Liebe User,
Eigentlich bin ich ein eher rationaler Mensch der für jede Situation einen Plan hat, im Moment zerrt der Liebeskummer aber so arg an mir das ich dachte es könnte gut tun mal neutrale Meinungen zu hören und sich alles mal von der Seele zu schreiben.
Die Story die ich erlebt habe kennen sicher einige von euch: Ich habe im Juni einen Mann auf einem Festival kennengelernt und es hat bei beiden direkt zoom gemacht. Wir haben dann einige Tagen intensive, lustige und tiefgehende Gespräche über Whats App geführt bis es zum ersten Treffen kam. Alles war super, total locker und die Sache zwischen uns nahm langsam Fahrt auf (erster Kuss beim dritten Date, S. beim fünften Date), täglicher Kontakt, 3 mal die Woche treffen mit Übernachtungen für die nächsten 2,5 Monate. Nach drei Wochen habe ich ihn gefragt was er sucht. Er meinte er sei gerade erst (3 Wochen bevor er mich kennengelernt hat) aus einer Beziehung raus gekommen, sei sich nicht sicher ob er sich direkt wieder in die nächste stürzen wolle. Er sagte weiter wie viel Spass er mit mir hat, dass er mich sehr gerne hat, die Basis stimmt aber er einfach Zeit bräuchte (so in etwas). Ich war nicht begeistert, aber weil alles so super war lies ich es laufen. ich war da wohl schon verliebt.
Auch danach hatten wir viel Spass, tiefgehende Gespräche, gemeinsame Ziele und Werte und es passte einfach. Er verhielt sich immer mehr konträr zu seiner erstmal Single bleiben Einstellung, wollte mit mir in den Urlaub, mich seinen Großeltern und der Mutter vorstellen. Auch lernte er meine Freunde kennen und ich seine. Alles lief gerade super als wir eines Abends feiern waren, ziemlich viel getrunken haben und eine winzig kurze Begegnung mit einer seiner Ex Freundinnen in einem emotionalen Ausbruch von mir endete. Ich fragte ihn danach ob er immer von einer in die andere Beziehung gesprungen sie in den letzten Jahren, was er mehr oder weniger bejahte und hinterher schob jetzt sei ja der Plan erstmal alleine zu bleiben. Ich war total vor den Kopf gestoßen weil er mit mir an seiner Seite ja nicht alleine war auch wenn wir es (noch) nicht Beziehung genannt hatten. Ich wurde total traurig, irgendwie auch sauer während er total sachlich blieb und meinte wir wären zu betrunken um das jetzt zu klären und es habe sich ja nichts an dem was er mir zu beginnt gesagt habe geändert. Auf meine Frage ob er sich in mich verleibt habe meinte er nur das er mich sehr mag, auch mehr mag und das er mich tausend Menschen (Eltern etc) vorstellen wollte, mit mir in den Urlaub wollte etc und ob das nichts sei. Mir war es in dem Moment wohl nicht genug, hab meine Sache zusammen gepackt und bin mitten in der Nacht nach Hause gefahren. Zwei Tage war dann mehr oder weniger Funkstille obwohl ich die Angelegenheit gerne früher geklärt hätte, war sehr zerknirscht auch weil unter Alk. wohl alles etwas heftig war. Lange Rede kurzer Sinn: Im klärenden Gespräch haben wir festgestellt das wir beide zurück zu dem wollten was wir vor dem Streit hatten weil es etwas gutes war, für uns beide. Rückblickend war das wohl trotzdem der Anfang vom Ende. Es lief noch zwei Wochen in denen wir uns noch zwei mal gesehen haben (die persönlichen Treffen waren nach wie vor schön und entspannt wie ich fand), allerdings wurde der whats app Kontakt vor allem in den letzten Tagen bevor es vorbei ging seltsam bzw anders als sonst (er schrieb weniger, überlas Fragen, stieg zwischendurch für Stunden bei na ganz normalen Unterhaltung aus). Das ging ungefähr vier Tage so ungefähr. Ich merkte das