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Wann ist ein Mann ein Mann?

knut1973
Zitat von tesa:
Das Lesen eines Threads, wo es darum ging, beim ersten Date selbst zahlen zu wollen, hat mich zum Nachdenken gebracht.

Ausgehend vom Gedanken, wann ich mich weiblich fühle, hab ich mich grade gefragt, wann bzw. bei welchen Gelegenheiten sich Männer männlich fühlen?

Bei all der Konzentration auf Gendering und Me2 Debatten, glaube ich, dass Männer sich immer mehr ins Eck gedrängt fühlen!?

Wann fühlt ihr Euch männlich?
Was kann Frau dazu beitragen? Wie können wir Euch unterstützen?


also ich fühle mich eher menschlich als männlich.
und ich habe auch keine ahnung wie männer sich in die ecke gedrängt fühlen sollen? hört sich so nach machtspielchen an...

27.11.2018 01:02 • x 1 #16


Gretel
Zitat von Kaetzchen:

Ja

Ich nehme an, dass Du zu der Generation Frauen gehörst, zu der auch meine beste Freundin (ü60) und meine Mutter gehören. Frauen, die in den 60er Jahren ihre BHs verbrannt haben und auf die Straße gegangen sind, um für die Emanzipation zu kämpfen. Das war auch toll und richtig so, aber die Zeiten haben sich nun mal sehr geändert seitdem und es hat höchstens was mit falsch verstandenem/überzogenem Feminismus zu tun, wenn man das Grundprinzip von Mann/Frau - Yin/Yang - leugnet.
Zumindest in Beziehungen und beim 6ualverhalten führt es halt zu größter Konfusion, wie wir ja heute sehen. Und dann melden sich unterv*gelte Ehemänner auf Datingseiten an, um eine devote Geliebte zu finden, und ihre unterv*gelten Ehefrauen melden sich dort an, um einen dominanten Lover zu finden. Oder Männer bekommen irgendwas zerkratzt oder eine Anzeige wegen 6ueller Belästigung, weil sie ihre männliche Rolle wahrnehmen. Sorry, aber wenn das so weitergeht, werden die Deutschen zumindest irgendwann aussterben.


Mädel JA!
Ich bin dies Jahr 60 geworden, seh aus wie 45 und habe zwei reizende Männer, etwas jünger als ich, Langzeitbeziehungen, die ich liebe und sie mich.
dazwischen war noch eine tragische Geschichte mit einem Mann, der 16 Jahre jünger war...

Ansonsten leugne ich GARNIX, ich betrachte nur die - Natur.

schau Dir mal an (beispielsweise)
die süßen Männerstimmen, die soften Typen... das GEFÜHL! die Sänger, die es weltweit verkörpern
die Künstler, hinter denen die Mädels herschmachten... komisch, oder?

Kein Alphatier weit und breit, trotzdem jede Menge Herz und Vaginalflüssigkeit.

Krampf und Wirrniss der Geschlechterbeziehungen sind zur Zeit besonders dämlich, stimmt. Habe aber den unmaßgeblichen Eindruck, Dass DU a bisserl dazu beiträgst mit Deinen Nummern hier, die ich - freundlich formuliert - nicht ganz ernst nehmen kann. - Aber unter den Blinden - gibt es - hört hört! sogar einäugigige KönigINNEN.

Na, nix für ungut.

27.11.2018 01:13 • x 3 #17


A


Wann ist ein Mann ein Mann?

x 3


tesa
Zitat von knut1973:

also ich fühle mich eher menschlich als männlich.
und ich habe auch keine ahnung wie männer sich in die ecke gedrängt fühlen sollen? hört sich so nach machtspielchen an...


Dann ist ja gut, wenn ihr (?) euch gar nicht ins Eck gedrängt fühlt.

Und ja, ich fühl mich auch menschlich aber daneben auch noch weiblich.

27.11.2018 01:15 • #18


Gretel
Zitat von tesa:

Dann ist ja gut, wenn ihr (?) euch gar nicht ins Eck gedrängt fühlt.

Und ja, ich fühl mich auch menschlich aber daneben auch noch weiblich.


WEIBLICH. Und was ist das nun genau außer:

Ich fühl mich so weiblich wenn er mir in den Mantel hilft ?


