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Von Freundin betrogen, was nun?

unbel-Leberwurst
Zitat von whynot60:
...
Ein anderes Motiv wird vermutlich auch noch gewesen sein, Dir zu sagen, daß sie sich von Dir vernachlässigt fühlt, zu wenig Aufmerksamkeit und Zuneigung bekommt.


Um dies zu sagen, hätte man den Seitensprung aber auch gut unter den Tisch fallen lassen können.
Stattdessen gab es wahrscheinlich Signale von der Frau, die der TE nicht oder nicht deutlich genug wahrgenommen hat.

19.07.2016 09:19 • #46


juliet
ich bin von meinem Freund sechs Monate betrogen worden, ahnte NIX, war vorher unterdurchschnittlich eifersüchtig und voller Vertrauen in den Mann, wir hatten Zukunftspläne, die ganze lange Strecke zusammen zu gehen usw

plötzlich und für mich im Voraus, wie ich glaubte, unerkennbar , also tatsächlich von heute auf morgen distanzierte er sich von mir und gab mir die Schuld an dem scheitern unserer Beziehung, in vollem umfang.
ich war wie vor den Kopf geschlagen, es traf mich wie ein Blitz. von der anderen Frau im Hintergrund ahnte ich NULL.
ich kämpfte noch drei Monate um ihn, reflektierte die Beziehung sehr, sehr schonungslos und eben mein Zutun.
ich erkannte meine Verantwortung, was ich beigetragen hatte, um ihn an diesen Punkt zu bringen, aber diese massiven Vorwürfe, die von ihm kamen, die wirklich die gesamte Schuld auf meinen Schultern abluden, zwangen mich in die Knie. ich verlor den Mann, den ich liebte, ich verlor den besten Freund und dann noch mein Zuhause, weil ich nach den drei Monaten , in denen ich vergeblich um ihn kämpfte, ausziehen musste

ich weiß ehrlich nicht, wo ich heute wäre. die Schuldgefühle, die Liebe meines Lebens aus eigener Schuld vertrieben zu haben, machten mich ganz ehrlich gesagt einfach komplett fertig, so etwas habe ich zuvor nie erlebt.
es war grausam.
nach drei Tagen, als ich ausgezogen war (und-ja, Umzüge sind teuer, lach) stand er vor mir und beichtete mir, dass er mich schon seit sechs Monaten betrog, auch noch mit meiner bis dahin engsten
Mitarbeiterin. kotzwürgspei
jedenfalls war mit einem Schlag mein Schuldgefühl WEG, mir wurde klar, dass ich gar nicht schuld an allem war! was für eine Erleichterung. ich sage es ungern, aber diese Schuldgefühle haben mich an den Rand meiner Existenz gebracht.
jedenfalls hat er mir freiwillig gebeichtet, und das zu einem Zeitpunkt, als der Weg ja praktisch frei war zu der neuen Frau.wir haben von dem Tag an - definitiv deutlich zu spät, aber besser spät als nie - sehr offen und aufrichtig miteinander über alles gesprochen. ich habe wahnsinnig viele Fragen gehabt, die er mir alle ehrlich beantwortet hat. zt Details, bei denen ich innerlich hätte abk*** mögen!

wir haben den Weg wieder aufeinander zu genommen.
verstehen kann ich ihn sehr gut! für mich entstehen Affären, Fremdgehen etc genau DANN, wenn die Kernbeziehung auf längere Sicht nicht (mehr) den eigenen Bedürfnissen gerecht wird, also ein Defizit entsteht (wo auch immer das liegen mag: Aufmerksamkeit, s., Zärtlichkeit, reden, Aktivitäten, Unbeschwertheit etc) UND darüber nicht adäquat geredet wird IN der Beziehung, man vielleicht denkt, das wird schon irgendwie wieder..... UND sich dann von außen Gelegenheiten ergeben. die können sehr, sehr vielfältig sein und überall!
man ist glaube ich nur stark gegen diese Gelegenheiten von außen, wenn man in der eigenen Beziehung wirklich kongruenz hat zwischen den eigenen Bedürfnissen und der Kommunikation darüber.