irgendwas nicht stimmte. In unser ganzen gemeinsamen Zeit habe ich den Kontakt bewusst eher von ihm ausgehen lassen. Rückblickend denke ich das mein Ausbruch bei ihm genau die Ängste und Unsicherheiten aktiviert hat, weswegen er eigentlich geplant hatte nicht direkt wieder eine Beziehung einzugehen (emotionale Verantwortung, immer erreichbar sein, in Freiheiten eingeengt werden etc,,,,). Ich bin sehr liberal und locker innerhalb einer Beziehung (er hat auch Rückfrage auch gesagt das er mich so einschätzt), nichtsdestotrotz ist auch deutlich geworden, dass ich den Wunsch nach einer ernstzunehmenden Beziehung habe und nicht bis in alle Ewigkeit in einem ungewissen Schwebezustand verbleiben möchte. Auch verständlich denke ich. Jedenfalls nachdem ich seine Veränderung bemerkt habe wollte ich dies in einem Treffen klären, ich fragte nach einem Treffen (sagte aber nicht den Grund hierfür) und schrieb noch irgendein blabla - als er meine Frage nach dem Treffen überlas und nur auf das blabla antwortete wurde es mir zu bunt. Ich sagte ihm das gerade etwas schräg laufen würde da er meine Frage total überlesen hat und meinte ich ginge davon aus das auch er sich in den letzten Tagen Gedanken gemacht habe da es ja bestimmt Gründe für sein Verhalten gäbe. Es war überhaupt nicht geplant so ein Gespräch bei Whats app zu führen aber irgendwie ergab dann ein Wort das andere. Kurzum er schrieb er wisse nicht wohin das führen solle, da er super gerne Zeit mit mir verbringt aber gefühlsmäßig jetzt nicht bereit sei den nächsten Schritt zu gehen. Er merke mir aber an das mich der Schwebezustand (zurecht) nervt. Ich sah daraufhin keinen Handlungsspielraum mehr und beendete die Sache freundlich aber bestimmt. Das ist jetzt 6 Tage her.
Ich bin total traurig und habe auch erstmal nicht vor mich bei ihm zu melden. Dafür bin ich auch nicht der Typ, eine Kontaktsperre halte ich aus Selbstschutz ohne Probleme ein.
Was mich quält ist dieses Bauchgefühl das es das noch nicht wahr. es passte einfach zu gut vorher zwischen. Ich wusste von seinem Wunsch erstmal alleine auf sein Leben klar zu kommen. Aber das Leben läuft halt nicht immer nach Plan, zack war ich da. Sein Bedürfnis nach Freiheit , die Ängste etc (wie auch immer man das nennen mag) waren aber wohl an der Stelle groß genug das er es in Kauf nahm mich gehen zu lassen. Ist sein Bedürfnis für euch nachvollziehbar oder nur ne Ausrede?
Verwechsel ich mein Bauchgefühl, auf das ich eigentlich viel geben kann, mit Wunschdenken? Sollte ich nie wieder von mir hören lassen oder macht es aus eurer Sicht Sinn in einigen Wochen, wenn sich die Lage beruhigt hat, nochmal behutsam Kontakt auf zu nehmen? Ich weiß nicht ob das timing einfach nicht stimmte an der Stelle oder ob er mich nie genug gemocht hat, obwohl sich dies nicht so angefühlt hat. evt bin ich auch verblendet weil ich so etwas ähnlich schon mal erlebt habe, einige Monate später aber dann doch mit dem Mann zusammengekommen bin und die Beziehung zwei Jahre hielt (dann ging ich).
Kennt ihr sowas? Ist seine Reaktion verständlich oder reichte es einfach nie? Was würdet ihr an meine Stelle tun oder auch nicht tun? . .
Der Plan war jetzt erstmal meine Wunden zu *beep*, sich wieder zu stärken und ggf Ende Oktober (sein Geburtstag, also in 5 Wochen) mal was von mir hören zu lassen (wenn ich dann noch das Bedürfnis hab). Ich kenn dieses ich will um ihn kämpfen Gefühl gar nicht von mir. komisch und verwirrend. Danke schon mal für`s lesen
24.09.2017 20:31 •
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