Hallo Liebe Leidensfreunde.
Ich bin Matze und 44 Jahre jung. 2013 war ich hier auch mal eine kurze Zeit mit einem Beitrag aktiv was mir gut geholfen hat. Mein Weg danach war in Ordnung aber auch steinig. Seit Januar bin ich hier zumindest wieder angemeldet, jedoch ohne eigene Sorgen zu haben. Nun hat es mich aber leider selber getroffen und möchte meine Erfahrung niederschreiben, teilen und vielleicht auch etwas Trost erfahren. Lesen tue ich hier jedenfalls recht viel, was mir erstens hilft und zweitens zeigt, dass ich im Moment nicht alleine in einer Situation bin die wirklich sehr schmerzhaft ist.
Nun zu meiner Geschichte.
Ich hole da ein wenig aus. 2016 bin ich im Mai mit einer Diagnose konfrontiert wurden die mein Leben, welches ich bisher hatte, komplett ändern wird. Zu dem Zeitpunkt war ich in einer Beziehung, in Arbeit und alles war gut. Im August hatte ich eine sehr schwere OP die ich überleben durfte. Doch es war alles nicht mehr so wie es vorher war. Meine damalige Freundin war da, jedoch verständlich auch mit der Situation ein wenig überfordert. Jedoch blieben wir zusammen. Es war soweit ok, keine Streits, jedoch im Januar 2019 wollte sie ihr Leben als Frau führen mit einem anderen Mann. Moralisch schwierig aber nachvollziehbar für mich. Gute Trennung und uns beiden ging es gut.
Nach der Trennung konzentrierte ich mich auf mich. Um mal zu meinen Einschränkungen zu kommen, ich hatte einen Gehirntumor der zu 75% entfernt wurde und hatte dadurch eine Gesichtslähmung rechts, Schwindel, Auge ging nicht zu und noch diverse Kleinigkeiten. 9 Monate Reha, 800 logo Behandlungen und gleichviel Physio für mein Gesicht. Ich war auf dem Boden mit dem Gesicht nach unten. Kein selbstwert, kaputt und voller Angst. Meine damalige Freundin, keine große Hilfe weil sie sich der Situation angepasst hat und mich nicht motivieren konnte. Ich bin 1,80 Groß mit 90 Kilo, Glatze und komme aus der security Branche. Sie hatte Angst vor mir, unbegründet, mir in den Hintern zu treten was ich jedoch gebraucht hätte.
Im September 2019 begann ich in einem Berufwerk. Mein Ziel dort, wieder in Arbeit zu kommen. Wir stellten fest das ich Tatsächlich noch leistungsfähig bin. Jedoch nur 4-5 Stunden. Das war für mich wirklich toll nach den ganzen Kampf den ich bis dahin geführt habe.
Im März 2020 kam dann der erste lockdown und da hT es auch mein Ziel in Arbeit zu kommen erwischt. Mich hat man wieder im die EU Rente gesteckt und das Leben wurde sehr einsam für mich. Am 31.12.2020 stand ich um Mitternacht auf meinem Balkon, depressiv (was bei der Situation normal ist) und habe mir gesagt, ich muss etwas ändern 2021. Ich wollte nicht mehr alleine sein. Daraufhin habe ich mich in 3 Dating Apps angemeldet. War ja aufgrund von Corona alternativlos. Ich habe mir dort recht viel Selbstbewusstsein geholt. Nicht das dort irgendwas gelaufen wäre, sondern eher das Selbstwertgefühl gesteigert wieder ganz gut auszusehen. Jedoch musste ich feststellen das es dort leider auch viele Frauen gibt die viele altlasten und nicht verarbeitete Beziehungen mit einem neuen Partner aufarbeiten wollten. Kann klappe, ist jedoch nicht das was ich mir vorstellen konnte. Am Ende war es so, daß ich am 11. Juni 2021 mich entschieden habe diese onlinesachen zu beenden.
Der 11. Juni am Vormittag beim Frühstück. Ich hatte schon 2 apps gelöscht und wollte die dritte löschen. Beim Öffnen wurde mir eine nette Frau angezeigt und wollte ihr etwas gutes tun und habe ihr ein like gegeben um, so wie bei mir, auf Aufbauhilfe zu leisten, ich bin doch Kumpel.
Ich musste dann aber eben zur Toilette.
Als ich 5 Minuten später wieder kam hatte ich Post. Von ihr. Nennen wir sie S. (33 Jahre) Sie schickte mir einen süßen Welpen sticker eines Hundes und grüßte mich und fragt wie es mir ging. So kamen wir ins Gespräch. Wir teilten einige Texte hin und her. Es war sehr interessant. Sie hatte sich den morgen gerade angemeldet. Sie musste dann weg und wollte später erneut schreiben. 3 Stunden später kam eine Nachricht von ihr, das sie sich wieder löscht und ließ mir ihre Nummer da. Ich kann mich melden wenn ich mag und sie würde sich freuen. Habe die app dann gelöscht und ihr geschrieben.
Es begann eine Konversation die ich so noch nicht erlebt habe. Ich lernte eine Frau kennen die mich in allen belangen geflasht hat. Wir schrieben wirklich sehr viel. Am 18. Juni kam es zu unserem ersten Treffen. Wir waren beide sehr aufgeregt. Sie hat 2 Kinder von 2 Männern. Erste Beziehung 7 Jahre (der Mann narzistische Züge) zweite Beziehung 9 Jahre ( 4 Harmonisch 5 Jahre auf Krampf Wegen Kind) 1 Jahr angeblich Single.
