Hast Du hier schon mal geschrieben mit einem anderen Nick? Mir kommt das alles so vor, als hätte ich es hier schon mal gelesen.
Ja, ohne ihn wäre es deutlich einfacher, wenn Du erstmal durchgeatmet hast.
Steht Ihr beide im Mietvertrag? Du allein?
Was heißt, Du bringst es nicht übers Herz? Er hat doch vorher auch in einer Wohnunterkunft gewohnt. Da kann er womöglich wieder hin. Selbst da muss man als Bewohner Regeln einhalten. Du bietest ihm dagegen ein verantwortungsfreies Leben. Warum?
Ich möchte Dir mal meine Erfahrung sagen: in meiner Jugend war ich mit einem Spielsüchtigen zusammen, der zudem psychische Probleme noch anderer Art hatte. Ich habe mich getrennt, als ich gerafft habe, dass ich ihm nicht helfen kann. Das ist mir auch sehr schwer gefallen, weil ich das Gefühl hatte, ihn im Stich zu lassen. Aber mein eigenes Wohlbefinden war mir mehr wert als seins. Er hat dann - es hat eine Weile gedauert -, aber er hat dann ohne mich sehr wohl die Kurve gekriegt.
Alk. sind krank, aber auch außerdem auch vollkommen un6y, was ich gar nicht weiter ausführen möchte. Sie kommen mit dem Leben und sich selbst nicht klar, wie sollen sie da mit anderen klar kommen können? Du hast da keinen Partner auf Augenhöhe. Du kannst ihn doch unmöglich als gleichstarken Partner an Deiner Seite sehen; eher als so eine Art Pflegefall. Jedenfalls würde es mir so gehen. Ich wäre da mittlerweile auch echt ungeduldig und ungehalten, wenn meine Jahre an der Seite eines Mannes verstreichen würden, der mir keinerlei Normalität entgegen bringen kann.
Deine Bemühungen um Unterstützung sind ein guter Anfang, aber ich glaube, Du brauchst noch viel mehr davon.
Ich glaube, ich würde mich einem Menschen noch anders verpflichtet fühlen, wenn die Sucht sich während der Beziehung entwickelt hätte (aber selbst dann ist irgendwann Schluss!), aber der Mann saß schon in der berühmten S. (sorry), bevor Ihr Euch überhaupt kanntet. Ich würde mich auch dann mehr verpflichtet fühlen, wenn ich sehen könnte, dass ihm eine funktionierende Beziehung mit mir etwas wert ist, z.B. den ernsthaften Versuch trocken zu werden. Wenn Du ihm helfen willst, dann sorge dafür, dass er selbst für sich eintreten muss, dass er bei Dir nicht mehr unterkriechen kann, dass Du ihn nicht mehr versorgst und vermutlich auch finanziell unterstützt. Sorge dafür, dass Du für Dich eintrittst, dass Du Deinen Freiraum hast, dass Du versorgt bist und finanziell ausgesorgt hast.
Hast Du für Dich ganz ernsthaft und ehrlich gerüft, was Dich bewogen hat, einen Mann in dieser Lebenssituation und mit den entsprechenden Baustellen in Dein Leben zu lassen? Vielleicht hilft Dir die Antwort darauf dabei, noch mehr Abstand zu ihm herzustellen und eine Trennung durchzuziehen.
22.05.2019 14:04 •
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