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Verzweifelte geliebte finde nicht mehr raus

nimmermehr
Zitat von Unicorn68:

Weil man da nicht weiß, ob diese Aktion richtig oder falsch gewesen wäre.
Hätte ich damals mal...

Irgendetwas nicht zu tun, war auch eine Entscheidung...im Nachhinein auf dem Sterbebett, die falsche.

So sehe ich das.



Man wird sich doch immer rückblickend fragen, ob diese und jene Entscheidung nun richtig war oder nicht, egal ob man was getan hat oder es nicht getan hat. Hat man es getan fragt man sich dann vielleicht, was wäre gewesen wenn nicht.

Ich habe mir solche Gedanken schnell abgewöhnt. Viele scheinbar schlechte Entscheidungen und Wege haben am Ende immer auch zu guten Dingen geführt bisher, die ich nicht mehr missen möchte. Wenn eine Tür zugeht, öffnet sich eine Andere und bringt Dinge in unser Leben, die es auch wert sind, erlebt zu werden. Ich bereue daher nichts.

03.01.2021 23:33 • x 1 #316


Unicorn68
Zitat von nimmermehr:
Viele scheinbar schlechte Entscheidungen und Wege haben am Ende immer auch zu guten Dingen geführt bisher, die ich nicht mehr missen möchte


Ich versuche, eine Entscheidung weder als falsch oder richtig anzusehen.
Zu dem Zeitpunkt, als diese/ eine Entscheidung gefällt wurde, war es die richtige!

Man hat keine doppelblinde randomisierte Lebenskurve, kein re Start, reset.

Es gibt nur Entscheidungen....die Konsequenzen sind es, mit denen wir leben, mache gut, manche nicht so...

03.01.2021 23:40 • x 1 #317


A


Verzweifelte geliebte finde nicht mehr raus

x 3


B
Zitat von nimmermehr:

Ja, und das ist auch richtig so, aber ich denke, einfach noch zu früh verlangt in dieser akuten Lage. Dazu wurde von den EF meist ein zu negatives Bild gezeichnet über all die Jahre, und so ein Verantwortungsbewusstsein unterdrückt, stattdessen in dem Betrüger ein Opfer gesehen, das muss man ja auch erst Mal neu sortiert bekommen, dass man sich da ganz schön lang was vorgemacht hat und vormachen hat lassen, um dieses Konstrukt im Nachhinein zu durchschauen. Liebe macht blind, das ist nicht nur auf Optik bezogen, sondern dass man Offensichtliches einfach nicht sehen kann, weil man es nicht sehen will. Betrogene sehen oft die Anzeichen einer Affäre nicht, und seien sie noch so offensichtlich, und Geliebte sehen oft die Anzeichen nicht, dass es um seine Ehe doch nicht so schlecht gestellt sein kann und die EF doch nicht so ungeliebt und wenig liebenswert ist wie es den Anschein haben sollte.


10 oder 4 Jahre Affäre sind für mich keine Akutphase mehr. Für mich haben AF auch einen eigenen Kopf auf den Schultern,um nachzudenken und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Die Opferhaltung ist in meinen Augen fatal,weil viel zu viel Zeit damit verbracht wird,diese zu zementieren, anstatt an den Kern zu gehen, wo die eigenen Anteile und Anfälligkeiten liegen. Nur die sind ein Schutz davor, solche Fehlentscheidungen erneut zu treffen.

Nachtrag: Es mag für dich vielleicht hart wirken, ich schaue bei mir selbst auch immer,wo meine Anteile liegen,weil ich auf sie einen Einfluss habe.Auf die andere Person zu schauen, bringt mich nicht weiter.Habe auf die Art auch einen Messerangriff,den ich nur knapp überlebt habe, aufgearbeitet. Ich predige also kein Wasser und saufe dabei genüsslich Wein.

04.01.2021 06:31 • x 4 #318


B
Zitat von Bones:

10 oder 4 Jahre Affäre sind für mich keine Akutphase mehr. Für mich haben AF auch einen eigenen Kopf auf den Schultern,um nachzudenken und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Die Opferhaltung ist in meinen Augen fatal,weil viel zu viel Zeit damit verbracht wird,diese zu zementieren, anstatt an den Kern zu gehen, wo die eigenen Anteile und Anfälligkeiten liegen. Nur die sind ein Schutz davor, solche Fehlentscheidungen erneut zu treffen.

Wenn man Opfer bleibt, gibt man die Verantwortung für sich selbst an ein Außen, gleich welcher Art, ab.
Je fester ein solches Verhaltensmuster ist, desto schwieriger wird es, es aufzulösen.
Manchmal sind Menschen zusätzlich noch sehr leidensfähig. 10 bzw. 4 Jahre lassen darauf schließen.

