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Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

C
@Matida:
Danke fürs Update!
Ein bisschen besser klingt das ja - allerdings natürlich noch nicht gut - aber das kann man auch nicht erwarten.
Merkst Du, dass das AD irgendwie wirkt?
Ja, das mit den Treffen mit Freundinnen verstehe ich - also, dass das doof ist, wenn Du das Gefühl hast, dass immer Du die Initiatorin bist. Meinst Du, es könnte eine Möglichkeit sein, Dich einem oder zwei festen Kreisen anzuschließen (neues Hobby anfangen oder - das habe ich gemacht - ein altes wieder aufgreifen)? Das hat mich damals ein Stück weit durch die Trennung getragen (zusätzlich die Sache an sich - bei mir ist es die Musik - Balsam für die Seele). Oft geht man ja nach diesen Hobbyterminen auch noch zusammen was trinken, es gibt Unternehmungen (Aufführungen, Chorwochenenden ...) - wenn man die Leute nett findet (und das ist bei einem gemeinsamen Interesse oft der Fall) sind das oft ganz tolle soziale Kontakte. Zudem haben sie nichts mit der Trennung und dem Ex zu tun und (wenn es größere Gruppen sind) bist Du am Anfang auch gar nicht gezwungen, selbst viel zu sagen - Du kannst einfach dabei sein und Dich aufgehoben fühlen.

08.05.2024 13:57 • x 3 #181


Elfe11
Zitat von Caecilia:
@Matida: Danke fürs Update! Ein bisschen besser klingt das ja - allerdings natürlich noch nicht gut - aber das kann man auch nicht erwarten. Merkst ...


Hier gebe ich Caecilia Recht. Sich einer Gruppe anzuschließen hat mir auch richtig gut getan. Hier ist es eine Katzensitting Gruppe auf nebenan.de. Wir helfen uns gegenseitig und sind alle Katzenliebhaber. Die Treffen im Restaurant sind fix und da wird nichts spontan abgesagt. In der Gruppe benehmen sich die meisten auch gut und zeigen sich von ihrer Schokoseite! Ausserdem bin ich regelmäßig beim Krafttraining und treffe da automatisch sportbegeisterte Menschen. So ganz reicht es mir noch nicht, ich wünsche mir natürlich auch wieder eine oder 2-3 beste Freundinnen. So einfach ist das mit Ü50 allerdings nicht. Viele Mitmenschen haben ihre Ecken und Kanten, nicht alle sind positiv! Einige kommen aus einer Scheidung und sind schwer belastet, depressiv, negativ. Wenn jemand mich beleidigt oder ständig über die Maßen kritisiert anstatt meine positiven Seiten zu wertschätzen, dann bin ganz schnell weg! Auf einem Ü50 Mädels Stammtisch war ich eher enttäuscht über das Gesptächsniveau und dass ich mehrfach an einem Freizeitabend im Restaurant als Kummerkasten missbraucht wurde. Seitdem gehe ich nicht mehr hin. Vielleicht finde ich wieder eine gute Yoga Gruppe.

08.05.2024 14:02 • x 2 #182


A


Völlig zerbrochen - Trennung nach 30 Jahre

x 3


M
Das mit dem In-eine-Gruppe-reinkommen ist nicht so einfach. Zumindest nicht überall. In meiner Umgebung habe ich trotz mehrfacher Recherche (noch) nichts passendes gefunden. Klar, das Alter spielt mit Ü50 ne entscheidende Rolle, da hängt man ja nicht mehr mal so einfach irgendwo ab.
Für mich ist heute einerseits der zweite Tag hintereinander ohne dieses riesige Angstgefühl. Fühlt sich gut an. Andererseits ist heute Himmelfahrt, Feiertag. Draußen tobt das Leben, in den Gärten wie immer fröhliche Familien, bei mir: Stille und Einsamkeit. Vielleicht lege ich mich einfach wieder ins Bett...

09.05.2024 12:17 • #183


Sitamun
Zitat von Matida:
Vielleicht lege ich mich einfach wieder ins Bett...

Oder vielleicht wagst du einen kleinen Blick nach draußen und isst ein Eis, hörst den *beep* zu und hälst das Gesicht in die Sonne.

Danach kannst du ja ins Bett gehen,.

09.05.2024 12:32 • x 2 #184


C
Jetzt werden die unschuldigen Flattertiere hier auch schon zu *beep*.

