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Vor 4 Jahren Fremdgegangen- Gewissen bringt mich um

K
@ VerzweifelteFra.
es lohnt den Prozess des Vergebens, des Verzeihens, des bei-sich-selbst-Entschuldigens zu durchlaufen. Es ist ein nicht immer einfacher Weg, wenn man - wie in Deiner Situation - fast ALLES
mit sich selbst ausmachen muss. Die schlaflosen Nächte, das nächtliche Gedankenchaos, das
schweißgebadete Aufwachen...das ist auf dem Weg des Verarbeitens vorhanden, aber nichts
Ungewöhnliches.

05.09.2016 09:41 • #76


V
Da hast du recht kuddel,
Ich kann mitlerweile viel für mich selbst erklären, die Gründe wieso es soweit gekommen ist und sogar wieso ich danach weiter machen konnte,
Wieso sich was in meiner Beziehung und Ehe geändert hat/ ändern konnte usw.
Ich hatte mir eine ganze Zeit selbst vergeben, doch guck ich mitlerweile mit ganz anderen Gefühlen und Augen auf alles zurück, deswegen ist es nochmal ein ganz neues vergeben was ich lernen muss, sich selbst schwach werden und fehler verzeihen, die einem kein anderer verzeihen würde...

05.09.2016 10:00 • #77


A


Vor 4 Jahren Fremdgegangen- Gewissen bringt mich um

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Ricky
@Valen

Hau mal die Studie hier rein, in der nachgewiesen wird, dass Betrüger, die einmal betrogen haben, wieder betrügen. Oder schick sie mir per PN. Oder haste Dir das in Deinem Wahn doch nur ausgedacht?

05.09.2016 10:05 • x 1 #78


W
Hallo!

VerzweifelteFra., ich glaube, Du solltest Dich eher fragen, warum Dich das gar so belastet, und nicht Dinge wie: Wieso war ich damals so dumm? usw.
Sooooo dramatisch war es nun ja auch wieder nicht, daß Dich hier, nüchtern gesehen, so lange das schlechte Gewissen plagen müßte, noch dazu, wo diese Geschichte ja letztlich sogar alles in eine positive Richtung gelenkt hat. Du hast durch diese Aktion niemandem Schaden zugefügt, der würde erst entstehen, wenn Du es beichten würdest. Die Einzige, die dadurch belastet ist, bist Du - und das ist für diesen kleinen Ausrutscher Buße genug. Einmal muß man es auch gutsein lassen.

Mir kommt vor, Du bist hier ein wenig auch das Opfer Deiner eigenen Moralvorstellungen geworden (oder jenes der Vorstellungen Deines Mannes, die Dir unbewußt Schuldgefühle oder auch Angst machen - wäre ihm das mehr oder weniger egal, würdest Du vermutlich auch keine Schuldgefühle haben).
Wäre es mit diesem Freund damals nicht zum S. gekommen, sondern Ihr wärt nur so befreundet gewesen und hättet Euch verstanden und ausgetauscht, hättest Du nun vermutlich kein schlechtes Gewissen. Du bist offenbar ganz auf diese 2 x S. fixiert, weil es das ist, was Dein Mann nicht aushalten würde, würde er es erfahren (aber hier hat eben er ein Problem, ein Defizit).
Das Problem heute ist, daß S. zumeist immer zwischen natürlich und Sünde pendelt (es gab im Verlauf der Geschichte in dieser Hinsicht immer wieder auch befreitere Zeiten, da wäre ein solches schlechtes Gewissen nicht einmal möglich gewesen). Daher kommt es vor, daß für so manche S. auch heute noch etwas ganz Ungeheuerliches ist, durchaus eine Art zumindest empfundenes Verbrechen, wenn dieser Sündenfall nicht im legalen Rahmen geschieht. Dieses Unglück stammt schlicht daher, daß sich aus bestimmten Gründen S. und Moral verknüpft haben (bzw. gewaltsam verknüpft worden sind), obwohl Moral und S. an sich gar nichts miteinander zu tun haben, da S. nicht per se etwas ist, das andere schädigt, ihrer Freiheit beraubt, sie tötet, niedermacht oder sonst etwas in der Art.
Nun war es zu früheren Zeiten aber so, daß die Erfinder bzw. Bewahrer dieses Verhängnisses, nachdem sie schon etwas humaner geworden waren, zur Sünde auch die Absolution erfunden haben. Man hat die Sünde gebeichtet, die auferlegte Buße getan - und damit war alles wieder bereinigt und erledigt. Heute hingegen hat diese Institution (für die meisten zumindest) nicht mehr die Wirkmacht, um von Sünden loszusprechen und zu befreien, während die Sünden aber dennoch weiterhin als solche empfunden werden. Und daraus ergibt sich dann eine Art Sündenerlaß-Vakuum und dieses Dilemma, in dem Du steckst. Ansonsten hätte ich wirklich gesagt: hole Dir von jemandem, dem Du diese Autorität zubilligst, die Absolution für dieses Vergehen - und Du hast wieder ein ruhiges Gewissen und brauchst Dich nicht weiter zu quälen damit.
Da dies (außer Du wärst entsprechend religiös) aber eben nicht möglich ist (und Du Dir die Absolution auch nicht von Deinem Mann holen kannst), wäre es vielleicht ratsam, Du betrachtest S. einmal ganz nüchtern und beschäftigst Dich vielleicht einmal damit, was es damit überhaupt auf sich hat. Du solltest einfach erkennen, daß das, was Du getan hast, nichts sooo Ungeheuerliches ist, wie es Dir derzeit vorkommt, und daß Du Dich deshalb auch nicht selber ans Kreuz schlagen mußt.
Im Leben kommt alles Mögliche vor, das nicht mit den konstruierten Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat, vereinbar ist - aber im Zweifelsfall sollte man sich immer am Leben und nicht an den Vorstellungen darüber orientieren und jenes zum Maßstab machen. Jedenfalls gibt es wirklich Schlimmeres, viel Schlimmeres als S.

