Hallo liebes Forum,
Ich (38) les jetzt hier seit zwei Tagen mit und hab mich nun entschieden, Euch meine Geschichte kurz zu schildern.
Vor zwei Jahren habe ich eine Frau (26) kennengelernt und wir haben uns dann ab und an gesehen, Smalltalk gemacht und uns ganz gut verstanden. Sie schien Interesse an mir zu haben, ich habe nicht wirklich über mehr nachgedacht. Im Frühsommer haben wir uns dann öfter gesehen, haben angefangen auch über Wünsche und Ziele und eben privates zu sprechen und ich habe mich in diese Frau verliebt.
Als ich ihr dann endlich meine Gefühle offenbart habe, hat sie mir gesagt, daß es einen anderen Mann gibt. Mit ein bißchen mehr Nachfragen habe ich dann erfahren, daß sie eine Affaire mit ihrem verheirateten Chef hat. Daraufhin hab ich erstmal die Reißleine gezogen und bin instinktiv auf Abstand gegangen. Als sie mir dann aber schrieb, daß ich ihr nicht so ganz egal bin und sie vielleicht einfach nicht weiß, was sie will, hab ich mich entschlossen, um sie zu kämpfen.
Und - oh Freude - sie ging darauf ein. Sie hat den (privaten) Kontakt zu diesem Mann abgebrochen, wir haben jede freie Minute miteinander verbracht (was aber nur die Wochenende waren, da sie in einer anderen Stadt arbeitet), waren zusammen ein paar Tage im Urlaub, sind uns näher gekommen - es war einfach schön und traumhaft. Ich habe mich da hinein gesteigert, mir eine gemeinsame Zukunft ausgemalt und bin in einer Traumwelt gelandet. Und das, obwohl sie mir auch immer wieder zu verstehen gegeben hat, daß es ihr schwerfällt, sich auf mich einzulassen, da da noch Gefühle für den anderen sind, daß sie Zeit braucht usw.
Nun, gute zwei Monate später hat sie mir am Wochenende gesagt, daß sie die kommenden zwei Wochen (die wir uns nicht sehen würden aufgrund verschiedener Dienstreisen von ihr und mir) nutzen wolle, um in sich hineinzuhorchen, zu sehen ob und in wie weit sie mich vermißt. Ich habe darauf etwas trotzig reagiert und gesagt, was soll in diesen zwei Wochen anders sein als in den letzten Wochen, wo wir ja meist von Mo bis Fr getrennt waren. Ein Wort gab das andere und schließlich sagte sie mir, daß sie an einem ganz anderen emotionalen Punkt stünde als ich, es bis dato bei ihr nicht gefunkt hätte, sie meine Gefühle derzeit nicht erwidern könnte, sich zwar wünsche, unsere gemeinsamen Wochenenden fortzusetzen, aber erstmal nicht mehr mit mir ins Bett gehen könne. Also Freundschaft habe ich daraus gefolgert - nein, schon mehr, sie würde gern weiter ausprobieren, wo das mit uns hinführen könne. Letztlich sind wir ohne klare Ergebnisse auseinandergegangen, haben noch einmal kurz gesimst: sie: Es liegt bei Dir, ob wir uns wiedersehen; ich: wenn Du mich vermißt und die letzten Wochen fortsetzen möchtest, weißt Du, wo Du mich findest.
Vom Kopf her weiß ich, daß hier keine wirkliche Hoffnung mehr besteht, mein Herz will und kann sie aber noch nicht loslassen. Ich weiß genau, daß - sollte sie sich melden - ich schwach werde und wir uns wiedersehen werden, obwohl wir über kurz oder lang wieder an der gleichen Stelle stehen werden. Sie muß erst mit diesem anderen Mann abschließen, bevor sie sich auf was Neues einlassen kann - und ob das dann ausgerechnet ich bin, weiß niemand zu sagen.
Und doch bin ich verzweifelt, wie nach dem Scheitern einer langjährigen Beziehung, hatte (trotz aller Zweifel und Warnhinweise) so viel Hoffnungen und Erwartungen da rein gesetzt, seh in dieser Frau einfach die Eine.
Was meint ihr, was könnt ihr mir raten oder empfehlen?
LG
27.09.2011 14:31 •
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