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Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

Elfe11
Zitat von Unterwegs2023:
Das ist völlig richtig. Ich habe aber ein Anrecht auf Ehrlichkeit. Insbesondere, wenn das in meiner langjährigen Beziehung die Vereinbarung ist. ...


Genau, es steht jedem frei zu gehen! Das kann man fair und offen kommunizieren. Ich liebe dich nicht mehr. Dann muss man eben auch mit den Konsequenzen rechnen.

Ich investiere ja Zeit, Liebe, Geld, Energie in meinen Partner. Es ist unfair, wenn dieser einfach nur nimmt und nimmt und nimmt, aber nichts zurück gibt. Nichts anderes ist ja Betrug. Liebe, Zeit, Geld, Energie fließen im Verborgenen zu Dritten. Der Partner wird vernachlässigt und betrogen. Ich habe meinen Ex bis zuletzt unterstützt und ihm Beispiel während 3 Probezeiten nacheinander ein langes Überraschungswellness Wochenende a 550 Euro geschenkt. Auch habe ich mir Zeit für Italien Urlaub mit ihm eingeplant. Doch plötzlich buchte er für sich allein und ich hatte das ganze Jahr extra auf ihn gewartet wegen seiner Probezeiten. Auch investierte er sein Geld lieber in Hotels, Restaurants, Shopping mit Nextie, nahm aber von mir weiterhin teure Geschenke zum Geburtstag und das Luxus Wellness Wochenende an! Wenn das kein Betrug ist! Auch zeitlich und kräftemässig habe ich ihn entlastet in dieser schweren Zeit, bin immer zu ihm gependelt, habe 1 Jahr auf Ausgegen und Urlaub verzichtet, eisern mit ihm gespart, und habe ihn besonders liebevoll motiviert und selbst an Allem kräftig zurück gesteckt!

04.04.2024 10:33 • #76


Heloise
Zitat von Unterwegs2023:
Das ist völlig richtig. Ich habe aber ein Anrecht auf Ehrlichkeit. Insbesondere, wenn das in meiner langjährigen Beziehung die Vereinbarung ist. ...


Im moralischen Sinn ist er ein Schuft, weil er nicht ehrlich war. Keine Frage. Das klärt aber nicht das „Anrecht“.
Und ein Recht, das nicht durchsetzbar ist, kann man dann auch nicht so bezeichnen.
Andererseits müsste man die TE fragen, ob es ihr besser ginge, wenn er ehrlich von der Affäre erzählt hätte. Dann wäre die nächste Frage, in welchem Stadium der Affäre er das hätte tun sollen.
Ich bin weit weg vom Verständnis für Unehrlichkeit. Aber angesichts der anstehenden Aufgaben, wohlmöglich Scheidung, Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich bin ich eher geneigt, den klaren Kopf zu bewahren und sich von den ganzen Kränkungen sich den Kopf nicht zu benebeln lassen.

04.04.2024 10:39 • x 3 #77


A


Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

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U
Zitat von Heloise:
Das klärt aber nicht das „Anrecht“.

Bei uns war das eine Abmachung. Ich halte mich an Abmachungen. Wir sprechen hier doch nicht von juristischer Durchsetzbarkeit? Siehe meine Antwort an @ElGatoRojo.
Das Ich war durchaus generisch gemeint. Ich finde, dass in Beziehungen Ehrlichkeit ein extrem hoher Wert ist.
Zitat von Heloise:
Wir haben kein Recht, von anderen ein bestimmtes Verhalten „einzufordern“ im eigentlichen Sinn, nicht mal zu „erwarten“.

Doch. Ich bin ehrlich, ich erwarte Ehrlichkeit - wenn sich beide dazu committet haben vorher.
Zitat von Heloise:
Andererseits müsste man die TE fragen, ob es ihr besser ginge, wenn er ehrlich von der Affäre erzählt hätte.

Zitat von Heloise:
den klaren Kopf zu bewahren und sich von den ganzen Kränkungen sich den Kopf nicht zu benebeln lassen.