Es haben Dir ja schon einige geraten, Dir selber zu verzeihen. Um wirklich verzeihen zu können, ob sich oder jemand anderem, muß man zunächst verstehen, dann kommt das Verzeihen ganz von selber. Nicht umsonst heißt es: alles verstehen heißt alles verzeihen. Dazu aber mußt Du die Dinge in einem etwas größeren und großzügigeren Zusammenhang sehen und solltest Dich nicht auf diesen Vorfall fixieren. Alles beruht auf Ursache und Wirkung, alles hat seine - durchaus nachvollziehbaren und verständlichen - Hintergründe. Und wenn Du Dich damit beschäftigst, bringt Dich das sicher weiter als alle diese quälenden und selbstverdammenden Fragen.
Du brauchst auch nicht weiter zu lügen, sondern weiter zu verheimlichen - das ist ein großer Unterschied.

Danke für Dein Kompliment! Allerdings bin ich keine kluge Frau, sondern ein dummer Mann - aber ich hoffe, das macht nichts .

@Ricky

Solche Studien, die belegen, daß ein Betrüger immer wieder betrügt, gibt es mit Sicherheit. Zumindest aus dem angloamerikanischen Raum, von wo aus ja so manches Gute herüberschwappt.
Bekanntermaßen kommt bei Studien immer das heraus, was herauskommen soll - ist das nicht der Fall, so verschwinden sie in den Schreibtischschubladen (das Schicksal von rund 95% aller durchgeführten Studien, wenn man den Studien über Studien Glauben schenken darf).

Liebe Grüße

06.09.2016 02:59 • x 1 #79


Ricky
Zitat von whynot60:
@Ricky

Solche Studien, die belegen, daß ein Betrüger immer wieder betrügt, gibt es mit Sicherheit. Zumindest aus dem angloamerikanischen Raum, von wo aus ja so manches Gute herüberschwappt.
Bekanntermaßen kommt bei Studien immer das heraus, was herauskommen soll - ist das nicht der Fall, so verschwinden sie in den Schreibtischschubladen (das Schicksal von rund 95% aller durchgeführten Studien, wenn man den Studien über Studien Glauben schenken darf).

Liebe Grüße


Dann möchte ich diese Studien aber auch sehen. Ich versuche auch immer solche Dinge zu belegen und mir die Sachen im Einzelnen anzusehen. Das ist schließlich wichtig. Ansonsten können wir alle immer nur dummdreist mit unserer vorgefertigten Meinung rauskotzen und sagen: Ne, ich habe es so erlebt, also muss es automatisch für alle gelten. Das passiert mehr als genug.

Die Biased-Studien, die Du hier anführst sind zwar nicht bei 95%, aber in der Tat recht hoch. Das liegt u.a. daran, dass mehrere Studien eben von Geldgebern geführt werden und damit einen Effekt haben sollen. Andere gehen von Werten aus, die z.B. wünschenswert wären, aber nicht realistisch sind. Gab dazu ja schöne Abhandlungen z.B. im Bereich der Videospielsucht (nicht offiziell anerkannt) oder auch aggressiven Tendenzen in diesem Bereich. Ich finde es so absolut schön, wie sich mittlerweile etliche Leute damit herauszureden versuchen, Studien seien ja totaler Kappes, nur um ihr eigenes voreingenommenes Gedankengut wieder gerechtfertigt zu sehen.

06.09.2016 07:08 • x 1 #80


juliet
was mich an deinem Text, liebe @verzweifeltefrau , recht besorgt stimmt , ist die Spannweite der Gefühle, die du durchlebst.
und zwar lokalisiert ihr euch beide ( @elisabeth123 hat es schön ausgedrückt) nur an den extrempolen. irgendwie ist alles immer perfekt und wird praktisch immer besser, ich komme mir schon regelrecht mittelmäßig vor angesichts all diesen unglaublichen Glücks!
und auf der anderen Seite möchtest du allen Ernstes gegen einen Baum fahren, hältst es nicht aus, mit dieser vermeintlichen Schuld zu leben, die doch von außen betrachtet wirklich - so sehe ich es - verzeihlich ist?
das passt für mich nicht so zusammen und ich denke / hoffe, es hat wirklich etwas mit deinem gegenwärtigen Zustand zu tun.

das ist, als hättest du ein persönliches sabotageprogramm in dir, das die allzu perfekte Idylle zuschreddert.....

ich würde auch sagen: bekomm erstmal dein Kind, übe dich im verzeihen, dein Fehltritt war ein Fehltritt, aber nun auch nicht gerade ein Atomkrieg! ABER schau auch nochmal genauer hin, wenn ihr euch als Familie etabliert habt, ob es nicht vielleicht heilsam ist, sich etwas weiter in der emotionalen Mitte anzusiedeln.....

viel Glück!