04.01.2021 06:35 • x 3 #319


Vegetari
Zitat von Brückenamfluss:
Wenn man Opfer bleibt, gibt man die Verantwortung für sich selbst an ein Außen,



Die Rolle des Opfers ist immer leichter anzunehmen als andere Rollen wie Täter, Retter z.B.
Ich beobachte, dass Verlassene (AF ,EF)
In der ersten akuten Trauerverarbeitung meist den AM /EM als Täter ansehen , sich selbst als Opfer sehen und viel später auch ihre Anteile an dieser Geschichte bei sich sehen und ihre fragwürdige Opferrolle reflektieren....wenn es so glückt....Wer nach Jahren immer noch die Hauptverantwortung beim anderen sieht ,hat meist feste psychische Probleme.

Erst wenn es gelingt zu reflektieren , eigene Anteile zu sehen dann kann man eher ein anderes neues oder glücklicheres verantwortungsbewusstes Leben beginnen.Das ist ein Prozess und gelingt mrist nicht sofort.



Wwnn zwei zusamnen kommen hat jeder Anteil an der Verantwortung .

So ein komisches Kontrukt als heimliche Geliebte kann man selbst wollen, eigene Verantwortung oder wenn es einem irgendwann nicht mehr gefällt aussteigen. Das heisst abgrenzen!

04.01.2021 08:39 • x 2 #320


B
Ich finde ihr habt alle recht,denn es liegt immer am Individuum selber wie man damit umgeht.
@ Bones, ich kenne deine schreckliche Erfahrung und mich frösteld es immer noch. Du hast etwas geschafft was nicht vielen Opfern gelingt. Dafür freue ich mich unglaublich für dich. Es gibt aber auch genügend Opfer die trotz professioneller Hilfe ihr Leben lang traumatisiert bleiben.

04.01.2021 08:47 • x 1 #321


Vegetari
Zitat von Butterblume63:
Ich finde ihr habt alle recht,denn es liegt immer am Individuum selber wie man damit umgeht.
@ Bones, ich kenne deine schreckliche Erfahrung und mich frösteld es immer noch. Du hast etwas geschafft was nicht vielen Opfern gelingt. Dafür freue ich mich unglaublich für dich. Es gibt aber auch genügend Opfer die trotz professioneller Hilfe ihr Leben lang traumatisiert bleiben.


Sorry liebe Butterblume,
was Du da schreibst...

Es ist immer gesund die Opferrolle zu verlassen , wenn man da selbst hinein geraten ist ,trägt man selbst die Verantwortung dazu

04.01.2021 08:52 • #322


B
Zitat von Vegetari:

Sorry liebe Butterblume,
was Du da schreibst...

Es ist immer gesund die Opferrolle zu verlassen , wenn man da selbst hinein geraten ist ,trägt man selbst die Verantwortung dazu

Natürlich gesundet man,wenn man es schafft,aber nicht jeder kommt aus der Opferrolle raus. Sei es,weil man gerne leidet oder die Erfahrung wirklich einen kaputt gemacht hat.
Ich glaube jeder kennt von uns Menschen die es sich so gar gerne in ihrer Opferrolle einrichten um ihre evtl. Anteile nicht zu hinterfragen.
Und dann gibt es Opfer (Gewalt) die mit Sicherheit keinen Anteil daran tragen. Welche die es schaffen wie @ Bones,andere wie eine Freundin von mir die im Geschäft überfallen wurde und so verprügelt wurde,dass sie 3 Tage im Koma lag und immer am Tattag ihre Aussetzer hatte auch noch 20 Jahre später und ansonsten stabil ihr Leben wuppen könnte.
Deshalb meine ich es liegt am Individuum selbst.

04.01.2021 09:08 • x 5 #323


Chrisi
Ach, @Feder war jung und unerfahren.
Und dann wurde es ihr Projekt. Sie wollte nicht versagen. Ein braves Mädchen sein. Ihr wurden romantische Geschichten erzählt, die zum Träumen einluden. Nähe, Distanz schuf eine Sucht. Aufploppende süße Nachrichten wirkten wie Zuckerstückchen. Emotionen ließen den eigenen Körper spüren. Schmerz verursachte Gefühle, die sich wie Liebesgefühle anfühlten. Der Satz, irgendwo gelesen, Beziehung verlangt Arbeit wurde aufgegriffen und mit Aktion erfüllt. Waffen, die einst scharf waren ( Rückzug, Weinen, ......) wurden stumpf.
Lust, Verlangen, Schlaflosigkeit, Melancholie, gespannte Erwartung, fehlender Hunger, Kopfkino schwächten den Körper. Hinzu die Perspektivlosigkeit, welche immer öfter zu Besuch kam. Und mit ihr die Scham. Vielleicht auch die Hoffnung, irgendwann den Schmerz der Trennung nicht zu spüren weil es sich von selbst tot läuft.
Und jetzt Corona. Lockdown. Dating Apps die lustlos durchgeblättert werden und einem doch auch nur beweisen, dass alle Welt am Suchen ist.
@Feder was du erlebt hast, damit bist du nicht allein. Das war auch nicht ungewöhnlich. Du bist dafür aber ungeeignet. Du hast nicht verloren. Du hast dich ausprobiert. Du kennst nun Trauer und weißt wie sich Verlangen anfühlt. Alle Emotionen sind dir begegnet. Lauwarm war dein Leben nicht.

