9

Vor einer Woche Trennung ausgesprochen, was nun?

M
Hallo,
ich möchte gern einen Rat von euch, da ich niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann.
Ich bin seit elf Jahren mit meiner Frau zusammen und wir sind seit 4 Jahren verheiratet. Am Anfang war alles sehr schön, als wir dann geheiratet haben, war ich mir aber eigentlich schon garnicht mehr so sicher. Sie ist der dominante Part in unserer Beziehung, ich habe mich immer sehr untergeordnet. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und war oft ziemlich verletzt. Sie ist eben nicht der sensible Mensch. Ich habe ihr auch nie etwas recht machen können, sie brummelte sehr oft herum und ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht respektiert und mich nicht ernst nimmt.
Vor einem Jahr lernte ich dann eine Frau kennen, es fing alles ganz harmlos an....wir tranken Kaffee, redeten viel, ich fühle mich erstmals verstanden und respektiert. Wir haben uns ineinander verliebt. Sie ist Single. Wir haben immer wieder versucht, es zu beenden, mehr auch sie als ich, haben aber immer wieder zueinander gefunden. Wir können uns ein Leben ohne einander nicht mehr vorstellen.
Ich war bisher aber nicht bereit mich zu trennen, da ich auf dem Standpunkt war, ich habe mein Versprechen dieser Frau gegeben und das bricht man nicht und weh tun möchte ich ihr ja auch nicht.
Letzten Sonntag hat meine Frau mich wieder ständig beschimpft, alles war verkehrt, was ich machte, da ist es aus mir herausgesprudelt und ich habe gesagt, dass wir uns trennen. Es sind bitterböse Wörter gefallen und sie meinte, ich sei viel zu weich und wir passen eh nicht zusammen.......Am Montag tat sie so, als wäre nichts gewesen. Ich sagte ihr, dass sie nicht einfach so weiter machen kann und ich von Trennung gepsrochen habe gestern.....Tag für Tag wurde ihr erstmal bewusst, dass ich es ernst meine und auch zum Valentinstag habe ich ihr nichts geschenkt. Jetzt ist sie am Boden zerstört und kämpft, kniet vor mir und entschuldigt sich für alles. So habe ich sie noch nie erlebt und ich weiß garnicht, wie ich damit umgehen soll.
Von der anderen Frau weiß sie nichts und ich möchte meine Freundin da auch nicht mit hineinziehen, da sie nicht DER Grund ist, sondern die jahrelange Demütigung.
Ich weiß nicht ob ich das Theater zu Hause aushalte. Soll ich es mit meiner Frau nochmal versuchen? Aber Menschen sind doch so wie sie sind, es wird sich doch auf Dauer nichts ändern? KAnn sich wieder Liebe entwickeln?
Ich weiß gerade nicht, wie ich damit umgehen soll und bin völlig überfordert.

Grüße

16.02.2013 12:37 • #1


M
noch kurz dazu: wir haben beide erwachsene Kinder, aber keine gemeinsamen und das Haus indem wir wohnen gehört mir. Also von der Seite wären keine Hindernisse, die einer Trennung im Wege stehen. Was mich sehr nachdenklich macht ist, dass sie finanziell von mir abhängig ist. Sie hat eben keine Arbeit und wir haben nichts gespart. Wie soll sie existieren, wie soll sie sich eine Wohnung finanzieren? AUch jetzt in dieser Phase, wäre sicher eine räumliche Trennung sinnvoll. Wie, ohne das nötige Geld? Soll ich meine Freundin doch ins Spiel bringen und zu ihr ziehen? Was ich nicht möchte, weil ich nicht weiß, was kommt und ich sie da nicht mit hineinziehen möchte.

Aber das Wichtigste: Ist es vorbei, habe ich noch Gefühle für sie, was ist mit ihr gerade los. Liebt sie mich oder ist es nur Verlustangst? Liebe ich sie doch noch oder habe ich nur Angst, ihr weh zu tun? Fragen über Fragen......

