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Von Worten, Taten und der Vergänglichkeit

scallisia
Och man, Kerstin. Das tut mir so leid. Lass dich erstmal ganz fest drücken.

Zitat:
aber Hauptmessage war wohl, dass er nicht versteht, warum ich nicht mehr mit ihm reden will und er hofft, dass wir alles im guten regeln können. F.uck you!


Hahaha! Dass ich nicht lache. Sorry, aber wer hat denn in den vergangenen 2 (!) Jahren nicht mit dir reden wollen? Was das jetzt soll verstehe ich auch nicht. Aber das ist auch wirklich völlig wurscht. Soll er sich doch sein Verständnis etc. sonst wohin schieben. Selbiges gilt natürlich auch für seinen Wunsch alles im Guten zu regeln. Sch... drauf. Es hat ihn doch vorher auch nicht interessiert was ist. Also hak es ab.

Ich hatte gestern ein ganz positive Erlebnis. Ich musste gestern den Vater der Kinder treffen, da der Filius einen neuen Ausweis brauchte und wir das ja nur gemeinsam beantragen können. Bzw. gegen Bevollmächtigung. Der Vater der Kinder wollte aber gerne mit, warum auch immer.... Ich hatte recht viel Panik vor dieser Begegnung und mich schon einmal pro forma mit Rescue-Tropfen versorgt, zumal die letzte Begegnung zwei Tage zuvor mehr als bescheiden lief. Ich hatte mich einfach nicht im Griff. Als dann auch noch aktuelle Passbilder von ihm aus dem Familienstammbuch vielen, die zudem auch noch sehr hübsch waren.... na vielen Dank. Da war ich erstmal hin. Aber nützt ja nichts. Der Sohn soll ja am Schüleraustausch teilnehmen können und so kam ich also um ein Treffen nicht drum herum. Wider Erwarten war es aber gar nicht schlimm. Als ich ihn sah, kamen keinerlei Gefühle in mir hoch. Weder Trauer, Wut noch Angst. Ich war TOTAL gechillt. Und wer war mir TOTAL egal. Das tat so gut! Er wollte noch ein bisschen Smalltalk machen, worauf ich aber natürlich nicht einging. Wozu auch. Danach ging es mir auch richtig gut und ich hatte das erste Mal das Gefühl das ich das packe und wirklich alles kann gut werden. Ob es nun an den Rescue-Tropfen lag oder nicht ist mir auch egal.

Heute ist das Gefühl immer noch da. Viel Gedämpfter, aber es ist noch da. Ich will mal hoffen, dass es jetzt auch mal bleibt und ich nicht wieder einem dieser beknackten Rückfälle erliegen muss

06.09.2017 10:10 • x 1 #226


K
Ich freue mich total für dich und bewundere dich, wie du die Situation gemeistert hast! Das wäre bei mir nicht so gelaufen.

...ich wäre auch gerne schon so weit. Irgendwie ist immer wieder etwas, dass mich total flasht. Wann wird das endlich besser?

Und du hast Recht, im guten Regeln ist rum. Das geht mit all dem, was er sich geleistet hat nicht mehr.
Aber das müssen andere für uns regeln...

06.09.2017 10:15 • #227


A


Von Worten, Taten und der Vergänglichkeit

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scallisia
Das war gestern auch eine Ausnahme. Sonst haut mich auch jede klitzekleine Kleinigkeit um und wirft mich um Wochen oder Monate zurück. Ich hatte mir gestern nur vorgenommen keine Gefühle zu zeigen und siehe da, das lief richtig gut. Das wird auch bald bei dir so sein. Mal mehr und mal leider auch wieder weniger. Vor dem weniger habe ich natürlich auch wieder Angst. Denn ich weiß, dass das jetzt nur eine Momentaufnahme ist und wieder schlechtere Zeiten kommen werden. Aber vielleicht werde diese ja wirklich weniger intensiv.

06.09.2017 10:47 • #228


K
Bei mir bekommt er keine Gefühle mit. Wir haben uns seit vier Wochen nicht mehr gesehen. Er kommt immer, wenn ich bei der Arbeit bin- einmal die Woche. Das war aber auch mein ausdrücklicher Wunsch. Will ihn nicht mehr sehen. Sonstigen Kontakt habe ich auch rigeros abgebrochen. Das scheint ihm zuschaffen zu machen. Damit muss er klar kommen. Hab genug eigene Probleme.

Aber ich hab wenigsten etwas, worauf ich hin arbeiten kann. Meine neue Wohnung. Schaue heute Abend bei der derzeitigen Mieterin vorbei und messe aus. Am Samstag gehe ich dann ins Möbelhaus.