09.05.2024 12:38 • x 3 #185


Sitamun
Zitat von Caecilia:
Jetzt werden die unschuldigen Flattertiere hier auch schon zu *beep*.

Stimmt

09.05.2024 12:39 • #186


M
Ich will nicht ins große Jammern geraten - aber Eisessen ALLEIN finde ich, wenn man nicht ohnehin unterwegs ist und mal schnell ein Eis mitninmt, ganz furchtbar. Jetzt jammere ich doch. Ist aber auch zum Jammern. Sorry. Arbeite noch an dem dickeren Fell für Allein-Aktionen...

09.05.2024 12:53 • x 1 #187


ElGatoRojo
Zitat von Matida:
aber Eisessen ALLEIN finde ich, wenn man nicht ohnehin unterwegs ist und mal schnell ein Eis mitninmt, ganz furchtbar.

09.05.2024 12:58 • #188


40something
Liebe @Matida
Ich habe gerade deine Geschichte gelesen. Und zwar vom ersten Post bis heute in einem Rutsch und ich wollte zwei Sachen loswerden:
1. Fühle dich ganz doll umarmt!
2. Ich sehe schon eine Entwicklung und wünsche dir so sehr, dass das für dich so weitergeht. Super, dass du dir eine Therapeutin gesucht hast und auch die Hilfe mit den AD angenommen hast. Du gehst voran und jeder kleine Schritte führt dich weg von den ausgetretenen Pfaden zu deinen eigenen neuen.

Meine Trennung ist nun knapp 7 Monate her (18 Jahre zusammen) und so langsam sind die guten Tage wieder mehr als die schlechte n. Ich würde sogar sagen, dass es mir gut geht.
Viele Sachen sind noch offen (Haus verschuldet, Scheidung noch nicht ansatzweise geplant etc.) und ich kenne auch die lahmlegende Angst. Mit Hilfe meiner Therapeutin nehme ich Schritt für Schritt. Zum Beispiel muss ich jetzt noch nicht wissen, was final mit dem Haus passiert, davor kommen andere Sachen und um die kümmere ich mich erstmal. Das hilft mir enorm, die ganze große erdrückende Last nicht zu fühlen, sondern mich über meine kleinen Schritte und Erfolge zu freuen.

Dieses Forum hier ist Gold wert, so viele tolle Menschen, die einem beistehen, wenn es wieder mal schlimm ist. Und auch applaudierend am Wegesrand stehen, wenn was gut gelaufen ist.

09.05.2024 14:11 • x 10 #189


K
@Matida Ich hoffe, Du hast den Tag gut überstanden Tag für Tag, Schritt für Schritt und wie 40something richtig gesagt hat, nicht zu weit in die Zukunft denken, das macht einen nur nervös und bringt überhaupt nichts. Ich weiß, das ist ganz schwer, ich zwinge mir das auch auf. Auf in einen neuen Tag! Dicke Umarmung für Dich!

10.05.2024 03:27 • x 2 #190


Sitamun
Zitat von Matida:
Ich will nicht ins große Jammern geraten



Glaub mir, ich kenne dieses Tal das durchläufst gerade, auch sehr gut.

Du darfst jammern. Lass es ruhig raus.

Ich möchte dir aber auch sagen, dass du dich für das Leben entscheiden musst. Sonst kommst du aus dem Tal nicht raus.

Das geht nicht von heute auf morgen und ich finde sehr kleine Schritte auch sehr gut. Aber entscheiden, dass es weitergehen soll, musst du dich schon.

Du hast viele Sachen für die es sich zu leben lohnt und da draußen wartet noch mehr. Aber es wird dir nicht besser gehen, wenn du dich entscheidest nicht zu leben. Und das tust du gerade.

Du bist eine starke Frau, hast alles im Griff gehabt. Du kannst das, da bin ich mir ganz sicher. Aber du musst wollen. Du musst wieder aufstehen wollen und jedem zeigen, was in dir steckt.

Gib dich nicht auf. Da wartet noch so viel auf dich.

