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Vom Herzmenschen getrennt und selbst schuld

S
Hallo liebes Forum,

ich möchte mir nur meinen Kummer von der Seele schreiben.
Mein Partner hat sich von mir getrennt und es ist meine Schuld. Ich trage vielen Themen mit mir herum, die ich derzeit mit Unterstützung versuche zu bearbeiten. Ich selbst würde auch nicht mit mir zusammensein wollen, denn es gibt schon sehr anstrengende Muster und Verhaltensweisen und doch tut es unendlich weh. Mir fällt es schwer, mir selbst mit einer Milde zu begegnen, da ich mittlerweile weiß, dass ich erst einen anderen Umgang damit lernen muss und es Gründe für dieses Verhalten gibt. Am Ende des Tages habe ich mir damit aber meine Beziehung zerstört und mit damit das Wichtigste genommen.

Ich weiß gerade nicht wie es weitergehen soll. Ich habe Angst vor den nächsten Schritten. Wir wohnen zusammen und ich bin diejenige, die gehen muss. Ich habe so große Angst vor der Endgültigkeit und wie es dann weitergehen soll. Ich will hier nicht weg, ich will nicht getrennt sein.
Mich zerreißt es ihn jeden Tag zu sehen und zu hören und ich vermisse ihn jetzt schon sehr. Ich würde ihn so gerne in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.
Wir waren Anfang der Beziehung schon einmal getrennt und ich habe so riesige Angst davor wieder in dieses Loch zu fallen.
Es gibt so vieles was ich an ihm schätze und liebe und ich weiß nicht, wie ich ohne ihn und das alles emotional zurechtkommen soll. Ich gehe arbeiten und kann mich und auch mein Kind versorgen, aber ich fühle mich innerlich zerrissen und leer. Und was ich meinem Kind damit angetan habe, darüber darf ich gar nicht erst nachdenken. Für ihn muss ich stark sein, er soll glücklich sein, auch ihm habe ich damit alles genommen. Sein zu Hause, seine Patchworkfamilie und belaste ihn mit meiner Trauer.

Ich weiß, dass sich das so wahnsinnig abhängig anhört, aber an ihm hing und hängt mein Herz. Er hat mich tief berührt und ist wirklich ein wundervoller Mensch.
Ich weiß nicht, wie sich das jemals ändern soll und wie ich mir verzeihen soll, dass ich mir das alles selbst kaputt gemacht habe.
Es gibt für mich nichts positives was ich dieser Trennung abgewinnen kann und auch nichts, was ich mir gegenüber versöhnliches vorbringen kann, aber es gibt auch nichts mehr was ich noch tun könnte um irgendwas zu retten.

04.09.2024 08:11 • x 1 #1


Laetitia2024
@Schweremut
Dann musst du die Situation annehmen, so wie sie jetzt nun mal ist. Die Trauer und der Schmerz werden irgendwann vergehen und was bleibt, ist dein neues Leben. Daran musst du jetzt denken und arbeiten, auch für dein Kind. Es ist klar, dass es dir jetzt schwer fällt zu gehen. Du bist emotional noch viel zu dicht an ihm dran. Du musst dringend ein neues Zuhause suchen, für dich und dein Kind. Darin solltest du jetzt deine ganze Energie stecken. Und wenn du eine Wohnung für euch gefunden hast, richte sie schön gemütlich ein. Das wird dir gut tun. Denke nicht mehr an die Vergangenheit, sie ist vorbei und du kannst sie nicht mehr ändern. Konzentriere dich auf eure Zukunft. Es wird auch wieder bessere Zeiten geben. Alles Gute!

04.09.2024 08:20 • x 3 #2


A


Vom Herzmenschen getrennt und selbst schuld

x 3


S
Danke für deine Worte. Ich weiß, dass ich keine andere Wahl habe.
Ich dachte, ich wäre endlich angekommen. Habe den Menschen gefunden, mit dem ich mein Leben teilen möchte und ich war so ekelhaft glücklich und anstatt das einfach zu genießen mache ich mit meinen Zweifeln, Sorgen und Ängsten und der Art damit umzugehen alles kaputt.
Das ist so unfassbar dämlich. Und jetzt steh ich hier vor diesem riesigen Scherbenhaufen und kann mich dafür nur hassen.

