Hi Leute,
Ich habe eine sehr turbulente, längere Liebesgeschichte hinter mir, die 2020 begann und mir nach der endgültigen Trennung bis heute immer noch enormen Kummer bereitet. Ich würde mich freuen, wenn sie der ein oder andere Zeit nimmt kurz die Story zu lesen.
Die Vorgeschichte:
Ich bin heute 27 Jahre alt, ich war bis ich 25 Jahre war noch nie verliebt und hatte auch noch nie eine Freundin. S. Erfahrungen hatte ich schon, aber auch sehr wenig.
Nunja im Sommer 2020 habe ich dann eine Frau kennen gelernt in die ich mich sehr schnell ziemlich verknallt/verliebt habe und sie sich auch in mich. Das Problem war, dass ich im Herbst damals ein Auslandsjahr anfangen sollte und auch sie im Ausland lebte. Wir kamen aber aus der selben Stadt. Die Gefühlsbekundungen kamen anfangs erst stark von ihr (sie sagte, dass sie seit Ewigkeiten nicht mehr so viele Gefühle für eine Person hatte), aber ich bemerkte schnell das wir viel gemeinsam hatten. Wir verbrachten zwei wunderschöne Sommermonate und verbrachten viel intime Zeit. Es war anfangs unklar wie wir verbleiben würden, wenn wir beide ins Ausland gehen. Ich meinte trotz der großen Gefühle, dass wir uns womöglich nie wieder sehen. Sie sagte ich würde ihr damit das Herz brechen und dass sie unbedingt Kontakt halten möchte und auch will, dass ich sie im Ausland besuchen komme. Da ich noch nie solche Gefühle hatte, ließ ich mich darauf ein, dass wir Kontakt halten. Sie offenbarte mir aber schon früh damals, dass sie starke Verlust- und Bindungsängste hat. Einerseits sagte sie sie sei nicht an einer Beziehung interessiert, aber andererseits brachte sie das Thema Beziehung auch selber als erstes ins Gespräch.
Nunja, angekommen im Ausland hatten wir die erste Woche noch täglich Kontakt. Wir telefonierten auch öfters, aber im Grunde schon ab Woche zwei bemerkte man schnell, dass sie deutlich weniger Kontakt möchte. Ich passte mich dem auch sehr schnell an und irgendwann schrieb man nur noch 1x die Woche bis gar nicht mehr. Ich konfrontierte sie dann irgendwann in einem Gespräch etwa 2 Monate nach der Abfahrt ins Ausland was jetzt Sache ist und sie offenbarte mir, dass sie keine Gefühle mehr habe. Ich akzeptierte es und wir brachen den Kontakt ab.
Mich nahm das damals komplett mit, da ich eben noch nie eine Freundin hatte und mit ihr erstmals die Chance sah. Beruflich war es sehr wahrscheinlich, dass wir beide nach der Auslandszeit wieder in unserer Heimatstadt landen werden. Ich war besonders enttäuscht, da sie sehr darauf gedrängt hat Kontakt zu halten und es dann im Grunde nach 1-2 Wochen schon fast abbrach. Trotzdem war mir bewusst, dass es aufgrund der unterschiedlichen Lebenssituation ohnehin schwierig geworden wäre. Aber da ich eben noch nie solche Gefühle hatte, verfiel ich damals in eine Depression und hatte Angst nie wieder sowas zu finden. Ich behandelte die Depression und mir ging es irgendwann besser. So viel zur Vorgeschichte.
Beziehung/Rückkehr:
Nachdem wir 9 Monate kein Kontakt hatten, kam sie im Juli 2021 zurück nach Deutschland. Ich war eng mit ihrer besten Freundin befreundet, so dass ich dies früh erfuhr. Ich weiß, dass sie absolut keinen Gedanken daran verschwendete mit mir eine Beziehung zu starten. Nunja sie kam zurück und direkt am ersten Tag an dem wir mit Freunden gemeinsam was unternehmen, kamen ihre Gefühle quasi schon wieder zurück. Wir verbrachten den ganzen Abend zsm, eine Woche später hatten wir ein Date und 3-4 Wochen später hat sie mich gefragt, ob ich ihr Freund sein möchte. Es ging alles ganz schnell. Ich konnte die Ablehnung aus dem Jahr 2020 kaum verarbeiten. Was uns vereinte war erstmal viel: Beide sehr emotional, wir lieben unter Menschen zu sein und Dinge zu unternehmen, wollen beide Kinder/Familie, haben den selben Humor u.v.m.
Der erste Monat der Beziehung war schließlich wunderschön, wir verbrachten viel Zeit, hatten regelmäßig S. und waren komplett verliebt. Der erste große Streitpunkt entstand als sie offenbarte, dass sie zukünftig gerne mal eine offene Beziehung haben wollte und Monogamie auf Dauer für Quatsch hält. Für mich war es irgendwie ein Schock, da ich nicht so viel davon halte, andererseits meinte sie es wäre erst so in 2-3 Jahren ein Thema und ich konnte mir auch nicht so ganz vorstellen mein Leben lang nur noch mit einer Frau zu schlafen. Trotzdem offenbarte dies schon einen entscheidenden Wertunterschied.
