Hallo Blume,
ich habe ganz ähnliches mitgemacht, doch auch in meinem Fall läuterte die Auszeit das Ende ein. Falls es dich interessieren sollte, was bei uns so abging kannst du meine Geschichte in Trennung trotz Liebe nachlesen - auf der ersten oder zweiten Seite.
Ich habe in diesen vier Monaten Auszeit gelitten wie noch nie in meinem Leben. Ich war so traurig, er fehlte mir so. Gleichzeitig wusste ich, dass diese Auszeit richtig für uns beide war. Wir haben beide nie ganz voneinander losgelassen, hatten telefonisch immer Kontakt und er beteuerte stets, dass auch er an der Möglichkeit eines gemeinsamen Neuanfangs festhält. Du kannst dir vorstellen wie sehr ich mich daran festgeklammert habe. Andererseits wurde er immer distanzierter, wollte nicht über Gefühlsduseleien reden und hat alles was uns betraf aus seinem Leben und seinen Gedanken verdrängt. Das fand ich nicht in Ordnung. Ich hab ihn nie bedrängt, er sollte ja die Zeit haben um sich mit sich selbst auseinander zu setzen und gewisse Dinge in seinem Leben zu regeln - aber dazu gehört doch auch, dass er sich mit seinen Gefühlen zu mir auseinander setzt und sie nicht verdrängt. Wie Arbeit auf einen Neuanfang hin wirkte das nun gar nicht auf mich.
Was mich allerdings die ganze Zeit über wirklich zerfleischt hat, war der Gedanke, dass er was mit ner anderen anfängt. Diese Vorstellung hat mich am meisten leiden lassen. Ich hatte große Angst davor, denn ich wusste: die Beziehung zu diesem Mann bedeutet mir mehr als alles andere, ich will sie nicht loslassen, doch sobald eine andere ins Spiel kommt WERDE ich sie loslassen - weil dann etwas kaputt ist, das nie wieder aufgebaut werden kann. Das wollte ich verhindern, aber gegen manche Dinge hat man einfach keine Chance.
Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden, seit zwei Wochen weiß ich, er f**** ne andere. Als ich es erfahren habe bin ich erstmal 500 KM durch das Land gefahren um ihn zur Rede zu stellen - vergeblich, er hat sich dem Gespräch entzogen und ich bin unverrichteter Dinge wieder heim gefahren. War ne blöde Aktion aber irgendwie hab ich das gebraucht. Das letzte Aufbäumen einer Liebe, die nicht sterben will und deren Todesurteil doch schon längst gefällt war....
Seitdem herrscht kein Kontakt mehr - okay ist noch keine so lange Zeit. Aber ich habe losgelassen und in meinem Herzen einen Schlusstrich gezogen. Was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte: es geht mir doch tatsächlich besser! Natürlich bin ich noch sehr, sehr traurig aber ich muss nun keine Angst mehr haben. Auch der Schmerz fühlt sich seitdem anders an, ist erträglicher geworden. Ich fühle mich befreit und auch wenn die Freiheit manchmal weh tut, so ist mir dieser Zustand doch lieber, als diese furchtbare Ungewissheit, zwischen Hoffnung und Verzweiflung und dieser Ohnmacht, einfach nichts daran ändern zu können und die Dinge einfach geschehen lassen zu müssen.
Aber ich hatte auch Phasen, wo ich genau daraus Kraft gezogen habe. Für diese Liebe war ich bereit alles zu ertragen, dem Schmerz und der Ungewißheit zu trotzen. Wer Liebe säht, wird Liebe ernten - HAHA, nun ja, inzwischen bin ich da etwas desillusionierter.
Hätte aber auch genausogut anders kommen können und womöglich merkt dein Freund in ein paar Wochen oder in ein-zwei Monaten wie sehr er dich braucht. Ich weiß ja nicht, was bei euch los war - weshalb wollte er eine Auszeit?
Mein Rat an dich wäre ihm wirklich die Zeit zu geben, die er braucht. Lass ihn los, lass die Dinge geschehen, lass dich mitreißen vom Fluss des Lebens. BEhalte die Hoffnung, dass er euch wieder zusammenführen wird, aber HALTE dich nicht daran fest. Versuche für dich das Beste daraus zu machen und konzentriere dich auf dein Leben.
Oh, ich weiß, es ist schwer. Man will doch nur mit diesem geliebten Menschen zusammen sein, er allein kann dafür sorgen, dass es uns gut geht. Ohne ihn ist alles nichts. Alles soll wieder gut werden. Ich kann dir so gut nachfühlen. Ich wünschte ich hätte dir ein positiveres feetback geben können um dir Mut zu machen. Womöglich wirst du auch eine ganz andere Erfahrung machen, wer weiß das schon?
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute - und warte nicht auf seinen Anruf - ich weiß, das ist das allerschwierigste. (Ich erwisch mich auch immernoch dabei)
Liebe Grüße,
violet