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Vorstellung und Outing - aktiv trennen tut sehr weh!

S
Hallo,

von vielen anderen Foren kenne ich es so, dass man sich erst einmal kurz vorstellt, damit jeder weiß mit wem man es zu tun hat. Außerdem weiß ich nicht, ob dieser Thread hier richtig ist - bitte seht es mir nach, wenn es nicht so ist.

Also ich bin Philipp, bin 26 Jahre alt, Student und ich war derjenige, der sich getrennt hat. Ich bin sozusagen das Ar. Dazu muss ich sagen, dass es mir verdammt weh tut.

Wenn es okay ist, dann schreibe ich mir einfach meine Gedanken hier auf und den Werdegang.

Es hat alles vor einem Jahr angefangen, da lernte ich eine Kommilitonin (24 Jahre) kennen, die ich zwar nett und freundlich fand, aber die nicht im geringsten meinen Vorstellungen hinsichtlich Aussehen und Verhalten entsprach. (ich weiß, dass nicht jeder ein Model ist - ich auch nicht; aber so gewisse Vorstellungen hat doch jeder) Jedenfalls knüpften wir zarte freundschaftliche Bande und ich unterstützte sie ein bisschen bei einer größeren Anschaffung (Auto-Kauf).

Nach den Semesterferien trafen wir uns wieder an der Uni und besuchten abermals einen gemeinsamen Kurs, wo wir nebeneinander saßen. Wir unterhielten uns häufiger, tauschten Handynummern aus und fangen an zu schreiben. Sie war damals in einer festen Beziehung, die nicht mehr so gut war. Da wir uns näher kennenlernten, habe ich neue Facetten an ihr gesehen, die ich sehr positiv und schön fand (Interesse an Technik, Liebe für gutes Essen). Eine Distanz zwischen uns war dennoch geblieben (bis jetzt); sie ist der burschikosere Typ; während ich den weiblichen Part übernahm: ich habe einen Sinn für schöngeistige Dinge (Romantik leben, aber auch schön Essen gehen und das Leben genießen). Uns war es bewusst, dass diese beiden Welten vielleicht nicht passen würden.

Ende letzten Jahres verabredeten wir uns zu einer Hochschulparty, die wir gemeinsam tanzend verbrachten - long story short: wir schrieben immer intensiver SMS, freuten uns jedes Mal, wen wir uns an der Uni sahen. Die Sympathien und positiven Empfindungen stiegen; zum Einen war ich das Gegenteil von ihrem damaligen Freund (freundlich, zuvorkommend, Gentleman); zum Anderen empfand ich seit langer Zeit wieder das Gefühl, dass ich begehrenswert war. Dann ging es sehr schnell, sie trennte sich von ihrem Freund und kam mit mir zusammen.

Die kommenden Wochen waren sehr schön und voller wundervoller Erfahrungen - diese Erinnerungen möchte ich nicht missen!

Nach und nach kamen allerdings Wolken auf; durch die Liebe ihre Attraktivität gestiegen, aber nicht so stark - folglich trauerte ich im Unterbewusstsein und erwischte mich selber, wenn ich hübsch(eren) Frauen hinterher sah. Dies hat mich sehr verärgert - in diesen Momenten kam meine Vernunft wieder und ich sagte mir, dass Liebe mehr als nur Aussehen ist. Und ich liebte sie und hatte Bauchkribbeln und war einfach glücklich.

Weiterhin war sie sehr eifersüchtig auf jedes weibliches Wesen in meiner Umgebung, zu der ich nett und zuvorkommend war. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie sehr klammert...

Leider kamen immer wieder Zweifel an meiner Liebe und insbesondere an der Person. Denn ich erfuhr Stück für Stück, wie viele und vor allem welche Typen meine Vorgänger waren - es war kein Ekel oder ähnliches, ich habe mich einfach nicht wohlgefühlt. Vor allem, sie erzählte immer wie toll es bei einen der Exfreunden in dessen Familie war...