10.05.2024 06:32 • x 6 #191


M
@Kiki66 @Sitamun - Danke für eure tröstenden Worte. Und natürlich habt ihr recht, man muss weitermachen wollen. Für meine Kinder, Familie, Freundinnen will ich das natürlich auch, aber dann sitze ich z.B. im Garten und sehe all das um mich, was nun alles meine alleinige Aufgabe ist (auch wenn die Kinder helfen), und am Ende ist niemand mehr da, der sich mit mir am Ergebnis freut (den Kindern ist schöner Garten nicht so wichtig). Dann denke ich das, was wir hier im Forum wahrscheinlich alle zumindest hin und wieder denken: Wozu weitermachen? Für wen? Ich allein empfinde daran keine Freude, wenn ich sie mit niemandem teilen kann. Geht nicht um Gedanken, sich was anzutun. Eher grundsätzlich. Alles steht immernoch in Frage. Und ich fühle mich immernoch weit im Abseits stehen. Aber es tut gut, hier Zuspruch zu bekommen uns sich verstanden zu wissen - großes Danke dafür! ️

10.05.2024 08:54 • x 5 #192


Sitamun
Zitat von Matida:
Wozu weitermachen? Für wen? Ich allein empfinde daran keine Freude, wenn ich sie mit niemandem teilen kann.

Weißt du, vielleicht findest du das zu esoterisch, aber meine Gedanken in meiner Situation waren zu dem Gefühl das du hier beschreibst, so:

Das Leben führt einen immer zu den entsprechenden Lernaufgaben. Vielleicht ist deine, dich wahrzunehmen und zu fühlen. Diese totale Symbiose mit anderen etwas zu lockern.

Natürlich ist Freude und Dankbarkeit schön, wenn man sie teilen kann. Aber sie ist es auch, wenn man das in sich empfinden kann. Und das kann man lernen.

Mir haben Achtsamkeitsübungen geholfen. Wichtig ist, worauf man seinen Fokus legt. Man kann über das Leid der Welt klagen und die Schlechtigkeit der Menschen. Und das gibt es auch. Aber man kann auch den Blick auf schöne Dinge legen. Nächstenliebe, Freundlichkeit verschiedener Menschen zu einander usw.

Genauso ist es bei dir (oder mir). Lässt du weiterhin zu, dass der Fokus nur auf den Dingen die verloren sind, legst dann siehst du auch noch das.

Aber richtest du z. B. den Garten her und lädst deine Freundinnen zu einem schön gedeckten Tisch ein und habt gemeinsam einen Mädlsabend, dann ist das auch wunderbar.

Oder du lernst zu genießen, was du im Garten geschafft hast.

Ich weiß, es ist so schwer. Aber glaube mir. Es geht. Du hast auch noch Familie. Auch wenn sie jetzt anders ist.

Was hast du denn bisher jetzt unternommen, um da raus zu kommen? Ist mit deinem Ex alles geregelt?

10.05.2024 09:37 • x 6 #193


Elfe11
Du kannst Fotos vom Garten machen und sie suf Facebook mit Freunden teilen oder sie an Familie schicken. Auf Facebook gibt's auch tolle Gartengruppen, die Fotos teilen. Ich bin in so einer Veggie Kochgruppe. Wir kochen täglich und tauschen uns täglich aus. Ich koche jeden Tag für mich, weil ich das so gut und wichtig finde. Auch ohne Mann.

Möglich, das deinem EM das Gartengegrabe too much war. Da sucht man sich dann Abwechslung. Vielleicht solltest du dich wieder mehr nach Aussen orientieren und Neues entdecken.

10.05.2024 10:34 • x 3 #194


M
Ihr Lieben, heute möchte ich mich auch mal wieder melden. Ich war nun erstmals im Rahmen der Psychotherapie bei einer Gruppen-Runde. Eine sehr intensive Erfahrung, verschiedenes Leid so hautnah mitzuerleben, aus ganz verschiedenen Ursachen. War zuvor skeptisch, ob ich das mit dem Stuhlkreis albern finden werde, aber es war in Ordnung und tatsächlich gut.
Nehme weiter Escitalopram, bin aber von 10 auf 5mg runtergegangen. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, die Misere, auch wenn noch tief im Tal, selber zu regulieren. Unterstützung durch die kleine Dosis finde ich okay, vielleicht noch bis Oktober.
Hat von euch jemand Therapie in Gruppen gemacht oder ist dabei? Wie geht es euch dabei? Ist es nur interessant oder hilft es auf längere Sicht beim Heilen? Es wäre wunderbar, wenn die Traurigkeit nicht mehr so tagesbeherrschend sein würde...

06.06.2024 18:27 • x 2 #195


A


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