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War es ein fieses Spiel oder bin ich krank?

K
Servus, und Grüßt euch
Ich bin seit einer Woche von meiner ex Freundin getrennt. Ich versuche nachfolgend so verständlich wie möglich das geschehene zu beschreiben, natürlich erhoffe ich mir antworten, Verständnis und auch konstruktive Kritik, die ist sogar erwünscht. Weil so wie ich bisher hier gelesen hab, ist es meist nicht schlecht andere sichten auf die Dinge zu hören. Ich leg einfach mal los.

Mitte Oktober letzten Jahres bekam ich eine Freundschaftsanfrage,auf Facebook von meiner jetzigen ex. Wir kannten uns nicht, sie schrieb mir sofort, Sie hätte sich verklickt, aber man könne ja schreiben um zu sehen ob man sich versteht.
So fingen wir an uns Tag und Nacht zu schreiben, und ich sah auch ihre Posts. Schnell kristallisierte sich heraus, dass wir uns viel über psychische Erkrankungen unterhielten. Sie leidet unter borderline und einer ausgeprägten zwangsstörung. In gewissen Erzählungen ihrer seits,fand ich mich wieder.ich glaube diese Basis war von vorne rein nicht gerade gut, aber dazu später mehr.
Unser erstes Date war der Wahnsinn, es dauerte insgesamt 30(!) Stunden, wir gingen spazieren und später in ein Lokal bis tief in die Nacht, wir redeten ununterbrochen, keiner wollte gehen. Es ist auch nichts passiert, weil uns war schnell klar wir wollten eine Ebene haben, die nicht gleich körperlich anfängt. Wir saßen hinterher bis in den nächsten Nachmittag noch zusammen bei ihr zuhause.
So einigten wir uns, es amerikanisch zu halten. Ein paar Dates und uns kennenlernen damit wir beide nicht die Katze im Sack nehmen, und jeder fürs sich entscheiden konnte, ob wir eine Beziehung eingehen oder nicht.
Nach dem 4ten Date war ich mir sicher, und fand den Mut sie zu fragen ob wir es miteinander versuchen sollen. Sie sagte ja, wir küssten uns, und waren nun zusammen. Wir dateten uns trotzdem erstmal weiter, und nach und nach lernte ich ihre Freunde kennen und sie meine.auch ihren 5 jährigen Sohn durfte ich nun mal kennenlernen.
Wir redeten weiter, sehr offen über unsere wünsche, Ziele und auch unsere körperlichen Bedürfnisse. Wir hatten da zumindest von den Worten her, eine Wellenlänge.
Schnell veränderte sich alles, von 100% auf minus 100% .Sie schrieb plötzlich nur noch abgehackt, verabschiedete sich schon meist um 18.00 Uhr, dass sie schlafen gehen möchte. Wenn Sie sich meldete, konnte man die Uhr danach stellen, dass sie nach 3 -4 wortwechseln das Gespräch beendete, aber meist noch bei Facebook oder Whatsapp bis tief in die Nacht online war.
Ich kenne diese Art Spielchen leider sehr gut, und vermutete das sie meine Verfügbarkeit testen wollte. Zumal sie zu dem Zeitpunkt wo sie damit anfing ,noch ein Artikel postete, der sich genau mit so einem schreibverhalten befasst.
Ich sprach sie darauf an, doch sie verneinte, stellte meine Wahrnehmung in Frage und sagte das sie solche Spielchen schon lange nicht mehr spiele.
Ich nahm es so hin, und beschloss es abzuhaken, und stellte meine Wahrnehmung nun selbst in Frage.

In den nächsten Tagen änderte sich nicht viel, der nächste Höhepunkt kam langsam auf uns zu.
Ich hatte einen Termin, von den viel abhängt, und der Zukunfts weisend war. Ich redete mit ihr viel darüber, und sie gab mir die Geborgenheit und Sicherheit die ich bräuchte. Melde dich ,sofort wenn du den Termin erledigt hast versicherte sie mir für mich da zu sein, auch wenn es schwierig wird.
Als der Termin endlich erledigt war, wollte ich ihr sofort Bescheid sagen, doch sie ging weder ans Telefon, noch las sie Nachrichten. Sie war mit einem befreundeten Mann, essen, und begründete es später, dass es unhöflich sei, bei einem Essen ans Telefon zu gehen. Ich war mega enttäuscht und ging erstmal auf Abstand.
Auch später blieb sie bei ihrem Standpunkt, und sagte mir ich mache mir zu viele Gedanken darüber, sie könne Spielchen spielen, und ich solle ggf mal über eine Therapie nachdenken, weil meine Wahrnehmung wohl nicht richtig rund läuft.