Mit dieser Sache haben sich sehr viele kluge Leute befasst, aber davon hast Du offensichtlich noch nie was gehört.

Jene Typen, die Du anziehst, bewegen sich ja auch nicht in so einer Sphäre der Erkenntnis - (gehört nicht viel zu, da muß man nicht studiert haben)

Ich könnte ja mal erzählen, was WEIBLICH meint - subjektiv von mir oder was sich kluge Frauen und Männer dazu dachten - aber ich fürchte, das trifft auf keinen fruchtbaren Boden.

27.11.2018 01:38 • #19


R
Zitat von tesa:

Da erlaube ich mir, zu widersprechen.
Ich bin bei dir, dass es eine Scheindebatte ist, um von den tatsächlichen Themen abzulenken. Gleichzeitig finde ich nicht ok, dass der Effekt ist, dass wir in gegenderten Texten jetzt nur mehr die weibliche Form benutzen. Damit erreichen wir eigentlich nur das, was eigentlich bekämpft werden soll. Nur diesmal ist es der Mann, der diskriminiert wird (wenn sich überhaupt irgendwer diskriminiert fühlt)

Und bei alle leben noch widerspreche ich vehement, weil wir uns mit dem übertriebenen Feminismus ausrotten. (die Pauschalierung ist mir bewusst)


Ich glaube Männer würden sich davon in großen Teil nicht sonderlich diskriminiert fühlen. Der entscheidende Punkt ist einfach ich treff im realen Leben nur so selten auf die Mädchenmannschaftsfeministinnen. Die Frauen die Dinge im Feminismus wichtig fanden konnten das alle vernünftig ohne Beleidigungen gegenüber anderen formulieren. Das garantiert ihnen zwar nicht, dass ich alles richtig finde was sie sagen aber die scheinen auch Widerspruch zu verkraften. Da frag ich mich eher wo sie die Gestalten im Internet gefunden haben. Aber gut irgendwo ist immer Auslauf.

Das Gekeife gegen die Biologie zb. ist einfach nur belustigend und entbehrt nicht gewisser Ironie, da man ja selber versucht mit den Genderstudies eine wissenschaftliche Berechtigung zu verschaffen. Auf der anderen Seite versucht man dann einer anderen Wissenschaft teilweise den Sinn abzusprechen.

Ich glaube Männer können den Widerspruch durchaus aushalten, die Gegenseite wird dann damit Leben müssen das sie berechtigterweise gefragt wird, was sie dazu veranlasst. Kann sie es nicht ist das schlicht dann am Ende des Tages ihr Problem.

27.11.2018 01:45 • x 1 #20


E
Zitat von Kaetzchen:
wenn man das Grundprinzip von Mann/Frau - Yin/Yang - leugnet.


Ich glaube nicht an diese Theorie. Nach meinem Verständnis gibt es keine vorgegebenen typisch weiblichen / männlichen Strukturen sondern gesellschaftliche Rollenbilder, in die wir hineinsozialisiert werden. Ich weiß, dass hier im Forum darüber schon sehr viel mit den unterschiedlichsten Ansichten diskutiert wurde, aber ich habe erst vor ein paar Tagen einen Bericht gesehen, in dem ein Hirnforscher sagte, die Vorstellung, dass genetische Programme eine so komplizierte Struktur wie das menschliche Gehirn programmieren, Nonsens sei. Es seien vielmehr die Lebenswelten, die maßgeblich die Entwicklung des Gehirns beeinflussen. Unsere Prägungen (von typisch weiblichen bwz männlichem Verhalten) basieren nach der Meinung dieses Wissenschaftlers also auf historisch gewachsenen Vorstellungen und nicht auf angeborenen genetischen Programmierungen.

Diese These wird z.B. dadurch gestützt, dass sich geschlechterspezifische Rollenbilder im historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext sowohl unterscheiden als auch verändern (und daher auch beeinflusst werden können). So waren es zur Zeit Louis XIV Männer, die Röcke, Leggins, High Heels und pink trugen. Dinge, die abgesehen von der rosafarbenen Kleidung (was sich aber auch in den letzten Jahren erst wieder gewandelt hat) derzeit ganz klar als typisch weiblich angesehen werden.

