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Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

Fastnormal07
@Unterwegs2023
ja da bin ich voll bei Dir. Es kann sein das Leiden gar keinen Sinn macht. Diese These ist zwar noch depremierender als meine. OK vielleicht ändere ich jetzt meinen Profilslogan. So jetzt hast Du mich völlig fertig gemacht.

03.04.2024 19:55 • x 1 #61


U
@Fastnormal07 : Ok, you win . Mit dem Dreh hab ich ja nun gar nicht gerechnet. Ich muss nachdenken ... Dein Profilslogan stimmt ja komplett. Den ganzen Mist, der einen zerschmettert, der mit solchen oft überraschenden, mit Vertrauenmissbrauch oder Warmwechsel garnierten Trennungen einhergeht - den braucht kein Mensch zum Wachsen. Der macht nur Schmerzen. Mein Gefühl sagt mir: In der ersten Zeit, als es mir schlecht ging wie tatsächlich noch nie in meinem Leben und ich dachte, reicht jetzt, mein Leben ist kaputt .... da bin ich nicht gewachsen, sondern geschrumpft irgendwie. Es hat gedauert, bis ich nicht mehr zurück, sondern nach vorne wollte. Aber ja, an der Trennung bin ich gewachsen, glaube ich. Ich wünsche das allen, die gerade nicht verstehen, was in ihrem Leben passiert.

03.04.2024 22:13 • x 6 #62


A


Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

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M
Zitat von Unterwegs2023:
Mein Gefühl sagt mir: In der ersten Zeit, als es mir schlecht ging wie tatsächlich noch nie in meinem Leben und ich dachte, reicht jetzt, mein Leben ist kaputt .... da bin ich nicht gewachsen, sondern geschrumpft irgendwie.

Das bestätige ich sofort - man schrumpft. Einmal physisch, weil man vergisst zu essen oder kaum was essen kann, und dann auch psychisch: Selbstbewusstsein, Stolz, Aktivität, gute Laune, Glücklichsein, Vorfreude, Zufriedenheit - alles weg, wie auf einen Schlag geschmolzen....

03.04.2024 22:22 • #63


U
@Matida : Ich würde Dir gern Mut machen: Es fühlt sich so an, als sei alles weg. Es ist nicht alles weg. Mein Lieblingszitat: Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind.“ (Anaïs Nin). Sei milde mit Dir.

Gibt es eigentlich etwas, bei dem Du selbst merkst, dass es Dich etwas heller macht? Du hast Deinen Garten erwähnt, sowas? Liest Du? Gibt es Gedanken, die Dich aufrichten? Neben der Traurigkeit auch anderes? Was tatsächlich eine gute Sache ist, ist das Notizheft, in das man abends drei Dinge schreibt, für die man dankbar war an diesem Tag. Ich wünsch' Dir eine gute Nacht!

03.04.2024 22:45 • x 1 #64


I
Liebe @Matida, vor nun knapp 2,5 Jahren und mit deutlich weniger gemeinsamen Jahren als bei euch, kann ich deinen Schmerz noch sehr genau nachempfinden.

Ich war kraftlos für alles. Müde und doch schlaflos. Das Einzige was ich zu mir nahm waren Smoothies und Buttermilch. Ein paar Nahrungsergänzungsmittel noch.

Keine Musik, keine Stimmen. Alles war unerträglich.

Es kam aber der Tag und es passierte absolut nichts besonderes an dem Tag, an dem ich selbst die Nase voll hatte von meinem Leid. Also habe ich die Turnschuhe angezogen und bin losmarschiert. Erst nur ein paar Minuten und irgendwann dann Kilometerweit. Bewegung war mein Antideprissiva.

Habe mich dann auch noch im Hochsommer in die Sauna gesetzt, weil ich gelesen hatte, dass es helfen solle. Und es half.

Mein Rat: Zwinge dich selbst. Fang an damit. Anfangen ist wichtig.

03.04.2024 22:48 • x 6 #65


S
Es klingt bisschen doof und banal, aber es gibt da tatsächlich Studien dazu, die sehr klar nachweisen, wie wichtig und hilfreich Körperpflege ist. Und das jetzt bitte nicht falsch verstehen oder als Unterstellung !

Aber sich zwingen jeden Tag zu duschen und sich wenn möglich schön einzucremen oder statt ins Bett in ein schönes Schaumbad legen!

Und wenn es irgendwie geht noch wenigstens ein Viertelstündchen raus an die frische Luft.

Das sind schon mal 2 Dinge die vielleicht auch fest pro Tag vorgenommen werden können ?
Und dann noch wenigstens einmal am Tag was essen.


Hast du ein Haustier? Falls nein und du bist der Typ dafür, wäre das was für dich ?

03.04.2024 23:06 • x 5 #66


C
Zitat von SchlittenEngel:
es gibt da tatsächlich Studien dazu, die sehr klar nachweisen, wie wichtig und hilfreich Körperpflege ist.