Ziemlich schnell ging es auf Weihnachten zu ,wo es mir immer ziemlich mies geht, ich verzog mich immer mehr in mein schneckenhaus, geplagt von selbstzweifel und Angst die kommenden Wochen, sprich Weihnachten zu überstehen.
In mir reifte mehr und mehr ,die Überlegung, die Beziehung nicht weiter zu führen. Weil wenn es jetzt nach einem Monat schon Schwierigkeiten gibt, wo soll es dann enden? Zumal ich es schwierig fand ihr wahres ich, zu erkennen. Sie erzählte mir fortwährend was sie so alles mag. Ob es ums Essen ging, oder auch andere Bedürfnisse. Nur wenn es dann soweit war, mochte sie das vorher angepriesene leibgericht gar nicht, oder ist von bestimmten Praktiken im Bett angewidert, die sie in Erzählungen noch gut fand. Die Lücke zwischen ihren Worten und ihren tatsächlichen Bedürfnissen könnte nicht größer gewesen sein.
Ich suchte das Gespräch, und beendete das ganze, versuchte sachlich zu bleiben und ihr es so zu erklären das es manchmal eben nicht passt.
Natürlich war sie ziemlich sauer, und nach 2 Tagen keinen Kontakt, schrieb sie mir, sie möchte nochmal reden. Wir hatten nach all dem eine Basis gefunden, vernünftig miteinander zu kommunizieren, und trafen uns einen Tag später um alles nochmal in Ruhe zu reflektieren.
Sie bat mich, die Beziehung nochmal aufzunehmen, in ihrer doch charmanten Art, und ich wusste wieder was mich an ihr so fasziniert hat.
Ich willigte ein, und entschuldigte mich dafür, ihr das angetan zu haben.
Sie ließ mich ihre Wut noch spüren, und sagte dass müsse ich mir schon gefallen lassen. Was ich auch eingesehen habe.
Trotzdem entwickelte sich was ungesundes zwischen uns, denn plötzlich war alles gut, aber auch nur über Weihnachten. Wir verbrachten die Feiertage zusammen, und waren glücklich. Heiligabend verbrachten wir bei ihrer Mutter, wo auch ihre Schwester noch wohnt. Ihre Schwester ist das komplette Gegenteil von ihr, und meine ex Freundin, warnte mich vor ihr. Männerfängerin , Sie macht selbst vor meinen Beziehungen kein halt erzählte sie mir immer wieder.
Und tatsächlich, der Abend war ziemlich unangenehm, ihre Schwester stellte sich in aufreizenden Posen zur schau, im schwarzen mini und schwarzen Nylons. Plötzlich gewehrte sie tiefe Einblicke, ich war verstört, und empfand es als respektlos, auch und gerade meiner Freundin gegenüber. Deren Blick ich immer wieder hilfesuchend versucht habe zu erhaschen. Der Höhepunkt war, als sie später beim Kartenspiel fast auf meinem Schoß saß. Alles in mir hat geschriehen, sag was steh auf und geh, und Pack deine Freundin gleich mit ein ,eine wirklich absurde und auch widerliche Situation. Wir haben es ausgesessen.
Später zuhause angekommen, war meine erste Frage, wtf ,was bitte war das? Meine ex Freundin, grinste nur und sagte, willkommen in meiner Welt, aber schön das es dir aufgefallen ist doch auch davon wollten wir uns nicht beeinflussen lassen, denn wir hatten zumindest wieder unseren Nenner.
Nach Weihnachten, kam schnell Silvester:

Wir waren bei Freunden von ihr, die ich nicht kannte eingeladen, worüber ich mich gefreut habe,denn ich lerne gerne neue Menschen kennen. Und so entwickelte sich ein aus meiner Sicht, lustiger und entspannter Abend. Ich unterhielt mich mit den anwesenden Frauen und Männern gleichermaßen, und fühlte mich wohl.
Am nächsten Tag, bekam ich nach dem wach werden, erstmal eine Ansage, sie konnte den Abend nicht genießen, hat extra aufgehört zu trinken um mich im Auge zu enthalten, denn sie hatte das Gefühl das eine Freundin von ihr und ich jederzeit in der Kiste landen könnten.
Ich Verstand die Welt nicht mehr,ich war froh in ihrem Freundeskreis so gut aufgenommen worden zu sein, und hatte nichts derartiges im Sinn. Auch das schafften wir relativ schnell aus der Welt.
So verging der Januar, wo mein Geburtstag wartete, und sie verwöhnte mich an diesem Tag besonders, kochte mir meine leibspeise und las mir jeden Wunsch von den Lippen ab. Wir genoßen diesen Tag sehr,und verbrachten ihn Abends dann in trauter Zweisamkeit.

