Völlig verzweifelt - mein Mann hat uns verlassen

Hallo Bavaria,

wunderbar, dass doch keine gesundheitlichen Probleme da sind bei deinem Sohn.

Auch derjenige der sich trennt hat mit der Trennung Probleme, sind viele Veränderungen denen er sich jetzt stellen muss. Aber versuch das für dich auszublenden. Er ist jetzt für sich verantwortlich und er muss seinen Teil der üblen Suppe auch auslöffeln, genauso wie er das dir und deinem Sohn zumutet.

Nach meiner Erfahrung ist es nicht gut, zuviel über deinen Mann mitzukriegen. Es gibt dir vielleicht eine gewisse Genugtuung, dass es ihm auch nicht gut geht, aber das hilft dir auch nicht weiter. Verstehen können wir das Ganze eh nicht. Fang jetzt nicht an, dich auch noch um ihn zu sorgen. Konzentriere dich auf dich. Versuch dich abzulenken, auch wenn es am Anfang nur für Momente gelingen kann - aber schon die sind wertvoll.

Ich konnte ziemlich lange auch nur sehr schlecht schlafen. Mittlerweile sage ich mir, wenn ich nachts doch mal aufwache, immer wieder: Ich hab viel verloren. Aber: Die Nacht gehört mir. Mein Schlaf gehört mir. Ich brauche meinen Schlaf und ich sorge mich nachts nicht mehr und will nur schlafen.

Klingt vielleicht eigenartig, mantrahaft, aber mittlerweile hilft es. Ich schaffe es fast immer, relativ schnell wieder ein- und durchzuschlafen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft, das alles jetzt durchzustehen. Du kannst es und du schaffst es.

Liebe Grüße
Sabine

kann es auch sein, dass Dein Mann nicht psychisch krank war oder einen burnout hatte, sondern sich über die ganzen Jahre hinweg nicht wohl gefühlt hat..bzw. er über die ganze zeit hinweg eine Affäre mit Ihr hatte...und dadurch nicht wusste, wie er mit eurer Ehe umgehen soll? evtl. hat es ihn unzufrieden gemacht, dass er keinen ausweg weiss?

Liebe Bavaria,

ich möchte Dir sozusagen Mut aus der Zukunft machen. Bei mir war es dieselbe Geschichte, als unsere Kinder 10 und 13 Jahre alt waren. Ich kann Deinen großen Schmerz verstehen. Damals bin ich mir vorgekommen, als seien wir zusammen ein Schmetterling gewesen, und nun fehlte ein Flügel. Jetzt sind die Kinder 21 und 24 und alles ist gut geworden, denn am Ende schenkt das Leben jedem das, was er gesät hat. Mir ist ein eigener zweiter Flügel gewachsen.

Du hast Deine Kraft und Deine Aufrichtigkeit und Deine Mutterliebe (eine unglaublich starke Kraft). Wenn Du in dieser tiefen Krise auch eine Chance siehst, die Enttäuschung als Ent-Täuschung erleben kannst, und viel Geduld mitbringst, wirst Du nach Jahren erkennen, dass es so auch sein Gutes hatte, obwohl es nie so geplant war.

Ich wünsch Dir, dass Du Deinem Sohn schenken kannst, was er jetzt braucht - Stabilität und Verlässlichkeit der Mutter. Das fällt vielfach auf Dich zurück.