Im 2. Beziehungsmonat fing sie dann ihren neuen Job als Bankerin an bei dem sie 70+ Std arbeitete. Ab da fingen die Probleme schon an. Durch den Job wurde die Zeit selbstverständlich deutlich geringer, das S. schlief mehr ein und sie war permanent müde. Anfangs unterstützte ich sie enorm dabei und hatte auch nicht so ein großes Problem. Viel schlimmer waren die Bindungsängste, die plötzlich richtig stark hervorkamen. Dadurch verhielt sie sich immer distanzierter, war komisch wenn wir gemeinsam mit Freunden weg waren und wollte immer mehr Abstand. Was uns vereinte war ja, dass wir beide gerne viel unternehmen und wir hatten so viel gemeinsam vor. Schnell wurde klar, dass sie immer mehr alleine mit ihren Freunden machen wollte. Mit ihren Freunden oder Arbeitskollegen ging sie dann auch häufig saufen bis spät in die Nacht während wenn wir was unternahmen sie immer müde war und keine Lust mehr hatte.
Wir streiteten uns fortan regelmäßig und sie fing auch manchmal aus dem Nichts Streits an. Grundsätzlich bekam ich immer mehr das Gefühl, dass die Beziehung einseitig wurde und ich viel mehr gab als ich zurückbekam.
Sie offenbarte mir dann auch, dass ihr eigentlich nur 1x die Woche S. reiche, was für mich ein Schock war, da ich schon einen hohen S. hatte. Daneben hatte sie über 20 S., zahlreiche ONS und redete mit Freunden sehr offen über dieses Thema. Ich fing dann auch an übertriebene Eifersuchtsprobleme zu haben, da sie auch noch mit ehemaligen ONS recht eng befreundet ist, ihr Freundeskreis regelmäßig nur über ehemalige ONS Geschichten redeten und gleichzeitig bei uns im Bett wenig lief. Sie war allerdings mit dem S. zufrieden und versprach mir auch, dass wir gemeinsam viel Neues ausleben wollen. Denn ich bin S. sehr sehr experiementierfreudig und sie hat da auch noch nicht so viel erlebt. Insgesamt hatten wir im Schnitt so 2x S. die Woche, wenn sie weniger arbeitete auch mal 3x. Sehr häufig wenn sie ausgeschlafen war am Wochenende hatte sie aber auch keine Lust oder schlief einfach ein nachdem sie gekommen ist.
Irgendwie schaffte sie es einfach nicht sich zu öffnen, ich fühlte mich immer weniger geborgen und auch meine Eltern konnte sie nie kennen lernen wegen der Arbeit und der Ängste.
Ich hatte schon nach dem 2./3. Beziehungsmonat regelmäßig Trennungsgedanken. Wir hatten dann auch mehrere ganz große Krisengespräche im 4. Monat. Es wurde dann kurzzeitig besser. Nachdem wir gemeinsam unseren ersten Städtetrip erlebten über ein Wochenende fing dann wieder Streit an. Nachdem sie S. initiiert hat, brach sie ab und fing an zu heulen. Das passierte vorher bereits 1-2x während der Beziehung. Sie meint sie fühle sich schnell benutzt beim S. und brauche dafür Vertrauen. Ich fühlte mich einfach nur noch schlecht und hatte immer mehr Probleme sie überhaupt anzufassen und das obwohl ich ständig mit ihren S. konfrontiert werden musste.
Ich machte dann schließlich 5 Tage später Schluss. Die Hauptgründe waren ihre viele Arbeit, die Bindungsängste und das S.. Wir waren insgesamt nur 7 Monate zusammen.
Zwei Monate später bereue ich die Trennung immer noch oft. Die Arbeit wäre in 1-2 Jahren auch eher weniger geworden und mit mehr Geduld wäre die Bindungsangst sowie das S. dadurch auch besser geworden. Mein Hauptproblem ist, dass sie extrem(!) widersprüchlich ist und ständig zwischen Nähe und Distanz schwankt. Sie verspricht vieles und möchte vieles mit mir erleben, aber leidet dann unter den Druck und den Erwartungen, die sie selbst erschaffen hat. Ich habe das Gefühl, dass ich eigentlich die Beziehung mehr wollte, aber trotzdem habe ich Schluss gemacht. Auf persönlicher Ebene gab es einfach so unglaublich viele Punkte wo wir gut zusammen gepasst haben, aber wegen ihrer Ängste und meiner Unsicherheit sowie der Vorgeschichte wurde die Beziehung einfach anstrengend. Ich habe Angst, dass ich generell zu utopische Vorstellungen einer Beziehung hatte, weil ich es ja meine erste war. Ich vermisse Sie sehr, aber nach der Trennung sind dann noch einige Dinge vorgefallen, weshalb ein Zusammenkommen sehr schwer wird. Ich kann einfach nicht loslassen. eigentlich müsste ich noch mehr erklären, aber das war erstmal das Wichtigste. Ich verstehe nicht warum der Liebeskummer immer noch da ist, obwohl ich Schluss gemacht habe
11.04.2022 00:19 •
#1