Einen Tag später, war wieder alles wie vorher, sie hatte mich nun sicher, und wieder ging es von 100% schnell runter in den Keller, sie schaffte es 2 Tage lang durch zu meckern und zu nörgeln. Alles war doof, ich solle mich von ihr fern halten. Also ging ich nach Hause um ihr, ihre Zeit zu lassen. Und auch selbst erstmal alles zu verarbeiten.
So vergingen dann die Tage, manchmal war ich bei ihr und kochte dann für sie, nach einen anstrengenden Tag. Kochen ist ein Hobby von mir,ich probiere viel aus, und lerne viel neues dazu. Sie mochte es, sagte sie, denn hinterher stellte sich heraus, dass sie bei ihren Freunden erzählte,dass sie von meiner kocherei ziemlich genervt sei. Wieder war ich enttäuscht, nicht das sie es nicht mochte, sondern das sie sich anscheinend nicht wohl gefühlt hat ,so wie sie mir es immer sagte.
Ich wurde ein paar Tage später krank, und lag mit einen fiesen magendarm Infekt flach, ich bin echt nicht der Typ der bei Krankheit jammert, aber die Krämpfe waren so schlimm, dass ich teilweise vor Schmerzen schrie.
Sie fing an mich zu ignorieren, weil sie das Gefühl hatte, wenn ich mit ihr Rede springen meine Bakterien von meinem Mund durch die Luft in ihrem. Also redete sie nicht mehr mit mir. Und gab mir zu verstehen ich solle doch besser gehen, sie könne sich Krankheit nicht leisten.
Gesagt, getan, auch darüber war ich ziemlich wütend und zeigte ihr es auch. Sie merkte ich zieh mich zurück und fing wieder an freundlich zu werden, da war sie wieder, diese ungesunde Dynamik. Getrieben von ihrer Angst ich könne sie angesteckt haben, ging sie ins Krankenhaus und blieb auch da. Aber nicht durch Ansteckung, sondern durch einen entzündeten blinddarm, wie sich rausgestellt hat. Sie verbrachte 1 Woche lang im Krankenhaus und wurde auch operiert, nach anfänglichen zögern ging ich sie täglich besuchen, und blieb den ganzen Tag immer bei mir.
An einem Freitag, bekam ihre Schwester ein neues Bett, und ihr Vater hat mich um Hilfe um das Bett hoch zu tragen. Ich sagte zu, und noch dazu sagte ich ihn er solle noch jemanden kontaktieren, denn er konnte mit einem hexenschuss kaum laufen, der arme Mann trottete rum wie der glöckner.
Er konnte jemanden organisieren der das Bett mit mir hoch trägt, gesagt getan.
Einen Tag später wollte er das Bett seiner jüngeren Tochter dann aufbauen. Ich wehrte mich dagegen, und sagte ich baue es jetzt spontan auf,damit er mit seinem Rücken nicht da rum kraxeln muss.
Meine ex Freundin, bekam Angst, weil sie die Anspielungen ihrer Schwester befürchtete, und bat mich es nicht zu tun. Sie hatte im Krankenhaus keine Kontrolle über die Situation, was sich in hasstiraden über Whatsapp auf alle Beteiligten ergoß, ihrer Mutter, Schwester ihren Vater und mir. Nachdem auch das überstanden war, erklärte sie hinterher, sie habe medikamentös bedingt wahnvorstellungen bekommen, und begründete somit ihren Ausraster.
Für mich war es die zweite Affäre, die sie mir zutraute. Versteht mich nicht falsch, dass was ihre Schwester da teilweise abzog, war wirklich unterste Schublade, aber ich fragte mich warum sie mir das zutraute? Die beiden führten ein kleinkrieg, und ich war das Mittel zum Zweck, nicht mehr und nicht weniger. Da war kein Interesse ihrer Schwester mir gegenüber, sondern schlicht und ergreifend Provokation auf Kindergarten Niveau. Eine Woche nach dem Ereignis, knallte es erneut, nach einer kartenrunde bei ihrem Eltern, Thema war wieder das neue Bett. Bei einer Szene auf offener Straße beendete sie es in einem Anfall von Wut mit uns. Um es einen Tag später zu revidieren, ich blieb hart, und sagte nach 3 Monaten so ein ständiges Theater, ich glaube es ist wirklich besser, wenn jeder seinen weg geht.
Danach folgte noch ein Wochenende voller übler Beschimpfungen über SMS, ich sei narzisst, und würde nur so reagieren weil sie mich durchschaut hat.