Das zweite Zitat: klares Ja. Hat nur mit dem Zitat eins drüber nichts zu tun für mich, das ist für mich Quark, sorry, komplettes hätte hätte. Let's agree to disagree .

04.04.2024 11:04 • x 2 #78


Elfe11
Zitat von Heloise:
Im moralischen Sinn ist er ein Schuft, weil er nicht ehrlich war. Keine Frage. Das klärt aber nicht das „Anrecht“.


Natürlich hat man als Partnerin ein Anrecht darauf, dass der Partner nicht seine Freizeit mit einer Dritten im Bunde verbringt und das Geld aus der Ehe/Beziehung mit dieser AF verjubelt! Und dabei die feste Partnerin womöglich knapp hält, übervorteilt und vernachlässigt.

Eine Ehe oder feste Partnerschaft ist ja auch eine Wirtschaftsgemeinschaft. Nicht nur finanziell, auch arbeitskräftemässig.

04.04.2024 11:08 • x 1 #79


Heloise
Zitat von Unterwegs2023:
Doch. Ich bin ehrlich, ich erwarte Ehrlichkeit - wenn sich beide dazu committet haben vorher.

Dann muss man sich nach der Nützlichkeit fragen. Also wie nützlich ist eine Vereinbarung, ein Anrecht oder eine Erwartung - wie immer man das nennt - um die sich der Andere nicht schert?

04.04.2024 11:08 • x 2 #80


Elfe11
Zitat von Heloise:
Dann muss man sich nach der Nützlichkeit fragen. Also wie nützlich ist eine Vereinbarung, ein Anrecht oder eine Erwartung - wie immer man das nennt ...


Ich habe zuletzt meinen Ex Partner immer nur unterstützt und entlastet und motiviert. Selbst musste ich dafür kräftig zurück stecken. Hätte ich von seiner Affäre gewusst, hätte ich ihm sicher nicht meine vollen Ressourcen zur Verfügung gestellt.

04.04.2024 11:21 • x 1 #81


alleswirdbesser
Zitat von Heloise:
Dann muss man sich nach der Nützlichkeit fragen. Also wie nützlich ist eine Vereinbarung, ein Anrecht oder eine Erwartung - wie immer man das nennt ...

Weiß man denn im Voraus, dass der andere sich nicht um das „schert“, was einem wichtig ist und es nur vorspielt, um einen für sich zu gewinnen und bei sich zu behalten im Rahmen einer Beziehung? Diese geht man in der Regel dann ein, wenn man überzeugt davon ist, dass es passt (ehrlich + ehrlich = passt).

Eine Beziehung basiert auf bestimmten Grundsätzen, die den zwei Liebenden wichtig sind und nicht nützlich. Wenn einer dem anderen nur etwas vorspielt, kann man dem Getäuschten doch nicht gleich eine falsche Erwartungshaltung vorwerfen?

04.04.2024 11:30 • x 6 #82


Heloise
Zitat von Elfe11:
Ich habe zuletzt meinen Ex Partner immer nur unterstützt und entlastet und motiviert. Selbst musste ich dafür kräftig zurück stecken. Hätte ich ...

Ja, das machen viele Frauen. Wenn das gut geht, werden sie irgendwann als Fels in der Brandung bezeichnet, dass der Mann sein Leben leben kann. Andernfalls werden sie kurz vor der Zielgeraden ausgewechselt. . Prominentestes Beispiel: Thea und Thomas Gottschalk.
Ich hab das nie gemacht. Der goldene Käfig wäre nichts für mich und immer darauf geachtet, dass ich nicht zu kurz komme. Prominentes Beispiel : die Backhams. Meine Beziehungen haben aber auch nicht gehalten. Aber heute hab ich 2 selbstständige Kinder, ein Haus ohne Schulden und einen Job, den ich liebe. Das i-Tüpfelchen fehlt noch. Aber daran kann man arbeiten

04.04.2024 11:34 • x 2 #83


Heloise
Zitat von alleswirdbesser:
Weiß man denn im Voraus, dass der andere sich nicht um das „schert“, was einem wichtig ist und es nur vorspielt, um einen für sich zu gewinnen ...


natürlich weiß man das nicht im Voraus. Es ist eine Frage der Überraschung, wenn es dann doch eintritt. Wenn ich akzeptieren, dass mir der Andere - trotz des Versprechens- mitsamt seiner Ehrlichkeit NICHT GEHÖRT, bin ich weniger überrascht. Ich denke, wenn man das verinnerlicht hat, hilft das bei der Verarbeitung. Vielleicht nicht im ersten Jahr. Aber später bestimmt. Man kommt weg von dieser Denkweise: „DAS hätte er MIR nicht antun DÜRFEN!“ Doch. Er hat es sich selber erlaubt.

