Hallo, ich hab mich tatsächlich mal durchgerungen, hier angemeldet und hoffe auf eure Hilfe. Zu meiner Geschichte: Ich bin Ende 20, weiblich und habe mich vor 2 Monaten von meinem ehemaligen Partner getrennt. Jetzt denkt ihr euch: Was? Sie hat sich doch selbst getrennt, also was will sie hier?! Leider muss ich euch sagen, dass das Klischee vom Verlassenden und Verlasser, wie man sie so schön im Internet liest nicht stimmt. Ich habe verlasse und leide wie ein Hund. Meinem Ex geht es denke ich damit sehr gut. Eigentlich hab ich ihm alles vereinfacht.
Ich war gerade mal nur 2 Jahre mit ihm zusammen. Aber die Beziehung war für mich sehr intensiv. Ich habe es sehr ernst mit ihm gemeint. Wir haben auch über ein Jahr zusammen gewohnt. Aber es gab von Anfang an leider sehr viele Probleme. Er ist 5 Jahre jünger als ich. Als ich ihn kennenlernte, hatte er leider sein erstes Studium versemmelt, ich war auch in einer schwierigen Phase, aber wir haben uns trotz all der Widrigkeiten geliebt (glaube ich zumindest, dass er mich geliebt hat). Wir starteten erst einmal eine Freundschaft Plus, da ich auf Grund des Alters doch sehr viele Bedenken hatte (der Vorschlag stammt von mir) Sehr schnell wandelte sich aber auch alles in eine Beziehung um. In der Zeit hab ich ihn immer wieder bestärkt allen möglichen Zielen nachzugehen. Letztendlich hat er dann auch auf mich gehört und sein Studium an einer anderen Hochschule weitergeführt, bzw von Neuem gestartet. Da war er also sein persönlicher Neustart. Leider kam für mich genau zu diesem Zeitpunkt ein großer persönlicher Schicksalsschlag und ich war dann ganze 7 Monate arbeitslos. Das hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Ich hab mich immer mehr an ihn geklammert. War sehr unglücklich mit meiner Situation. Allerdings war ich auch mit der Beziehung an sich nicht mehr zufrieden. Da kam einfach viel zu wenig von ihm. Ich bin wirklich jemand, der von Herzen liebt, sehr viel Nähe braucht. Ich habe mein eigenes Leben aber trotzdem nie aufgegeben. Hatte immer meine eigenen Freunde und Aktivitäten, die ich für mich gemacht habe. Aber ich hatte immer das Gefühl, er investiert immer weniger in die Beziehung. Wir haben uns deswegen auch oft gestritten. Ich habe sehr oft mit ihm das Gespräch gesucht, aber er hat sich mir leider nie geöffnet. Ist vor Gesprächen immer geflüchtet. Irgendwann hat er für sich entschieden - ohne mit mir darüber zu reden- auszuziehen (Seine Begründung: Finanziell für ihn besser und es würde unserer Beziehung gut tun. Er stellte mich quasi vor vollendete Tatsachen) Das war auch rückblickend ein sehr großes Thema: Sein Vater hat leider keinen Unterhalt mehr bezahlt, daher klang das für mich plausibel. Auch wenn es mir das Herz gebrochen hat, hab ich gedacht es ist erst mal besser so. Vor allem war ich auch eben auf Arbeitssuche und wusste auch nicht, ob ich wirklich in der gleichen Stadt bleiben kann. Unsere Treffen waren zwar nun abwechslungsreicher, aber er hat immer weniger bei mir geschlafen (bei ihm ging das nicht, da nur 90cm Bett). Ich hab auch hier immer öfter versucht mit ihm zu reden, aber er fühlte sich immer gestresst und ist allem ausgewichen, auch wenn ich diese Gespräche ohne Vorwürfe versucht habe zu führen. Letztendlich hab ich dann auch wieder eine Arbeit gefunden. Es hätte alles wirklich gut werden können. Ich hab auch alles versucht. Ihn mal mehrere Wochen in Ruhe gelassen. Dann hat er sich selbst wieder angenähert. Aber die letzten Wochen unserer Beziehung hat er mich dann einfach nur noch sch. behandelt. Er hat sich nicht mehr von sich aus gemeldet. Wollte sich nicht mehr wirklich treffen. Außerdem ist mir dann aufgefallen, dass er immer mehr auf gewissen sozialen Netzwerken unterwegs ist und auf einmal Frauen aus der näheren Umgebung folgte, die niemand kennt. Und er war den ganzen Tag immer dort online auf einmal. Aber bei mir hat er sich nicht mehr gemeldet?!. Jedenfalls war mir klar, dass er mich nicht mehr lieben kann und wohl gerade auf der Suche nach einem ERSATZ ist. (so wie er zu mir war, lag das auf der Hand). Ich hab bis zum Schluss immer gekämpft, ihn geliebt, und er war wohl drauf und dran mich zu ersetzen und zu verlassen.
Also hab ich seine letzten Sachen bei mir Zuhause zusammen gepackt (waren dann doch 2 Autoladungen). Sie zu meinem Bruder gefahren und hab innerhalb von 1 Tag mich dazu entschlossen mich zu trennen. Bin zu ihm gefahren und hab ihn aber mit nichts konfrontiert. Ich habe mich sehr erwachsen getrennt und zwar gesagt, dass er mich bitte ausreden lassen soll, ich das alles nicht mehr ertrage und es deswegen beende. Ich meinte dann, dass die Umstände unter denen wir uns kennengelernt haben von Anfang an sehr schwierig waren weil wir beide sehr schwere Zeiten hatten und es hier um keinerlei Schuldzuweisungen geht (ich wollte, dass wir uns im Guten trennen!). Er war zwar erstaunt, aber hat einfach nur Okay gesagt. Er hat mir meine Schlüssel zurückgegeben. Und wollte eben wissen was mit seinen Sachen ist. Ich hab dann gemeint er könne sie bei meinem Bruder abholen. Er hat dann noch gefragt, ob er die nicht bei mir abholen kann und ich meinte einfach wenn es was zu klären gibt, soll er sich bitte einfach bei ihm melden.