Damit kommen wir zum anderen Thema; denn das Verhältnis zwischen meiner Familie und ihr war etwas angespannt. Sie hat gedacht, dass durch unsere Beziehung sie wie eine (Schwieger-)Tochter aufgenommen werden wird. Dies war nicht der Fall (wir waren einen Monat zusammen, als sie das erste Mal bei meiner Familie war) und das hat sie etwas irritiert. Daher erzählte sie mir immer, wie toll es bei eben dieser anderen Familie war!
Leider machte sie sich auch keine großen Gedanken, dass es vielleicht auch von ihr aus zu verbessern ist - sie war sehr schmallippig bei mir Daheim; sagte kaum Danke oder Bitte und nahm alles irgendwie selbstverständlich hin. Das hat mich immer sehr geärgert und hat mich gekränkt.

Weiterhin hatte ich das Gefühl, dass sie mich bevormundet und sich manchmal lustig über mich macht, wenn ich etwas nicht konnte oder umständlicher machte als sie es erwartet hatte.

Nun ja, es kam der Tag, als der sprichwörtliche letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen brachte - ich trennte mich von ihr. Grund war, dass neben diesen Kleinigkeiten (die auch schon mehrfach zu kleineren Konflikten führten) sie vermehrt Zeichen signalisierte, dass sie mit dem Studium aufhören will und sich auf ihr Mutterdasein konzentrieren will. Nicht, dass ich keine Kinder will, aber wenn man die Möglichkeit dazu hat, soll das doch auf einem gescheiten wirtschaftlichen Fundament entstehen.

Sie hatte sich schon eine Zukunft mit mir ausgemalt, quasi ein goldenes Nest erschaffen.

Also ich habe mich daraufhin getrennt; ihre letzten Worte waren du bist perfekt für mich - ich liebe dich
Das passierte vor knapp einem Monat und seitdem weiß ich nicht, ob ich glücklich über meine neue Freiheit sein soll oder ob ich nicht einen riesengroßen Fehler gemacht habe.

Zum einen vermisse ich die Person, denke mehrfach an sie und wünsche mir, dass wir in der Zukunft (wie studieren weiterhin zusammen - im gleichen Kurs!) ein umverkrampftes Verhältnis haben. Zum anderen weiß ich, dass mehrfach die Beziehung an sich vermisse - die Person quasi egal ist.
Allerdings habe ich ihr übe eine gemeinsame Freundin und ihr auch direkt (per Textnachricht) mitgeteilt, dass vielleicht ein unverkrampftes Verhältnis in Zukunft wünschenswert wäre.

Ich empfinde immer noch Gefühle für sie, die allerdings freundschaftliche/geschwisterhafter Natur sind.

In diesem Gefühlschaos befinde ich mich - weiß nicht, ob ich richtig gehandelt habe. Weiß nicht, wie es weitergeht.

Ich bin nicht der Typ, der jetzt Trost bei irgendwelchen ONS sucht, sondern der noch an die echte wahre und große Liebe glaubt. Ich versuche unter Leute zu gehen, um einfach andere Gedanken zu bekommen, aber es ist verdammt schwer.

Ich weiß, dass ich sie verletzt habe mit meiner Trennung und auch mein (vermeintliches) Glück zerstört habe.
Eine gute Freundin hat mir gesagt: lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

Das sind nun meine Gedanken - ich würde mich über eine Antwort freuen. Egal, ob die Kritik positiv oder negativ ist - die Absolution kann ich leider nirgendwo erfahren; meine Handlungen muss ich mit mir selber vereinbaren.

Liebe Grüße
Philipp

PS: Sorry für den langen Text! Es kann sein, dass sich ein paar Fehler eingeschlichen haben - auch dafür sorry

30.07.2013 17:29 • #1


W
Hey Studi!

Ich wurde gerade verlassen und habe das ERSTE Mal so richtig Liebeskummer.
Sagen wir mal ich komme also gerade von der anderen Seite.

War interessant gerade in meiner aktuellen Situation aus genau Deiner Sicht zu lesen.