04.04.2024 11:43 • #84


Ema
Zitat von alleswirdbesser:
Weiß man denn im Voraus, dass der andere sich nicht um das „schert“, was einem wichtig ist und es nur vorspielt, um einen für sich zu gewinnen und bei sich zu behalten im Rahmen einer Beziehung?

Das ist wahr.
Und doch gleichzeitig auch wieder nicht.

Ob jemand ehrlich ist, merkt man nämlich nicht an seinen Worten und Versprechungen, sondern an seinem Verhalten im Alltag.
Jemand, der nicht ehrlich ist, wird dies an hunderten Kleinigkeiten immer wieder zeigen. Das muss man allerdings auch sehen und wahrhaben wollen.

Ob jemand unehrlich ist, merkt man nicht erst, wenn er einen betrügt und verlässt.

04.04.2024 11:59 • x 5 #85


alleswirdbesser
Zitat von Ema:
Das ist wahr. Und doch gleichzeitig auch wieder nicht. Ob jemand ehrlich ist, merkt man nämlich nicht an seinen Worten und Versprechungen, sondern ...

War bei mir leider anders. Wäre aber zu lange, um es niederzuschreiben.

04.04.2024 12:08 • x 1 #86


alleswirdbesser
Zitat von Heloise:
Man kommt weg von dieser Denkweise: „DAS hätte er MIR nicht antun DÜRFEN!“

Also davon bin ich definitiv weg. Allerdings würde ich auch heute keine Beziehung mit jemandem eingehen, der meine Werte nicht teilt. Es ist keine Erwartung, es ist die Voraussetzung für eine Partnerschaft. Hätte mein Freund zum Beispiel mir beim kennenlernen erzählt wie er seine Exen betrogen hat, wäre es beim kennenlernen geblieben. Aber natürlich muss ich mich darauf verlassen, was mir erzählt wird, ich kann es ja nicht recherchieren.

Dafür habe ich gelernt, dass man deutlich mehr Zeit in das Kennenlernen investieren sollte.

04.04.2024 12:09 • x 5 #87


U
@Heloise : Ich finde, Du mischst hier viel zu viel Verschiedenes und erweiterst Deine Bezüge immer doller.

Da Du von der Achtsamkeit kamst, vermute ich zu ahnen, was Du mit keine Erwartungen meinst. Da wäre ich noch d'accord.

Aber jetzt bist Du direkt soweit, mir quasi zu unterstellen, dass ich denke, mein Partner gehört mir? Das ist doch albern. Oder Das hätte er mir nicht antun dürfen. Ich brauche da keine Großbuchstaben. Ich schreie das nicht. Und ich würde es auch nie so formulieren. Meine Formulierung ist: Ich hätte mir gewünscht, er hätte es mir nicht antun wollen. Ich hätt's nicht gemacht. Weil es ein gemeinsamer Wert war - bzw.: schien.

Finde die Konkretisierung von @alleswirdbesser richtig:
Zitat von alleswirdbesser:
Es ist keine Erwartung, es ist die Voraussetzung für eine Partnerschaft.

04.04.2024 12:20 • x 5 #88


C
Zitat von Yoffi:
Wenn ich eine Ehe eingehe entscheide ich mich dafür, dass ich auch Verantwortung für den anderen übernehme. Das ist allein schon der rechtliche Aspekt einer Eheschließung.

