteht mich nicht falsch: ich will, dass er glücklich wird, aber durch sein normales Auftreten, als wäre nichts passiert, habe ich das Gefühl, überhaupt nicht wichtig für ihn gewesen zu sein.
Ich fühle mich ersetzbar, als eine von vielen...
Ich schaue mich ständig um, ob er mir nicht nachkommt, schrecke bei jeder Nachricht hoch, ob das nicht er ist und breche dann in Tränen aus, Tränen der hoffnungsvollen Hoffnungslosigkeit.
Ich brauche ein Zeichen, dass er mich vermisst.
Ich habe mit ihm ausgemacht, dass wir vielleicht bald nochmal reden sollten.
Ich wünsche mir ein klärendes Gespräch, wo er die Chance bekommt, alle offenen Fragen zu klären.
Aber was ist, wenn er bis dahin jemand anderen gefunden hat?
Wie soll ich jemals über ihn hinweg kommen, wenn ich ihn doch jedentag in umittelbarer nähe sehen muss?
Habe ich mich vielleicht falsch entschieden, zu voreilig?
Was, wenn es keinen neuen Partner für mich gibt, oder die Beziehung genauso wird?
Was, wenn ich immer betrogen werde?
Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll!
Vielleicht habt ihr Erfahrenen ja Rat und Trost für mich.
Danke.
21.02.2014 21:49 •
x 1 #1