Es ist Sicher, der der sich trennt hat es auch schwer. Er kann sogar selbst sehr darunter leiden.

Aber wenn Du mein Gefühl zu Deiner Geschichte hören möchtest:

Der Grund, warum man sich trennt, ist IMMER, dass man nicht mehr liebt.

Du liebst sie nicht.
Das schreibst Du und das weißt Du.
Möglich, dass es Dir hilft, wenn Du nun VERANTWORTUNG übernimmst:

Es ist Dein Recht jemanden niocht mehr zu lieben oder nie geliebt zu haben.

Sei ganz klar und eindeutig in Deinem Verhalten und Äußerungen. Das hilft Dir selbst und vorallem IHR!

Stehe für Fragen noch sehr distanziert für eine Weile zur Verfügung.

Ich bin kein Guru, ich sitze gerade selbst in der Sch... und es lenkt mich nur ab 9x klug zu schreiben...

Ich wünsch Dir alles Gute!

30.07.2013 18:03 • #2


A


Vorstellung und Outing - aktiv trennen tut sehr weh!

x 3


S
Hallo weichei!

Vielen Dank für deine Antwort. Zu erst einmal tut es mir sehr leid, dass du verlassen wurdest - Liebe ist ein sehr extremes (egal in welcher Richtung) Gefühl.

Es sind eben die Zweifel, die mich innerlich zerreißen - die Zweifel, ob ich nicht einfach toleranter sein sollte. Leider bin ich ein Mensch, der nicht nur kopfgesteuert, sondern auch sehr emotional ist. Man denkt, dass es überstürzt war - dann verinnerliche allerdings die ganzen negativen Punkte und begründe meine Entscheidung.

Schlimm ist es nur, dass wir jetzt nur noch bis Mitte September voneinander getrennt sind - dann müssen wir wieder miteinander interagieren. Wie werden wir reagieren? Wie werde ich reagieren, wenn ich sehe, dass sie wieder das Glück einer Beziehung gefunden hat? (oh Gott- klingt das egoistisch - sorry) Klar soll ich mich für sie freuen und doch habe ich Angst, dass die Eifersucht kommt...

Diese Fragen quälen mich... Hinzu kommt, ob die Trennung eben nicht nur eine fixe Idee war - soll ich die Kröten der negativen Punkte schlucken und ihr einen Neuanfang anbieten!?

Viele Grüße und dir Weichei alles Gute!

30.07.2013 18:18 • #3


S
Hallo,

heute ist ein besonders mieser Tag. Meine Gedanken kreisen nur um die Vergangenheit und ich wünsche mir die Zeit zurück.

Ich wünsche mir die Nähe zurück, das Vertraute.
Leider habe ich erfahren, dass sie am Boden zerstört ist; das lässt meinen Kloß im Hals noch dicker werden.

Ich habe zurzeit an nichts eine Freude; man lebt in den Tag hinein und freut sich nur, dass man irgendwann schläft - wenn ich schlafe kann ich nicht an sie denken.
Sonst war es kein Problem für mich allein was zu unternehmen; allein ins Café zu gehen oder ins Restaurant - jetzt bin ich regelrecht gehemmt und fühle mich unsicher.

Allerdings weiß ich im Inneren, dass ein Neustart nichts bringen würde. Die Liebe ist nicht mehr vorhanden, aber wieso bin ich deswegen so traurig? So niedergeschlagen?
Bin ich durch die Beziehung süchtig nach Liebe geworden?

Verzweifelte Grüße

31.07.2013 17:56 • #4


Meckniel
Hallo Studiosus!
Zitat von student86:
Hallo,

hIch habe zurzeit an nichts eine Freude; man lebt in den Tag hinein und freut sich nur, dass man irgendwann schläft - wenn ich schlafe kann ich nicht an sie denken.
Sonst war es kein Problem für mich allein was zu unternehmen; allein ins Café zu gehen oder ins Restaurant - jetzt bin ich regelrecht gehemmt und fühle mich unsicher.