16.02.2013 12:49 • #2


A


Vor einer Woche Trennung ausgesprochen, was nun?

x 3


V
Hallo Merian,

Zitat:
Aber das Wichtigste: Ist es vorbei, habe ich noch Gefühle für sie, was ist mit ihr gerade los. Liebt sie mich oder ist es nur Verlustangst? Liebe ich sie doch noch oder habe ich nur Angst, ihr weh zu tun? Fragen über Fragen


die Fragen die dich betreffen solltest du erstmal beantworten......
überlege dir was du erwartest ( mit deiner Frau oder mit diner Freundin)
überlege dir was du dafür machst
überlege dir wo du hin willst
überlege dir wen du liebst....

16.02.2013 13:07 • #3


N
Hallo Meiran,

in fast jeder Beziehung gibt es einen, der stärker ist als der andere. Das an sich ist ja nichts Schlimmes. Schlimm wird es dann, wenn der Stärkere den anderen denunziert, nur kritisiert, ihn respekt- und achtlos behandelt und weder seine Gefühle wahrnimmt, noch seine Wünsche und Vorstellungen respektiert. Es darf nicht sein, dass einer nur zurücksteckt, damit die Beziehung funktioniert, denn so sieht eine gesunde Beziehung nunmal nicht aus.
Es ist nicht an mir, dir die Frage zu stellen, warum du sie noch geheiratet hast, wenn schon damals deinerseits Zweifel bestanden. Da würde ich mir ein Eigentor schießen, denn mir ging es ähnlich. Nur habe ich 25 Jahre (davon mehr als 22 Ehejahre) dazu gebraucht, mich von einem Menschen zu lösen, dem ich weniger wert war als sein Kumpel der Alk.
Und auch bei mir war es so, dass mein Mann vor mir auf Knien lag und mich anflehte, ihn nicht zu verlassen. Er versprach, sich zu ändern, aufmerksamer zu sein.... Aber ich wusste, er würde sich nie ändern. Das würde vllt eine gewisse Zeit funktionieren, aber dann würde alles wieder so laufen wie vorher.
Ich kann verstehen, dass du nach deiner Entscheidung ein schlechtes Gewissen hast. Auch ich habe damals unter meiner Entscheidung gelitten. Und auch bei mir gab es jemand Neues, der aber nicht Auslöser für die Trennung war, sondern nur mein Rettungsanker, ähnlich wie bei dir.
Ich kann dir nur sagen, zweifle nicht an dir und deiner Entscheidung, denn die hast du nicht einfach aus dem Bauch heraus getroffen, sondern sie lange mit dir umhergetragen. Fang an zu leben!
Dass deine Frau finanziell von dir abhängig ist, sollte dich von deinem Glück auch nicht abhalten. Dann muss sie sich eben einen Job suchen. Andere Leute müssen auch arbeiten!
Schön wäre es, wenn ihr alles wie Erwachsene regeln könntet. Schließlich wart ihr lange zusammen und es gab ja sicher auch gute Zeiten, die man nie vergessen wird. Bei mir hat es jedenfalls funktioniert.
Ich wünsche dir alles Gute!

16.02.2013 13:27 • x 1 #4


M
Danke Neja,
dein Beitrag ist sehr hilfreich für mich.
Ich sehe es ja auch so. Menschen sind wie sie sind und könnten sich nur kurzzeitig ändern.

16.02.2013 13:33 • #5


M
arbeit suchen: nicht so einfach. Wir sind beide Ende fünfzig und sie ist schon vier Jahre zu Hause.

Eigentlich weiß ich was ich will. Ich will ein Ende dieser Beziehung, hätte aber auch nicht erwartet, dass meine Frau kämpft, da sie sich ja bisher mir gegenüber anders verhalten hat. Jede andere Meinung hat mehr gezählt als meine.
Damit kann ich gerade nicht umgehen. Wir legen gerade einen kompletten Rollentausch hin. Auch wenn sie jetzt alles anders sieht und vieles erstmal klar wird für sie, denke ich, dass sie sich auf Dauer nicht ändern wird. Aber verwirrt bin ich trotzdem, dass sie kämpft.