06.09.2016 12:22 • x 1 #81


V
Das was ihr sagt könnte genauso von meiner Freundin kommen, denn die sieht es genauso.
Den ersten Beitrag hab ich geschrieben als ich gefühlt voll unter Hormonen stand, mitlerweile bin ich wieder etwas runter gekommen
Sensibel usw bin ich sonst auch, doch seit der Schwangerschaft und seit ich nur Zuhause bin ist es sehr schlimm.

@WhyNot: kein Problem das du ein Mann bist

Du hast es richtig erfasst, wenn mein Mann ein wenig lockerer wäre in seinen ansichten wäre mein Gewissen etwas weniger schlimm.
Er ist in seinem denken in einer
Schwarz - Weißen Welt, ich hingegen
bin bei anderen sehr viel toleranter und hinterfrage immer alles.
Für mich gibt es kein gut oder schlecht sondern jeder trägt etwas von beidem in sich.
Für ihn ist fremdgehen das schlimmste, da hätte ich besser seine Mutter vor ein Auto schubsen können.
Noch dazu kommt, das ich in den letzten 10 1/2 Jahren immer sein einziger halt war, die einzige die immer zu ihm gestanden hat und ihn unterstützt hat.
JEDER sagt, das wenn er mich nicht gehabt hätte oder er mich verlieren würde, es das ende für ihn wäre.

Die letzten Tage komme ich allerdings besser mit meinen fehlern aus der Vergangenheit klar und ich hab nicht nochmal gedacht unter dem Druck zusammen zu brechen.
Es gibt jetzt sogar wieder Stunden, wo ich nicht daran denke und
meine Ehe wieder freier genießen kann und die freude auf das Baby wird immer größer.

Bezüglich Moralvorstellung: Es stimmt, ich habe sehr hohe Erwartungen an mich selber.
Dazu gehört eigentlich keinem anderen Menschen schaden zu zufügen.
Und in den letzten Jahren habe ich sehr an meiner Ehrlichkeit und Offenheit gearbeitet und ich habe abgesehen von meinen Fehltritten keine Geheimnisse mehr vor meinem Mann und merke wie viel besser es sich damit lebt.
Gegen meine heutigen hohen Moralvorstellung und auch Beziehungsvorstellung hab ich damals komplett verstoßen und ich kann es weder ungeschehen machen, noch könnte ich je auf ein verzeihen von meinem Mann hoffen
Ich versuche dies sich selbst verzeihen aber gerade als neue Lehre in meinem Leben zu sehen.

Immerhin werde ich unserem Kind dann vielleicht einen teil meiner Erfahrung mitgeben können.

Liebe grüße

06.09.2016 13:18 • #82


R
Verzweifelte Fra. er hat dich nie betrogen?
Das ist so, der wo betrügt und dieses Wissen für sich behält, sollte dieses Wissen nicht unbedingt dem Gegenüber zufügen. Denn dann lädt er die Last jemand auf, die er selbst zu tragen hat.
Diese Dinge die du jetzt fühlst, sieh es mal so, nimmst du auch aus Liebe auf dich. Du möchtest ihn schützen.
Da die Sache weit zurückliegt solltest du ihm vielleicht wirklich nicht diese Sachen aufhalsen. Vielleicht, ich sage mal vielleicht, eines Tages im Beisein eines sehr einfühlsamen Seelsogers, oder Seelsogerin.
Aber erstmal solltest du alleine mit einer Vertrauensperson(Seelsoger) Alleine darüber reden.

06.09.2016 20:29 • #83


W
Hallo!

VerzweifelteFra. (obwohl Du Gott sei Dank ja nicht mehr ganz so verzweifelt bist ), ich war einmal mit einem Ehepaar befreundet, bei dem der Mann sehr ähnlich getickt hat wie Dein Mann. Er war der Meinung, man dürfe eine Frau nicht einmal allein zum Friseur lassen, weil sie dann höchstwahrscheinlich gleich fremdgehen würde ... Und auch für ihn war das Schlimmste, was es überhaupt nur geben kann, das Fremdgehen. Aus einer solchen Einstellung kann sich durchaus eine Art von Paranoia entwickeln.
Jedenfalls stecken dahinter in aller Regel (war auch bei ihm so) enorme Verlustängste und Minderwertigkeitsgefühle. In gewisser Weise hast Du ja sogar noch Glück, daß Dein Mann offenbar zumindest kein solcher Extremist ist, der schon mißtrauisch wird, wenn Du nur allein aus dem Haus gehst.

Ich glaube, das, was Dir eigentlich zu schaffen macht, ist die Angst, Dein Mann könnte dahinterkommen und dann durchdrehen. Es wird auch kein Zufall sein, daß gerade nun, nachdem Du schwanger geworden warst, diese alte Geschichte plötzlich wieder virulent geworden ist.
Deine eigenen Einstellungen scheinen ja nicht so extremistisch und verkorkst zu sein, sondern ganz im Rahmen. Daher glaube ich nicht, daß Dir allein der Umstand, daß Du einmal gegen Deine eigenen Vorstellungen verstoßen hast, nun wieder gar so zu schaffen macht. Sondern was hier im Hintergrund heraufleuchtet ist eher die bange Frage: Was, wenn er es erfährt?
Nur - diese Sorge brauchst Du nach allem menschlichen Ermessen wirklich nicht zu haben! Also sei wieder entspannt und freue Dich auf Euer Baby, anstatt ganz unnötig zu grübeln.