Ich hab eine richtige Show abgezogen das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Ich bin selbstbewusst und mit viel Souveränität hingegangen. Ich hab mir vorher aufgeschrieben, was ich alles sage. Die ganze Zeit gelächelt und die Starke gespielt, sonst hätte ich das nicht geschafft. Wisst ihr wie hart das ist, wenn man sich von jemanden trenn, den man eigentlich liebt? So viel Selbstwürde musste ich mir aber einfach bewahren und von ALLEINE gehen. Ich weiß nicht, ob ich mir das eingebildet habe, aber er hatte glaube ich tatsächlich Tränen in den Augen. Ich habe mich verabschiedet, er hat sich einfach umgedreht und ist gegangen.
Bin danach direkt zu Freunden und bin dann zusammengebrochen und habe schrecklich geweint.
Das ist jetzt 2 Monate her. Ich habe keine Lebensfreude mehr, ich kann nicht essen, nicht schlafen. Ich habe Angst ihm draußen zu begegnen. Ich denke er hat schon längst eine Neue und möchte damit nicht konfrontiert werden. Habe ihn wirklich geliebt und obwohl ich ihn verlassen habe, fühlt es sich an als sei ich verlassen worden. Denn er hat sich durch den Auszug immer weiter distanziert, hat für sich angefangen mit der Beziehung abzuschließen, während ich immer weiter gehofft habe, dass es wieder wird. Ich weiß, dass ich auch nicht alles richtig gemacht habe, aber ich habe bis zum Schluss versucht daran zu arbeiten. Aber an einer Beziehung können nur zwei gemeinsam arbeiten. Und ich will mit niemandem zusammen sein, der nicht mit mir zusammen sein will Aber es tut so schrecklich weh, er fehlt mir auch als Mensch in meinem Leben. So wie er mich behandelt hat zum Schluss mochte er mich aber glaube ich nicht mal mehr als Mensch. Ich fühle mich so elend. Ich habe direkt nach dem ich Schluss gemacht habe ihn aus Selbstschutz überall blockiert. Auch seine Nummer. Die habe ich zwischenzeitlich entblockiert. Habe ihn nach einem Monat wegen etwas organisatorischem kontaktiert. Ich war freundlich und höflich. Er hat mir darauf nur einen Einzeiler geschickt. Ich weiß ja, dass es besser ist, wenn wir keinen Kontakt mehr haben. Für mich. Aber ich würde auch gerne einfach wieder unbeschwert weiterleben so wie er (er macht wohl laut Erzählungen weiter als hätte es mich nie gegeben und er trifft sich wohl auch mit einer Frau.) Aber gut, er hat ja auch schon wohl sehr lange damit schon abgeschlossen gehabt. War aber einfach zu feige sich zu trennen. Mein Umfeld hat mir schon vor Monaten gesagt, ich soll mich nicht schlecht behandeln lassen. Aber ich bin halt eine hoffnungslose Romantikerin. oder einfach blöd. Ich weiß es auch nicht. Aber ich dachte tatsächlich er sei der Mann, den ich mal heirate. Habe sehr viel in die Beziehung investiert (klar sehr gerne und aus freien Stücken, sei es finanziell, emotional oder einfach meine Zeit.) Aber denke das ist der Grund wieso ich nicht loslassen kann.
Er war meine größte Bezugsperson und ich seine. Für ihn hatte das alles aber keine Bedeutung mehr oder zumindest hat er einfach aufgehört mich zu lieben
Ich will einfach wieder glücklich sein. War auch schon beim Arzt. Da hieß es, dass Depressionen anders aussehen. Und ich einfach nur in einem sehr tiefen Loch stecke, aber die Hintergründe ja wissen würde.
Auf der Arbeit funktioniere ich. Aber mir fehlt einfach meine Lebensfreude wie erwähnt. Ich bin antriebslos. Habe mittlerweile schon 8kg abgenommen (was eigentlich positiv ist, da ich jetzt wieder so viel wiege wie vor der Beziehung.) Habe schon überlegt ob ich irgendein neues Hobby anfangen soll, aber mich interessiert einfach gar nichts. So traurig das klingt. Meine besten Freunde sind auch weggezogen. Klar, hab ich hier ein paar Freunde und Bekannte. Aber Leute, die mich richtig aufpeppeln könnten hab ich hier leider nicht mehr. Aber ich verkriech mich auch immer mehr Zuhause. Will mich auch mit niemanden treffen, merke aber wie mich das innerlich zerfrisst und fertig macht. Ich bin so eine Frohnatur gewesen. Davon ist nichts mehr übrig. Mein Herz ist einfach gebrochen und ich weiß nicht wie es heilen soll oder ich jemals wieder jemandem vertrauen kann.
Tut mir Leid für den Roman, obwohl ich hier euch nur einen kleinen Aufriss von dem ganzen Dilemma zeigen wollte, ist es jetzt doch ganz schön lange geworden :/ Hoffe das liest sich jemand durch :/
06.11.2018 20:54 •
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