Nun hast du keine Idee mehr. Keine Geschichte versetzt dich mehr in romantische Träume. Du bist leer, fühlst dich kaputt. Kaputt gespielt. Stimmt.
Leg das Spielzeug weg.
Guck dich Schlenkerpuppe an. Kleidchen verschlissen, Knopf verloren, Schuhe fehlen schon lange. Es gibt auch nur noch einen Socken. Ein Arm fast abgerissen. Ganz abgenutzt ist es.
Setzt euch beide hin mit einer Tasse warmen, süßen Kakao. Drück das Schlenkerpüppchen ganz fest und liebevoll an dich. Versprech deinem malträtierten Püppchen, dass du es niemals mehr diesem blöden Jungen aus dem Nachbarhaus geben wirst.
Es passt doch gut, das neue Jahr! Schaue nun wie du dein Püppchen wieder repariert. Konzentriere dich vielleicht darauf, den fast abgerissenen Arm, so gut es geht, wieder anzunähen.

Wie wäre es überhaupt, wenn du mal bei YouTube dir einige Nähvideos anschaust. Da gibt es aus dem asiatischen Raum kommend tolle Ideen Pullover umzuarbeiten. Mit Schere, Stoff und Nähmaschine eine herrliche Friemelei an blöden Wochenenden. Oder du sammelst Ideen zur Umgestaltung von Balkon oder Wohnzimmer. Planen ist immer gut. Wieso hast du keine Katze? Was ist mit deiner Küche? Fehlt da nicht ein kleiner Fernseher, damit du beim Essen nicht allein hocken musst?

Nein, keine Partneranzeigen lesen, Tinder auch nicht! Alles blöde Jungs jetzt nur.

Plane deine Weiterbildung. Damit du gestärkt aus dieser Zeit hervor kommst. Aufregung hattest du genug. Jetzt bist nur du dran. Was dich stört oder traurig macht kommt in den Keller. Schon mal mit feng
shui beschäftigt?

Selbst ein Besuch einer Kirche kann stärken. Bitte um Unterstützung. (Hatte mir in jungen Jahren geholfen, wenn die Periode nicht pünktlich kam). Denke und glaube daran, dass man nur so viel aufgebürdet bekommt wie man auch tragen kann.
Du hast nach langer Zeit dieses Forum hier wieder aufgesucht. Dein Hilferuf kam an. Manches wird sich schwer für dich lesen. Klar. Weil man dich aufrütteln will. Soll auch Hilfe sein.
Bei Püppchen wo der Arm aber schon lose ist, hast du nun Angst, er fällt komplett ab. Tut er nicht.
Du hast mit deiner Geschichte soviel Erinnerungen bei anderen wieder erweckt. Hast anderen hier gezeigt, wie weit sie ihren Weg schon gegangen sind. Hast ihre Kraft hier spüren können.
Wenn sich dir manches kalt und böse las, das war nicht gegen dich gerichtet. Wenn du wieder DU bist, wirst du auch nur solche harten Worte finden. Weil solche Situationen/Jahre schmerzen einfach. Denen tritt man dann hart gegenüber.

Es war schön das du dich wieder gemeldet hast. Ok, als schlechtes Beispiel zu dienen ist blöd aber immerhin wertvoll. Glaub mir, da werden einige Leser parallelen für sich ziehen und dir dafür danken.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: kommt die Zeit, kommt der Lehrer!

Jetzt ist deine Zeit gekommen! Und so passend zum Neuen Jahr!

Herzliche Grüße!
Chrisi

04.01.2021 12:30 • x 8 #324


B
@chrisi,was für ein schöner Beitrag. Hach,warum gibt es keine Pinnwand für solche Statements?
Tausend Dank!

04.01.2021 12:44 • x 3 #325


E
Zitat von Blanca:
Klingt süchtig. Das ist keine Liebe, was Du da schilderst, sondern emotionale Abhängigkeit. Du solltest dringend klären, warum Du Dir ...

Toller Beitrag Blanca! Auch wenn der Thread uralt is

31.08.2023 23:42 • #326


A


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