@Ricky

Das Thema ist hier ja nicht Studien - aber dennoch möchte ich dazu noch etwas sagen.
Grundsätzlich haben alle Studien, die mit dem Menschen in Zusammenhang stehen, eine große Schwäche: sie fördern irgendeinen Mittelwert zutage, irgendein durchschnittliches Verhalten, eine durchschnittliche Ansicht usw. - aber negieren konsequent das Individuum, das der Mensch aber nun einmal ist. Es wird aus solchen Studien dann eine allgemeine Erkenntnis gemacht (oftmals ja rein zu Manipulationszwecken), von der man nicht einmal weiß, was man damit anfangen könnte. Ich würde wetten, daß es keine einzige Studie gibt (die mit dem Menschen zu tun hat), die sich nicht im Einzelfall falsifizieren läßt. Und sobald sich etwas falsifizieren läßt, ist es, ganz im popperschen Sinne, widerlegt bzw. wertlos und muß durch eine bessere Theorie ersetzt werden.
Ich glaube grundsätzlich nicht, daß das Menschlein mit seinen unbestreitbar begrenzten Kapazitäten je die letzten Wahrheiten ausgraben wird. Und ohne die letzten Wahrheiten sind auch die ersten Wahrheiten nur vage und unbestimmt und mit größter Vorsicht zu genießen. Noch dazu ist der Mensch ein offenes System, das nie zu einem Ende kommen wird, falls es sich nicht selber den Garaus macht oder durch eine Katastrophe umkommt. Ich wüßte also nicht, welche Wahrheit sich hier definitiv jemals ergründen lassen sollte.
Studien sind zu einem Teil zwar wertvoll für ein gewisses Verständnis in ganz spezifischen Bereichen, zumindest als Momentaufnahme, aber gar so große Erkenntisse lassen sich daraus auch wieder nicht gewinnen, schon gar keine, die für jeden Menschen gültig wären.
Nur als kleines Beispiel, zu welchen Kuriositäten die Studiengläubigkeit führen kann: Bei uns (in Österreich) gibt es gerade Präsidentschaftswahlkampf. Einer der beiden Kanditaten raucht (seit ca. 60 Jahren und ist jetzt 72) und ist deshalb wahlkampfmäßig in Verdacht geraten, er habe Krebs. Daraufhin hat dieser sich von einem Spezialisten untersuchen lassen und den Arzt von seiner Schweigepflicht entbunden, der ihm dann vor versammelter Presse eine tadellose Gesundheit und eine Superlunge bescheinigt hat. Mehr hat es nicht gebraucht! Ein großer Skandal! Aber nicht wegen des falschen Krebsverdachts, sondern weil dieser alte Raucher eine Superlunge haben soll. Das ist wirklich unerhört! Das darf es nicht geben, und selbst, wenn es wahr wäre, dürfte es nicht öffentlich gesagt werden, weil dies eben allen Studien und studienbasierten Kampagnen widerspricht.
Oder Nahtoderfahrung, um halbwegs beim Thema zu bleiben: Auch darüber gibt es ja zahlreiche Studien. Ich habe nun zwar zugegebenermaßen keine genauen Zahlen im Kopf, aber das tut nichts zur Sache. Wenn nun eine Studie zeigt, daß 20% der klinisch Toten eine Nahtoderfahrung gemacht haben - was läßt sich dann aus dieser Studie schließen? Daß es ein Leben nach dem Tod gibt? Oder daß es eben keines gibt (weil 80% diese Erfahrung ja nicht gemacht haben). Oder daß 20% ein entsprechendes Programm im Gehirn haben? Ich zumindest wüßte nicht, was man damit nun anfangen, welche Schlüsse man ziehen kann.
Mich interessieren vielmehr (und das seit 30 Jahren, auch in beruflichem Zusammenhang) die Motive hinter den Dingen, ob es lediglich um Studien geht oder um ganze Weltbilder. Ich glaube nämlich, daß die Motive viel mehr aussagen als die Meinungen und Erkenntnisse (zumindest sind sie für mich bedeutsamer).
Wahrheit (nicht Wirklichkeit) ist für mich nichts, das der Mensch erkennt, sondern das er erfindet und produziert. Zu bestimmten Zwecken, aus bestimmten Einstellungen, Ideologien, Vorstellungen heraus. Die Evolutionstheorie etwa wird in ihren Grundzügen der Wirklichkeit entsprechen - aber sage das einmal einem Kreationisten, der eine ganz andere Wahrheit hat.
Meine grundsätzliche Ansicht dazu ist: jeder Mensch sollte sich die Wahrheiten, nach denen er lebt, die er sich zu eigen macht, auch kritisch ansehen, vor allem in dem Sinne, ob sie ihm im Leben helfen und ihn weiterbringen oder ihm schaden und hinderlich sind. Zu schlechter Letzt wird nämlich niemand Brav! und Bravo! rufen, niemand wird das abgelaufene Leben anhand von Studien und Kategorien überprüfen und Gut- und Schlechtpunkte verteilen, sondern jeder wird selber sein Resümee ziehen müssen, ob sein Leben ein zumindest halbwegs schönes und glückliches war.
Das Hauptproblem dabei ist allerdings, das gebe ich gerne zu, daß man das, was einmal im Kopf ist, nicht so leicht wieder herausbringt, auch wenn es noch so ein gewaltiger Dorn ist.
Wohin das in manchen Fällen führen kann, sieht man ja auch sehr gut in diesem Forum: Ich glaube nämlich nicht, daß es ein gar so schönes und glückliches Leben ist, wenn man alle möglichen Leute für Sch..mpen bzw. H.rensöhne hält, für Nur-Lügner und Nur-Betrüger und keine anderen Möglichkeiten hat, als mit Wut und Hass auf Dinge zu reagieren, die einem nicht gefallen. In solchen Fällen wäre es wohl besser, sofern möglich, sich die Dornen aus dem Hirn zu ziehen, ehe sie zur Dornenkrone werden (wenn es nicht bereits so weit gekommen ist).

