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Vom Partner kommt nichts

D
Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Partner (m,51) ist der Hauptverdiener. Habe zwischendurch gearbeitet und mittlerweile eine Ausbildung abgeschlossen, stehe kurz vorm Praktikum. Wir sind seit 7 Jahren zusammen und davon 3 verheiratet.

Er ist viel Zuhause und hängt bevorzugt den ganzen Tag vorm PC, zockt und trinkt unmengen an Coke Zero (mittlerweile wiegt er über 150 kg, latenter Diabetes).
Durch seinen Job der nur Phasenweise stressig ist, scheint er nach über 25 Jahren ausgebrannt zu sein.
Aber anstatt sich hilfe zu holen oder mit mir zu sprechen, zieht er sich zurück. Auf Ansprache reagiert er sehr gereizt, stellt sich als Opfer da.

Manchmal ist es echt schwierig. Ich mache den Haushalt und bin quasi sein Babysitter geworden. Ich vermisse Zärtlichkeiten und Intimität, wir hatten seit 2 Jahren keinen S. mehr. - Für ihn scheint das kein Problem zu sein.

Ich habe kein wirkliches Druckmittel um ihn dazu bewegen etwas zu ändern. Ich will IHN ja nicht ändern sondern die Situation in der WIR uns befinden. Es macht mich sehr traurig, wir unternehmen nichts mehr gemeinsam. Ich liebe ihn und möchte wirklich wirklich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, weil ich weiß, was für ein liebevoller Mensch eigentlich in ihm steckt.

Für jede Antwort bin ich sehr dankbar!

27.08.2024 01:53 • x 1 #1


Rebec20
Ändere etwas was in deiner Macht steht.

27.08.2024 02:06 • x 3 #2


A


Vom Partner kommt nichts

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Cagy
Hallo Dim,
du schreibst : .. Auf Ansprache reagiert er sehr gereizt, stellt sich als Opfer da...
Als Opfer von was ? Von wem..?
....seit 2 Jahren keinen S. mehr. - Für ihn scheint das kein Problem zu sein...
Es scheint so..? Habt ihr nie darüber gesprochen..? Mir scheint es als wenn du darauf wartest das es *irgendwie* wieder besser wird...und er scheint sich aufgegeben zu haben.
Mit jedem Kilo das er weiter zulegt wird er unbeweglicher und wird weniger Lust haben etwas zu unternehmen weil er ja sieht und fühlt wie es ist...
Du solltest deinen Mut zusammennehmen und ihm das sagen was du hier beschreibst..das du traurig und unzufrieden bist und so nicht mehr leben willst.
Schlage ihm vor konkret Hilfe zu suchen, seinen PC-Konsum einzuschränken und macht feste Zeiten für gemeinsame Unternehmungen aus.
Solange du nur traurig wartend und ohne Intimität neben ihm herlebst wirst du immer unzufriedener und es ändert sich nichts.
Alles Gute dir.

27.08.2024 05:52 • x 3 #3


Luto
Zitat von Dim812:
Mein Partner (m,51) ist der Hauptverdiener. ... Er ist viel Zuhause und hängt bevorzugt den ganzen Tag vorm PC, zockt ...
Durch seinen Job der nur phasenweise stressig ist, scheint er nach über 25 Jahren ausgebrannt zu sein.

was macht er denn beruflich?


Zitat von Dim812:
möchte wirklich wirklich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen

den Rest Deines Lebens Babysitter? das ist nicht Dein Ernst! oder anders gesagt: ich weiß nicht, ob das nicht genauso krank ist. Willst Du nicht lieber dass Leben feiern?

27.08.2024 06:10 • x 4 #4


M
@Dim812
Du bist 30 ?

Dein Mann mag liebevoll sein, aber du bist offenbar zu seiner Haushaltshilfe geworden.

Du warst mit 23 ja noch relativ jung, euch trennen 20 Jahre - rede mit ihm.

Hast du ein eigenes soziales Netz? Geh raus und leb dein Leben unternehme was mit Freunden, mach dich unabhängig- auch emotional.

Du wirst ihn nicht ändern, auch wenn du weißt das er eigentlich anders ist.
Nimm dein Leben in die Hand!

27.08.2024 06:19 • x 4 #5


Laetitia2024
@Dim812
Es hört sich für mich so an, als hätte er eine Depression. Sein sozialer Rückzug, seine Art sich zu ernähren und die Vermeidung von S. sprechen dafür. Da er sich von dir nicht helfen lässt, kannst du gar nichts tun, außer ihn so zu akzeptieren oder dich zu trennen. Er bräuchte dringend therapeutische Unterstützung, aber er muss dazu auch bereit sein und einen Leidensdruck verspüren. Das scheint bei ihm aber nicht der Fall zu sein. Dass du darunter leidest, scheint ihn nicht weiter zu interessieren. Ich würde dir raten, ihm ein Ultimatum zu stellen: Entweder er macht eine Therapie oder du bist weg.