Ich entschuldige mich bei euch, für den doch sehr langen Text. Meine abschließende Frage ist, ist meine Wahrnehmung so durch Vergangenheit getrübt, dass ich der Frau unrecht tue. Oder unrecht getan habe. War es ein Spiel oder war es meine Wahrnehmung. Ich bin ziemlich verwirrt, und überfordert mit mir selbst. Ich zerfleische mich seit Tagen mit selbstvorwürfen und bin ziemlich zerissen. Hoffe auf gute Tipps und Kritik. Ich bedanke mich im vorraus, und wünsche euch einen schönen Freitag Abend. LG

21.02.2020 18:03 • #1


Carolinga
Hallo!
Puh, wenn das alles der Realität entspricht, ist eure Beziehung ja mega anstrengend!
Da folgt ja ein Drama dem nächsten!
Ich finde das ganze hört sich sehr ungesund an und du investierst unheimlich viel Verständnis und Fürsorge. Auf Dauer wird das für dich sehr anstrengend werden.
Du solltest hier für dich ganz klar handeln und dir sehr gut überlegen, ob du so ein Ungleichgewicht in einer Beziehung ertragen kannst.
Auf Dauer wahrscheinlich eher nicht?!
Sei ehrlich zu dir selbst, achte auf dich, dein Bauchgefühl und vor allem versuche klar auf die Dinge zu blicken.
Du solltest ernsthaft über einen klaren Cut nachdenken, ansonsten wird sich diese Drama bis ins unermessliche ziehen!
Also sei klug mit dir selbst!

21.02.2020 19:03 • x 1 #2


A


War es ein fieses Spiel oder bin ich krank?

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SamTyler
Du hast es Eingangs erwähnt.... Sie war von Anfang an ehrlich zu dir und hat dir gesagt, dass sie Borderlinerin ist. Leider auch eine sehr typische... Sie hat sich dir so gezeigt, wie sie ist, inklusive dem Nähe - Distanz Problem. Alles sehr, sehr heftig....

Ich kann es absolut nachvollziehen, dass du geflasht warst am Anfang durch diese Nähe, Gemeinsamkeiten und das 30 Stunden Date...

Was ich aber nicht verstehe ist, wenn ihr Euch viel über pyschische Krankheiten unterhalten habt, dann kennst du dich doch damit aus, richtig? Wieso wundert dich dann ihr BL Verhalten?

Ich selbst habe das in dieser Form nicht erlebt, kann dir aber den Tip geben, dass du mit dieser Frau in dieser Form nicht glücklich werden wirst.... Dass sich dich Narzist nennt, wundert mich nicht. Ist auch leider so typisch.... Wenn du sie allerdings liebst, versuche mit ihr zu reden.... Aber ich befürchte.... Das wird nichts....

21.02.2020 19:17 • #3


K
Danke für eure schnellen antworten.ich hoffe ihr verzeiht, dass mit dem zitieren hab ich hier noch nicht raus.deshalb versuche ich es ohne.
Für mich war es schwierig , weil sie mir anfangs sagte sie hat seit 10 Jahren Therapie, und diversen Klinik Aufenthalten, die Krankheit im Griff. Entweder war ich naiv oder wollte es glauben. Gerade ihre Offenheit im Bezug auf die Krankheit, hat mich wirklich glauben lassen, sie hat das schlimmste hinter sich. Ich fand das Recht bewundernswert.
Und da komme ich ins Spiel, ich hoffe ihr steinigt mich jetzt nicht.
Ich bin wegen diversen schicksalsschlägen auch schon lange in Behandlung, und ich habe Angst auch eine BPS zu haben, ich habe mit meinem Therapeut herausgefunden, dass es womöglich an meiner Beziehung zu Frauen an meiner Kindheit liegt, und ich ein wahrer Magnet für borderliner bin.
Vielleicht kommt hier der Spruch zum Tragen, gleich und gleich gesellt sich gern?
Sie warf mir vor, dass mein Beziehungs Schema immer gleich ist. Und da hat sie recht.
Ich habe schon einen sehr ausgeprägten Sensor was Borderline und narzissmus betrifft, ohne jetzt mit Diagnosen um mich zu werfen.
Aber ich lasse mich immer wieder drauf ein, um es dann zu merken,es zu beenden und mich hinterher wieder einlullen zu lassen.
Von daher denke ich, dass dieser on/off Faktor sehr wohl von mir ausgeht, denn es ist frappierend wie sehr sich das von Beziehung zu Beziehung ähnelt.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht jede Beziehung als böse darstellen, dass Gegenteil ist der Fall. Denn ich möchte meinen wert ausarbeiten und erkennen.
LG

21.02.2020 21:33 • x 1 #4




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