Liebe Grüße

07.09.2016 02:00 • #84


Ricky
@whynot60

Darum geht es überhaupt nicht bei Studien. Karl Popper sagt nur aus, dass wir all das was wir erlernen nur aufgrund von wiederholter Beobachtung erlernt haben. Das ist auch korrekt.

Wenn wir so argumentieren wie Du, dann brauchen wir keine Wissenschaft mehr, jeder kann sich seine Vorurteile als Gesetz für sein Leben definieren (was durchaus getan wird, vollkommen Wurst was dagegen bewiesen wird) und dann haben wir irgendwann gar keinen gemeinsamen Konsens mehr. Klar leben Kreationisten auch in der Welt, weil jeder seinen freien Glauben haben darf. Glauben ist aber eben das: Glaube. Den kann man nicht beweisen, man muss ihn nur glauen. Wissen zeigt aber, dass dadurch Dinge klar bewiesen wurden.

Wenn hier also einfach mal die Behauptungen aufgestellt werden: Männer haben generell immer häufiger betrogen oder sonst irgendein Firlefanz, dann hätte ich gern belegt, wie die Person auf sowas kommt. Das wird dann nicht erkäutert, sondern einfach so ausgekotzt. Das hat dann mit dem Individuum rein gar nichts mehr zu tun. Also ist Deine Logikkette hier mal komplett am Thema vorbei. Und wenn Du glaubst, der Mensch sei deshalb zu nichts in der Lage außer zu leben, dann ist das Deine Meinung. Klingt für mich persönlich irgendwie nach der depressiven Einstellung, man könne ja nie Gott sein und deshalb sollte unsere Existenz von Demut geprägt sein. Da sage ich Dir aber klar: Nein, dem ist nicht so. Studien und Wissenschaft macht durchaus Sinn, auch im Bereich von Menschen, denn Strömungen etc. kann man immer eindeutig erkennen, auch wenn man es für einzelne auf die Umstände hin falsifizieren kann, erkennt man klar soziologisch wo sich Dinge hinbewegen. Und nur weil Leute deswegen z.B. lügen oder im Ausnahmefall mal Pech gehabt haben, heißt das gar nichts.

Was dann Leute propagandistisch machen mit Superlunge oder was für Studien für niedere Zwecke missbraucht werden oder ob Studien wie Nahtod Sinn machen, ist doch kein Indikator dafür, dass man sie machen darf und soll. Du betreibst hier Bewahrpädagogik. Weil jemand mit Studien Mist baut, sollte man sie generell sein lassen. Denn ja, das ist Deine Argumentation hier. Und die ist schlichtweg falsch. Natürlich ist es korrekt, zu gucken, was hinter einer Studie steht, weshalb ich ja auch nach derselben gefragt habe. Ich selbst habe mir hunderte Studien angesehen und geguckt, welche sind valide, welche machen Sinn, welche nicht. Aber deshalb gehe ich nicht immer automatisch von der voreingenommenen Meinung und dem Weltbild per se aus. Das können auch schlichtweg Erhebungsfehler, Denkfehler oder schwache Items sein. Vllt. bist Du da ja ein bisschen verschwörungstheoretisch unterwegs... keine Ahnung. Nicht böse gemeint.

Wer hier mit H*rensohn und Schl*mpe um sich wirft, keine Ahnung. Aber solche Nutzer werden hier ja auch konsequent aussortiert. Von daher... warum darüber Sorgen machen?

07.09.2016 07:32 • #85


W
Hallo!

@Ricky

Selbst auf die Gefahr hin, daß wir uns bald ein paar tadelnde Verweise einhandeln werden, wenn wir uns hier über Studien unterhalten, möchte ich doch gerne antworten, weil ich solche Diskussionen ja durchaus spannend finde.

Ja, ich gebe zu, ich bin auch der Wissenschaft gegenüber skeptisch (vor allem gegenüber jenen Bereichen, die mit dem Menschen zu tun haben, ihn also eventuell, je nach Fall, auch unmittelbar betreffen - bei der Astrophysik meinetwegen ist es etwas völlig anderes).
Die Betonung liegt aber wohlgemerkt auf skeptisch, kritisch - denn depressiv bin ich durchaus nicht. Nahezu eher das Gegenteil.