Wir waren ja nicht verheiratet und ich habe mich schon öfters gefragt, ob das nicht durchaus eine Rolle für meine Sicht auf die Dinge spielt oder gespielt hat. Ich bin nicht sicher, inwieweit ich gedacht habe, der Ex sei verantwortlich für mich. Umgekehrt habe ich mich in mancherlei Hinsicht schon für ihn verantwortlich gefühlt.
Zitat von Heloise:
Ich bin weit weg vom Verständnis für Unehrlichkeit. Aber angesichts der anstehenden Aufgaben, wohlmöglich Scheidung, Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich bin ich eher geneigt, den klaren Kopf zu bewahren und sich von den ganzen Kränkungen sich den Kopf nicht zu benebeln lassen.

Sicher - wenn sich das so einfach steuern ließe. Ich fand mit die größte Herausforderung, in der emotionalen Ausnahmesituation nach dem Verlassenwordensein direkt Sachfragen klären zu müssen und ich empfand es auch als sehr ungerecht, dass der Ex, der ohnehin keinen emotionalen Stress in der Form hatte, mir auch noch dahingehend voraus war, dass er sich schon während der Beziehung Gedanken zu den Sachfragen hatte machen und die Trennung in aller Ruhe planen können.
Zitat von Unterwegs2023:
Bei uns war das eine Abmachung.

Wir hatten da nie klar darüber geredet. Ich hatte stillschweigend angenommen, dass es so ist. Wobei ich dem Ex tatsächlich glaube, dass der körperliche Betrug erst nach der Trennung erfolgte (dann aber sehr zackig). Spielt für mich aber keine Rolle - der emotionale Betrug, der vermutlich schon viel länger ging, als er das zugibt, ist für mich das Entscheidende.
Zitat von Heloise:
und immer darauf geachtet, dass ich nicht zu kurz komme.

Ja - das klingt ganz doof - aber das werde ich in einer potentiellen neuen Beziehung auch tun. Ich dachte immer, dass sich die Ungerechtigkeiten bzw. die Tatsache, dass ich mehr in die Beziehung investiert und oft zurückgesteckt habe, irgendwann für mich ausgleichen werden, dass meine Zeit schon noch kommen wird. Ich wollte auch keine so kleinkarierte Aufrechnerin sein, schließlich liebte ich den Ex. Großer Fehler.
Zitat von Heloise:
weg von dieser Denkweise: „DAS hätte er MIR nicht antun DÜRFEN!“ Doch. Er hat es sich selber erlaubt.

Hier gilt das oben Gesagte: Wenn man das fühlt ist es zäh, da rational dagegen anzugehen. Es geht schon, aber es braucht viel Zeit. Die Ratio geht voran, die Gefühle folgen (irgendwann).
Zitat von alleswirdbesser:
Allerdings würde ich auch heute keine Beziehung mit jemandem eingehen, der meine Werte nicht teilt. Es ist keine Erwartung, es ist die Voraussetzung für eine Partnerschaft.

Ich war ehrlich gesagt sehr sicher, dass das bei uns der Fall ist, also, dass wir sehr viele Werte teilen.
Das ist für mich nicht nur die Voraussetzung für eine Beziehung, sondern sogar schon für eine Freundschaft.
War offenbar einfach falsch bzw. ich habe das falsch gesehen und die Werte des Ex sind (waren?) doch sehr andere als meine.

04.04.2024 12:41 • x 1 #89


Heloise
Zitat von Unterwegs2023:
@Heloise : Ich finde, Du mischst hier viel zu viel Verschiedenes und erweiterst Deine Bezüge immer doller. Da Du von der Achtsamkeit kamst, vermute ...

Da hast Du mich missverstanden. Auf Dich bezogen war da nichts. Ich wollte nur ausdrücken, dass unser „Wollen“ dort aufhört, wo der Willen eines anderen anfängt. Partnerschaft hin oder her. Es ist auch mE wenig nützlich hier so viele Worte über die Schuftigkeit des Partners zu verlieren, die dazu geführt haben, dass die TE hier gelandet ist. Ich persönlich halte es für sinnvoller, den möglichen ZUKÜNFTIGEN Schaden zu begrenzen.

04.04.2024 12:41 • x 1 #90


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