27.08.2024 08:01 • x 2 #6


D
Erstmal, vielen vielen lieben Dank für die ganzen Antworten!

@Cagy Das PC-Thema ist ein ganz rotes Tuch. Anscheinend ist ihm nicht wirklich bewusst wie viel Zeit er daran verbringt. Deshalb ist er immer sehr gereizt. Er schiebt gerne die Verantwortung für sein Handeln von sich (das meinte ich mit Opfer)
Ich habe es immer mal wieder in den 2 Jahren angesprochen, er schämt sich sehr und gibt keine wirklichen Antworten.

Ich hatte schon einen emotionalen Zusammenbruch und hab ihm alles an den Kopf geschmissen (was ich aus heutiger Sicht nicht gut von mir fand) und da herrschte großer Unfrieden im Haus. Er wollte sich Hilfe suchen, hat sich aber im Sand verlaufen.


@Luto Er ist Künstler. Phasenweise hat er wirklich stress, aber er ist auch manchmal Monatelang Zuhause weil er nicht eingesetzt wird.
Natürlich möchte ich nicht den Rest meines Lebens Babysitter sein. Ich weiß dass er ein liebevoller Mensch ist und in ein tiefes Loch gefallen ist, woraus er selbst nicht mehr rausfindet.

@Mae_bee Ja, das weiß ich. Ich unternehme immer irgendwas soweit ich kann. Ständig in der Wohnung rumhocken macht mich fertig. Und dann hör ich immer das getippte von der Tastatur in seinem Büro (von mir auch liebevoll Müllhalde genannt)

@Laetitia2024 Die Vermutung habe ich auch. Ich leide seit meiner Jugend unter Depressionen/Sozial Phobie und es lässt sich wunderbar mit Antidepressiva behandeln. Ich habe es ihm schon mehrmals nahe gelegt, er macht aber nichts.
Ich denke, die Zeit ist gekommen, ein Ultimatum zu setzen.....

27.08.2024 08:47 • x 2 #7


B
Zitat von Dim812:
Ich mache den Haushalt und bin quasi sein Babysitter geworden.

Was sollte ihn denn veranlassen, etwas zu ändern? Es läuft doch für ihn. Er hat überhaupt keinen Handlungsdruck. Dadurch null Veränderungswillen. Das könnt ihr die nächsten 20 Jahre noch spielen. Wenn du etwas ändern willst, solltest du dich bewegen.

27.08.2024 08:57 • x 2 #8


Heffalump
Zitat von Laetitia2024:
aber er muss dazu auch bereit sein und einen Leidensdruck verspüren.

Solange du ihm alles abnimmst - muss er nichts ändern.
Zitat von Dim812:
trinkt unmengen an Coke Zero

Kauf nur Wasser.

Änderungswille ist schön und gut, aber ohne sich selbst zu bewegen, bewegt sich nichts. Ehe ist keine Einbahnstraße.

27.08.2024 09:02 • x 4 #9


E
@Dim812

Bewegung, Bewegung, Bewegung.... und sei sie noch so moderat.

Diabetes - egal welcher Typ... das ist ein gefräßiges Vieh....Ernährung
meine ich nicht, sondern frisst mehr und mehr an der Gesundheit, knabbert
mehr und mehr davon ab....und die Libido obendrein. 150 Kilo bei Diabetes
ist schon ne Hausnummer. Will das nicht näher ausführen, was sonst noch
mit Diabetes einhergehen kann/wird...das wird dein Partner wissen... und
du wirst es auch wissen MÜSSEN.

SEIN Schicksal.... es wird mehr und mehr auch dein Schicksal (werden)!?
Lass das nicht zu - nix Babysitter.

Das ist alles so leicht gesagt...ist es aber nicht, wenn es umgesetzt werden
soll/muss. ER muss es WOLLEN....von sich aus. Denn die Folgen....die
trägt ER .... an allererster Stelle, wobei du dann ebenfalls mit im Boot sitzt,
wenn die Folgen wirklich zum Tragen kommen.

