Ehemann möchte Coming Out

Liebe Mandy,

Vorab: Ich hoffe sehr, dass Du mich nicht missverstehst! Ich bin die Letzte, die psychische Erkrankungen und Menschen, die daran erkranken, in irgend einer Form abwerten will oder sie nicht ernst nehme!

Ihr habt Euch in der Psychiatrie kennen gelernt, was ja bedeutet, dass Ihr beide in psychischen Ausnahmesituationen ward. In so einer geschützten Bubble entstehen oft Freundschaften und auch Lieben, die ganz gewiss nicht nur, aber eben auch der Situation geschuldet sind, dass man auf Menschen trifft, die ähnliche Probleme haben und einander deshalb verstehen.

Wie alt seid Ihr und seid Ihr beide geheilt? Zumindest in dem Maß, das als „normal“ gilt? Seid Ihr berufstätig, habt Ihr ein Sozialleben außerhalb der Ehe? Verzeih bitte, wenn ich das überlesen habe.

Zumindest Dein Mann scheint mir noch sehr zerrissen zu sein zwischen dem, was er leben möchte und dem, was er „eigentlich“ leben meint zu müssen, weil es den gesellschaftlichen Normen entspricht.

Ich selber bin stock-heterosexuell, aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass man einen Menschen nur um dessen selber liebt, völlig unabhängig vom Geschlecht. S. Präferenzen könnte ich jedoch nicht beiseite schieben; nicht für diesen Part der Liebe. So wird es einem gleichgeschlechtlich1 Menschen wahrscheinlich auch gehen

Schwierig finde ich, dass Du Deinem Mann Alternativen anbietest, auch eine offene Beziehung akzeptieren würdest (Hand aufs Herz: Würdest Du aus vollem Herzen oder wäre es ein Entgegenkommen, um ihn nicht zu verlieren?) und er nicht darauf eingehen will. Das zeigt doch, jedenfalls für mich, dass er Eure Beziehung an sich nicht mehr will?

„If you love somebody set them free“ Lass ihn gehen, wenn er gehen will. Und gestehe Dir selber zu, dass Du auch loslassen kannst und darfst, wenn Dir die Beziehung nicht gut tut. Denn das tut sie nicht.
Was die Zukunft bringt, ob es noch einen gemeinsamen Weg - wie auch immer der gestaltet wird - für Euch gibt, wird sich zeigen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Es gibt einen guten Spruch, sie gehen, wie sie gekommen sind. Trifft auf einige tatsächlich zu.
Bei dir passt das jedenfalls auffällig.
Es ist für dich zu früh, einen klaren Gedanken zu fassen.

Diese ganze Reinkriecherei in seinen Kopf bringt dich genau 0,0 mm weiter. Du bist dann weiter, wenn du das sein lassen kannst und mal schaust, was deine Anteile an der ganzen Show waren. Aber das wird noch Zeit brauchen.

2 psychisch Angeschlagene geben eben kein Ganzes. Er inszeniert Dramen mit seinen wechselnden Identitäten, du mit deinen halben Nervenzusammenbrüchen. Was soll das denn geben? Ist er zu seiner 1. Frau zurück gegangen? Nein. Warum sollte das bei dir anders sein? Je eher du das Tier Hoffnung in dir töten kannst, umso eher wird es dir besser gehen.

Wenn er sich vorstellt gleichgeschlechtlich zu leben, kann er nicht mit dir zusammen leben. Du bist dann max eine gute Freundin, vielleicht sogar ab und zu mit benefits (wegen eines möglichen Bi-einschlags), aber das war es dann auch. Nochmal, lies bitte endlich den Strang von Elke. Das erklärt dir mehr als deine Hirnerei.

Was möchtest du denn machen? Seine möglicherweise noch mehrfach wechselnden Anfälle begleiten? Warum? Du hast auch gar nicht die Kraft dafür.

Du hast unvernünftig gehandelt. Dieses Ende hätte man mit Verstand ahnen können. Gut, ist sehr vielen hier schon passiert. Kein Genickbruch. Versuche das Geschehen bitte zu akzeptieren, so schnell du kannst. Halten kannst du ihn nicht, das siehst du ja.

Es tut mir wirklich aufrichtig leid für dich. Aber bitte vergiss nicht, dass du deine Kraft nun für dich brauchst.

Zitat von Mandy500:

Also siehst du es auch so wenn man jemanden noch lieben würde, würde man wenn man gleichgeschlechtlich1 ist, ein Beziehungsmodell finden können? Auch wenn man als Paar nicht mehr miteinander schläft...