Ein wirklich großes Problem sehe ich darin, daß heute die Wissenschaft jenen Rang eingenommen hat, den früher die Religion innehatte (mit denselben absolutistischen Bestrebungen) - nämlich den Erkenner, Offenbarer, Hüter der Wahrheit, damit auch den Richter über richtig und falsch, auch über gut und böse. Und so, wie die Menschen früher kritiklos religionsgläubig waren, sind sie heute wissenschaftsgläubig. Aus diesem Grund muß auch alles wissenschaftlich belegt werden, ansonsten ist es ohnehin schon uninteressant und bloße Phantasterei. (Wo sind die Zeiten der Philosophie, der Kunst?, möchte man fragen.)
Was man aber doch sehen muß, ist, daß es keine absolute Erkenntnis gibt. D. h. in 500 Jahren wird man auf unsere Wissenschaft so zurückblicken, wie wir auf die Alchemie zurückblicken (ein bißchen etwas war schon dran, und es war auch nötig, aber doch zu einem großen Teil Humbug, Irrtum).
Das heißt ja nicht, daß ich gegen Wissenschaft bin, denn es ist eben der Weg, auf den es den Menschen, zumindest den modernen, durch die Aufklärung verschlagen hat, der ja lange genug unter der Vormundsfuchtel der Kirche gelitten hat. Nur sollte man eben auch die Wissenschaft kritisch sehen, nicht einfach alles übernehmen, sich davon nicht manipulieren lassen.
Gewisse Studien sind ja auch wertvoll, soziologische z. B., aber eben nur gültig innerhalb einer bestimmten Kultur und eines bestimmten Zeitrahmens, eingebunden in größere Zusammenhänge, aber sicher niemals eine absolute Wahrheit wiedergebend. Es kann ja kein Zweifel bestehen: Hätte man ein und dieselbe (sozialrelevante) Studie vor 200 Jahren durchgeführt, wäre man zu ganz anderen Ergebnissen gekommen als heute und ebenso als in 100 Jahren, würde man sie dann wieder durchführen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Deine Meinung, daß eine Meinung, die jemand einfach hat, ohne Belege dafür, nur sinnloses Gewäsch. Bitte, mag sein, in vielen Fällen trifft das sicherlich auch zu. Denn eine Meinung zu haben, heißt, nicht viel zu haben. Nur darf man eben auch nicht übersehen, daß Studien ja gerade dazu dienen, Meinungen, Theorien, oftmals durchaus auch ganze Ideologien zu belegen oder zumindest zu untermauern, daß sie also bereits von Vornherein in eine bestimmte Richtung gehen, bestimmte (manipulative) Absichten verfolgen und letztlich der Meinungsmache dienen. Und zudem kann man auch davon ausgehen, daß die heutigen, wissenschaftlich untermauerten Meinungen auch nur vorläufige sind und irgendwann überholt sein werden. Was die Frage aufwirft, ob man, selbst bei einer rational-wissenschaftlich geprägten und bestimmten Daseinsform, letztlich nicht auch nur Sand in den Händen oder im Getriebe hat.
Du magst Dich ja intensiver auseinandersetzen damit, aber die Regel ist das eben nicht. Und so wird jemand, der meinetwegen zuvor mit einem Cholesterinwert von 200 gut und sorgenfrei gelebt habt, dann, nachdem der Grenzwert im Auftrag der Pharmaindustrie durch belegende Studien auf 180 gesenkt worden ist, unruhig werden und zu ensprechenden cholesterinsenkenden Mitteln greifen.

Oder gar, wenn man an populärwissenschaftliche Studien denkt! Da liest etwa jemand in der Zeitung, daß eine Studie gezeigt habe, daß 10% Übergewicht das Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu erkranken, um 50% erhöht. Dann liest er zwei Tage später, eine wissenschftliche Studie habe die alte Volksweisheit bewiesen, ein Apfel täglich verringere das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung um 50%. Könnte, ja müßte sich der dann nicht denken: Ok, ich esse nun noch zusätzlich einen Apfel täglich, und alles ist in Butter!?

Oder nehmen wir das Beispiel des Betrügens. Eine solche Studie hielte ich von Vornherein für völlig wertlos. Denn was mit Sicherheit nicht herauskommen wird, selbst dann nicht, wenn der Opus Dei sie in Auftrag gibt, ist, daß 100% der Fremdgänger immer wieder fremdgehen. Ebenso, wie nicht herauskommen wird, daß 100% der Fremdgänger nicht mehr fremdgehen. Es kann als nur etwas dazwischen herauskommen, eine Wahrscheinlichskeitsgewichtung, sonst aber nichts.
Angenommen, eine solche Studie würde erweisen, daß Betrüger in 80% der Fälle wieder fremdgehen. Was fängt man im wirklichen Leben dann damit an (als passiv Betroffener)? Immerhin kann es ja sein, daß man es mit einem Betrüger zu tun hat, der zu den 20% gehört und nicht mehr betrügen wird. Oder im umgekehrten Fall: Die Studie ergebe, 20% betrügen wieder.
Das Einzige, was eine solche Studie indirekt erkennen ließe, ist, wie die passiv Betroffenen darauf reagieren. Und, je nach Ansicht, Geschmack, Einstellung, könnte man dann daraus den Grad ihrer Liebe, ihrer Dummheit, ihrer Risikobereitschaft, ihre Zuversicht, ihres Selbstvertrauens bzw. ihrer Gefühlsarmut, ihrer Unsicherheit, ihrer Ängstlichkeit usw. ableiten.
Und dasselbe gilt für sehr viele andere Studien. Das gelebte Leben wird sich nicht an Studien orientieren - und zumindest ich sage dazu nur: glücklicherweise!

Insgesamt ist das beste Studienobjekt ohnehin immer nur man selber bzw. das eigene Leben. Und ich glaube eben, daran sollte man sich vor allem auch orientieren. Denn es hilft mir ja nichts, wenn ich aufgrund einer Studie zwar weiß, daß Bananenesser besser schlafen, das bei mir aber nicht der Fall ist.

