Lieber Gerd,
mir ging es vor wochen genau so wie dir jetzt. ich selbst habe sehr wenig über mich geschrieben, aber dafür umso mehr in threads betroffener im trennungsschmerz. irgendwann habe ich für mich gemerkt, dass mein jetziger standpunkt und meine entwicklung, auch wenn es noch oft rückschläge gibt, einfach schon weiter ist. ich mich fragte, bin ich hier noch richtig, muss ich nicht vom trennungsschmerz mal loslassen und das ständige beschäftigen mit selbigen zwar noch gedanken sortiert, mir aber den blick nach vorne trübt, da man somit aus dieser gedankenspirale nicht heraus kommt. stand so wie du jetzt im inneren konflikt und wurde dann noch bestätigt von einem freund, der mir sagte, wenn ich mich ständig noch mit dem selben thema im anfangsstadium beschäftige, ich keinen schritt weiter käme. er hatte recht, denn das war es auch, was mich so festhalten lies an den alten dingen. zudem bin ich dann dank 'leser' in meinem letzten bericht in meinem thread 'quälerei auf raten' so auf den pott gesetzt worden, dass mir klar wurde, ich muss selbst aufhören mit dem gejammer und sollte mich jetzt auch dorthin stellen wo ich hingehöre, nämlich in den neuanfang. so wie ich mir damals trennungsschmerz suchte, in dem ich mit menschen kommunizieren konnte, die in der selben lage waren in der ich war, gehe ich über in den neuanfang, in dem jetzt wiederrum menschen sind, die all das ähnlich miterlebt haben, was ich erlebt habe und nun dort stehen, wo wir alle nach monaten bzw. 1-2 jahren stehen nach der trennung - ist auch legitim!! das hat auch etwas mit dem loslassen zu tun, auch dem loslassen von der trennung und dem damit verbundenen schmerz. und ich denke, die menschen im trennungsschmerz sind gut aufgehoben, denn schau, als wir vor über einem jahr dort hin kamen, waren viele in der selben situationen und genau der geteilte schmerz und das sich anhören, wie jeder damit umgeht, hat doch geholfen und das wird wieder helfen. mal ein kleiner tipp der 'alten' tat ganz gut, aber man konnte ihn doch gar nicht wirklich annehmen, erinnere dich doch, als man dir sagte, es wird wieder alles gut, da dachtest du dir sicher, ja die haben gut reden, ich fühle mich schei., sehe kein land in sicht und wie soll es mir je wieder gut gehen.....also ich habe damals an so etwas nicht denken können, war froh, dass jeder tag vorbei ging, betroffene von den selben probs sprachen und ich so eine stütze bekam.
das soll nicht heissen, dass ich mich nun total zumauer und von allem nichts mehr hören will, wenn mich jemand anspricht, gebe ich gerne meine erfahrungen weiter. aber mich wühlt es zu sehr auf täglich dort zu lesen und alles dadurch immer und immer wieder revue passieren zu lassen und nichts anderes ist es.
jetzt noch eine kleine metapher dazu:
ist doch wie in der schule, du fängst mit der 1. klasse an, kommst in die 2. die 3. und du kannst wohl deine hilfe den 1.klässlern anbieten, ihnen ab und zu helfen, aber du musst dir klar machen, in der 1. klasse sitzt nicht nur eine/r sondern sie sind mehrere, helfen sich untereinander, weil der/die eine schneller dies oder jenes versteht. du als z.b. 3.klässler kannst mal schauen, was sie so machen, ob sie zurecht kommen, ihnen ab und zu helfen, aber dabei solltest du nicht deine aufgaben, die dir in der 3. klasse gestellt werden vergessen, sonst fällst du durch und bleibst sitzen.
jeder fängt irgendwo mal an und der weg ist vorgezeichnet, dass man immer und immer weiter geht, erinnerungen wie es damals anfing, als man den ersten buchstaben schrieb, das erste mal 1+1 rechnete und wie zäh das war sind wichtig, damit man sich auch bewusst macht, wie weit man schon gekommen ist. und hier im neuanfang sind alle klassen ab der 3. zu finden, um es weiter in der metahper zu halten. man sollte auch mal den blick in die 4. und 5. klasse werfen, was die so für 'fächer' haben und was da noch alles auf einen zukommt.........
ich hoffe ich konnte das ein wenig verständlich umschreiben.
lg
sabs
01.10.2003 08:42 •
#5