... ob ich die mal meinem Jüngsten unterjubeln sollte?
Nein, Spaß beiseite - da ist auf jeden Fall was dran.

Bei mir war es schon früher (also lange vor der Trennung) so, dass ich mich nach Tagen, an denen ich nicht geduscht und mich nicht vernünftig angezogen hatte, total schlecht gefühlt habe. Ähnliches galt und gilt auch für Tage, an denen ich die Wohnung überhaupt nicht verlassen habe.

Ich hatte in der ersten Zeit nach der Trennung den Zwang durch die Kinder, insbesondere den Jüngsten, auch an freien Tagen halbwegs funktionieren zu müssen (wenn ich das nicht geschafft hätte, hätte ich ihn noch mehr verstört), das war Fluch und Segen zugleich. Manchmal habe ich den ganzen Tag nur darauf gewartet, dass ich mich abends ins Bett legen und in Ruhe heulen kann.

@Matida: Wann kommen Deine noch zu Hause wohnenden Kinder wieder? Und arbeitest Du nächste Woche wieder? Mir hat auch die Arbeit geholfen, auch wenn ich dort in den ersten Wochen und Monaten wirklich nur das absolute Minimum hinbekommen habe.

Zusätzlich war und ist meine Dro. Musik - einerseits das Hören (kann aber gut verstehen, dass Du das momentan nicht aushältst), andererseits das Selber-Musik-Machen, insbesondere das Singen. Das war und ist für mich die beste Möglichkeit, meine Emotionen auszudrücken und damit auch loszulassen.

Für jemand anderes ist das vielleicht Malen, Schreiben (habe ich auch viel gemacht) oder was auch immer. Ich bin mir sicher, dass es Deine Dro. auch gibt - Du hast sie nur noch nicht gefunden.

03.04.2024 23:27 • x 3 #67


Elfe11
Gute Nacht, liebe FS.
Ich hatte 5 Jahre schlimmen Liebeskummer! Du bist nicht alleine.
Ich habe es überstanden. Das Leben geht weiter!
Mir hat am meisten geholfen: Im Forum mitlesen und schreiben, ein tägliches Dankbarkeitstagebuch, ein Selfcare Tagebuch, Salsa und Bachata Musik, Herr der Ringe 123, täglich Faceyoga auf Facebook und YouTube üben, bunte Sportkleidung, eine Kurztherapie (ich war auch noch krankgeschrieben), Meditation zum Einschlafen anhören, später Krafttraining.. .
Und ich habe täglich ein neues veganes Rezept nachgekocht! Heute kann ich super kochen...
Und irgendwann war ich in Indien, auf Fuerte, im Salzburger Land, in der Schweiz.
Wichtig ist das Weitermachen. Egal wie!
Am besten konzentrierst du dich 100% auf dich und deinen Tag!
Starte bitte mit einem Selfcare Tagebuch und mit täglicher Dankbarkeitsübung. Das hilft so wahnsinnig gut, jedem.

03.04.2024 23:55 • x 1 #68


Heloise
@Matida
Was hältst du davon, eine Liste zu machen „50 Dinge die gehen, wenn nichts mehr geht“
auch mit banalen Dingen wie „Schaumbad nehmen“ oder „10 Minuten spazieren gehen“ oder „einen Brutkasten für Vögel in den Baum gegenüber anbringen“ … „ein neues Lied entdecken, Titel und Interpret merken“ „eine Pflanze kaufen und einbuddeln“ „zum Friseur gehen“ „zum Yoga Kurs oder anderen Entspannungskurs anmelden“ (bezahlen viele Krankenkassen) und mit den anderen Tipps hier werden es locker 100. und bitte vor allem Kleinigkeiten zählen: auch „ne Futterspende in die Box vom Tierheim tun“. Es geht nicht um die Größe der Aktion. Es geht ums ACHTSAME Tun. Und Regelmäßig. Stell dir am Anfang kleine Ziele und nehme erst täglich eins aus der Liste und nimm jede Woche eins dazu.

04.04.2024 07:05 • x 6 #69


S
Wenn man da liest, was solche Trennungen wegen Affären alleine bei den Verlassenen anrichten (Kinder noch nicht mal eingerechnet), wundert es nicht, dass Ehebruch früher mal strafbar war.

Selbst die forumstypischen „Affärenverteidiger“ verschweigen sich angesichts des angerichteten Scherbenhaufens da. Unglaublich wieviel Leid verhindert werden könnte, wenn sich der eine oder die andere nur ein wenig am Riemen reissen würde.

04.04.2024 07:20 • x 9 #70


Heloise
Zitat von Seneca22:
Wenn man da liest, was solche Trennungen wegen Affären alleine bei den Verlassenen anrichten (Kinder noch nicht mal eingerechnet), wundert es nicht, ...