Genderforschung beschäftigt sich übrigens nicht mit der Frage danach, was typisch weiblich bzw typisch männlich ist, sondern mit Geschlechtsrollenstereotypen. Geschechtsrollenstereotypen, denen wir alle von klein auf ausgesetzt sind und die unser Denken und Handeln unterbewusst prägen. Es ist wichtig, dass wir die Festlegung auf solche geschlechterspezifischen Rollenbilder aufbrechen weil sie die vielfältigen Temperamente und Talente der Menschen (schon von Kindesbeinen an) auf den geschlechterspezifischen Habitus beschränken. Plakativ: villeicht will ein Mädchen gerne Autos reparieren und ein Junge gerne Ballett tanzen, sie werden aber bereits in jungen Jahren in der Entfaltung ihrer Interessen gehindert, weil es dann heißt: aber das ist doch nur was für Jungen / Mädchen. (So wurde z. B. auch in Untersuchungen festgestellt, dass Unterrichtende Fragen mit mathematischen Themen häufiger an Jungen adressieren als an Mädchen.)

Und auch bei der geschlechtergerechten Sprache geht es nicht darum, zwanghaft die weibliche Form zu verwenden. Es geht vielmehr darum, nicht nur Männer in der Sprache zu repräsentieren. Sprache formt und manifestiert Wahrnehmung und wer mal genau darauf achtet, wird feststellen, dass Frauen in der Sprache so gut wie nicht vorkommen. Da ist fast immer nur von dem Wähler, dem Bürger, dem Konsumenten, den Politikern usw die Rede. Kein Wunder, dass Frauen in führenden Positionen immer noch unterrepräsentiert sind, wenn immer nur von Professoren oder Aufsichtsräten die Rede ist. Bei der Verwendung dieser Begriffe entstehen bei den allermeisten Menschen innere Bilder von Männern weshalb die Mehrheit dieser Positionen eben auch immer noch an Männer vergeben werden. Die Lösung hierfür kann statt der zusätzlichen Verwendung der weiblichen, die einer geschlechterneutrale Form sein, wie z. B. Lehrende statt Lehrer*innen, Beobachtende statt Beobachter*innen usw. Damit werden dann auch all diejenigen Menschen mitangesprochen, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen können oder wollen.

Ich glaube schon auch, dass es heutzutage für viele Männer schwer ist, mit der Veränderung des Selbstverständnisses von Frauen klarzukommen. Denn für die Männer besteht im Grunde ja kein Grund zur Veränderung, das Patriarchat hat ihnen ja über Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende ihre gesellschaftliche Vormachtstellung garantiert. Aber durch den Feminismus und das Bestreben, die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft zu erreichen, ändert sich das Rollenbild, das Frauen von sich haben und das hat dann selbstverständlich auch eine Rückwirkung auf Männer und deren Selbstverständnis. Sie können also nicht weitermachen wie bisher sondern müssen sich auch reflektieren und verändern, aus ihrer Comfort Zone heraustreten.

Ich persönlich spüre meine Weiblichkeit übrigens besonders in der ausschließlichen Gesellschaft von Frauen. Keine Ahnung, warum das so ist. Frauensauna, Frauenseminare etc. Villeicht, weil ich da das Gefühl habe, ganz ich selbst sein zu können, niemandem gefallen zu müssen.

27.11.2018 02:25 • x 6 #21


A
Feminismus, Gender Studies, Patriarchat.
um dazu adäquat differenziert Stellung nehmen zu können, bräuchte ich etwa 3 Jahre Zeit und 12000 Standardseiten.
bisschen viel für ein Forum. Aber ich hab gestern mal mit einem Manifest für den Neuen Mann begonnen.

27.11.2018 02:49 • x 4 #22


A
Nachsatz: manchmal wünschte ich mir, das Patriarchat würde als systemisch begriffen, und nicht als männlich. und der Feminismus als humanistisch, und nicht als weiblich. aber ich wünsche mir auch eine bessere und liebevollere Welt. nur ändert das nichts, zumindest nicht in einem Maßstab, der gesellschaftlich relevant wäre.
okay... ich geh dann mal arbeiten. meine Anwältin will schliesslich auch bezahlt werden

27.11.2018 03:19 • x 5 #23


E
Zitat von Animo-ody:
Nachsatz: manchmal wünschte ich mir, das Patriarchat würde als systemisch begriffen, und nicht als männlich. und der Feminismus als humanistisch, und nicht als weiblich.


