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Wahre Liebe läßt frei

A
TEIL-Auszüge: Birgit Kratz im INTERVIEW mit Robert T. Betz, DIPLOM-PSYCHOLOGE

Buch von Robert Betz, Wahre Liebe lässt frei

Robert Betz: Dieses Buch ist ein Grundlagenbuch über Liebe und Partnerschaft, weil es einerseits absolut verständlich erläutert, warum Frauen und Männer so viele Schwierigkeiten haben, glücklich in ihren Beziehungen zu leben.

Ich zeige in diesem Buch auf, wie viele unwahre Überzeugungen in den Menschen herumgeistern, wo es um Partnerschaft oder Ehe geht. Es ginge hier zu weit, das in Kürze auszuführen. Verantwortlich ist dafür zum einen das, was Männer und Frauen in Kindheit und Jugend erlebt haben bei Mutter und Vater. Die Verstrickungen, die sich jeder unweigerlich in dem System Familie erschafft, das ja ein System der Unfreiheit und Abhängigkeit ist, sind ein großer Bereich, in dem die Ursachen für das Leiden und die Unfähigkeit zu lieben, liegen. Hier hat der kleine Mensch nicht nur ein unbrauchbares Modell von Partnerschaft vorgeführt bekommen. Er hat vor allem gelernt, sich selbst abzuwerten. Er hat sich von der Liebe zu sich selbst und zum Leben getrennt.
Das bleibt den meisten Menschen bis in die vierziger Jahre völlig unbewusst. Und die Beziehungen, wo ja Nähe unvermeidbar ist, sind der Ort, an dem diese alten Wunden und negativen Selbstbilder und Lebensbilder sich massiv bemerkbar machen.
Die Enttäuschungen und Verletzungen, die hier dem Partner angekreidet werden, sind nichts anderes als Selbst-Verletzungen, die wir uns über Jahrzehnte zugefügt haben und die endlich heilen wollen. Beziehung ist daher ein Ort der Selbsterkenntnis und der Heilung, wenn die Zeichen richtig gelesen werden.
Die tiefsten Ursachen für das Unglück zu zweit liegt allerdings noch tiefer. Es liegt darin, dass weder Frauen noch Männer bisher entdeckt haben, was Frauen und Männer grundlegend unterscheidend. Seit der Frauenbewegung sind die Frauen immer männlicher geworden, weil sie irrtümlich glauben, Männer und Frauen seien gleich.
Zur selben Zeit sind die meist Mütter-verstrickten Männer immer weiblicher und unmännlicher geworden und sind heute extrem verunsichert darüber, was denn ein richtiger Mann bzw. eine richtige Frau ist.
Männer und Frauen stehen sich heute nicht in einem würdigenden, respektierenden Abstand gegenüber, sondern 'klatschen' in ihrer Sucht nach Liebe auf den anderen, kleben dann verzweifelt an ihm fest und wenn einer dann zu einem anderen Menschen außerhalb der Partnerschaft auch nur Nähe sucht, ist die Katastrophe da. Was hier die große Masse unter Liebe versteht, ist nichts anderes als eine Anleitung zum Unglück.
Diese Zusammenhänge werden in meinem Buch kristallklar erläutert.


Birgit Kratz: Das Thema Inneres Kind scheint Dir sehr am Herzen zu liegen. Wie kommt das? Was sind die wichtigsten Aussagen, die Du mit diesem Thema in Verbindung bringst?

Robert Betz: Das innere Kind hat eine doppelte Bedeutung bzw. kommt zweifach vor.
Zum einen meine ich damit ganz konkret das kleine Mädchen/den kleinen Jungen, der in uns noch ganz lebendig ist. Das ist das Kind, das seine Kindheit in einer liebesarmen Umgebung von Menschen, die selbst sehr verletzt waren, erlebt und überstanden hat. In uns ist jede Sekunde seit unserer Zeugung gespeichert und ich halte die Kindheit für die schwerste Zeit im Leben eines jeden Menschen.
Die meisten haben diese Zeit weitgehend verdrängt. Kaum jemand erinnert viele Tage vor seinem sechsten Lebensjahr. Das Kind wählt hier instinktiv eine von verschiedenen Überlebensstrategien wie Anpassung und Gehorsam, Übererfüllung von Erwartungen (Perfektionismus), Krankheit, Unsichtbar-Machen bzw. Flüchten oder Rebellion sind einige davon.
Das Ziel dieser Strategie ist es einerseits, ein Höchstmass an Aufmerksamkeit zu erhalten, denn Aufmerksamkeit ist Energie für das Kind. Das zweite Ziel ist es, schlicht und einfach irgendwie psychisch zu überleben.
In allen erwachsenen sind die kleinen verletzten Kinder sehr aktiv und beherrschen - im Konfliktfall oder in enttäuschenden Situationen - das Verhalten und den Zustand des Erwachsenen. Dieses Kind kann jeder ganz unmittelbar kennen lernen, von innen spüren und seinen Zustand verwandeln durch die Meditation Befreie und heile das Kind in dir.
Die zweite Bedeutung des inneren Kindes ist jenes unschuldige, göttliche Kind, das auch in jedem von uns noch lebt, das unversehrt, göttlich und heilig ist. Es ist das, was wir unser Höheres Selbst oder das Ich Bin nennen.