16.02.2013 13:46 • #6


N
Zitat von meiran:
arbeit suchen: nicht so einfach. Wir sind beide Ende fünfzig und sie ist schon vier Jahre zu Hause.

Eigentlich weiß ich was ich will. Ich will ein Ende dieser Beziehung, hätte aber auch nicht erwartet, dass meine Frau kämpft, da sie sich ja bisher mir gegenüber anders verhalten hat. Jede andere Meinung hat mehr gezählt als meine.
Damit kann ich gerade nicht umgehen. Wir legen gerade einen kompletten Rollentausch hin. Auch wenn sie jetzt alles anders sieht und vieles erstmal klar wird für sie, denke ich, dass sie sich auf Dauer nicht ändern wird. Aber verwirrt bin ich trotzdem, dass sie kämpft.


Ja, es ist eigenartig, dass manchen Menschen erst bewusst wird, was sie hatten, wenn sie dabei sind, es zu verlieren.
Letztendlich kann dir niemand die Entscheidung abnehmen. Du kennst deine Frau ja am besten und musst wissen, ob ihr Kampf um dich nur durch eine momentane Gefühlsregung ausgelöst wird oder sie es ernst meint.
Aber es sollte nicht entscheidend sein, was sie will und von dir erwartet. Wichtig ist die Klärung der Fragen: Was willst du? Was erwarest du noch vom Leben? Soll es so weitergehen oder willst das Glück, das passende Puzzleteilchen finden?
Und dabei spielt das Alter keine Rolle. Ich bin auch schon 46. Zwar weiß ich momentan nicht, in welche Richtung mein Leben jetzt für mich verlaufen soll, aber zurück in den alten Mief will ich definitiv nicht mehr.
Stell dich selbst einmal in den Mittelpunkt, schau auf dich und deine Bedürfnisse, Erwartungen, Wünsche... und frage dich, ob deine Frau noch der richtige Partner für dich ist, diese Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche gemeinsam mit dir zu erfüllen.
Hör auf dein Inneres! Mach dich selbst einmal zur wichtigsten Person! Jetzt stehst du im Mittelpunkt! Triff deine Entscheidung!

16.02.2013 13:57 • #7


M
Danke Neja,
ja, genau das war oder ist mein Problem: MICH in den Vordergrund zu stellen. Ich bin gerade dabei, das zu ändern.
Danke, du hilfst mir sehr.

16.02.2013 14:01 • #8


N
Zitat von meiran:
Danke Neja,
ja, genau das war oder ist mein Problem: MICH in den Vordergrund zu stellen. Ich bin gerade dabei, das zu ändern.
Danke, du hilfst mir sehr.


Das ist das allgemeine Problem derer, die es nie gelernt haben, sich selbst einmal wichtig zu nehmen, im Mittelpunkt zu stehen, den Fokus nur auf sich zu richten. Da kann ich mitreden. Deshalb verstehe ich dich voll und ganz.

16.02.2013 14:05 • #9


M
Was ich gerade empfinde, ist sehr eigenartig.
Da meine Frau immer so war, wie oben beschrieben, fühle ich mich eigentlich durch ihr vor mich hin knien wieder erniedrigt. Eigenartig oder? .....ich habe das Gefühl: so jetzt knie ich vor dir und nun mach wieder das, was ich will. DU kannst mich doch nicht verlassen, wo ich mich doch jetzt für alles entschuldigt habe.

16.02.2013 14:11 • #10


N
Das Gefühl kenne ich auch. Mein Mann hat noch nie vor mir gekniet und geweint schon gar nicht! War für mich genauso ungewohnt wie für dich und bereitete mit Unbehagen. Sollte aber wohl letztendlich dazu dienen, mir ein schlechtes Gewissen einzureden und mich zur Umkehr zu bewegen.
Aber jetzt zähle endlich mal ich!
Is zur Nachahmung empfohlen.