Ich sehe das anders. Wir haben kein Anrecht darauf, dass andere bei uns bleiben, uns glücklich machen. Natürlich ist es dann, wenn wieder einmal ein Versprechen gebrochen wurde, für den anderen tragisch. Es bleibt aber trotzdem dabei, dass jeder für sein Leben selbst verantwortlich ist. Der Mann der TE für seines und die TE für ihres. Wir haben kein Recht, von anderen ein bestimmtes Verhalten „einzufordern“ im eigentlichen Sinn, nicht mal zu „erwarten“.
Im Moment hilft der TE diese Erkenntnis wenig, weil sie noch leidet.

Aber das kommt noch.

04.04.2024 08:22 • x 3 #71


U
Zitat von Heloise:
Wir haben kein Anrecht darauf, dass andere bei uns bleiben, uns glücklich machen.

Das ist völlig richtig.

Ich habe aber ein Anrecht auf Ehrlichkeit. Insbesondere, wenn das in meiner langjährigen Beziehung die Vereinbarung ist. Ich glaube, darum ging es.

Mein Mann und ich hatten diese Vereinbarung, dass wir vor einem möglichen Betrug miteinander sprechen. Für mich ist der Vertrauensmissbrauch das größere Problem gewesen.

04.04.2024 09:01 • x 10 #72


Y
Zitat von Heloise:
Ich sehe das anders. Wir haben kein Anrecht darauf, dass andere bei uns bleiben, uns glücklich machen. Natürlich ist es dann, wenn wieder einmal ...

Sehe ich etwas anders. Wenn ich eine Ehe eingehe entscheide ich mich dafür, dass ich auch Verantwortung für den anderen übernehme. Das ist allein schon der rechtliche Aspekt einer Eheschließung.

Und Verantwortung für mich und meine Bedürfnisse übernehme ich in erster Linie dann, wenn ich innerhalb der Beziehung diese lerne zu kommunizieren und zu erreichen. Und nicht, wenn ich in Wahrheit unglücklich bin, dies verschweige, dann warm wechsel in dem Glauben, die neue Person könne besser erraten, was ich brauche, und damit extremes Leid anrichte.

04.04.2024 09:18 • x 9 #73


ElGatoRojo
Zitat von Unterwegs2023:
Mein Mann und ich hatten diese Vereinbarung, dass wir vor einem möglichen Betrug miteinander sprechen.

Hört sich aber sehr theoretisch an. Wie soll so ein Gespräch gehen?

Schatz - Xyz gefällt mir sehr. Mit der würde ich dich gern betrügen
und dann als Antwort entweder
-- Um Gottes Willen, du liebst micht nicht mehr. Ich lasse mich scheiden
oder (extrem unwahrtscheinlich)
-- Ja, das ist eine nette Frau. Versuch es doch mal mit ihr. Soll ich dir die Verhüterli einpacken?

04.04.2024 09:20 • x 2 #74


U
Zitat von ElGatoRojo:
Hört sich aber sehr theoretisch an. Wie soll so ein Gespräch gehen?

Spaßvogel . So natürlich nicht. Aber in den meisten Beziehungen gibt es Vereinbarungen/Standards. Besprochen haben wir das Thema nach einer üblen Affären-Trennung in unserem Freundeskreis, lange her. Dass andere Menschen s..ll interessant sind nach 20 Jahren Beziehung, ist doch klar, reine Biologie. Wir haben vereinbart, dass wir ehrlich zueinander sind. Idealerweise, bevor man mit jemand anderem S. hat, vielleicht aber gern hätte. Wenn einem mal irgendetwas ausgerutscht sein sollte, dann sprechen wir darüber. Das hat mein NM nicht gemacht (es waren zwei Affären über zwei Jahre, für die zweite hat er sich getrennt). Er hat nicht mit mir geredet, hat sich nur verändert. Ich hab's angesprochen. Seine Reaktion: Was hast Du denn, ist doch alles ok, geht uns doch gut miteinander.

Das meine ich. Kein Mensch muss seine/n Partner/in über mehrere Jahre anlügen und betrügen. Und schon gar nicht, wenn Ehrlichkeit extrem wichtig für den/die andere/n ist.

Vielleicht als Info auch das: Ich habe vor zwei, drei Jahren viel über offene Beziehungen nachgedacht, fand das interessant und habe eine solche meinem NM vorgeschlagen. Er hat es abgelehnt. In der Zeit hatte er allerdings schon ein Jahr lang seine erste Affäre. Schön, oder? Das meine ich auch. (Ich werde hier nichts weiter über OB schreiben, dafür gibt's andere Threads. Aus einer schlechten Beziehung raus ist das eh keine gute Idee, weiß ich heute. Damals dachte ich, es könnte für uns beide und für unsere Beziehung gut sein.)

So nachvollziehbarer?

04.04.2024 10:10 • x 5 #75


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