Hallo an alle, ich wollte mich doch noch mal melden, auch wenn es gerade schon wieder viel zu spät ist..
Erst mal vielen Dank an alle eure Antworten. Ihr habt mir wirklich geholfen viele Seiten der ganzen Sache zu sehen und auch eine Entscheidung zu treffen mit der ich für mich klarkommen werde (denke ich). Ich hatte letztens schon einen Beitrag von meinem Handy geschrieben, habe aber erst vor kurzem bemerkt, dass der nicht abgeschickt wurde bzw angekommen ist. Leider weiß ich nicht mehr was ich geschrieben habe, aber na gut.
Ich wollte nur mal ein kurzes Feedback geben wie es mir und meinem Gewissen geht..
Um es vorweg zu nehmen, ich habe mich entschieden meiner Freundin (vorerst) nichts zu erzählen. Jaja ich weiß, Gast08152 und Mellina, ihr werdet jetzt vermutlich die Augen verdrehen und denken nicht noch so ein rückgratloser Idiot. Falls ihr das nicht denkt, sorry für die Unterstellung, ansonsten seis drum
Ich habe die letzten Tage viel nachgedacht und ich war hin und hergerissen, ob ich das Ganze beichten oder es lieber für mich behalten sollte.
So oder so, ich habe wirklich viel gelernt, sowohl über mich, als auch über meine Denkweise was andere Menschen angeht. Ja für mich waren Leute, die fremdgehen, charakterlose, schwache Idioten. Für mich stand Treue über allem und habe es auch genauso erwartet. Teilweise sehr sehr engstirnig. Ich neige gerne zu einem Schwarz-weiß Denken, nicht nur bei dem Thema, sondern bei allem, was einem so im Leben und im Alltag über den Weg läuft.
Nur merke ich gerade, dass sich das ändert. Einfach, weil man selber mal merkt, wie sich sowas anfühlen kann. Ich heiße das ganze zwar immer noch nicht gut, aber ich kann die Beweggründe verstehen. Die Schwäche, die man selbst mal erleben kann.
Pauschal werde ich in Zukunft bestimmt nicht mehr über andere Leute urteilen, das weiß ich.
Zudem hat es noch was Gutes. Ich habe erwähnt, dass mich meine Ex damals auch betrogen hat. Mit Küssen (soweit ich weiß) und mit einem anschließendem warmen Wechsel. Obwohl ich sei nicht mehr vermisst habe, sie nie zurück wollte und auch kaum noch Schmerz wegen der Sache empfand, hatte ich mehr oder weniger unterbewusst einen Groll gegen sie. Ich war wütend. Und auch der lässt nach. Ich habe sogar irgendwie Verständnis für sie gefunden. Mir gefällt das, was sie getan hat, immer noch nicht, aber ich kann sie irgendwo verstehen. Verstehen, dass sie einfach schwach wurde und hin und her gerissen war. Letztendlich hat sie wohl auf ihr Herz und ihre Gefühle gehört, auch wenn das für mich mies war (ich kann es leider nicht ganz in Worte fassen)
In dem Moment, in dem mir das klar wurde, musste ich einfach die ganze Zeit grinsen, weil ich mich irgendwie erlöst gefühlt habe. Zumindest in Hinsicht auf meine Ex.
Was meine derzeitige Freundin angeht, fühle ich mich kein bisschen erlöst. Teilweise ekel ich mich noch vor mir selbst. Aber ich denke ein schlechtes Gewissen ist das Mindeste, was mich nach der Sache erwarten kann. Ich denke, ich werde in Zukunft ganz gut damit leben können und auch nicht andauernd mit mir hadern müssen, auch wenn es ab und an bestimmt vorkommen wird.
Trotzdem habe ich aus der Sache gelernt, hoffentlich für immer. Noch mal wird mir sowas nicht passieren, Schlimmeres als ein wenig fummeln erst recht nicht, einfach weil mir die Kosequenzen jetzt viel mehr bewusst sind. Mir tut das ganze unendlich leid und ich könnte mich am liebsten jeden Tag selbst dafür ohrfeigen, was ich getan habe.
Irrlicht, danke für deinen einen Beitrag, der war wirklich gut geschrieben. Du triffst meine eigene Siutation mit dem Nagel auf den Kopf. Ja, ich klammere viel und ja ich habe zu viel Treue erwartet. Ich war/bin (weiß ich noch nicht soo ganz) recht eifersüchtig, auch gerne mal wegen kleineren Sachen. Ich denke oft so, als wäre mein Partner mein Besitz, obwohl ich weiß, dass dies nicht so sein sollte. Aber ich bin jetzt mal in einer anderen Situation und diese andere Sichtweise tut auch irgendwie gut. Ich setze mich damit auseinander. Ich kann eher Toleranzen sehen und vllt das ein oder andere Problem umgehen.
Das soll nicht heißen, dass mir meine Freundin nun egal sein wird und ich renne auch nicht nur durch die Gegend und denke an S. mit anderen Frauen. Ich mag die Grenze für meine Partnerschaften (und für mich) auch weiterhin recht eng ziehen. Aber kann jetzt verstehen, dass es nicht nur einen Weg gibt und dass es nicht auch mal Ausrutscher auf diesem Weg geben darf... Für mich weiß ich, dass es keine Ausrutscher mehr geben wird, aber wer weiß, was mit meinen Partnern ist. Vllt wird mir diese Sichtweise ja irgendwann mal behilflich sein..
Ich will jetzt eigentlich keine neue Diskussion starten (aber Gast08152 wollte sich ja eigentlich eh rushalten ), ich wollte nur mal eine Rückmeldung geben wie ich mich bisher entschieden habe.. Ihr habt alle irgendwo Recht mit dem was ihr sagt, es kommt halt nur darauf an, wo jeder seine persönlichen Schwerpunkte legt. Ob das jetzt bei absoluter Treue und Ehrlichkeit liegen mag oder vielleicht doch dabei seine Schwächen einzugestehen und zu tolerieren, aber auch Andere zu verstehen und zu tolerieren.
Für mich kann beides integres Handeln sein, je nach Werten, die man selbst vertritt.
Über diese Werte bin ich mir trotz allem noch nicht sicher, denn ich habe es geschafft mein eigenes Weltbild zu zerrütteln.
Ich werde ab morgen erst mal verreisen (ohne Freundin). Da werde ich bestimmt noch die ein oder andere Minute nachdenken müssen und bestimmt auch Gelegenheit zu haben
13.03.2017 00:29 •
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