Birgit Kratz: Warum ist es Dir so wichtig, dass die Menschen, die zu Deinen Veranstaltungen kommen, lernen, sich selbst zu lieben und ihr wahres Potential zu leben?

Robert Betz: Ich habe vor 12 Jahren mein erstes Seminar mit dem Titel Mich selbst lieben lernen auf der Insel Patmos durchgeführt.
Die Liebe des Menschen zu sich selbst ist die Basis und Voraussetzung für den Frieden auf Erden. Denn alle Konflikte, ob die in der Partnerschaft, in der Familie, in den Firmen, in den Nachbarschaften und auch die zwischen den Nationen und Religionen resultieren immer aus dem Krieg, der im einzelnen Menschen tobt. Dieser Krieg wird von Generation zu Generation bisher weiter gelehrt in der Erziehung der Kinder, die schon im Alter von sechs Jahren eine Schule der Verurteilung anderer und von sich selbst durchlaufen haben.
Das Kind einer normalen Familie lernt in seiner Reaktion auf die Erwartungen und Kritik der Erwachsenen, sich selbst zu kritisieren, abzuwerten und zu verurteilen. Angst, Scham, Schuld, Minderwertigkeit in den Menschen sind die Folge. Dann steckt der spätere Erwachsene voll mit diesen emotionalen Energien und hat keinen Anleitung erhalten, wie man diese verwandeln kann (was ich in meiner Transformations-Therapie und in allen Seminaren lehre), dann führen gerade diese Emotionen, verbunden mit Unklarheit und Chaos im Denken zum einen zu den vielen Krankheiten des Körpers und zum Unfrieden mit seinen Nächsten und der Welt.
Diese Zusammenhänge deutlich und für alle verständlich aufzuzeigen, ist einer meiner zentralen Aufgaben und ich sehe, dass die Menschen das sehr schnell verstehen und hieraus den Weg zur Vergebung und zur Liebe finden. Diesen Weg werden in den kommenden Jahren unzählige Menschen gehen. Das ist wie eine Welle, die klein anfängt.

25.02.2012 14:13 • x 1 #1


A
ich habe hier mal das Interview zum anlass genommen, um es als diskussionthema : parterschaft aufzugreifen - unseren eigenen beitrag, den wir selbst mitgebracht haben in der beziehung/ehe die gescheitert ist oder auf der kippe steht.

könnt ihr euch darin zum teil wiedererkennen ?

25.02.2012 14:18 • #2


A


Wahre Liebe läßt frei

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U
Ja, Alena, dieses Buch sollte man lesen.

Gute Anregung, danke dafür!

25.02.2012 14:22 • x 1 #3


U
Kleiner Nachtag:
Vieles davon habe ich aber schon kapiert

25.02.2012 14:23 • x 1 #4


A
ja uli - im kasten habe ich auch schon sehr vieles davon - und einiges umgesetzt auch - aber es ist schon recht schwierig sich von alten prägungen zu er-lösen.
was wären wir ohne unsere hoffnung

ich werde mir mal das buch runterladen und berichten ...

25.02.2012 14:27 • #5


A
Guter Tip, danke Alena,
das Buch werde ich mir sicher zulegen.
In welchem Buch ich auch sehr oft lese ist:

Aussöhnung mit dem inneren Kind
von Erika J. Chopich

Lieber Gruß

25.02.2012 14:40 • x 1 #6


A
danke für den tip Anna

mit dem buch habe ich damals angefangen sehr intensiv zu arbeiten:
es heisst : das arbeitsbuch mit dem inneren kind - das gibt es extra zu diesem buch auch.

