So, nun bin ich den Benachrichtigungen in meinem Postfach mal nachgegangen und habe festgestellt, dass dieser Thread wiederbelebt wurde. Ich habe dann auch überlegt, ob ich mich überhaupt noch dazu äußern mag. Da einige aber wieder diese ewigen Pauschalierungen angebracht haben und meinen, dass mann/frau sich danach zu richten habe, weil alles andere sowieso nicht ginge,, muss ich auch wieder einmal meinen Senf dazu geben.
Es gibt hier doch nichts, was es nicht gibt. Gebundene Affärenpartner die warmwechseln, welche die bei dem Ehepartner bleiben und welche, die in der Affäre einen Absprungpartner suchen. Es gibt welche, die aus Abhängigkeiten oder Bequemlichkeit oder gar Angst in der alten Beziehung ausharren und es gibt auch welche, die ihre Ursprungsbeziehung danach wieder richtig wertschätzen und ihrem ehemaligen Partner in der darauffolgenden neu gestarteten Anschlussbeziehung dann Respekt und Treue halten.
Wer nun welchen Weg für sich gehen möchte, muss doch wirklich jedem selber vorbehalten bleiben. Jeder muss nach Abwägung der eigenen Parameter für sich entscheiden. Für den einen kann eine Trennung tatsächlich der bessere bzw. gesündere Weg sein, der andere entscheidet sich für die Arbeit an der Beziehung.
Ich möchte mich nun nicht in meinen eigenen Beiträgen wiederholen, wer Lust dazu hat, kann mich ja nachlesen....
Ich will nur ein kleines Update meiner Situation abgeben, vielleicht hilft dies ja dem einen oder anderen von Euch.
Bei uns ist es nun fast sieben Jahre her (das Nachzählen macht mittlerweile schon etwas Mühe ). Die ersten beiden Jahre waren wirklich nicht einfach und ich habe oftmals damit gehadert, ob eine Trennung nicht doch die bessere Alternative gewesen wäre. Aber mir ging es da wie @angel09, ich hatte mich anfangs abgegrenzt, einen Plan B entworfen und diesen auch teilweise umgesetzt, so dass dieser im absoluten Notfall immer noch greifen würde. Ich musste nicht bleiben, mein Mann musste nicht bleiben. ---- Aber wir wollten, und zwar alle beide.
Es war eine verdammt harte Zeit für uns und ich glaube manchmal für ihn noch mehr als für mich. Wie oft und wie lange musste er sich mit meinen Zweifeln und teilweise auch Vorwürfen auseinandersetzen, immer und immer wieder. Da gehört schon auch einiges an Durchhaltevermögen dazu.
Aber es hat sich gelohnt. Immer noch. Wir sind froh uns gegenseitig nun so wirklich intim kennen gelernt zu haben und schätzen die Tatsache, dass wir uns beide haben sehr.
Ich muss auch widersprechen, wenn immer behauptet wird, dass nach einer langen Beziehungszeit das gegenseitige Begehren nicht mehr da sei bzw. das nicht wieder zurück komme. Das ist bei uns ganz und gar nicht der Fall. Es unterscheidet sich jedoch grundlegend von dem Begehren der Anfangsverliebtheit. Nach all dem ist unsere körperliche Verbundenheit wieder sehr gefestigt und wir können kaum nebeneinander sitzen, ohne kleine Gesten der Zuneigung.
Die Affäre war ein mehr als mächtiger Knall. Sie hat uns tatsächlich durchgerüttelt und uns voneinander entfernt. Aber sie hat uns auch erkennen lassen, wie schnell man einen großen Verlust erleiden kann, wenn man nicht aufpasst. Jetzt ist nichts mehr für uns selbstverständlich, was der andere für einen unternimmt.
Ich kann mich auf meinen Mann verlassen und es hat sich ein Vertrauen in ihn eingestellt, welches ich nach dem was vorgefallen war, nicht für möglich gehalten hätte. Er hat es sich aber auch wirklich hart wieder erkämpfen müssen.
Geblieben ist bei mir allerdings schon eine gewisse Achtsamkeit, die jedoch gar nicht so verkehrt ist. Die gehört nun aber so und so zu mir, egal ob ich mit meinem Mann oder einem neuen Partner zusammen wäre.
Ich hoffe aber, dass mein Mann nun seine MLK überwunden hat und wir uns später zusammen auf unser Altenteil setzen können und lächelnd mit einem Zwinkern in den Augen darauf zurück blicken können.
Das wünsche ich auch Euch und all denen, die noch in diesen Wirren und Unsicherheiten stecken.