stand heute: ich bin wieder zurückgezogen, zu meinem Freund.
verzeihen ist nicht einfach, ich bekomme heute (4 Monate nach der Beichte) noch immer mal ein Gefühl von Ohnmacht und wut im Bauch, hopplahopp, ich kann euch sagen, krass! aber , lieber TE, es wird seltener. anfangs habe ich jeden Tag mehrfach an alles gedacht und war wütend und verletzt und alles zugleich.
mein grundvertrauen, was ich vorher so unglaublich stark hatte, war schlichtweg pulverisiert!
ich habe mich dann bewusst ENTSCHIEDEN, ihm wieder zu vertrauen. ich habe abgewogen, und für mich bilanziert: es lohnt sich, ihm erneut zu vertrauen und ihm zu verzeihen. jeder macht Fehler, ich ebenfalls. wir haben beide aus den schlimmen Fehlern, die wir gemacht haben, gelernt.
ich habe mich also bewusst entschieden, zu verzeihen, nach vorn zu schauen und erneut zu vertrauen. das kommt nicht auf Knopfdruck. das muss erst wieder wachsen. vielleicht wie ein haarschopf nach einer kahlrasur. aber es kommt. es wächst wieder.
und wesentlich ist die Offenheit miteinander.
als ein Beispiel: mein Freund und ich haben eine Art Monatsrückblick eingeführt, wo wir uns hinsetzen und die vergangenen Wochen Revue passieren lassen. das hilft, Dinge anzusprechen, die vielleicht auf lange Sicht in einem Verdrängungsprozess wieder totgeschwiegen und irgendwann in einem ähnlichen katastrophalen Verhalten wieder münden könnten.
verdrängen und mangelhafte Kommunikation war bei uns die Hauptursache, warum es so kam. Feigheit auch, keine Frage. ich finde das auch nicht lustig. es war furchtbar.
aber wie gesagt, wir sind alles Menschen, und Menschen machen Fehler!

es lohnt sich, finde ich, hinzuschauen, ob ein gemeinsamer weg möglich ist.
und- die Beziehung ist hinterher nicht mehr so, wie vorher. logisch!
das ist aber nichts schlechtes.
in meinem Fall kann ich sagen: sie ist reifer.

19.07.2016 10:12 • x 4 #47


A


Von Freundin betrogen, was nun?

x 3


T
Alles was sie mir im nachhinein erzählt hört sich plausibel und ehrlich an. und trotzdem habe ich das Gefühl das sie mir Einzelheiten verheimlicht oder bestimmte Sachen nicht anspricht. ich frage häufig in unseren Gesprächen nach, manchmal Kleinigkeiten oder unwesentliches, weil ich das Gefühl habe es besser zu verarbeiten wenn ich alles weiß. ich weiss nicht ob es von Vorteil war, auch den S. an sich zu befragen. ich wollte es unbedingt wissen. vielleicht hätte ich nicht fragen sollen, vielleicht hätte sie nicht antworten sollen, vielleicht war es aber auch richtig sich komplett auszusprechen...auch wenn es mir sehr weh tat.

19.07.2016 11:16 • #48


G
Mahlzeit,

In nem Anfall von gut mit jemand anderem im Karton zu landen ist eine Sache. Was hier sauer aufstoesst ist ihr rumgehampel im Nachgang und das duemmliche gelabber, sowie die Wiederholung.

Wenns nur S. war, warum hat sie nicht einfach die Klappe gehalten?
Ne sie kommt und will Absolution und sich erleichtern. Abgabe von Verantwortung at its best.
Ich hab mich so einsam gefuehlt - bla bla
Du hast Dich nicht gekuemmert - bla bla

Imho einziger weg: Vor die Tuer setzen.
Eintrittskarte fuer sie zurueck: *beep*, Steaks, B. unter arm und das taeglich. Alles andere ist mupitz.

