Die Geschichte beschäftigt mich schon viel zu lange und raubt mir immer wieder meine Lebensfreude und es nervt mich und ich kann so nicht mehr.
Ich hab seit vielen jahren ernste und ehrlich Gefühle für meine beste Freundin. Sie hat es nie ernsthaft erwidert. Ich kam auch immer gut klar mit der Situation, weil wir uns auch nicht arg zu oft sahen und ich dafür auf Abstand genug war. Vor zwei Jahren hat sich das geändert. Wir hingen nur noch aufeinander rum, sie hat ihre Wochenenden fast immer bei mir verbracht. Wir haben uns auch mal geküsst und wir planten einen gemeinsamen Urlaub vor circa einem Jahr. Eine Woche davor musste ich ihr sagen dass ich das nicht kann und hab alles abgeblasen. Mehr noch, ich musste ihr sagen dass ich keinen Kontakt mehr will. Mir ging's nicht gut zu dieser Zeit, ich war depressiv hatte ein paar schwierige Fragen zu klären. Bindungsangst, Verlustangst und ganz starke Selbstzweifel. Und vor allem hatte ich Angst bei ihr zu scheitern, was dann womöglich auch unsere Freundschaft zerstört hätte. Wir hatten ein langes Gespräch, ich hab versucht ihr meine Situation zu erklären und sie konnte mich auch ziemlich gut verstehen, meinte aber auch dass ich Türen zumache die zumindest ein bisschen offen stehen. Ich konnte jedenfalls nicht anders und alles was ich doch eigentlich wollte, war sie. Ich war konsequent, sie auch ziemlich. Hin und wieder hat sie sich dann doch gemeldet und mir mitgeteilt wie sehr ich ihr fehle.
Letzte Weihnachten hatten wir uns dann doch noch mal getroffen, es war schön es hat harmoniert und ich war direkt im selben Tunnel und wir haben entschieden uns diesmal ganz konsequent zu meiden und ich bestimme wann wir uns wieder sehen.
Es verging fast ein halbes Jahr, mir ging's besser, ich dachte ich sei bereit sie zu sehen. Wir trafen uns und sie erzählte mir, dass sie einen Freund hat. Ich war wie gelähmt, konnte ne viertel Stunde eigentlich nichts sagen. Das war für mich vielleicht der beste Moment. Ich hab dann noch im Gespräch gemerkt, dass all das Festhalten an der Freundschaft mich eben auch emotional nie auf Abstand gebracht hatte. Das hatte ich begriffen und ich hab umgedacht. Es war für mich recht schnell völlig in Ordnung, auch mit der Konsequenz dass wir nicht befreundet sein können. Ich dachte ich hab abgeschlossen damit, mit meinen Gefühlen zu ihr und mit ihr als Freund.
Zwangsläufig treffen wir uns gelegentlich und sie hat gemerkt dass ich ziemlich auf Distanz zu ihr bin. Ihr hat das nicht gefallen. Sie hat das Gespräch gesucht abends auf irgendeinem polterabend. Wir saßen stundenlang mitten in der nacht auf einer Rutsche und erzählten. Ich sagte was ich dachte und das es so wie die jahre davor eben nicht weiter mit uns gehen kann und mir es gut damit geht. Sie hat nicht viel erzählt, es war ihr aber wichtig mir mitzuteilen dass sie in ihrer beziehung unzufrieden ist und auch sonst viele dumme sachen macht im Moment. Wir gingen heim. Verabschiedeten uns an meiner Tür und sie ging zu sich, sie wohnt nur ein paar Häuser weiter. Ich rauchte noch eine auf dem Balkon und sah sie vorbeifahren, wohl zu ihrem freund, betrunken und ohne Licht. Ich hab ihr direkt eine sprachnachricht hinterlassen, dass ich hoffe dass das ohne licht ein Versehen war und sie das nicht tat um das vor mir zu verheimlichen. Sie schrieb direkt zurück, dass es tatsächlich nur ein versehen gewesen sei. Im Minutentakt kamen dann aber Nachrichten und am Ende gab sie zu dass sie gelogen hat und nicht wollte dass ich es mitbekomme.
Eine Woche später, es war der vorletzte Freitag, schrieb sie mir ob wir nicht einen Wein trinken wollen. Ich hatte keine Zeit und sagte ab. Ich schrieb dann noch ob sie denn glaubt, dass sie sich damit selbst einen Gefallen tun würde worauf sie dann eingestand dass es ihren Zwiespalt wohl auch größer werden lasse. Ich begann wieder zu hoffen, ob ich wollte oder nicht. Es hat mich beschäftigt, ich hab mich in die Situation vor einem jahr rein versetzt gefühlt. Sie hat was losgetreten. Ich konnte nur noch an sie denken. Und ich schrieb ihr, dass ich es ernst meine, keine Lust mehr auf diese dummen Spielchen habe und sie mich doch bitte einfach in Ruhe lassen soll. Sie antwortete, es seien keine Spielchen und dass das auf keinen fall das ist was sie will. Das hat meine Gedankenwelt natürlich nicht wieder geändert. Ich fühlte mich schlecht. Hin und her gerissen zwischen Hoffnung und schon vielfach erlebter Enttäuschung. Ich wollte nicht der sein der jetzt wieder abhaut. Und so schrieb ich ihr Tage später, letzten donnerstag, dass wenn ich draußen sitze und sie zufällig vorbei kommt, ich mich freuen würde, wenn sie sich zu mir setzt. Das freute sie sehr.
Und ich bin am Ende. Ich habe Angst sie zu sehen, regelrecht Panik. Angst dass es für mich so wird wie es vor einem jahr war. Ich weiß nicht was ich tun soll!? Sie triggert was in mir, ich würde behaupten nicht mal mehr Gefühle für sie zu haben und trotzdem ist es die buchstäbliche Hölle. Ich schlafe extrem schlecht, ich kann mich auf der Arbeit nicht konzentrieren. Ich bin in irgendeinem Tunnel und komme gerade garnicht raus. Wer kennt vergleichbares und kann mir vielleicht einen Tipp geben. Ich bin wirklich verzweifelt und das nachdem ich es doch gerade nicht mehr war.
25.07.2023 20:26 •
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