Allerdings weiß ich im Inneren, dass ein Neustart nichts bringen würde. Die Liebe ist nicht mehr vorhanden, aber wieso bin ich deswegen so traurig? So niedergeschlagen?
Bin ich durch die Beziehung süchtig nach Liebe geworden?

Verzweifelte Grüße


Die Erklärung für Dein Problem nennt sichEmotionale Abhängigkeit!
Ja, Du bist abhängig von ihr.
Die Erkenntnis und die vorbehaltlose Akzeptanz dessen ist für Dich der einzig mögliche Ausweg aus der Situation.
Anderenfalls wird ihr süsses Gift Dich irgendwann fast umbringen.
Die Sache mit der Kontaktsperre wäre vermutlich der erste Schritt auf dem Weg zu Dir selbst zurück.

Zieh´s durch Alter!

der Meckniel

31.07.2013 18:07 • #5


S
Hi Meckniel,

danke für deine Antwort.
Ich habe mir ein paar weiterführende Infos bezüglich emotionaler Abhängigkeit durchgelesen. Kontaktsperre ist eigentlich erst seit einer Woche aktiv - vorher habe ich mich mittels einer gemeinsamen Freundin über ihr Wohl erkundigt und die Freundin gebeten für sie da zu sein. Vielleicht ein Fehler? *hmm*

Es ist nicht die Person, die ich vermisse, es ist die Situation - die gemeinsamen Momente. Damit schwingt auch die Angst, dass ich so etwas nie wieder erleben werde.
Es ärgert mich so dermaßen, dass ich so dumm bin und nicht einfach loslassen kann...

Vielleicht wäre es besser, wenn die Trennung von ihr ausgehend gekommen wäre!? So bin ich für mein jetziges Elend selbst verantwortlich und mich selber dafür hassen und mich geißeln - dafür habe ich zuviel Selbstbewusstsein.

Seit der Trennung habe ich schon diverse Aktivitäten gemacht (mit Freunden getroffen usw), um auf andere Gedanken zu kommen. Allerdings gerade bei stillen Momenten habe ich wieder die Rückfälle und es geht mir hundsmiserabel! Oder eben, wenn ich allein unterwegs bin und den Eindruck habe, dass es nur Pärchen um einen gibt!

Viele Grüße

31.07.2013 18:21 • #6


Meckniel
Hi Studiosus,

Mit Dummheit hat das alles nichts zu tun.
Ihr träumtet gemeinsam von einem Stück Zukunft, daran ist nichts Ungewöhnliches. Nun wird Dir dieser Traum genommen, weil Du erkennst, dass Du ihn mit dieser Person nicht leben kannst. Es ist der Verlust Deines Traumes vom gemeinsamen Glück, der Dir diese Schmerzen bereitet. Aktivitäten mit Freunden können immer nur kurz darüber hinwegtäuschen. Halte Deinen Traum am leben, aber mach´ihn nicht abhängig von einer Person. Versuch´Dir bewusst zu sein, Dass es DEIN Traum ist, egal, wer Dir über den Weg läuft und welche Meinung er/sie dazu hat.

Durchhalten!

der Meckniel

31.07.2013 18:46 • x 1 #7


S
Hallo Meckniel,

wunderbare Worte - vielen Dank!
Nach vorn schauen und die Erfahrungen und Erinnerungen verinnerlichen, wie das Schauen eines guten Filmes oder das Lesen eines guten Buches.

Das nächste Kapitel im Leben wird gerade geschrieben...
Diese Gedanken treiben mich weiter und lassen mich das Ganze verarbeiten.

Es ist nur so, dass ich Bedenken habe, dass diese gesamten positiven Gedanken und Verinnerlichungen verfliegen, wenn wir uns wieder sehen. Das dadurch die Wunde wieder sich öffnet...

Viele Grüße

PS: Super, dass es so etwas wie dieses tolles Forum gibt!