Ach Mann Respekt. So kurz und prägnant. Toll

Wo arbeitest du um diese Zeit?

27.11.2018 03:23 • x 1 #24


S
Wan ist ein Mann ein Mann?

Immer. Wenn ich zu ihm sage, dass ich jetzt, als Frau, seine Männliche Hilfe brauche und er das nicht kann oder will , suche ich mir halt andere Mann, so einfach ist das und funktioniert immer, die Männer finden immer eine Lösung oder wenigsten versuchen es.

27.11.2018 04:55 • x 2 #25


S
Ein mal, habe ich zu meinen Vorstandsvorsitzender gesagt, dass ich hasse kochen und er sagte : - dann komme ich zu dir und koche für dich, er mag kochen.

27.11.2018 05:11 • #26


L
Für mich hat Männlichkeit vor allem mit innerer Stärke zu tun. Und innere Stärke ist ganz eng an einen guten Selbstwert gekoppelt.

Menschen mit einem guten Selbstwert wissen was sie wollen und haben ein stabiles Wertesystem. Sie sind von Anerkennung relativ unabhängig und können dementsprechend gut mit Ablehnung umgehen und brauchen nicht sofort für alles Bestätigung oder Rückversicherung.

Sie beurteilen Menschen nicht nach dem ersten Eindruck, sondern haben die innere Ruhe und das Wissen, dass sich Beziehungen langsam entwickeln.

Sie nehmen die Leute so wie sie sind und haben insgesamt einen positiven liebevollen Blick auf die Mitmenschen.

Diese innere Stärke strahlt nach außen und wenn du das als Frau merkst, dann entspannst du dich. Dann kommen ganz automatisch bei dir deine weiblichen Aspekte zum Vorschein, weil du dich sicher fühlst.

27.11.2018 05:17 • x 5 #27


S
Die Frage hat doch Herbert Grönemeyer schon ganz eindeutig im Jahr 1984 beantwortet.

27.11.2018 05:33 • x 3 #28


K
@tesa ich habe versucht zu erklären, dass das was als männlich und weiblich bezeichnet wird vom kulturellen Hintergrund geprägt wird. Dh deine Vorstellungen und Wünsche von männlichem Verhalten: Tür aufhalten, in Mantel reinhelfen, Zig. anzünden, Stuhl zurecht rücken, Tasche tragen entsprechen einem Bild von Männlichkeit und Weiblichkeit einer bestimmten Gesellschaftsschicht in einem bestimmten Kulturkreis während eines bestimmten Zeitraumes. Verstärkt übrigens durch Hollywood Filme, die da auch prägend auf größere Gesellschaftsschichten wirkten. Es gibt zB Kulturkreise, die das öffentliche Rauchen von Frauen kritisch betrachten und in denen Mann deswegen nie auf die Idee kommen würde ihr Feuer zu geben. Bestes Beispiel: die Hand geben oder miteinander sprechen ohne einander von einer dritten Person vorgestellt werden etc. So wie im japanischen Kulturkreis. Habe ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt?

27.11.2018 05:37 • x 4 #29


Marmorkuchen
Herbert Grönemeyer wusste es

Ein Mann ist ein Mann wenn ich nervös werde und anfange an meinen Haaren zu nesteln bzw wenn ich mir überlege dass es sich lohnt etwas eleganter und lasziver als gewöhnlich vor ihm zu laufen

Das mache ich dann, wenn mich seine ruhige , überlegene ( nicht überhebliche ! ) Aura fasziniert . Er suggeriert mir dann dass er in der Lage ist die Dinge die da kommen mögen sowohl besonnen als auch mit Nachdruck für ein mögliches UNS zu lösen .

Ist alles aus der Evolution bedingt und kein Hexenwerk was da passiert zwischen Frau und Mann . Dennoch wunderschön .....

27.11.2018 06:19 • x 3 #30


A


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