ich weiß gar nicht, ob das hier der richtige Weg ist, aber ich bin vermutlich so verzweifelt und ratlos, dass ich es einfach versuche und von meiner Geschichte erzähle. Ich habe vor ca. 6,5 Jahren meinen Mann kennen und lieben gelernt. Am Anfang war ich eine unter vielen Dates, da er damals meinte in einer Beziehung wird man eh nur verletzt. Das habe ich ja bei meinen Eltern gesehen. Seine Eltern haben sich scheiden lassen. Ich habe ihm jedoch damals gesagt, dass eine Affäre oder etwas zwangloses mit mir nicht funktioniert. Wir sind dann tatsächlich zusammen gekommen und ich war wenn man so will die erste, mit der er länger als drei Monate zusammen war. Ich möchte nicht übertreiben oder ihn glorifizieren, aber er war wirklich ein toller Partner, welcher mich immer mit kleinen Aufmerksamkeiten überrascht hat. Er ist dann auch relativ schnell zu mir gezogen. Ein weiteres Jahr später sind wir dann in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen. Nach fünf Jahren Beziehung hat er mir dann einen ganz wunderbaren Antrag gemacht.
Er hat mich auch zwei Jahre belagert, dass er unbedingt einen Hund möchte. Dieser ist dann auch im Mai 2017 bei uns eingezogen. Währenddessen verfestigten sich die Eigentumspläne immer weiter und er drängte zunehmend darauf. Keine Frage, ich wollte es auch. Die Initiative ging aber von ihm aus. Außerdem planten wir unsere große kirchliche Hochzeit, welche im 2018 stattfinden sollte. Ende 2017 haben wir dann unsere standesamtliche Hochzeit nur im engsten Familienkreis geplant.
In dieser Planungsphase kam es dazu, dass wir im Sommer 2017 ein Grundstück gefunden und auch gekauft haben. Wir haben sämtliche Kredit- und Bauverträge unterzeichnet, weil es meinem Mann gar nicht schnell genug gehen konnte mit dem Bau. Wir planten nun ganz ausführlich an unserem Grundriss und mein Mann hat sich voll ins Zeug gelegt. Natürlich war es zwischenzeitlich dann etwas stressig. Ein Junghund, der erzogen werden will; eine Hochzeitsplanung und der Hausbau und dann arbeiten wir beide auch noch in Schichten. Aber wir hatten darüber ausführlich gesprochen und wollten sowohl Hochzeit als auch Hausbau im Jahr 2018 durchziehen.
Es rückte der Dezember 2017 näher und somit unsere heimliche Hochzeit im Kreise der Familie. Etwa zwei Wochen vorher sagte ich zu meinem Mann: Mensch ich muss dir ehrlich sagen, ein bisschen nervös bin ich schon. Ich bin 25 und werde nun heiraten. Gehts dir auch so? Daraufhin entgegnete er: Nein, ich bin mir sicher, denn du bist die Frau fürs Leben.
Dann war unser Hochzeitstag. Es war so eine wunderbare, romantische und hoch emotionale Trauung, so gar unsere Familien haben danach davon geschwärmt. Ich würde an dieser Stelle gern Bilder zeigen, weil ich mir vorkomme, als könnte man es nicht glauben.
Zu Weihnachten hab ich dann u.a. einen ganz wunderbaren und emotionalen Brief von ihm bekommen, welcher mich zu Tränen gerührt hat. Er schrieb u.a., dass er froh und stolz ist, dass ich nun seit ein paar Tagen seine Ehefrau bin, dass ich ihm Halt und Geborgenheit gebe, dass er mich liebt und dass er sich jetzt schon auf 2018 und die vielen tollen MOmente mit mir freut.
Im Januar lief es dann leider gar nicht harmonisch. Ich hatte eine Art Winterblues und war sehr gestresst und schnell gereizt. Wir haben uns des Öfteren heftig gestritten und er wurde urpötzlich richtig laut und aggressiv (ohne irgendwie handgreiflich oder ähnliches zu werden) Aber auch da schrieb er mir in einer Whats App Nachricht nach einem Streit, dass er mich geheiratet hat, weil er mich liebt und dass es uns auszeichnet, dass wir nach einem Streit darüber sprechen können, etc. Ich hatte mir dann schon überlegt, dass wir uns ein freies Wochenende nehmen und uns eine Auszeit fernab des ganzen Stress genehmigen. Doch dazu kam es gar nicht mehr.