27.08.2024 09:15 • x 2 #10


Heffalump
Zitat von KuddeI7591:
150 Kilo bei Diabetes
ist schon ne Hausnummer.

wobei Zero Zucker nur heißt, das es ohne Zucker ist - nicht das viele andere Süßstoffe Anwendung finden. Krank machen.
Und viele der Süßstoffe noch gar nicht auf Langzeitwirkung beim Menschen erforscht sind - aber wenn ohne Zucker drauf steht, dankt man meist, dann isses gesund..
Trugbild

27.08.2024 09:19 • x 6 #11


E
Zitat von Heffalump:
wobei Zero Zucker nur heißt, das es ohne Zucker ist - nicht das viele andere Süßstoffe Anwendung finden. Krank machen. Und viele der Süßstoffe noch gar nicht auf Langzeitwirkung beim Menschen erforscht sind - aber wenn ohne Zucker drauf steht, dankt man meist, dann isses gesund.. Trugbild

auf Details der Ernährung/Getränke einzugehen, ist zu komplex.... Beispiel - selbst in Brot ist Zucker, obwohl kein Zucker beigemengt wird.... durch die Verstoffwechselung entsteht Zucker,
wie bei vielen anderen Lebens- und Genussmitteln auch.

Eine Diabetiker-Schulung.... da werden einem die Augen geöffnet, worin sich das Viech Zucker überall befindet. Denn nicht alles, was nicht mal süß schmeckt, ist wirklich ohne Zucker....der erst durch die Verstoffwechselung ....

Wasser - aus der Leitung.... Tee. (logo ohne Zucker oder Süßstoffe süppeln)....

...aber.... das muss von dem Herrn selbst kommen. ER muss es selbst wollen....

...und Aufklärung über Diabetes...(und seine mitunter fatalen Folgen - AUCH die Libido inbegriffen).... wäre ein allererster Schritt....

27.08.2024 09:32 • x 1 #12


D
Ich habe erst vor ein paar Wochen mein erstes Examen als PTA bestanden.
Natürlich ist mir bewusst, was für Konsequenzen sein Lebensstil hat.
Vorallem weil er vorbelastet ist. Seine Mutter hat keine Füße mehr, muss 3 mal die Woche zur Dialyse. Alles durch das Metabolische Syndrom und er ist auch auf dem Weg dahin.
Aber ich kann da auch gegen ne Wand reden, die gibt mehr eher eine Antwort als mein Mann.

27.08.2024 11:05 • #13


B
Zitat von Dim812:
Ich liebe ihn und möchte wirklich wirklich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, weil ich weiß, was für ein liebevoller Mensch eigentlich in ihm steckt.

Willst du das auch, wenn der Rest eurer Zeit für dich so aussieht:
Zitat von Dim812:
Ich mache den Haushalt und bin quasi sein Babysitter geworden.

Magst du dir die Frage mal anschauen?:
Zitat von Brightness2:
Was sollte ihn denn veranlassen, etwas zu ändern?

27.08.2024 11:10 • #14


E
Zitat von Dim812:
Ich habe erst vor ein paar Wochen mein erstes Examen als PTA bestanden. Natürlich ist mir bewusst, was für Konsequenzen sein Lebensstil hat. Vorallem weil er vorbelastet ist. Seine Mutter hat keine Füße mehr, muss 3 mal die Woche zur Dialyse. Alles durch das Metabolische Syndrom und er ist auch auf dem Weg dahin. ...

wie schwierig es ist, an einen Mensch heranzukommen, der sich verweigert... in einer anderen Sache habe ich das in meinem direkten Umfeld. ICH habe für mich entschieden - laufen lassen.

Eine Bekannte hatte ihren Zwillingsbruder laufen lassen, den sie jahrelang wegen einer Erkrankung unterstützt hat. Der Bruder wollte aber nichts ändern. Selbst die Mutter konnte bei dem Sohn nicht bewegen. Zwillingsschwester wie auch die Mutter haben aus Selbstschutz die Notbremse ziehen MÜSSEN....und wenn DAS eine Mutter macht, dann sagt das etwas aus, wie verzweifelt die MUTTER war. Der Sohn versuchte und versuchte.... letztlich fiel er immer in seine Strukturen zurück, bis er letztlich daran verstarb.... um die 40 Jahre alt.

Die Zwillingsschwester hat es immer noch nicht verwunden, dass der Zwillingsbruder verstorben ist. Sie macht sich Vorwürfe, ihm nicht helfen zu können.
Die Mutter hat den Tod des Zwillings-Sohnes auch nicht verwinden können, hat sich auch Vorwürfe gemacht, völlig hilflos gewesen zu sein. Sie verstarb.... verzweifelt, weil sie als
Mama keinen Einfluss auf den Sohn nehmen konnte.

ALLE in der Familie - ein recht große Familie - redeten gegen eine Wand.

27.08.2024 11:20 • #15


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