Hmm, ich versuche mal einen Erklärungsversuch zu starten, da ich selber schon mal in der Situation war.
Stell dir vor, du lernst jemand völlig Fremden kennen und ihr verabredet euch zum ersten Mal. Ihr seht euch 1-2 Stunden, du findest ihn ganz nett, aber aber weißt einfach noch zu wenig über ihn, um eine Einschätzung zu geben, ob daraus mehr werden könnte. Jetzt fragt er dich aber gleich nach einer Stunde, ob ihr nun zusammen seid. Du findest es zwar ganz süß, aber auch ein wenig schräg, denn du kennst ihn ja noch gar nicht richtig. Trotzdem magst du ihn ja und würdest ihn gerne näher kennenlernen. Also verabredet ihr euch erneut, allerdings ist nun durch sein Verhalten beim ersten Date eine gewisse Skepsis da, dass so schnell verbindlich wurde, während du es noch gar nicht werden konntest. Ihr habt erneut eine schöne Zeit und wieder fragt er, ob ihr denn jetzt endlich zusammen wärt und fängt vielleicht noch an, zu fragen, wieso, weshalb, warum denn nicht. Du verstehst die Welt nicht mehr, fühlst dich einerseits unter Druck gesetzt von ihm, andererseits magst du ihn aber ja auch. Wie lange würdest du dieses Spiel mitmachen?
Ähnlich verhält es sich bei einem Neustart, nur mit dem Unterschied, dass derjenige, der sich getrennt hat, schon mit einer gewissen Vorskepsis an die ganze Sache geht, während derjenige, der verlassen wurde, sich ja sicher ist, dass er seinen Ex zurück möchte. Man könnte es vergleichen mit einem Date, wo man selber sich eigentlich eher unsicher ist, ob der Typ was für einen ist, während er gleich Feuer und Flamme ist. Da würde man sich vermutlich auch eher zurückziehen, um ihm nicht zu viele Hoffnungen zu machen. Es besteht eine Art Ungleichgewicht, was durch das zwanghafte Herbeiführen einer Verbindlichkeit nur noch verstärkt wird. Deshalb klappen Neustarts meistens auch nur erfolgreich, wenn mehrere Monate bis Jahre vergangen sind und beide vorurteilsfrei mit der alten Beziehung abgeschlossen haben und sich quasi neu kennenlernen können.
13.02.2016 21:20 •
x 2 #6