Das Treffen verlief sehr schön bis tief in die Nacht. Sind vom Piknik zu mir auf den Balkon gewechselt. Sie wollte eigentlich nach Hause und ich habe Angeboten das sie bleiben kann und morgens fährt. Ich schlafe auf Couch. Durfte dann aber mit im Bett schlafen und haben weiter geredet und es kam leider zu dem was wir beide eigentlich nicht wollten. Aber nicht schlimm.
Für mich hatte das jedoch eine sehr große Bedeutung. Seit der OP 2016 hatte ich weder S. noch habe ich eine Frau geküsst. Die beiden Sachen waren meine größte Angst wenn ich jemanden kennenlernen würde. Doch es hT so wunderbar funktioniert und meine Angst war unbegründet. Für sie war es ebenso. Sie hatte die letzten Jahre auch keinen. Nach dieser Nacht entwickelte sich bei uns ein Gefühl was ins unermessliche ging. Das beruhte absolut auf gegenseitigkeit. Sie hatte viel um die Ohren und schaufelte sich Zeit frei bei mir sein zu können. Es war immer so schön.
Die ersten Wochen vergingen und sie sagte immer ich sei perfekt und plane mit mir sehr viel. Sie hat 2 Kinder, 6 und 12. Das war für mich ok. Ich mag Kinder und mein damalige Freundin hatte auch ein Kind. Ich durfte aber nicht zu ihr. Wusste nicht wo sie wohnt. Sie sagte, wir müssten noch warten bis sie soweit ist, sich wohl fühlt und solche Sachen. Ich war verständnisvoll und ließ ihr auch die Zeit. Jedoch kristallisierte sich immer mehr heraus das dort irgendwas im argen ist bezüglich ihres ex. Sie stellte mir ein Darum in Aussicht ab wann es leichter werden würde, vielleicht. Ich machte ihr Vorschläge wie Baden gehen oder Eis essen wo man so als Kumpel vor den Kindern schon einmal gesehen wird, neutraler Boden und langsam ran führen. Sie wimmelte das alles ab. Auch die Kinderfreien Wochenenden fanden bei mir statt, zu ihr, keine Chance.
Da habe ich mir natürlich meine Gedanken zu gemacht. Warum darf ich, auch wenn die Kinder nicht da sind, nicht zu ihr?
Da wir immer offen kommuniziert habe, sprach ich das auch an das ich mir da so meine Gedanken gemacht. Dort kamen wieder Aussagen wie, meine Wohnung muss ordentlich sein und sie möchte sich wohlfühlen. Hmm. Ok
Dann wurden die Nachrichten auch immer kürzer bzw. weniger. Angeblich Stress, Zeitmangel.
Dann überraschte sie mich und brachte ihren Sohn mit. Wir haben einen Zockerabend gemacht. War sehr schön und haben uns super verstanden und hat mir nach dem Abend wieder eine tolle Zukunft in Aussicht gestellt. Das war vor vor 1,5 Wochen Mittwoch. Am folgenden Freitag war sie bei mir. Ihr ging es sehr schlecht, sagte mir aber nicht warum. Sie hat bei mir geschlafen, doch die Nacht war für sie der horror weil es ihr körperlich schlecht ging. Samstag vormittag ist sie nach Hause um zu schlafen. Abends sagte sie mir das in ihr eine starke Depression ausgebrochen ist. Hmm. Ich bin für dich da wenn du mich brauchst, mehr kann ich da erstmal auch nicht machen. Dann noch weniger Kontakt, kein guten Morgen mehr, nur sporadisch mal ein lebenszeichen. Mittwoch wollte ich wissen was los ist, das ich mir Gedanken mache, ich für sie da sein möchte und nicht darf, nicht weiß wo sie wohnt und woran ich bin. Ohne diese Audio zu hören kam nur das sie mir meine Sachen die sie mitgenommen hatte zuschicken würde und das war es dann. Seitdem habe ich von ihr nichts mehr gehört. Als ob sie nie existiert hat.
Wir haben etwas ganz besonderes gehabt, uns unendlich lieb gehabt. Dennoch hatte ich das Gefühl bei ihr am langen Arm zu hängen was ich ihr so auch mitgeteilt habe.
Eine Antwort auf das Warum werde ich nie erhalten. Doch sie hat mir mein Herz rausgerissen. Ich bin ein Kopfmensch, doch den hatte ich bei ihr abgestellt und nur mein Herz fühlen lassen. Ich bin 44 und habe echt die rosarote aufgesetzt. Und sie hat gepasst. Nun bin ich von Wolke 7 auf die Erde geklatscht.
Ich soll sie in Ruhe lassen. Hatte gefragt für immer? Sie ja, erstmal.
Dazu noch das sie nicht bereit ist, sie mir nicht geben kann was ich verdiene und sie noch mindestens 3 Jahre braucht bis sie soweit ist. Wie Ich immer ich das verstehen soll. Nun sitze ich ich da, verstehe das alles nicht, suche die Fehler wieder bei mir, Liebeskummer und sei das ich loslassen muss. Kontaktsperre halte ich mich seit letzten Donnerstag dran. Bin bei Freunden untergekommen damit ich nicht alleine sein muss. Mir fehlt gerade jegliche Perspektive.
Ein langer Text, danke für euer Interesse und das ihr ihn gelesen habt. Was so ich machen? Warten? Kämpfen? Loslassen? Keine Ahnung. Vielleicht kennt jemand diese Situation. Knapp 3 Monate sind nicht lang, doch für mich war es als wäre sie meine erdre liebe in meinem neuen Leben gewesen nach meiner Tumor OP.
Ich danke euch
Lg Matze
30.08.2021 22:44 •
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