Alles Liebe und ganz viel Kraft von Volterra

Hallo,

Ihr habt ja recht, ich sollte mich wirklich nur auf mich uns meinen Sohn konzentrieren. Das Problem ist nur, dass sich meine Liebe die ich für meinen Mann empfinde einfach nicht reduzieren will. Auch wenn ich stinkwütend auf ihn bin und mir meine Gefühle für ihn einfach rausreißen möchte, liebe ich ihn immer noch. Das macht mich total fertig. Er konnte ja schließlich auch sein Gefühl für mich sterben lassen.
Wie war das denn bei Euch so? Wird das wirklich von alleine weniger oder eventuell erst wenn man jemand Neuen hat?
Kann man sich überhaupt bewußt entlieben oder muss das Stückchen für Stückchen von alleine weniger werden? Hilft Wut?
wie lange hat es bei Euch gedauert, bis das Gefühl weg war?
Vielen Dank und liebe Grüße
Bavaria

hallo bavaria,

ich selbst stelle mir oft die frage, wie man sich entliebt. ich glaub nicht, dass man das bewusst machen kann. es braucht einfach seine zeit.
man wird einen teil der liebe wohl auch immer mitnehmen aber anders halt.
letztendlich ist es ja so, der, den wir lieben, den gibt es nicht mehr! er ist jetzt ein anderer.
ich glaube nicht, dass eine neue beziehung hilft, einen über die alte hinweg zu trösten. das ist auch der falsche weg und für den neuen partner nicht fair.
man sollte schon mit sich selbst im reinen sein, bevor man sich auf was neues einlässt.
wut hilft immer ein gutes stück weiter. wut zeigt dir, dass dein ex nicht so perfekt ist, wie du denkst.

ich für mich, werd mich jetzt hinsetzen und versuchen, mal die dinge aufzuschreiben, die mich stören und irgendwo auch schon immer gestört haben. vielleicht hilft das ja, mich ein stück weit emotional von meinem ex zu trennen.

lg
sun

Liebe Bavaria,

ich weiß auch nicht, wie man sich entliebt. Ich hoffe einfach es wird sich mit der Zeit und mit dem Abstand irgendwann erledigen oder zumindest ganz weit in den Hintergrund treten.

Ich finde Wut ganz wichtig und du hast allen Grund wütend zu sein. Wut ist genauso ein Gefühl wie die Liebe die du für ihn empfindest und auch die muss durchlebt werden. Genauso wie die Trauer und die Bitterkeit. Auch hier hoffe ich, dass sie irgendwann weniger wird.

Ich kann sunshine in allem was sie schreibt nur zustimmen. Mein Mann hat all die Dinge, die uns wichtig waren mit Füssen getreten: Verlässlichkeit, Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit, den Team-Gedanken zwischen uns zwei und in der Familie. Wie oft haben wir unseren Kindern gepredigt: Wenn ihr Mist gebaut habt, kommt und redet drüber und wir suchen eine Lösung. An all dies hat sich mein Mann nicht mehr gehalten - vielleicht weil er sich verändert hat - vielleicht weil ihm das alles nicht mehr wichtig war.

Ich liebe ihn auch noch. Andererseits würde ich mir solch einen Menschen nicht als Freund aussuchen, weil er da durch alle Kategorien fällt, an denen ich Freunde messe. Vielleicht liebe ich schon gar nicht mehr ihn, sondern meine Gefühle gelten dem, der er mal war. Aber ich sehe es wie sun, irgendwas wird bleiben, aber es wird hoffentlich immer weiter in den Hintergrund treten. So wie der alte Alltag mit ihm, langsam durch den neuen ohne ihn verdrängt wird. Vielleicht findet sich irgendwann wieder eine neue Liebe, vielleicht auch nicht.

Das ist offen und ungewiss, genauso wie viele andere Lebensperspektiven im Moment auch. Das kann Angst machen, aber auch Mut. Vor uns liegt eine Zukunft und die werden wir mitgestalten, jeden Tag ein Stückchen mehr und damit werden wir die Vergangenheit auch hinter uns lassen können und damit vielleicht auch unsere Gefühle.

Hallo Bavaria,

ich schreib jetzt einfach, was mir so durch den Kopf geht. Eine Geschichte, nur du wirst beurteilen können, ob sie wahr sein könnte.
Ich sehe deinen Mann als Opfer seiner Depression; er hat einfach keinen Weg gefunden, damit richtig umzugehen.
Dir gegenüber hat er sich anscheinend keine Offenheit getraut, er wollte ja der Starke sein, der seinen Mann im Beruf steht und das Geld für die Hypothek ranschafft.
Er hat der Beziehung nicht vertraut, dabei hätte es eurer Beziehung soviel Bereicherung bringen können, diese Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern.
Retten sollte ihn die Arbeitskollegin! Und wenn er jetzt unglücklich ist, dann wohl deshalb, weil ihm jetzt langsam dämmert, dass ihm die sein Problem auch nicht lösen kann, wahrscheinlich viel weniger will und kann als du gewollt und gekonnt hättest. Da muss er selber ran (ist übrigens genau das, was ich jetzt auch lernen muss, nachdem ich mit meinen Depressionen allein gelassen wurde, nachdem meine Partnerin sie nicht verstanden hat).
Natürlich leidet er unter dem Verlust. Ihr hattet so viele gemeinsame Jahre, spätestens wenn die neue Verliebtheit nachlässt, dürfte die Erinnerung starke Schmerzen bereiten.
Ich selbst habe meine letzte Beziehung mehrmals gekittet und fand stets, dass die Schmerzen hinterher mehr als wett gemacht wurden. Ich würde es ihm und dir wünschen, dass dass er sich dir öffnen kann, dass du ihm verzeihen kannst und dass ihr euch wieder als Team begreifen könnt.
Zu romantisch?

Hallo Bavaria, erst als mir es nach 1/2 Jahr kam er zurück! Ich heulte und heulte ich flehte und bittere, nichts! Ich drohte und dachte mir Gründe aus ihn zu sehen und zu hören ... Erst als ich mein Leben neu begann und ihn zeigte, dass es ohne ihn geht, kam er zurück! Mach dich schön, zeig dass du noch lebst . Mach dich attraktiv und s.y! Such dir einen Job und wenn's nicht gleich klappt egal Hauptsache du tust es für dich ! Je mehr du gehst, desto mehr kommt er zu dir Zeig ihm dass du ihn nicht brauchst ! Du lebst für dich nicht für ihn !

Hallo zusammen,

Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren verheiratet. Haben zwei Kids 12 und 9.
Ich weiß leider noch nicht was die Probleme bei uns auslöst, ich weiß nur das, dass mein Mann nicht Heim kommt,immer unterwegs ist, feiert ausgiebig, stürzt sich immer mehr in die Arbeit, nimmt Vereinsarbeit zusätzlich, ist immer mehr mit dem Motorrad unterwegs. Die Kids und ich ...wir sind ihm egal geworden. Wenn ich mich melde, soll ich mein Mund halten, es regt ihn zu sehr auf. Was meint ihr dazu.

Jessyka es steckt eine andere Frau dahinter, schau dass du es herausfindest.

Zitat von jessyka:

Hallo zusammen,

Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren verheiratet. Haben zwei Kids 12 und 9.
Ich weiß leider noch nicht was die Probleme bei uns auslöst, ich weiß nur das, dass mein Mann nicht Heim kommt,immer unterwegs ist, feiert ausgiebig, stürzt sich immer mehr in die Arbeit, nimmt Vereinsarbeit zusätzlich, ist immer mehr mit dem Motorrad unterwegs. Die Kids und ich ...wir sind ihm egal geworden. Wenn ich mich melde, soll ich mein Mund halten, es regt ihn zu sehr auf. Was meint ihr dazu.

Hallo Jessyka
wie wäre es,wenn du deinen eigenen Thread aufmachst ?
Dieser ist von 2011

..leider keinen Rat . Aber ich lasse Dir einen Drücker und lieben Gruß da. Deine Geschichte @hnelt meiner fast zu 100 Prozent.

...wie soll man in solchen Situationen kämpfen ? Man kann sowas nicht alleine..

@sabine45 Wie ging es bei euch weiter? Seid ihr zusammen? Was war der Trennungsgrund?