Hallo ihr Lieben,
mein Freund (34) hat sich gestern Abend von mir (37) getrennt.
Wir hatten uns im September über eine Alleinerziehenden Gruppe auf Facebook kennengelernt und führten ab Oktober dann eine Fernbeziehung (90 km), waren also nur einen Monat zusammen.
Dennoch war die Zeit wahnsinnig intensiv, wir haben sofort stundenlang geschrieben und telefoniert. Als wir uns getroffen hatten war klar, dass wir zusammen sein wollten, komme was wolle. Er hatte nie eine Fernbeziehung und sagte, dass er sich erst daran gewöhnen müsse, ich es ihm aber Wert sei.
Er erzählte noch vor unserem ersten Treffen seiner Tochter, seinen Eltern und seinen Freunden von mir.
Er machte Zukunftspläne und wollte, dass ich so schnell wie möglich zu ihm ziehe. Er hätte so etwas noch nie vorher erlebt, aber ich sei seine Zukunft, bei mir fühle er sich verstanden und geborgen und mit mir wolle er noch ein Kind. Er fühle sich einfach angekommen.
Die Tage und Wochenenden mit mir seien die einzig entspannenden seit einem Jahr gewesen und er hätte sich nie erträumt, mit einer Frau wie mir, so schön, lustig und intelligent, zusammen sein zu dürfen.
Wir verbrachten eine tolle Zeit mit vielen Unternehmungen, Spaß und unglaublichem S.. Er wollte, dass wir Weihnachten zusammen bei seinen Eltern verbringen, er fragte mich, ob seine Tochter meine Telefonnummer haben dürfe, weil sie mit mir schreiben wolle mit anderen Worten: Er ging gleich in die Vollen.
Ich freute mich natürlich über so viel Zuwendung und Liebe, bremste ihn aber auch teilweise, weil ich Angst hatte, dass zu viel Euphorie im Anfangsstadium auch nach hinten losgehen könnte. Wir lachten aber auch gemeinsam darüber wie verrückt und schnell das Ganze ging.
Er hat noch einige Baustellen in seinem Leben: Sein Haus ist noch lange nicht fertig und ihm fehlen die finanziellen Mittel und die Zeit, um weiterzubauen, er hat einen anspruchsvollen Job, eine Tochter aus erster Ehe (vor 4 Jahren geschieden) und jetzt kommt es: Eine Ex (vor 3 Jahren getrennt, sie hängt aber noch an ihm), der er seit einem Jahr hilft, ein Cafe aufzubauen (an dem er nicht finanziell oder sonst irgendwie beteiligt ist), die aber nichts von uns erfahren durfte, bevor das Cafe läuft, weil sie psychisch labil ist, einen Nervenzusammenbruch bekommen und das Cafe hinschmeißen würde (seiner Aussage nach).
Ich hatte zwar sachte meinen Unmut über die Situation mit dem Cafe geäußert, habe mich aber schließlich doch darauf eingelassen, dass er es ihr erst sagt und sich aus dem Cafe zurückzieht, wenn der Laden angelaufen ist.
Dann hätte er auch wieder mehr Zeit und freue sich schon darauf, diese mit mir zu verbringen.
Die Eröffnung war am 1. November und es stellte sich heraus, dass es nicht weniger, sondern im Gegenteil noch mehr Arbeit geben würde. Ich merkte, wie er immer nervöser und gestresster wurde, fragte ihn auch, ob ihn die Beziehung noch zusätzlichen Stress mache, aber er antwortete, dass es ihm guttun würde, mit mir zu reden und das Wissen zu haben, dass ich für ihn da sei.
Zwei Wochen später begann er sich zu verändern: Vorher waren wir ständig in Kontakt, er schickte mir ständig Herzchen und Kuss-Smileys, redete mich mit Kosenamen an, schickte mir Fotos oder rief mich an. Ab Montag dieser Woche änderte sich das. Er meldete sich den ganzen Tag nicht und rief abends nur kurz durch und war sehr gestresst und müde.
Ich war zwar verwirrt und verunsichert, ließ mir aber nichts anmerken und versuchte, ihm zu vermitteln, dass ich für ihn da bin und mir seine Sorgen anhörte. Das ging so bis Mittwoch Abend, an dem er mir noch mit Liebesbekundungen und Herzchen eine gute Nacht wünschte.
Dann Donnerstag Abend der Schock: Per WhatApp teilte er mir mit, dass er zu viel Arbeit mit dem Cafe und seine Freizeit überschätzt hätte. Seine Eltern wollten vor Weihnachten noch einmal bei ihm vorbeikommen, um ihm beim Hausbau zu helfen, er hätte noch zwei Weihnachtsfeiern vom Geschäft aus und jedes zweite Wochenende seine Tochter, sodass er bis Januar kaum ein Wochenende für mich erübrigen könne, er wolle mich aber nicht nur alle 6-8 Wochen sehen, sondern öfter. Ich sei zwar nett und herzlich, im Moment könne er aber keine Fernbeziehung führen, weil es ihm Stress bereite, dauernd nach einem Weg zu suchen, mich zu sehen zu können und mich dann doch versetzen zu müssen. Er habe mich anrufen und mir das persönlich sagen wollen, könne aber nicht ertragen, mich verletzt zu erleben (er hat schon vorher zugegeben, dass er Konfrontationen aus dem Weg geht).
Das saß!
Ich antwortete schlichtweg Ok und meldete mich danach nicht mehr was sollte ich auch darauf sagen? Von ihm kam auch nichts mehr
Nun sitze ich da und frage mich, wie das alles passieren konnte. Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen.
Ich weiß, es war keine lange Zeit, die wir zusammen waren trotzdem tut es weh!
Ich hatte ihn jedenfalls schon liebgewonnen und bin mir auch sicher, dass wir ein gutes Paar abgegeben hätten. und bin echt traurig, dass er uns nicht einmal eine Chance gegeben hat.
Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich nach ein paar Wochen nochmal auf ihn zugehen soll, ich ein paar Wochen warten soll, ob er sich meldet oder es einfach abhaken soll?
Ich bekomme die Frage einfach nicht aus dem Kopf, ob der Schlussstrich eine überstürzte Reaktion auf den Stress war oder ob es generell einfach nur ein Strohfeuer war und seine Gefühle für mich doch nicht so tief waren, wie er zunächst angenommen hatte.
17.11.2017 22:36 •
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