31.07.2013 18:59 • x 1 #8


Meckniel
Hallo Studiosus,

Es wird weh tun, wenn Du sie siehst. Und es wird noch mehr weh tun, wenn Du dann abends wieder allein bist. Hier aber, und nur hier, zeigt sich, ob deine Lebensvorstellung tragfähig ist. Nach vorn schauen ist sicher ein probates Mittel, um sich über den Schmerz des Augenblickes hinweg zu täuschen. Aber es hat noch nie jemand in der Zukunft gelebt. Es ist immer nur JETZT! Dies bedeutet, dass es dann nur den Schmerz und die Trauer gibt. Denen aber, musst Du Dich stellen. Der Schmerz kann Dein Freund sein, da er Dich daran erinnert, dass Du ein zur Liebe befähigter Mensch bist. Nimm den Schmerz an und höre ihm zu, was er Dir sagt. Du wirst erstaunt sein, wie viel er Dich lehren kann. Er hilft nicht beim Vergessen. Im Gegenteil, er hilft beim Überwinden der Verzweiflung und der Ohnmacht.

Ein Leidensbruder wünscht Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen

der Meckniel

31.07.2013 19:15 • #9


S
Hallo Meckniel,

wie soll ich am besten auf meinen Schmerz hören? Den Gefühlen freien Lauf lassen? Heulen? Mich selber bemitleiden?
Oder gar dreckig lachen und froh sein, dass ich die Beziehung beendet habe?

Ich hoffe, dass ich bald den richtigen Weg finde.
Das Leben ist zu schön, um es allein zu beschreiten.

Viele Grüße

31.07.2013 19:30 • #10


Meckniel
Hallo Studiosus,

Als ich Deine Zeilen las, musste ich ein bisschen schmunzeln. Wenn Du weinen möchtest, dann weine! Und ja: gib Dem Schmerz Zeit und Gelegenheit, sich zu artikulieren, sich auszudrücken. Mit Selbstmitleid hat ehrlicher Schmerz absolut rein gar nichts zu tun. Weinen KANN ein Ausdruck sein, ohne Frage. Trauer und Verlust hat die an sich sehr schöne und reinigende Eigenschaft, uns auf uns selbst zurück zu werfen. Jetzt zählt nur noch, was wir wirklich sind. Nicht, was wir uns einbilden jemals gewesen zu sein. Die Rückbesinnung also, auf die tatsächlichen Werte und Fähigkeiten ist es, welche uns formt und schmiedet. Vom Spass allein ist noch niemand erwachsen geworden. Du hast jetzt also nur noch das, was Du tatsächlich weisst und kannst. Tabula rasa quasi. Jetzt ist der Zeitpunkt dazu zu lernen, zu beobachte, wie andere Menschen oder Paare mit einander umgehen. Zu vergleichen, wie Du mit ihr umgegangen bist, wie sie mit Dir umging und wie Du mit jemanden umgehen möchtest oder auch wie Du möchtest, dass man mit Dir umgeht. Eigene Beziehungsvorstellungen entwickeln, alte Partnerschaftskonzepte prüfen und gegebenenfalls über den Haufen werfen. Dabei wird Dir der Schmerz helfen, da er jedes mal dann auftritt, wenn Du etwas siehst, was Dich an eure gemeinsame zeit erinnert. Jetzt ist es an der Zeit, sich zu fragen, was genau der Punkt ist, der den Schmerz auslöst. Was vermisst Du wirklich,oder was hast Du als Erwartung in Deine Freundin projeziert. Wurde ein echtes Gefühl enttäuscht oder eine Erwartung? Konnte Deine Freundin diese Erwartung überhaupt dauerhaft erfüllen? War Deine eigene Erwartung gerechtfertigt? Wenn ja, womit, oder wo durch?
Du siehst, es gibt so viele Fragen, die fast nur der Schmerz uns stellt. Dies meine ich damit, dass der Schmerz ein Freund sein kann.
Der Lohn ist die Klarheit über sich selbst.
Ich finde, das ist ein lohnenswertes Ziel.

der Meckniel

31.07.2013 19:55 • #11


S
Hallo Meckniel,

ja meine anfängliche Frage war etwas naiv - daher ist der Schmunzler auch gerechtfertigt

Danke für die Fragestellungen - ich muss meine Lehren aus dieser Beziehung ziehen. Nur durch Niederlagen kann man reifen - das ist richtig.

