Hallo meine lieben,
hab jetzt einige Zeit gedacht ich mach das alles mit mir selbst aus, ich merke jedoch das ich es einfach nicht schaffe und hoffe Ihr habt Geduld und ein offenes Ohr für meinen Schmerz.
Ich bin nicht sehr Forumerfahren, habt bitte Nachsicht mit mir.
Vor 2 Monaten hat mich mein Noch Ehemann verlassen und seitdem geht es mir miserabel, es ist die absolute Hölle.
Wir waren fast 2 1/2 Jahre verheiratet, es ist meine erste Ehe und ich kann nicht fassen jetzt schon vor dem Scherbenhaufen meiner Ehe zu stehen.
Ich bin jemand der ohne emotionale Nähe keine Partnerschaft führen kann und leider war genau das mein Problem mit ihm.
Nachdem wir geheiratet haben ging die Nähe von seiner Seite aus mehr und mehr verloren.
Er hat wirklich ganz wundervolle Seiten, ist verantwortungsbewusst und im Alltag immer hilfsbereit gewesen, ich konnte mich auf ihn verlassen, wir haben viel zusammen gelacht und waren ein glückliches Paar.
Ich wollte an seiner Seite alt weden und habe ihn aus ganzem Herzen geliebt.
Am Anfang dachte ich der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein und mit Mitte 40 meinen Mann für's Leben endlich gefunden zu haben...
Anfangs ist es für mich gar nicht so ins Gewicht gefallen dass er Abends wenn wir alleine waren zusehends meine Nähe kaum noch suchte, man war halt beisammen und es hat gereicht und sich auch sehr gut angefühlt.
Doch mit der Zeit fiel mir auf das der Fernseher immer mehr im Mittelpunkt der Beziehung stand, ich merkte das ich kaum zu ihm durchdrang wenn die Flimmerkiste lief, er schenkte mir kaum Aufmerksamkeit und ich fühlte mich kaum noch gesehen. Eine Zeit lang dachte ich das sei noch normal,doch ich wurde immer unzufriedener da sich immer mehr ein Gefühl der Einsamkeit an unseren gemeinsamen Abenden bei mir einstellte.
Ich sehnte mich danach mal von ihm in den Arm genommen zu werden während wir Abends auf der Couch saßen. Er war zwar da aber irgendwie auch nicht.
Wenn ich etwas sagte störte es ihn scheinbar beim Tv Konsum, ich saß daneben und fühlte mich immer mehr wie ein lästiges Beiwerk.
Es war kein inniges Gefühl da, kein Gefühl von Nähe seinerseits.Egal wann, sobald er nachhause kam, ging der Fernseher an.
Ich wurde immer unausgeglichener und trauriger und teilte ihm dies natürlich auch mit, es belastete mich.
Leider änderte sich dadurch nichts, er schien dies nicht zu beachten und ich war dabei emotional zu verkümmern.
Kennt Ihr das, wenn alles irgendwie so flach erscheint und einem geht die Freude abhanden?
Ich wollte nicht das wir wie Kletten aneinander hängen, nur hin und wieder mal etwas Intimität und Geborgenheit. Ein Gefühl der Vernachlässigung trieb mich um und er schien garnicht zu merken wie traurig ich war..
Da ich ansonsten sehr zufrieden in unserer Ehe war versuchte ich mich damit zu arrangieren, doch es frustrierte mich immer mehr. An den WE dachte ich, würde es besser, da er nicht müde von der Arbeit wäre.
Doch auch da saß er mit verschränkten Armen vor dem Fernseher, und lief nicht mal irgendein Actionfilm, wurde wild gezappt oder in den Werbepausen zwischen zwei Filmen hin und her gezappt
Irgendwann wurde er dann mal müde und schlief ein, dann gehörte die Fernbedienung endlich mir...
Aber leider war das nicht das einzige Problem, auch S. gab es kaum.
Ich bin eine, denke ich, attraktive Frau und sehr leidenschaftlich.Doch das schien ihn nicht sonderlich zu reizen.
