Hallo Zitrus,
ich klinke mich auch mal kurz ein.Habe deinen Thread ganz durchgelesen eben und fand es spannend,da genau deine/eure Thematik gerade in meinem Leben existiert....nur andersherum.
Vor einem Jahr lernte ich einen tollen Mann kennen,wir flirteten und verstanden uns gut.Wir begannen uns zu Daten,erster Kuss,erster S. etc.
Ich hatte zwei Langzeitbeziehungen hinter mir(und jeweils ein Kind aus den zwei Beziehungen)....und war/bin absolut auf dem Trip(gewesen),dass ich erstmal längere Zeit allein sein möchte und genau wie dein Menne mein Leben erstmal alleine,ohne verbindliche Beziehung,auf die Reihe kriegen und genießen möchte.
Genau in dieser Phase traf ich ihn Ich habe mit offenen Karten gespielt und gleich zu Beginn gesagt,dass ich zwei lange Beziehungen hinter mir habe(die beide auseinander gingen,da mich die Männer am Schluss betrogen haben.....was mich echt geschockt und verletzt hat,beide Male,und beim zweiten Mal...also in der letzten Beziehung....hat es was in mir zerbrochen,meine Bindungsfähigkeit...oder eher vielleicht.meine Bindungsbereitschaft.) und erstmal nicht in die nächste Beziehung übergehen möchte und kann.
Der Wunsch Liebe zu geben und zu empfangen,der Wunsch nach Nähe und Wärme,nach schönem,emotional verbundenem S. etc. war aber natürlich trotzdem da.
Er hat sehr lange geworben bzw. wollte auch irgendwann Sicherheit oder zumindest ein Statement,ob wir nun zusammen sind etc.
Ich konnte/wollte(?!) ihm das nicht so genau sagen,aber was sind schon Worte....
Ich habe natürlich eine Verbindung entwickelt und war auch def.verliebt und verhielt mich eigentlich wie in einer Beziehung.
Aber es bedrängte und ängstigte mich auch,dass er es so genau wissen wollte,also eine Sicherheit verbal einforderte bzw. nicht einfach geniessen konnte,was wir hatten.
Schade.Denn ich muss sagen,mir gefiel diese spannende Unverbindlichkeitsphase sehr gut,und es mangelte bestimmt nicht an Liebe,Zuneigung,Interesse meinerseits!
Ehrlichgesagt habe ich mich in diesem freien Rahmen sogar mehr und leichter u.intensiver hingegegeben,als jemals zuvor in einer der beiden Vorbeziehungen.
Auch/oder GERADE emotional!
Dahinter steckt natürlich Angst,wirklich wieder tief zu lieben....und dann irgendwann wieder Verletzung zu erfahren und durch diesen harten,fiesen Schmerz zu müssen.
Inzwischen habe ich gelernt,den Moment,das JETZT absolut zu geniessen und vollzupacken mit Liebe,Lust,Echtheit und in dem Moment auch Verbindlichkeit...aber-ich weiss nicht,warum es einfach nicht mehr passiert-ich klicke nicht ein in dieses Bindungsgefühl,das ich kenne und hatte,in meinen zwei Beziehungen vor IHM.
Ich kann inzwischen nach dem schönsten,intensivsten Liebeswochenende(mit viel Geküsse und S6,zusammen kochen,spazieren gehen etc.) raus in die Welt gehen(oder weniger pathetisch: nach hause fahren) und fühle mich ungebunden und als Single.
Ich lasse seit EINEM JAHR nach jedem gemeinsamen Tag o.Nacht aktiv los....so,als könne es morgen vorbei sein und ich würde seelig lächelnd mein Leben ungeniert weiterleben und mich freuen,dass ich so ein tolles Jahr mit einem tollen Mann hatte....
Anders kann/und will ich nicht mehr lieben. Ja,ich liebe ihn.Das sage ich ihm auch oft und fühle es auch so. Aber mein Sicherheitssystem läuft permanent auf Hochtouren nebenher und lässt mich nicht in diesen absoluten Vertrauensmodus einsinken.
Was sich zugegegebenermassen manchmal unvollständig anfühlt,aber andererseits auch wieder nicht.
Liebe und Leidenschaft,eine lebenslange Liebe und Beziehung ....daran glaube ich nunmal nicht mehr auf ewig und nurmit diesem einen Menschen.Also mache ich mir einfach nur nichts vor und ihm auch nicht.Der Fall aus dieser Illusion ist sehr schmerzhaft und man kann seine Knochen im Taschentuch einsammeln und in zeitintensiver Trauerarbeit wieder zusammensetzen. Keine schöne Zeit.Kein schöner Zustand.Never again!
Also,warum unbedingt eine Sicherheit einfordern oder Worten zu hohe Bedeutung beimessen,anstatt immer wieder den Moment zu geniessen und die Zeit miteinander schön zu gestalten....?! Und auch ruhig zu lieben....aber eben ohne Sicherheit oder Abhängigkeit oder Ehevertrag und grosse Versprechen!?
Und ehe man sich versieht,ist man dann doch plötzlich schon lange zusammen und blickt auf eine schöne Beziehung zurück.Oder befindet sich noch mitten in ihr
Nur,weil man nicht die gewünschte Sicherheit vom Gegenüber bekommt,eine schöne Zeit und Beziehung mit demjenigen zu vermeiden,finde ich genauso ängstlich und vermeidungstaktisch....
Die Berietschaft,die Sicherheit und die Fähigkeit den anderen zu lieben...kann nur aus einem SELBER kommen,NIEMALS von dem anderen Menschen.
Ich liebe ihn auch OHNE unbedingt diese Sicherheit von ihm bekommen zu müssen,dass wir jetzt zusammen sind und bitte auch möglichst für immer bleiben.
Ihr wollt erst lieben,wenn ihr die Sicherheit vom Gegenüber erhaltete,dass eure Liebe sein darf und nicht umsonst ist bzw. nicht auf die genau gleiche Art und Weise so zurückgegeben wird,wie ihr sie zu geben bereit seid.
Das klingt eher nach einem Handelsabkommen als nach Liebe.
Ich weiss nicht,ihr schreibet,eure Männer seien bindungsunfähig und oder nicht fähig/willig,euch zu lieben.
Sie würden euch schon ganz von allein lieben und sich wahrscheinlich auch langsam binden(ohne es bewusst zu merken),wenn sie sich frei und von EUCH GELIEBT fühlen würden.
Einfach so.
Ohne Stressgesprächeüber Beziehungsstatus und ob es jetzt ernst und festsei mit euch....
Liebe und Hingabe kann es immer nur im jeweiligen Moment geben. Liebe hat NICHTS mit fest,ernst,lebenslang und Bindung zu tun....
Sondern Liebe ist Freiheit,Leichtigkeit,FreiWIILIGkeit und Momentaufnahme.
Sie lässt sich nicht einfangen,festnageln,in bedeutungsschwangere Worte pressen.
Und.:sie ist NIEMALS SICHERHEIT.