04.09.2024 08:27 • x 1 #3


Laetitia2024
@Schweremut
Es bringt nichts, wenn du dich hasst. Damit machst du nichts besser. Du musst wieder lernen, dich zu lieben, auch mit deinen Schwächen und Fehlern. Sie gehören auch zu dir und sind da, damit du aus ihnen lernst. Wir alle sind nicht perfekt und machen Fehler.

04.09.2024 08:36 • x 2 #4


S
@Laetitia2024
Danke. Momentan ist das sehr schwer anzunehmen.

04.09.2024 09:16 • x 1 #5


M
@Schweremut
Na zu aller erst kann ich dir mal sagen, dass eine Trennung nicht immer mit einer Schuldfrage belegt werden sollte, denn am Ende ist es doch nicht die Frage, wer Schuld ist, sondern wie es dazu gekommen ist. Denn dazu gehören immer 2 Personen. Und wenn es eben ist, dass A lieber nach Norden geht, während B lieber nach Süden geht. Da gibt es dann kein richtig oder falsch, sondern eben unterschiedliche Wege. Und es wird sicher nicht ausschließlich an dir liegen, dass es zerbrochen ist, denn irgendwann hat er sich ja auch mal für dich entschieden.

Also mach dich nicht selbst so fertig und nieder. Es ist unfassbar schwierig, wenn man verlassen wird und vor allem wird es erstmal dauern, bis man wieder positiv denkt. Aber bis dahin versuch einfach nach vorn zu schauen und konzentriere dich erst einmal auf den Auszug.

04.09.2024 10:08 • x 6 #6


Heffalump
Zitat von Schweremut:
aber es gibt auch nichts mehr was ich noch tun könnte um irgendwas zu retten


Zitat von Schweremut:
Ich selbst würde auch nicht mit mir zusammensein wollen, denn es gibt schon sehr anstrengende Muster und Verhaltensweisen

Du könntest Dich in Angriff nehmen und deine Muster und Verhaltensweisen mit Profihilfe aufdrösseln, dir Tipps geben lassen, wie du deinen Mustern begegnest. Ihm zeigen, das du den Wink verstanden hast, dich deinen Problemen zu stellen - vielleicht, aber auch nur vielleicht hat er dann wieder mehr Vertrauen in Dich - und ich würde das schnellst möglich auf den Weg bringen - damit du weniger leiden musst

04.09.2024 10:13 • x 5 #7


S
Liebe Schweremut,

Deine Verzweiflung tropft aus jedem Buchstaben. Ich sende Dir virtuell einen dicken Drücker!

Zitat von Schweremut:
Mir fällt es schwer, mir selbst mit einer Milde zu begegnen, da ich mittlerweile weiß, dass ich erst einen anderen Umgang damit lernen muss und es Gründe für dieses Verhalten gibt.

Zitat von Schweremut:
Ich weiß nicht, wie sich das jemals ändern soll und wie ich mir verzeihen soll, dass ich mir das alles selbst kaputt gemacht habe.
Es gibt für mich nichts positives was ich dieser Trennung abgewinnen kann und auch nichts, was ich mir gegenüber versöhnliches vorbringen kann, aber es gibt auch nichts mehr was ich noch tun könnte um irgendwas zu retten.

Du Liebe, wäre es für Dich eine Option, Dir fachliche Hilfe zu suchen?
Es liest sich für mich zumindest so, als könnte dies eine große Unterstützung für Dich sein!

Schon allein deshalb:
Zitat von Schweremut:
Ich selbst würde auch nicht mit mir zusammensein wollen, denn es gibt schon sehr anstrengende Muster und Verhaltensweisen


Ganz viel Kraft!

04.09.2024 10:20 • x 4 #8


Scheol
@Schweremut

Zitat:
Mein Partner hat sich von mir getrennt und es ist meine Schuld.

Was ist passiert ?

Zitat:
Ich trage vielen Themen mit mir herum, die ich derzeit mit Unterstützung versuche zu bearbeiten.

Diese sind ?

Zitat:
Ich selbst würde auch nicht mit mir zusammensein wollen,

Und das ist was du vermutlich auch nach außen trägst.

Zitat:
denn es gibt schon sehr anstrengende Muster und Verhaltensweisen und doch tut es unendlich weh.


Zitat:
Mir fällt es schwer, mir selbst mit einer Milde zu begegnen, da ich mittlerweile weiß, dass ich erst einen anderen Umgang damit lernen muss und es Gründe für dieses Verhalten gibt. Am Ende des Tages habe ich mir damit aber meine Beziehung zerstört und mit damit das Wichtigste genommen.

Eine Beziehung sollte niemals das wichtigste sein. Das wichtigste bist du in deinem Leben . Weil du mit dir selbst die meiste Zeit verbringst.

Zitat:
Ich weiß gerade nicht wie es weitergehen soll. Ich habe Angst vor den nächsten Schritten. Wir wohnen zusammen und ich bin diejenige, die gehen muss. Ich habe so große Angst vor der Endgültigkeit und wie es dann weitergehen soll. Ich will hier nicht weg, ich will nicht getrennt sein.


Zitat:
Mich zerreißt es ihn jeden Tag zu sehen und zu hören und ich vermisse ihn jetzt schon sehr. Ich würde ihn so gerne in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.
Wir waren Anfang der Beziehung schon einmal getrennt und ich habe so riesige Angst davor wieder in dieses Loch zu fallen.

Warum hattet ihr euch damals getrennt ?


Zitat:
Es gibt so vieles was ich an ihm schätze und liebe und ich weiß nicht, wie ich ohne ihn und das alles emotional zurechtkommen soll. Ich gehe arbeiten und kann mich und auch mein Kind versorgen, aber ich fühle mich innerlich zerrissen und leer. Und was ich meinem Kind damit angetan habe, darüber darf ich gar nicht erst nachdenken. Für ihn muss ich stark sein, er soll glücklich sein, auch ihm habe ich damit alles genommen. Sein zu Hause, seine Patchworkfamilie und belaste ihn mit meiner Trauer.

Wie alt ist das Kind ?

Zitat:
Ich weiß, dass sich das so wahnsinnig abhängig anhört, aber an ihm hing und hängt mein Herz. Er hat mich tief berührt und ist wirklich ein wundervoller Mensch.
Ich weiß nicht, wie sich das jemals ändern soll und wie ich mir verzeihen soll, dass ich mir das alles selbst kaputt gemacht habe.

Das wird mit der Therapie aufgearbeitet werden.

Zitat:
Es gibt für mich nichts positives was ich dieser Trennung abgewinnen kann und auch nichts, was ich mir gegenüber versöhnliches vorbringen kann, aber es gibt auch nichts mehr was ich noch tun könnte um irgendwas zu retten.

Erstmal etwas sortieren um zu schauen was passiert ist, das man sich ein Bild machen kann.

04.09.2024 10:23 • x 5 #9


S
Hallo ihr Lieben, danke für eure Nachrichten.

Ich bin seit Anfang des Jahres bei einer Traumatherapeutin, aber der Weg ist lang und leider auch nicht linear. Keiner von uns bringt da die nötige Geduld mit, weil sich eben auch noch keine große Verhaltensänderung zeigt. Rein fachlich kann ich das nachvollziehen und sehe die Logik dahinter. Als Betroffene, deren Familie und Zukunft daran zerbricht, könnte ich nur kotzen.

Ich wäre auch gerne anders. Wäre gerne sicherer und ruhiger, ohne alles zu hinterfragen und negativ auf mich zu beziehen. Aber das kann ich (noch) nicht. Und das Dilemma hier bestätigt mich wieder in all meinen Mustern, macht es jetzt auch nicht leichter.
Ich weiß, dass ich für vieles nichts kann. Das es erlernte Verhaltensweisen sind. Aber ich will mich nicht selbst zum Opfer machen. Tue ich das nicht, dann fange ich an mich für mein Verhalten zu verurteilen.
Liest sich alles etwas wirr und klingt nach einem Hamsterrad. Ich hoffe, ich sehe bald klarer.

@Scheol
Danke auch dir. Mein Kind ist acht.

Es geht um ein Kindheitstrauma aufgrund von Gewalterfahrungen in der Familie und ich konnte erst jetzt die Auswirkungen fuer mich erkennen; was ich fuer Verhaltensweisen habe, die sich darauf zurückführen lassen zB.

04.09.2024 10:31 • x 1 #10


S
Liebe Schweremut,
Zitat von Schweremut:
Ich bin seit Anfang des Jahres bei einer Traumatherapeutin, aber der Weg ist lang und leider auch nicht linear. Keiner von uns bringt da die nötige Geduld mit, weil sich eben auch noch keine große Verhaltensänderung zeigt

Das ist nach so kurzer Zeit vermutlich auch nicht wirklich möglich.

Zitat von Schweremut:
Es geht um ein Kindheitstrauma aufgrund von Gewalterfahrungen in der Familie und ich konnte erst jetzt die Auswirkungen fuer mich erkennen; was ich fuer Verhaltensweisen habe, die sich darauf zurückführen lassen zB.

Wenn Du die Gewalterfahrungen in der Familie zeitlich in Relation zu Deiner Traumatherapie setzt, bin ich sicher, dass die Gewalterfahrungen länger dauerten...und erst recht ihre Auswirkungen!

Bitte habe Geduld mit Dir, mit dieser Situation!
Ich weiß, das schreibst sich leicht, aber ich habe gleiche Erfahrungen und deswegen den Mut dazu. Bei mir hat es viele Jahre gedauert, die ich in Therapie war.

04.09.2024 10:38 • x 5 #11


Scheol
Zitat von Schweremut:
Hallo ihr Lieben, danke für eure Nachrichten. Ich bin seit Anfang des Jahres bei einer Traumatherapeutin, aber der Weg ist lang und leider auch nicht linear. Keiner von uns bringt da die nötige Geduld mit, weil sich eben auch noch keine große Verhaltensänderung zeigt. Rein fachlich kann ich das nachvollziehen und ...

Das Thema Trauma kommt hier in dem Forum öfters mal vor.

Ein Trauma was du nicht bearbeitest , bearbeitet dich.


trauma-traumauebertragung-und-traumafolgestoerung-t65798-s465.html

Vieleicht interessiert dich das Thema hier

04.09.2024 10:43 • x 7 #12


S
Zitat von Sonnenblume53:
Wenn Du die Gewalterfahrungen in der Familie zeitlich in Relation zu Deiner Traumatherapie setzt, bin ich sicher, dass die Gewalterfahrungen länger dauerten...und erst recht ihre Auswirkungen!

So habe ich das noch nicht gesehen. Aber ja, das klingt logisch.
Ich habe nur das Gefühl, dass ich keine Zeit habe! Ich gehe in (für mich) emotionalen oder stressigen Situationen genau mit den Menschen, die mir am Herzen liegen, nicht schön um und leide am Ende selbst darunter, was ich den anderen damit auch für Verletzungen zuführe. Jetzt ist schon der erste Teil zerbrochen (meine Beziehung und die damit verbundene Familie). Ich hab große Sorge, dass darunter noch mehr leidet. Ich bin Erwachsen und habe Verantwortung. Ich sollte damit doch anders umgehen können.

04.09.2024 11:44 • #13


S
Zitat von Scheol:
in Trauma was du nicht bearbeitest , bearbeitet dich

Ja, das fühle ich. Und leider nicht nur einen selbst.

04.09.2024 11:45 • #14


Heffalump
Zitat von Schweremut:
Ja, das fühle ich. Und leider nicht nur einen selbst.

du bist erwachsen - und kannst dich aktiv ändern, mit Hilfe Anderer - aber es kann unangenehm werden, man muss sich seinen Dämonen stellen

04.09.2024 11:46 • x 3 #15


A


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