16.02.2013 14:22 • x 1 #11


M
Hallo,
ich wollte nun mal berichten, wie es mir geht. es ist wieder eine Woche vergangen und ich brauche unbedingt abstand und ruhe. ich weiß nicht, wie ich das sonst überstehen soll, nervlich und auch gesundheitlich. meine Freundin hat sich zurückgezogen. sie meint, dass ich ohne ihren Einfluss erstmal zu mir kommen und mit mir selbst klarkommen muss. was ich gut verstehen kann uns es auch das ist, was ich brauche: abstand zu allem. aber wie bringe ich das meiner Frau bei? sie redet jeden Tag auf mich ein. ich halte das nicht mehr aus. sie versteht nicht, dass ich nicht diskutieren möchte. ich kann gar nicht klar denken u auch die Arbeit fällt mir schwer. ich kann mich nicht konzentrieren. wir haben aber nicht das Geld, dass sie sich eine Wohnung nimmt. da ich jedes Gespräch sofort abblocke, wirft sie mir vor, dass ich ihr nicht mal die Chance gebe, mir zu zeigen, dass sie sich ändern kann.
wie lange geht das noch so weiter? wann lässt sie mir Zeit und ruhe zu mir zu finden?
habe vom Handy geschrieben, deshalb passt vielleicht die groß- und Kleinschreibung nicht ganz.

LG

23.02.2013 11:45 • #12


E
Hallo meiran,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Es ist schwierig eine Entscheidung zu treffen, wenn man dafür keine Gelegenheit hat.

Ich möchte ehrlich zu Dir sein, ich glaube, ein Mensch ändert sich nicht. Es ist deine Entscheidung, ob du deiner Frau eine zweite Chance gibst, aber seien wir mal realistisch; Deine Frau ist von Dir finanziell abhängig und hat evtl. selbst Angst alles nun alleine zu bewältigen. Ich glaube eher, dass sie vielmehr an sich denkt, als an Dich. Sie ist durch dich finanziell geschützt und will das nicht aufgeben, da sie sowieso die Dominante ist.

Wir leben in einen Sozialstaat, wenn sie keine Arbeit hat, hilft ihr der Staat die Wohnung zu finanzieren und für Lebenserhaltungskosten. Eine räumliche trennung würde zeigen ob sie es wirklich ernst meint.

LG

23.02.2013 14:25 • x 1 #13


N
Hallo Meiran,

ich denke, ohne strikte Trennung von Tisch und Bett wird es nicht funktionieren. Solange ihr euch ständig begegnet, wirst du keine Ruhe finden, um über alles genau nachzudenken. Deine Frau wird jede Gelegenheit nutzen, mit dir in Diskussion zu treten und dich zu bewegen, deine Entscheidung zu revidieren.
Wenn du dir deiner Entscheidung wirklich sicher bist, solltest du Rat bei einem Anwalt suchen. Letztendlich zählt das Aufsuchen eines Anwalts auch als offizieller Startschuss der Trennungszeit. Außerdem kann er dich beraten, welche Schritte jetzt noch nötig sind und welche Möglichkeiten du in Bezug auf deine Frau hast bzw. wozu sie gezwungen werden kann (Stichwort: Finanzen).
Ich wünsche dir viel Glück.

23.02.2013 14:47 • x 1 #14


M
irgendwie schaffe ich es gerade nicht. sie wollte diskutieren, ewig u immer wieder. ich habe nicht darauf reagiert u mittlerweile ist es ruhiger geworden u ich bin auch etwas runter gefahren. eigentlich ist unser Leben fast wie vorher, nur dass sie sich eben die größte mühe gibt. fortschritte der Trennung gibt es also nicht. meine Freundin hat nun den Kontakt komplett abgebrochen. sie kommt sich verar.....vor u sagt, ich werde immer Skla. meiner ehe bleiben.....oh man, ich möchte meine Freundin nicht verlieren. ich liebe sie wirklich. warum kriege ich das nicht hin, hier zu Hause!?

02.03.2013 12:38 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag