Hallo,
bin das erste mal überhaupt in einem Forum, weil ich dachte, ich könnte auf derartige Hilfen verzichten. Vielleicht will ich auch einfach nur meine Geschichte niederschreiben.
Vor zwei Tagen hat mich meine Partnerin nach mehr als viereinhalb Jahren engster Beziehung verlassen. Doch bereits seit letzter Woche Montag gehe ich durch die Hölle...
Zunächst will ich aber auf den notwendigen Backround eingehen, um den Forumteilnehmern eine realistische Einschätzung der Lage zu ermöglichen.
Zeit meines Lebens hielt ich mich für beziehungsgestört. Das hatte mehrere familiäre und auch persönliche Gründe, auf die ich nicht näher eingehen will. Einerseits wollte ich immer große Erfahrungen vorweisen können (sowohl s.uell als auch im Umgang mit Frauen allgemein), andererseits sehnte ich mich selbstverständlich nach meinem weiblichen Seelenverwandten.
Ich verliebte mich mit 18 Jahren in eine Klassenkameradin. Ich machte so ziemlich alle Fehler, die man in einer Beziehung machen konnte. Übermütig verabschiedete ich diese junge Dame aus meinem Leben. Ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Durch Eifersucht und Missgunst getrieben, hatte ich plötzlich das Gefühl, sie zurückgewinnen zu müssen, da ich Angst hatte, sie könnte ohne mich ausschweifende s.uelle Erfahrungen machen und den Spieß umdrehen. Dieser Geschichte folgte ein jahrelanges Hin und Her, bei dem die eine Seite ständig versuchte, die andere Seite zu dominieren. Tolle Beziehung !!! Na ja, schlussendlich endete das Dilemma mit der Folge dass ich aus rasender Eifersucht und manischen Gedankengängen mehrere Jahre ein Trauma durchlebte, bei dem ich mich schließlich völlig aufgab. Es war keine Substanz zum seelischen Wiederaufbau mehr vorhanden. Zum damaligen Zeitpunkt gab es auch andere schwere Verluste (Scheidung mit anschließender Schlammschlacht letzter Güte). Ich war völlig am Boden und hatte keine Ziele mehr. Zum damaligen Zeitpunkt war ich 21 und hatte nur einen mittelmäßigen Handelsabschluss. Ich hatte keine Perspektive mehr und wurde sehr depressiv.
Ich denke, dass ich sehr egozentrisch oder gar -manisch bin, hatte ich auch Probleme einzusehen, dass ich verlassen werde, nicht mehr gut genug bin. Hinzu kam der grenzenlose manische Neid auf hemmungslose s.uelle Erlebnisse ihrerseits. Dies war auch, so denke ich, mein Hauptbeweggrund sie zurückgewinnen zu wollen.
In den folgenden Jahren mussten viele Frauen unter meiner Verletzung leiden, da ich mich nur auf diese Weise mit der Tatsache abfinden konnte, verlassen worden zu sein.
Beruflich absolvierte ich eine handwerkliche Lehre, machte einen Fachoberschulabschluss und wollte zu studieren beginnen. Mein Selbstvertrauen wuchs und wuchs. Eine Verkettung - für mich glücklicher - Beziehungs- bzw. Affärenereignisse führte schlussendlich zu der Tatsache, dass, dass ich quasi bei Null anfangen konnte. Damit meine ich in erster Linie dass ich bei einem Punkt angelangt war der mich vom anstrengenden Beziehungs-(Affären-)drang erlöste. Ich war frei, mit mir selbst im Reinen. Ich konnte mir vorstellen, die Liebe, frei von irgendwelchen Zwängen, als biologisch-chemische Reaktion zu begreifen. Dies hört sich zwar sehr ernüchternd an, aber jeder der in diesen Genuß gekommen ist, weiß wie losgelöst und zufrieden ich mich in dieser Zeit fühlte. Ich war der Meinung, optimal auf mein großes Ziel, ein Hochschulabschluß, eingestellt zu sein. Hierzu zählt z.B. der Abschluss der oben ausgeführten Beziehung.
Just zu diesem Moment lernte ich ein acht Jahre jüngeres Mädchen kennen, dass seinen Alterskolleginnen jedochJahre voraus war. Sie war spritzig, frech, s.y, hemmungslos, unzähmbar und sehr intelligent. Ich war beeindruckt. Wir verliebten uns sofort ineinander. Ich, der Ältere, musste natürlich eine gewisse Dominanz vorgeben, um ihr eine Orientierung vorzugeben. Schon zum damaligen Zeitpunkt spürte ich, dass diese Frau etwas Gefährliches in sich hatte, das mich an die Qualitäten meiner ersten Liebe (s. oben) erinnerte. Ungeachtet dessen zogen wir zusammen. Bisher war ich der Meinung gewesen, nicht mit einer Frau zusammenleben zu können. Es verlief jedoch super. Ich konnte Erfahrungen meiner vergangenen Beziehungen einfliessen lassen, sie war bereit zu lernen. Wir verbrachten die ausgeglichenste Beziehung, die man sich nur vorstellen kann. Wir konnten vier Jahre nicht voneinander lassen und zelebrierten unsere Liebe. Erstmals in meinem Leben stand ich zu einer Frau und zu unserer Liebe. Alles war so schön und ungewöhnlich einfach. Streitigkeiten wurden als Herausforderung begriffen und gelöst. Ich unterstützte die Beziehungsarbeit sowohl durch Metaphern als auch Sprichwörter wie : Was du nicht willst, was man dir tu, das.... Es funktionierte! Im Laufe der Zeit richteten wir uns, mit dem wenigen Geld dass wir hatten (Meine Fähigkeit), Kreativität (Ihre Fähigkeit) und handwerklichem Geschick eine gemeinsame Zukunft ein. Uns stand die Welt offen.
Parallel hierzu wuchs jedoch in mir die Gewissheit, etwas zu vernachlässigen, das sich im Resultat aus meiner Erfahrung als Bedrohung erweisen könnte. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, ihr Freiheiten einzugestehen. Grund hierfür war die Angst, dass wenn sie mal das Blut der Freiheit gekostet hat, nicht mehr zu kontrollieren sei. Ich vertraute ihr nicht und engte sie immer mehr ein.
Die Beziehungsarbeit wurde immer einseitiger.Meine Studienabschlussarbeit, auf die ich mich konzentrieren musste, ließ mich erahnen, dass aufgrund meines zu erwartenden Zeitmangels die Beziehung wiederum leiden könnte.
Ich machte ihr klar, dass nun, mehr oder weniger, Sie an der Reihe wäre, aktiv an der Beziehungsarbeit mitzuwirken. Ihre Reaktion ließ mich innerlich Schlimmes erahnen.
Bereits zu Anfang meiner wissenschaftlichen Tätigkeit musste ich erkennen, dass wir uns entzweien. Hieraus erwuchs die erste ernstzunehmende Krise unserer Beziehung. Meine Partnerin wollte, ihrem Alter entsprechend, ausgehen, bei Freundinnen schlafen usw. usw.. Ich reagierte aggressiv, da ich dachte, es sei eine Unverschämtheit mich während meiner Diplomarbeit mit derartigen Anforderungen zu belasten. Das Unglück nahm seinen Lauf. Zerfressen von Ehrgeiz und Panik konzentrierte ich mich fast nur noch auf die Anfertigung der Arbeit. Abends war ich oft mürrisch und unzufrieden. Im Nachhinein muss ich eingestehen: Ungeniessbar. Parallel wuchs, wahrscheinlich schon zum damaligen Zeitpunkt, in Innern meiner Freundin der Gedanke unabhängig sein zu wollen und mich verlassen zu wollen. Ich ignorierte dies dummerweise. Innerhalb ihrer freizeitlichen Aktivitäten trat plötzlich ein Mann in unseren Kreis, der wesentlich älter ist als sie (Sie: 23, Ich: 31, Er: 37). Sie unternahmen viele Aktivitäten und ich reagierte eifersüchtig. Längst vergessene und abgeschlossene manische Gefühle traten in meiner Psyche zu tage. Ich bekam Angst und verteufelte die Tatsache, dass meine Freundin mehr Zeit mit ihm verbrachte als mit mir.
Er hat viel Geld, Charisma, dickes Auto, gute Beziehungen blablabla.....Ein Blender. Bekannte warnten mich vor ihm, doch ich wehrte im Sinne meiner Freundin ab. Niemand dachte dass sie sich von seiner oberflächlichen billigen Art und Weise beeindrucken ließe.....Ein Trugschluss.
In einem gemeinsamen Urlaub mit ihm, seiner Freundin, mir, meiner Freundin und einer Bekannten wuchsen in mir konkrete Bedenken. Nach einem kleinen Streit machte meine Freundin mir klar, dass sie Bedenken hinsichtlich einer gemeinsamen Zukunft habe. Ich reagierte panisch. Ich beschimpfte sie, unterstellte ihr (wie sich später herausstellt: zu recht) eine Affäre. Die Situation eskalierte. Ein Sturm altbekannter manischer Gefühle ( Neid, rasende Eifersucht, s.uelle Obsession) brach über mich herein. Da sie noch eine Woche Bedenkzeit verlangte, machte ich mir meine Gedanken. Die folgende Woche sollte die quälenste Woche meines Lebens werden. Ich gab mich auf, war verzweifelt, vertraute in die Stärke unserer Liebe, und versuchte es ihr irgendwie recht zu machen. Ich ahnte, dass sie mich betrügt. Nach 5 Tagen machte sie am Handy (Alptraum!) mit mir Schluss. Sie beteuerte aber, bisher nichts mit ihm gehabt zu haben, sie seinen lediglich verliebt. Seiner Freundin erzählte er zunächst eine andere Version. Angeblich aus Rücksicht. Doch ich ließ nicht ab und überführte sie schließlich der Untreue. Meine Welt brach zusammen. Ich stellte mich stur und verweigerte jeden Kontakt in der Hoffnung sie käme aus Reue zu mir zurück. Nichts passierte. Ich wurde in einen Sog der Qual und Zweifel gezogen. Sie sagte, sie müsse ein paar Tage allein sein und nachdenken. Hierzu würde sie eine Freundin zu einem Bewerbungsgespräch in eine weiter gelegene Stadt begleiten. Sie müsse u.a. über uns nachdenken. In Wirklichkeit jedoch war sie mit ihm auf einer Geschäftsreise. Sie sagt, sich nun endlich selbst verwirklichen zu können, frei zu sein, mit ihm zusammen das große Geld zu scheffeln und glücklich zu sein. Ohne Rücksicht auf Verluste log und betrog sie mich, ihren Bekanntenkreis und ihre Eltern. Meine (Unsere) bisherigen Orientierungspunkte werden gnadenlos weggeworfen. Ich denke, sie will mir nicht mehr unter die Augen treten, weil sie mir gegenüber ihr Gesicht verloren hat. Ich empfinde nur noch Leere. Mein Mädchen in den Händen eines Anderen. Sie scheint glücklich zu sein. Gedanken an das Ausleben ihrer s.uellen Unersättlichkeit macht mich handlungsunfähig. Sie ist kalt, hinterlistig und berechnend. Und das einen Monat vor Abschluss meines Studiums. Ich habe an uns geglaubt. Deshalb kann ich jetzt auch meine Liebe zu ihr nicht einfach abschalten. Das, was sie momentan mit mir anstellt, ist nur als seelische Grausamkeit zu bezeichnen. Ich habe begriffen, dass dieser Schaden irreparabel ist. Jedoch richtet sich jeder Gedanke ausschließlich an sie. Ich fühle mich so verraten. Ich habe mein Studium doch auch deshalb abgeschlossen um uns eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen.
Ich weiss einfach nicht mehr weiter.
Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!
08.11.2005 13:44 •
#1