Und nein, ich habe es gar nicht so mit Theorien, auch nicht mit Verschwörungstheorien. Ich sehe das Leben einfach pragmatischer, vielleicht auch etwas poetischer. Davon hat man, meiner Erfahrung nach, mehr. Es gibt auch etwas wie eine ratio-basierte Verkümmerung, eine Hypertrophie der Rationalität. Die mag zwar überzeugend wirken, wird das Leben aber nicht glücklicher machen. Ich bevorzuge jedenfalls hier eher halbwegs das Gleichgewicht.

Liebe Grüße

08.09.2016 02:16 • #86


Ricky
@whynot60

Ich hoffe mal, dass es andere auch interessiert und die TE auch etwas daraus ziehen kann, denn in diesem Fall behandelt es ja auch den ihren.

Bzgl. der Auslegung, Wissenschaft habe heute den Rang den Religionen haben, stimme ich nicht zu. Was Menschen daraus machen, ist deren Sache, aber erstmal geht es um Deskriptives, d.h. Wissenschaft bildet ab. Welche Schlussfolgerungen Menschen und Leute, die sich damit weniger beschäftigt haben, ziehen, ist ganz allein ihre Sache, nicht die der Wissenschaft. Religion setzt einfach eine Hörigkeit voraus, denn das Wort Gottes oder was auch immer sei demnach - zumindest im geschriebenen Wort - Gesetz. Das sieht Wissenschaft nicht so. Sie ist nicht starr, sondern entwickelt sich weiter. Etwas, dass man bei der Religion zwar bei einigen, aber definitiv nicht allen sieht. Und sich an ein Buch zu halten, dass vor mehr als 1000 Jahren mal geschrieben wurde, ist ein wenig fragwürdig, ohne dabei Glauben per se anzugreifen, der einem ja durchaus Halt geben kann. Geht allerdings auch mit Glauben an sich selbst, an Karma oder was auch immer. Und dass deshalb Zeit für Kunst oder Philosophie wegfällt, sehe ich ebenfalls nicht. Das Dinge eben obsolet werden, ist korrekt, deshalb sehe ich die Wissenschaft auch als so sinnvoll an, weil sie eben auch aktuelle Geschehnisse sehr gut abbildet. Ich habe bewusst Studien hier schon kritisiert, die aus den 1980er Jahren stammten, weil die gerade was Rechte der Frauen angeht, deutlich obsoleter sind.

Ich meinte nicht, dass niemand eine Meinung haben darf, dennoch ist eine vorgefertigte Meinung, die man einfach als Tatsache hinstellt, dumm. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich nicht von meinen persönlichen Erfahrungen automatisch auf eine Gesetzmäßigkeit hinweisen kann. Du sagst es ja selbst: Wer einmal fremd geht, muss das nicht zwangsläufig immer tun, ABER es kann diesbzgl.ja Strömungen geben. Das hatte ich bei einem/einer User/in hier angekreidet, weil da die Behauptung einfach in den Raum geworfen wurde: Wer einmal fremdgeht, tut es immer wieder... Klar, kannst Du jetzt hier sagen: Sieh das Forum an... natürlich werden solche Dinge geäußert... Gnade vor Recht usw. - aber hey, so bin ich nicht. Ich bin nicht Gnade vor Recht, ich bin Bitte belegen. Dann erreichte mich gestern eine PN dieser Person, die mir dann eine einzige Studie dazu vorwies, die allerdings keine klare Aussage macht und deren genereller Verlauf inkl. der Dokumente nicht einsehbar sind. Lediglich das Ergebnis wird präsentiert mit der Aussage: Menschen, die einmal fremdgegangen sind, gehen 3,5 x häufiger fremd als andere. Das Problem an der Sache ist, anhand einer solchen Aussage erkennt man leider gar nichts. Theoretisch ist es möglich, dass wir unter den 484 Personen nur 4 Personen haben, die fremdgegangen sind und von denen sagen jetzt meinetwegen 3 sie würden es nochmals tun. Von den 480 Leuten, die noch nie fremdgingen, sagen dann ca. 100 Ich kann es mir vorstellen fremd zu gehen. Und schwupps hast Du die Aussage: 3,5 Mal so hoch. Und genau solche Ergebnisse, da gebe ich Dir vollkommen Recht, sind absolut kontraproduktiv. Da müssen Prozentzahlen gezeigt werden, gezeigt werden wohin die Strömungen gehen. Und DANN kann man nach Gründen dafür suchen. So funktioniert Wissenschaft... Du siehst darin die Gefahr, dass es zu viele Leute gibt, die nur ihre vorgefertigte Meinung vertreten sehen wollen - ich stimme Dir zu, ABER das tun sie eben auch mit ihren Einzelmeinung. Und die hier ungefiltert im Forum, finde ich einfach gefährlich... natürlich ist das auch eine Form von Bewahrpädagogik, aber wenigstens eine sinnvolle.

Das was Du über den Apfel usw. schreibst, sind natürlich Trugschlüsse, die ein Leser aus Studien ziehen kann - eindeutig. Das Übergewicht aber die Lebensqualität senkt, ist nachgewiesen in diversen Studien. Ist ja auch nicht ganz so unlogisch. Aber natürlich ist eine Studie zum Zusatz: Ein Apfel pro Tag hilft, weil er z.B. Vitamine hat, nicht falsch, dass sie dann als Quintessenz wirklich zeigt: Hey, Du musst JEDEN Tag nen Apfel essen, dann ist doch alles in Butter (die Du hoffentlich nicht isst) ist sehr, sehr fragwürdig. DAS tun nämlich i.d.R. immer nur unsere Medien, die aus solchen Studien plakative Überschriften bilden. Damit hab ich mich in meiner Zeit als Medienpädagoge nämlich mehr als nur einmal auseinander setzen dürfen.