Ganze 6 Wochen nach der Hochzeit eröffnete er mir auf Nachfrage (er hatte sich seltsam verhalten), dass er das alles nicht könne. Seine Gefühle würden nicht ausreichen und ich würde ihn mehr lieben als er mich. Er könne mir nichts vormachen.
Für mich ist ab diesem Zeitpunkt eine Welt zusammen gebrochen. Ich dachte sofort, es sei eine andere im Spiel. Doch nach unzähligen Nachfragen meinerseits glaube ich ihm mittlerweile, dass dem nicht so ist. Er hat uns ohne jegliche Chance oder überhaupt mit mir zu sprechen aufgegeben. Einfach wie Müll weggeschmissen.
Der Hund, den er ja unbedingt wollte, den würde er aus Pflichtewusstsein nehmen, denn der wäre ja schon eine Belastung. Als ich es dann gewagt habe, zu sagen, dass er ja mal mit einem Psychologen sprechen könne, wurde er wieder wütend und meinte er hätte kein Problem und ihm gehe es gut.
Ich komme auch überhaupt nicht an ihn ran, er blockt völlig ab. Und wenn ich weine und ihm (leider auch) vorwerfe, wie er mich heiraten und mir ins Gesicht lügen konnte. Wird er sauer bzw. kann mich nicht leiden sehen. Wir haben seit dem Zeitpunkt (das ist nun knapp zwei MOnate her) der Trennung auch nicht mehr zusammen gewohnt. Ich habe unmittelbar danach noch versucht, unsere Beziehung zu retten. Paartherapie u.ä. vorgeschlagen, aber all das wollte er nicht. Er wirkt mir gegenüber völlig unterkühlt. Nutzte aber jede noch so belanglose Nachricht in Bezug auf die Wohnungsauflösung aus, um mir zu schreiben oder mir Sprachnachrichten zu senden. Zwischenzeitlich habe ich auch mal von ihm und mal von seiner Mutter gehört, dass er mich vermisst, im Zuge dessen sagt er aber sofort wieder, nein das würde nicht gehen. Anfangs hat er sogar niemanden von der Trennung erzählt und den Schein gewa
Nach einem Gespräch mit einem Kumpel hatte er sich sogar das Buch Jein über Bindungsängste als ebook geholt. Und weil er dies an seinem PC wohl nicht öffnen konnte, hat er sich es sogar zwei Wochen später noch mal als Taschenbuch bestellt.
Er hatte mir auch am Telefon gesagt, dass er sich nicht mit der Trennung auseinander setze, das würde ihm nicht gut tun und er müsse nun nach vorne sehen. Wir hatten noch ein Telefonat, in diesem habe ich geweint und ihm sachlich beschrieben, wie es mir geht. Erst war er wieder wütend und dann brach er plötzlich in Tränen aus.
Ich würde einfach gern damit abschließen, kann es aber nicht, weil ich es einfach nicht glauben kann und mich natürlich auch frage, wenn er ja angeblich kein Problem hat, warum holt er sich so ein Buch. Sein Verhalten ist einfach widersprüchlich.
Und in meinem Kopf ist leider der Gedanke : ' Mensch, wenn das ein psychisches Problem ist, dann kann man daran doch arbeiten und wir können das gemeinsam schaffen'. Aber vielleicht hat ja auch keine Bindungsängste, weil immerhin hat er die sechs Jahre vor mir versteckt und er liebt mich wirklich nicht mehr. Dann frage ich mich jedoch, wieso die Hochzeit so schön war, wie sie nun mal war, warum er mir diesen Brief schreiben musste, wenn er sich nur 3 Wochen später von mir trennt.
Ich kann gar nicht sagen, was ich mir von diesem Text erhoffe, aber in jedem Fall tat es gut all das mal nieder zu schreiben, wobei ich noch viel weiter hätte ausholen können. Ich bin jedoch schon dankbar, wenn jemand überhaupt bis hier hin gelesen hat .
30.03.2018 21:30 •
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