Noch nie zuvor hatte ich dies in einer Beziehung so erlebt. Irgendwie war alles so lieblos und fade.
Er beteuerte mich zu lieben doch ging nicht auf mein Bedürfnis nach Nähe ein.
Eine Ehe läuft meiner Meinung nach jedoch nicht im Autopilot, für mich bedeutet es gegenseitig zu schauen und sich auf den Partner einzustellen, einen Weg zu finden das BEIDE sich wohl fühlen und glücklich sind..
Da ich jedoch so traurig war und nicht von der Stelle kam, wurde ich immer ungemütlicher,
Zweifel an mir als Person und meiner Attraktivität für ihn, wurden immer grösser.
Und ich habe gemerkt was es heisst wenn Zweifel zum Selbstläufer werden.
Es gab immer öfter Streit, ich war mir meines Stellenwertes irgendwann nicht mehr bewusst und habe geweint.
Er bekam das mit und schaute fern
In meiner Verzweiflung wurde ich wütend und er blieb ruhig, oder aber er baute sich vor mir auf und wurde das ein oder andere mal handgreiflich.
Unsere Ehe wurde zusehends von Streits beherrscht obwohl sie noch so jung war.
Das nicht im Griff zu haben, schmerzte mich sehr, ich sehnte mich nach Gesprächen und Lösungen, beidseitig.
Stattdessen schien er nur von mir Veränderung zu verlangen, ich solle meine Wutausbrüche in den Griff bekommen und er bräuchte mehr Freiraum.
Das wäre in meinen Augen überhaupt kein unlösbares Problem gewesen,ich lasse wirklich mit mir verhandeln, doch er brachte kein Verständnis für mich auf, er veränderte sich kein Stück.
TV Routine, ich brav meinen Pflichten als Hausfrau nachkommend, so sollte es laufen.
Im Oktober trug sich dann ein ganz furchtbarer Schicksalsschlag in meiner Familie zu und ich war geschockt und durch den Wind, auch beruflich hatte ich zuvor schon mit Problemen zu kämpfen.
Jetzt hätte ich ganz stark seinen Halt gebraucht, seine Schulter zum anlehnen, seine Nähe.
Doch ich spürte kaum Empathie und weinte leise in mich hinein. Es ging mir schlecht.
Es kam wieder zum Streit und in dieser Situation teilte er mir mit, er wolle die Scheidung!
Dann ging alles Schlag auf Schlag, am nächsten Tag war er ausgezogen.
Wenige Tage später montierte er seine Möbel ab, schaffte alles aus der Wohnung was ihm gehörte und würdigte mich dabei keines Blickes, gerade so als hätte ich nie existiert und wir keine gemeinsame Vergangenheit miteinander gehabt. Er war eiskalt, und unter mir tat sich ein Abgrund auf, seitdem befinde ich mich im freien Fall...
Mein Chef hat mir dann auch noch gekündigt..
Sind es nicht gerade solche harten Zeiten, in denen man in einer Ehe zueinander steht?!
Wo ist die Liebe, die einen das Ja Wort hat geben lassen?!
Eine Ehe braucht Zeit um sich zu entfalten, wächst an Krisen und gewinnt dadurch an Stärke.
Schnell weg, kann jeder.
Ich weine bis zur Erschöpfung, schlafen geht nicht mehr, und wenn plagen mich Albträume,
Ich glaube ich stecke in einer schweren Depression fest, kann nicht glauben das es das schon war...
Und heute ist Silvester...ich halte das nicht aus!
Ich liebe Ihn so sehr, er ist mein Mann...
Ich hoffe es gibt hier Menschen die mich ein bisschen aufbauen können oder mir ihre Sichtweise aufzeigen, Menschen mit denen ich mich austauschen kann.
Danke schon mal für's lesen, es war etwas länger als gedacht.
es grüßt euch eine verzweifelte traurige Seele
31.12.2016 09:30 •
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