Gruss,
g.

19.07.2016 11:40 • #49


unbel-Leberwurst
Zitat von terastar:
..., vielleicht war es aber auch richtig sich komplett auszusprechen...auch wenn es mir sehr weh tat.



Was ist denn Ergebnis der Aussprache?

Es müssen ja nun irgendwelche Konseqenzen folgen, denn so wie vorher kann es ja nicht weitergehen.

19.07.2016 16:44 • #50


V
Zitat von unbel Leberwurst:
Zitat von terastar:
..., vielleicht war es aber auch richtig sich komplett auszusprechen...auch wenn es mir sehr weh tat.



Was ist denn Ergebnis der Aussprache?

Es müssen ja nun irgendwelche Konseqenzen folgen, denn so wie vorher kann es ja nicht weitergehen.


Konsequenzen ?
Klar er hängt sich jetzt noch mehr rein und bemüht sich noch mehr um sie

19.07.2016 18:25 • #51


T
Das ist schwer zu sagen. ich habe keinerlei Erfahrung dies bezüglich. Jetzt, zehn Tage nach dem ich es erfahren habe, kann man nicht von mir erwarten das ganze so schnell wie möglich abzuhaken um die beziehungsprobleme anzugehen. Mit gewissem abstand kann ich aber jetzt schon sagen, das die Traurigkeit langsam weicht, man nicht jede Minute daran denkt. Ich möchte auch nicht acht schöne Jahre wegschmeissen. Wir werden es miteinander versuchen, die liebe ist nachwievor vorhanden, wenn auch beschädigt. Ich setze weiterhin alles auf die Zeit.

20.07.2016 09:52 • #52


unbel-Leberwurst
Niemand verlangt von Dir, das ganze abzuhaken. Eher das Gegenteil.

Schieb die Aufarbeitung bitte nicht auf die lange Bank, denn genau der Zustand, wie er zuletzt war, hat ja zum Ausbruch Deiner Freundin geführt.

20.07.2016 10:33 • #53


D
10 Tage? terastar, je wichtiger Dir die Beziehung war/ ist, desto länger dauert es. Macht Dir keinen Druck da schnell mit fertig zu sein, das verlängert nur den Prozess.
lies mal hier theratalk.de/studie_seitensprung_betrogene.html

20.07.2016 10:39 • #54


T
Ich habe ein großes Problem. wir haben Jetzt angefangen uns unsere Fehler in der Beziehung einzugestehen. was man ändern könnte, welche Fehler man bei sich selber sieht, was der Partner ändern könnte, usw. die Dinge, die ihr am wichtigsten erscheinen, warum es aus ihrer Sicht zu den beziehungsproblemen kam, sind für mich nachvollziehbar aber absolut kein Grund für Den betrug. Sie könnte mir alles vorwerfen, der betrug steht über allem. was kann ich machen, damit sich meine Denkweise ändert.

21.07.2016 10:36 • x 1 #55


unbel-Leberwurst
Zitat von terastar:
.... nachvollziehbar aber absolut kein Grund für Den betrug. Sie könnte mir alles vorwerfen, der betrug steht über allem. was kann ich machen, damit sich meine Denkweise ändert.


Muss sich denn Deine Denkweise ändern, wenn der Betrug für Dich nicht zu rechtfertigen ist?
Willst Du es so lange biegen, bis es passt? Und Dich damit selber verbiegen? Es schönreden?

Mein Standpunkt: Wer in der Beziehung ein Problem sieht, muss den Mund aufmachen. Tut er es nicht und geht stattdessen fremd, ist das für mich nicht zu rechtfertigen.

Deine Frau hat Sch... gebaut, einen riesigen Fehler gemacht. Diesen kann sie einsehen und hoffentlich nie wieder machen. Aber rechtfertigen?

