Wir sind jetzt neun Wochen getrennt. Und ja, ich habe Abstand gewonnen und sehe vieles klarer. Der Schmerz von dem ich dachte, dass ich ihn nicht überlebe, ist vorbei. Ich weiß jetzt, dass ich ohne ihn leben kann. Trotzdem tut es permanent weh. Wie eine Wunde die stetig blutet. Manchmal mehr und manchmal weniger. Aber er fehlt mir . Mir fehlt die körperliche Nähe, aber vor allem der Mensch, mit dem ich so viele Jahre zusammen war. Seine Meinung, sein Humor. Mir fehlt es mit ihm zu reden und zu witzeln. Im wahrsten Sinne des Wortes mein Lebenspartner.
Ich finde es nach wie vor unvorstellbar, dass er und ich jetzt getrennte Leben führen. Ich würde so gerne wissen, was wirklich in ihm vor geht. Ich werde wohl um kein Gespräch mehr bitten. Wir hatten zwei emotional sehr aufwühlende Gespräche ( einmal kurz nach der Trennung und einmal vier Wochen später). In denen wirkte er auch sehr zerrissen. Aber ich könnte mit diesem Zweifel nicht mehr leben. Wenn es für uns noch eine Chance geben würde, müsste von ihm einiges an Einsatz kommen und er müsste sein Leben in mehr als einem Punkt verändern. So wie ich das auch müsste und auch gerade daran arbeite. Aber daran glaube ich nicht mehr. Und vielleicht ist es vermessen von mir und ganz sicher geht es mich auch nichts an, aber ich weiß, dass sein Weg der falsche ist. So wird er nicht glücklicher mit seinem Leben. Selbst wenn nicht ich es bin, die er will/ braucht, die Affäre ist es ganz sicher nicht. Und vor allem hat er ganz andere Baustellen im Leben und solange diese nicht behoben sind, findet er sich selbst nicht.
Ich sollte eigentlich an den Punkt kommen, an dem ich mich auf mich und nicht auf ihn konzentriere. Ich habe das Gefühl, als führe ich noch diese Beziehung, aber ohne ihn. Das ist doch becheuert.
Die Beziehung die wir hatten ist vorbei. Und das unwiederbringlich. Es kann nie wieder so werden wie es war. Das habe ich akzeptiert.
Trotzdem kann ich mir eine neue Zukunft mit ihm vorstellen. Weil ich den Menschen der in ihm steckt nach wie vor Liebe. Ich hasse was er getan hat. Aber ich glaube, dass wir dies überwinden könnten. Mit Arbeit und dem Mut zur Veränderung. Leider will er das gar nicht. Zumindest gibt es kein Zeichen, dass er es will.
Mein blödes kleines Herz springt natürlich auf jedes noch so kleine Zeichen an. Letzte Woche habe ich nach Jahren mein Profilbild bei Facebook geändert ( wir sind da beide nicht sehr aktiv) und er hat es gelikt. Da habe ich tatsächlich Herzklopfen wie ein Teenager bekommen. Oder ich sehe , dass er sich meinen WhatsAppstatusr nachts um 3 Uhr anguckt und das Gedankenkarusell wird angeworfen.Wie albern ist das? Ich weiß ja, dass dies für ihn keine ungewöhnliche Uhrzeit ist. Ich kann leider nicht so konsequent sein und ihn überall löschen etc. Ich denke für mich ist es besser, wenn ich mich in kleinen Schritten löse. Durch Social Media bekomme ich eh nicht viel mit, weil er dort wie gesagt nicht sehr aktiv ist. Ende März werde ich meine Sachen aus der gemeinsamen Wohnung holen. Wieder ein Schritt weg von ihm und unserem Leben.
Vergeht die Sehnsucht auch mit der Zeit, oder ist das jetzt der Zustand, mit dem Ich leben muss? Und will ich mich überhaupt weiter lösen?
25.02.2020 10:37 •
x 1 #126