Eine Antwort bezüglich der Erwartungsfrage:
Es klingt sicherlich harsch und vielleicht anmaßend; die Erwartungen, die ich in der Beziehung hatte, wurden nicht erfüllt. Auch wenn es viele Gemeinsamkeiten gab, so fehlte öfters eine gemeinsame emotionale Ebene. Wenn ich darüber nachdenke, vermisste ich mir sehr oft ihre emotionale Intelligenz und die Empathie.
Das hat mich öfters irritiert und hat im Unterbewusstsein ein Zweifel wachsen lassen.

Viele Grüße

31.07.2013 20:22 • #12


T
Dein Problem ist doch eher dass Du eine Beziehung im Allgemeinen vermisst. Mir käme es überhaupt nicht in den Sinn mit einer Person zusammen zu sein die ich nur gerade so attraktiv finde, wäre auch nicht möglich denn Liebe macht blind. Was ich damit sagen will... Du liebst sie nicht. Sei fair ihr und vorallem Dir selbst gegenüber und hak das ab.

31.07.2013 23:15 • #13


Meckniel
Hallo 2tePerspektive

Ich denke, der Mann weiss selbst besser als wir warum und an was er leidet. Ein Urteil, ob er die Frau liebt oder nicht, steht uns einfach nicht zu. Aus der Ferne schon gar nicht. Auch sind Begegnungen mit den ehemaligen Partnern aus meiner Sicht eher die Normalität als die Ausnahme. Dazu sind der Möglichkeiten, sich zu begegnen, einfach zu viele. Besonders in Studentenkreisen. Vielleicht bist Du weiter als er oder erfahrener. Im Moment leidet er einfach nur und sucht einen Ausweg für sich. Seinen Schmerz darum haben wir ebenfalls vorbehaltlos zu akzeptieren. Es ist sein Leid, nicht das unsere und wir machen genauso unsere eigenen Fehler, die er vielleicht niemals machen würde. Er braucht Zuwendung und Hilfe im Moment und keine Belehrung, glaube ich. Wenn er sein Leiden so einfach beenden könnte, wie Du es darstellst, hätte er dies Problem nicht und wäre vermutlich nicht hier.

Nichts für Ungut trotz gegenteiliger Meinung

der Meckniel

31.07.2013 23:43 • #14


S
Hallo ihr beiden,

teilweise habt ihr beide Recht - zum einen vermisse das Gefühl in einer Beziehung zu sein. Habe das noch nie so richtig empfunden, nur diesmal ist es wie ein harter Entzug.

Um meine Gefühle für sie zu konkretisieren sind sicherlich Begriffe wie Liebe und Zuneigung zu gebrauchen. Auch, wenn der Punkt der Attraktivität (wobei gesagt; sie ist attraktiv, aber eben nicht mein Typ!) nicht 100%ig gestimmt hat, dennoch hat man Eigenschaften und innerliche Schönheit entdeckt, die es ermöglicht haben sich in diese Person zu verlieben.

Doch diese Gefühle der Liebe sind nach und nach geschwisterlich geworden - vielleicht versteht ihr wie ich das meine!? Sonst ist es ja eher so, dass aus Freundschaft Liebe entsteht - bei mir ist es umgekehrt. Viele Charaktereigenschaften entsprechen nicht meiner Vorstellung von meiner Partnerin (@Meckniel; eine weitere Frage des Schmerzes beantwortet). Das wurde mir nach und nach klar - dennoch bestehen noch Gefühle für sie.

Sorry für mein Geschwafel am Morgen - es hilft allerdings sehr diese Gedanken zu formulieren, um selber klar denken zu können.
Viele Grüße

01.08.2013 09:31 • #15


A


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