Und bzgl. deines Beispiels zum Fremdgehen: Was meinst Du wohl, warum ich den/die User/in um eben diese Studie bat. Genau WEIL ich sie in Frage stelle. Weil das sicherlich nur ein Item-Fragekatalog ist, der sich nur schwer beweisen lässt, in dem die Items sehr uneindeutig sein können UND Leute auch nur von ihrer emotionalen Verfassung her antworten können. Bei solchen Studien interessieren eher die Fakten: Wie oft bin ich in der Tat fremdgegangen... nicht: Könnte ich es mir nochmal vorstellen... das ist nämlich spekulatives BLA! Ausschließen kann das niemand von uns, nur prozentual Wahrscheinlichkeiten darauf legen. Das gelebte Leben kann sich durchaus an Studien orientieren, es sollten nur die sinnvollen Studien sein. Ich sage ja auch nich Medizin ist voll der Müll, nur weil es Leute gibt, die mit Placebos Geld verdienen.

Natürlich kann man Rationalität (Hypertrophie finde ich hier falsch besetzt, weil es um Zellvergrößerung geht) zu viel Stellenwert beimessen - dann wird man verkopft. Emotionalität nur leider auch - und dann neigt man gern zu überempfindlichem Verhalten. Auch hier macht's eben der Mittelweg.

Für die TE also @verzweifeltefra.

Eventuell ist hier die einfache Lösung auch die beste. Der Mittelweg macht es eben. Sich Gedanken zu machen und seinem Gewissen aus moralischer Sicht eine Wertigkeit zu geben, ist sicherlich richtig und in der Situation auch angebracht - das ist die rationale Seite. Sie jetzt aber emotional so auszuschlachten, dass damit alles auf's Spiel gesetzt wird, ist ein sehr, sehr fragwürdiges Ereignis. Deshalb ist es wohl sinnvoll zu sagen: Leb damit, verzeih Dir das, sieh es als Fehler, den Du nicht zu wiederholen gedenkst und konzentriere Dich auf den Nachwuchs. Aber hey, auf die Weisheit bist du doch längst selbst gestoßen.

08.09.2016 11:35 • x 1 #87


E
@Ricky Falls Ich was dazu sagen darf . Zum Teil hast du ofters Recht , doch was dass Thema Religion und Wissenschaft bettifft eher nicht , daruber konnten wir diskutieren . Auch was das Thema fremdgehen betrifft .

Auch wenn du daran nicht glaubst an Gott und das Wort Gottes so wurde Ich auch nicht alles sofort glauben was die Wissenschaft uns mit ihren sogenannten gepruften Studien hergibt . Auch wenn es heist es ware bewiesen , man kann es auch fälschen genau so wie beim Thema fremdgehen .

Aber ich mag deine Konmentare und deine Meinungen , kann man viel daraus ziehen , weiter so . .

08.09.2016 11:43 • x 1 #88


E
mir fehlen die Quellenangaben hier.

08.09.2016 11:44 • #89


Ricky
Zitat von Alex.W1992:
@Ricky Falls Ich was dazu sagen darf . Zum Teil hast du ofters Recht , doch was dass Thema Religion und Wissenschaft bettifft eher nicht , daruber konnten wir diskutieren . Auch was das Thema fremdgehen betrifft .

Auch wenn du daran nicht glaubst an Gott und das Wort Gottes so wurde Ich auch nicht alles sofort glauben was die Wissenschaft uns mit ihren sogenannten gepruften Studien hergibt . Auch wenn es heist es ware bewiesen , man kann es auch fälschen genau so wie beim Thema fremdgehen .

Aber ich mag deine Konmentare und deine Meinungen , kann man viel daraus ziehen , weiter so . .


Öhm. Genau das habe ich ja gesagt: Wissenschaft hat überhaupt nicht den Anspruch die reine Wahrheit zu sein, sonst wäre sie ja starr. Aber Wissenschaft hat sich immer weiterentwickelt. Und was Religion angeht: Wo hat die sich denn, was ihr Grundlagenbuch (Die Bibel) angeht, in den letzten Jahren wirklich verändert? Also in wie fern habe ich da nicht Recht? Und was hat das jetzt mit dem Fremdgehen zu tun?

Ob Du an Gott oder was auch immer glaubst, ist Deine Privatsache. Du kannst es nicht beweisen. Du kannst es nur glauben. Dabei ist es egal woran. Ich glaube an die Natur. DIE kann ich z.B. sehen und empfinden. Gott ist philosophisch gesehen doch auch nur ein Wort. Lebensfunke trifft es dann vllt. viel besser. Aber Du hast natürlich das Recht ans heilige Spaghetti-Monster zu glauben, und ich würde Dir dabei so locker wie kaum ein anderer auf die Schulter klopfen. Für mich gibt es da nur eine einzige Lebensweise:

Religion ist wie ein P.enis.
Es ist in Ordnung eine/n zu haben.
Es ist in Ordnung stolz darauf zu sein.
Aber bitte hol/e sie/ihn nicht in der Öffentlichkeit raus und wedele damit herum.
Und BITTE versuche nicht, sie/ihn in den Hals meiner Kinder zu schieben.

08.09.2016 11:49 • x 1 #90


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