Es kommt darauf an, ob Du alsr Betrogener damit klarkommt und den Fehler (irgendwann) verzeihen kannst.

21.07.2016 13:04 • #56


D
Zitat von terastar:
Ich habe ein großes Problem. wir haben Jetzt angefangen uns unsere Fehler in der Beziehung einzugestehen. was man ändern könnte, welche Fehler man bei sich selber sieht, was der Partner ändern könnte, usw. die Dinge, die ihr am wichtigsten erscheinen, warum es aus ihrer Sicht zu den beziehungsproblemen kam, sind für mich nachvollziehbar aber absolut kein Grund für Den betrug. Sie könnte mir alles vorwerfen, der betrug steht über allem. was kann ich machen, damit sich meine Denkweise ändert.

Ich stimme Dir vollkommen zu. Für den Zustand der Beziehung sind beide verantwortlich. Leider meint manchmal einer aus dem Misstand das Recht auf eine Affäre ableiten zu können. Am Ende liegt dann noch die Schuld beim Partner hättest du dies oder jenes, dann wäre ich nicht fremdgegangen... Ne, inakzeptabel. Man kann über Probleme in der Partnerschaft reden und dies aufarbeiten. Der Betrug ist eine andere Baustelle.
Diese Haltung ist wiederum problematisch, denn lehnt man Fremdgehen kategorisch ab, dann muss man sich trennen. Hilfreicher ist es dem anderen zuzugestehen, dass jeder (wie es gestern einer sagte) eine dunkle Seite hat. Misslich, aber menschlich. Ist derjenige bereit dies zu reflektieren, dann braucht man keinen weiteren Besuch auf der dunklen Seite. Besteht der AF/AM jedoch auf den Defiziten der Beziehung als Begründung für das Fremdgehen, dann sollte man sich trennen. Zu bedenken ist aber auch der Zeitfaktor. AF/AM haben sich ja alles zurechtgedreht, damit sie das Fremdgehen mit ihrem Selbstbildnis vereinbaren können. Wer sieht sich schon gerne selber als Betrüger? Davon müssen sie sich lösen. Das ist ein Prozess der dauert. D.h. Manche Einsicht kommt erst mit der Zeit.

21.07.2016 13:17 • #57


A
Ich kenne das Problem, das man die genannten Gründe für die Affäre nicht insofern anerkennt, dass sie den Betrug rechtfertigen. Deshalb fällt mir das verzeihen so schwer. Ich würde es gerne, aber ich habe oft das Gefühl, dass ich es nicht schaffen werde. So komme ich aber auch nicht zur Ruhe und das ist sooo zermürbend.

21.07.2016 15:44 • #58


T
Ich habe mir einige Geschichten hier im Forum durchgelesen. Ich dachte, es hilft zu lesen, was andere betroffene durchgemacht haben und wie sie sich im nachhinein verhalten haben. das tut es nicht, da keine Geschichte in gleichen mustern abläuft. Ich Moment halte ich mich daran fest, dass sie die jenige war, die gebeichtet hat und es keine Affäre im herkömmlichen sinne war (keine verliebtheit, kein Kontakt vorher und im nachhinein), einfach nur Bestätigung. Der betrug bleibt natürlich bestehen.

21.07.2016 16:14 • #59


N
War vor ein paar Jahren in der gleichen Situation. Sie hatte mich betrogen, beteuerte aber sie liebe mich noch und will mich nicht verlieren etc. Nach ewigem hin und her habe ich ihr eine erneute Chance gegeben. 3 Jahre später folgte nun das entgültige Beziehungsaus. Sie hatte mich wieder betrogen mit einem liierten Kerl. Leidet rate ich dir die Sache ruhen zu lassen. Wir waren 9 Jahre zusammen, alles weg. Wer einmal die Hemmschwelle zum Betrug überschreitet wird dies sehr warscheinlich auch wieder tun. Mach nicht den Selben Fehler wie ich, beende das ganze.

22.07.2016 11:47 • #60


A


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