06.09.2017 11:15 • x 1 #229


scallisia
War ich gestern noch guter Laune und könnte positiv in die Zukunft blicken, holt mich alles heute wieder ein...

07.09.2017 14:55 • #230


K
Zitat von scallisia:
War ich gestern noch guter Laune und könnte positiv in die Zukunft blicken, holt mich alles heute wieder ein...

Was ist denn passiert?

07.09.2017 16:39 • #231


scallisia
Eigentlich nichts. Nur kreisende Gedanken...

07.09.2017 20:09 • #232


K
@scallisia
Verstehe. Schau mir hier emotionales-verabschieden-des-partners-t41781.html da hab ich das emotionale Verabschieden nochmal thematisiert.
Auch wenn ich die ganze Zeit schon den Verdacht der Midlife-Crises hatte, weiss ich es jetzt zu 100 %. Selbst wenn ich was gemerkt hätte, hätte ich nichts abwenden können. Das ist wirklich hart.

08.09.2017 06:55 • #233


I
Hi Kerstin,
wow da ist ja jemand echt wütend.
Wut ist gut aber übertreib es nicht. Wut macht dich stark für den Moment und das tut gut also geniess es.
Wut geniessen? Hört sich blöd an ,ist aber so.
Wenn ich diese Wutmomente habe geniesse ich sie mittlerweile, denn die sind tausend mal besser als diese sch. Traurigkeit und Angst.

09.09.2017 13:53 • #234


K
Zitat von Ilse72:
Hi Kerstin,
wow da ist ja jemand echt wütend.
Wut ist gut aber übertreib es nicht. Wut macht dich stark für den Moment und das tut gut also geniess es.
Wut geniessen? Hört sich blöd an ,ist aber so.
Wenn ich diese Wutmomente habe geniesse ich sie mittlerweile, denn die sind tausend mal besser als diese sch. Traurigkeit und Angst.

Ja, die Wut hält nur leider nie lange genug an, um den Schmerz zu überdecken.

War heute im Möbelhaus und hab die Einrichtung für mein neues Leben gekauft - fünf Stunden lang. Es war schon sehr frustrierend zu sehen, wie Pärchen sich neue Dinge aussuchen und man selbst sitzt da und sucht sich Sachen aus, weil es das Leben, das es mal gab, nicht mehr existiert.

Den Rest hat mir jetzt der Supermarkt mit meinen Singleeinkäufen gegeben. Früher hab ich immer gesagt, man erkannt an den Einkäufen auf Band den Single. Tsja, jetzt gehöre ich auch dazu.

@Ilse72 wie geht es dir inzwischen?

09.09.2017 14:31 • #235


I
Ich weiss nicht genau wie es mir geht. Mal ok,dann wieder schlecht.
Im Moment bin ich wohl an dem Punkt wo ich hier sitze und mir klar wird das ich alleine bin,naja,halt ohne Partner. Ich kann mir das noch nicht vorstellen,nach so langer Zeit .
Ich hab ihn immer um mich gehabt,auch wenn ich so manches mal der Haussegen schief hing aber er war halt immer da,27 Jahre lang.
Ich versuche seit vier Tagen für die Kinder und mich Urlaub zu buchen und komme auf kein Ergebnis.
Ich versuche seit Wochen eine Wohnung zu finden und komme auf kein Ergebnis.
Icn versuche seit Wochen den Rat meiner Freundin zu behrzigen das ich anfangen soll mein neues Leben anzunehmen.
Rate mal,ohne Erfolg.
Ich habe das Gefühl das ich alles so wie vorher mache,nur ohne ihn.
Meine Freundin (nie in einer langjährigen Beziehung gewesen) sagt immer das es schön ist ohne Partner,das man auf niemanden Rücksicht nehmen muss und so was.
Ich denke das genau das nicht wirklich zu mir passt.
Aber ich muss ja irgendwie.
Es macht mich wütend wenn ich daran denke das er alles so abgelegt hat und nun ein Leben lebt ohne auch nur an Familie und das was alles damit zu tun hat mehr denkt.
Nein,er erzählt mir auch noch das er nach den Herbstferien in den Urlaub fliegt. Das macht mich noch mehr fertig,das ich hier sitze und die einfachsten Dinge nicht auf die Reihe bekomme und er so tut als ob er noch nie anders gelebt hätte.
Das ist doch sch..

09.09.2017 15:26 • #236


K
@Ilse72
27 Jahre Wow, da warst du ja noch ganz jung, als ihr zusammengekommen seid. Ich finde es nach unseren 16 Jahren schon verdammt hart wieder alleine und auf sich alleine gestellt zu sein. Aber wie muss es dir dann erst ergehen?