25.02.2012 14:44 • #7


A
aja, das wusste ich nicht dass es davon ein Arbeitsbuch gibt.

Dann weiss ich ja schon was ich nächste Woche zu tun habe,
gute Bücher besorgen.

25.02.2012 14:52 • x 1 #8


A
Hier das Hörbuch zum Thema - vielleicht ist etwas interessantes für euch dabei - ca. 80 Minunten

... re=related
achtung lang : ca. 80 Minunten

20.03.2012 21:20 • x 2 #9


L
Danke Alena!
Ist lang, aber ich finde es lohnt sich auf jeden Fall! Hörts euch an und merkt, was ihr bisher unbewusst falsch gemacht habt in euren Beziehungen! Mir hats gut geholfen.

21.03.2012 14:36 • x 1 #10


K
DANKE!
Das ist wirklich gut, wir muessen alle nach UNS schauen.
Es ist ein Weg unser Leben, der Partner geht ein Stueck mit uns, aber man teilt ja kein Leben. Jeder hat sein eigenes. Der Partner kommt, genauso wie ein Reisebegleiter, ploetzlich mit auf den Weg, und kann genauso ploetzlich wieder gehn. Dabei wird er Teil von deinem Weg und das wird er immer bleiben.

Sind so viele Wahrheiten. du musst dich erst selbst lieben wenn du wen anders lieben willst
Und das muss halt dann auch noch beiden so gehn.

Mann, is das immer kompliziert wa?
Alleine reisen ist doch oede.

21.03.2012 17:04 • x 1 #11


A
Zitat von kteapot:

Sind so viele Wahrheiten. du musst dich erst selbst lieben wenn du wen anders lieben willst
Und das muss halt dann auch noch beiden so gehn.

Mann, is das immer kompliziert wa?


eigentlich ganz unkompliziert - wir brauchen uns ja nur selbst lieben und akzeptieren wie wir sind - nur dann können wir auch denn anderen annehmen und lassen - so wie er ist ...

sollte ein schulfach werden zum thema : allgemeinwissen
theorie und praxis - nur an der umsetzung hapert es ja oft ...

21.03.2012 17:12 • #12


A
Danke Alena für diesen tollen Beitrag Liebe läßt frei. Ich habe daraus mit viel Humor und Freude viele Dinge erkannt die für mich sehr hilfreich sind. Das einzig was mich dabei traurig macht, ist die Tatsache dass auch die Treue oder die verbundene Körperlichkeit nichts ist was man als exklusiv für sich beanspruchen darf. D. h. es liegt in der Natur der Menschen Leidenschaft und S. vielleicht (wenn man den eigenen Partner nach einen gewissen Zeitraum nicht mehr so anziehend findet!) sich von einem dritten zu holen. Das finde ich schade, dass es nicht wie im Märchen ist....

Also vorher alles akribisch absprechen, den Andreren so lassen wie er ist, offen seine eigenen Ängste ansprechen, wenn es verletzt und wenn es nicht passt....LOSLASSEN

Auf die Liebe

21.03.2012 18:53 • x 1 #13


A
Zitat von amurie:
... den Andreren so lassen wie er ist, offen seine eigenen Ängste ansprechen, wenn es verletzt und wenn es nicht passt....LOSLASSEN
ja, Amurie

ich möchte hinzufügen : Wenn es weh tut - ist es keine (Selbst-)Liebe ...

Zitat:
Auf die Liebe

yes !

21.03.2012 21:02 • x 1 #14


J
Hallo Alena 52,

erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich deine Beiträge immer sehr gut finde. Ich selbst bin jetzt auch schon über 1 Jahr getrennt und ziemlich gut drüber weg... aber trotzdem noch nicht ganz, bisschen Wehmut ist geblieben.
Vielleicht geht die nie ganz?


Ich habe das Buch Wahre Liebe lässt frei als Hörbuch von einer Freundin ausgeliehen und war hell begeistert. Ich kann zwar der Denkweise von Robert Betz nicht ganz und gar folgen, aber im Grundsatz hat er absolut Recht. Das beste, was ich seit langem so gehört habe.
Ich war im Januar auch auf einem Livevortrag von ihm ....und versuche seither jeden Tag ein kleines Stückchen von ihm zu lernen. Einfach toll.

Liebe Grüße Jasmin.

22.03.2012 12:17 • x 1 #15


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