Die Ratschläge, die man bekommt sind alle gut und schön, aber sie helfen nicht wirklich weiter. Denn man steckt so mitten drin im Schmerz und einem Leben, dass man selbst so gar nicht wollte. Wie soll man dann sagen, jawoll, er hat mich nicht verdient, rum ist rum, ich konzentriere mich jetzt auf mich und mein neues Leben.
Ich fühle mich, als wäre ich nicht komplett. Als würde mir irgendwas fehlen. Und diesen Phantomschmerz würde ich gerne abschütteln, aber auch wenn man seine Situation realisiert hat, heisst es noch lange nicht, dass man sie auch annehmen kann.

Ich bin jedenfalls noch ganz weit davon entfernt. Ich habe zwar jetzt meine Wohnung,werde in sechs Wochen aus dem gemeinsamen Haus ausziehen. Aber alles fühlt sich so fremd und unwirklich an. Und eigentlich will ich das alles ja gar nicht. Denn für MICH war alles nahezu perfekt.

09.09.2017 17:04 • x 1 #237


S
Zitat von Kerstin1972:
@Ilse72
27 Jahre Wow, da warst du ja noch ganz jung, als ihr zusammengekommen seid. Ich finde es nach unseren 16 Jahren schon verdammt hart wieder alleine und auf sich alleine gestellt zu sein. Aber wie muss es dir dann erst ergehen?

Die Ratschläge, die man bekommt sind alle gut und schön, aber sie helfen nicht wirklich weiter. Denn man steckt so mitten drin im Schmerz und einem Leben, dass man selbst so gar nicht wollte. Wie soll man dann sagen, jawoll, er hat mich nicht verdient, rum ist rum, ich konzentriere mich jetzt auf mich und mein neues Leben.
Ich fühle mich, als wäre ich nicht komplett. Als würde mir irgendwas fehlen. Und diesen Phantomschmerz würde ich gerne abschütteln, aber auch wenn man seine Situation realisiert hat, heisst es noch lange nicht, dass man sie auch annehmen kann.

Ich bin jedenfalls noch ganz weit davon entfernt. Ich habe zwar jetzt meine Wohnung,werde in sechs Wochen aus dem gemeinsamen Haus ausziehen. Aber alles fühlt sich so fremd und unwirklich an. Und eigentlich will ich das alles ja gar nicht. Denn für MICH war alles nahezu perfekt.


Liebe Kerstin, dann ziehen wir quasi parallel um. Du und ich aus unserem Haus in ein neues unbekanntes Leben. Ich habe auch eine gehörige Portion Respekt davor. Übrigens kenne ich das Bild, das du von den Möbelhäusern gezeichnet hast. Ich habe auch überall nur glückliche Paare gesehen und stand mit zwei Freundinnen entscheidungsunfähig vor Couch Nummer 87. Ich wusste nämlich gar nicht mehr wer ich bin. Drücke dich. Wenn wir eingezogen sind, stoßen wir mit einem Sekt darauf an.

09.09.2017 17:17 • #238


K
Zitat von Sarina80:
Liebe Kerstin, dann ziehen wir quasi parallel um. Du und ich aus unserem Haus in ein neues unbekanntes Leben. Ich habe auch eine gehörige Portion Respekt davor. Übrigens kenne ich das Bild, das du von den Möbelhäusern gezeichnet hast. Ich habe auch überall nur glückliche Paare gesehen und stand mit zwei Freundinnen entscheidungsunfähig vor Couch Nummer 87. Ich wusste nämlich gar nicht mehr wer ich bin. Drücke dich. Wenn wir eingezogen sind, stoßen wir mit einem Sekt darauf an.

Hi Sabrina, schön von dir zu lesen.
Wann ziehst du denn in dein neues Leben ein? Ich habe meinen Auszug jetzt auf den 20.10. gelegt.
Ein Sekt reicht fast nicht. Ich hätte Bock auf ein wildes Besäufnis, um alles mal zu betäuben und wegzuspülen (und vll mal eine Nacht durchzuschlafen)

09.09.2017 17:26 • #239


I
Die lange Zeit ist mein Hauptproblem.
Deshalb ist mir auch klar geworden das ich dem entsprechenden auch länger brauche um mich und mein Leben neu zu gestalten.
Ich bin schon etwas neidisch auf dich wegen der Wohnung,ich wünschte ich wäre auch schon so weit. Aber wenn es soweit ist trinke ich mir auch einen Sekt und denke an dich und an all die anderen die in der gleichen Situation stecken.

09.09.2017 17:30 • #240


A


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