Natürlich kann man das!
Es gibt ja auch Paare, die waren schon lange zusammen und dann gibt einer von beiden seinen Geschlechtsumwandlungswünschen nach, lässt sich umoperieren usw. - und dennoch bleiben sie ein Paar.
Was sollte denn das alles übrigens mit seinem Comingout zu tun haben?
Selbst, wenn man sich als schw... oder sonst etwas outet, kann man doch zusammensein, mit wem man will.

Zitat von Mandy500:

@Flower1 ich denke auch wenn er mich noch lieben würde dann hätte man über ein Beziehungsmodell nachdenken können. Aber für ihn geht das nicht ...

Natürlich gibt es verschiedene Beziehungsmodelle, aber die Frage ist doch, ob man das auch so leben will und kann.

Ich bin monogam und könnte mir nie eine offene oder polyamore Beziehung vorstellen. Trotz Liebe zu meinem Mann, könnte ich das nicht. Vor über einem Jahr, als ich von meinem Mann erfahren habe, dass er eine Affäre hatte, stellte ich mir hierzu diese Frage. Ich weiß einfach, dass ich damit nie glücklich werden würde. Mich würde das krank machen, auch wenn das Beziehungsmodell nicht heimlich abläuft.

Wenn ich wüsste, wie in deinem Fall, dass mich mein Mann nicht mehr begehrt und lieber mit Männern S. hat, würde mich das fertig machen. Auch wenn S. nicht alles ist in einer Beziehung, könnte ich mit diesem Wissen und den dadurch aufkommenden Gefühlen nicht umgehen. Für mich würde dadurch nur eine Trennung in Frage kommen.

Du bist noch eine junge Frau. Willst du wirklich so leben? Immer mit dem Wissen eigentlich nicht zu genügen?

Zitat von Flower1:

Willst du wirklich so leben? Immer mit dem Wissen eigentlich nicht zu genügen?

Gute Frage. Auch wenn der Mann zurzeit weg ist. Doch falls er nochmal ankommt, sollte Mandy gewappnet sein.

Nicht das es eine Runde zwei wird, nur weil er seine fünf Minuten hat, wo er seine Ansichten und S.. Präferenzen mal eben schnell wieder ändert.

Zitat von Gwenwhyfar:

Diese ganze Reinkriecherei in seinen Kopf bringt dich genau 0,0 mm weiter. Du bist dann weiter, wenn du das sein lassen kannst und mal schaust, was deine Anteile an der ganzen Show waren. Aber das wird noch Zeit brauchen.

Zitat von Gwenwhyfar:

Was möchtest du denn machen? Seine möglicherweise noch mehrfach wechselnden Anfälle begleiten? Warum? Du hast auch gar nicht die Kraft dafür.

Zitat von Gwenwhyfar:

. Versuche das Geschehen bitte zu akzeptieren, so schnell du kannst. Halten kannst du ihn nicht, das siehst du ja.

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Zitat von Mandy500:

Und als wir vor 1,5 Jahren schon mal so eine Krise wegen seiner S. Orientierung hatten und er es fast mit mir beendet hat, meinte er das ich mir ja Rat von seiner Mama holen könnte

Ok, ihr hattet schon mal ein Problem, warum habt ihr da nichts gemacht? Da wäre es vielleicht noch gut gewesen, wenn ihr in Clubs gegangen wärt. Aber man muss in seinen Erfahrungen wachsen. Noch vor 5 Jahren habe ich auch nicht so gedacht. Dich allerdings zu seiner Mama zu schicken, dass Du sein Mimimi verstehen sollst...das ist doch kein Mann.

Zitat von Mandy500:

Manchmal stelle ich mir die Frage ob er das eventuell reinsziniert weil er was aus seiner Kindheit aufarbeiten muss und er sich vielleicht irrt nur auf Männer zu stehen

Jo, ist eine Dramaqueen und Du musst wirklich begreifen, dass er vorbei ist....selbst wenn nicht, möchtest Du dann wirklich mit Deinem Hintern auf einem Vulkan sitzen? Vielleicht überlegt er sich das nächste Mal, dass es nun ein Trans Mensch sein soll. Der Typ hat ein ganz großes Problem mit sich selbst und reißt alles mit sich in den Abgrund. Nimm Dein Leben bitte in die Hand und sorge für Deine Zukunft.

Zitat von Mandy500:

bin ich in seinen armen zusammen gebrochen und stand unter Schock aber kurz danach also am selber Abend hatten wir miteinander geschlafen, weil er eine Erregung hatte

Ok, dann stand das Ding mal, vielleicht ist Drama sein Trigger, ohne Drama keine Erregung. S. ist so groß und vielfältig, dass man das nicht erfassen kann.

Zitat von Mandy500:

niemals damit gerechnet hätte, das es dann wieder zum Thema wird mit seiner gleichgeschlechtlich1.

Das hättest Du allerdings...

Zitat von Mandy500:

Also siehst du es auch so wenn man jemanden noch lieben würde, würde man wenn man gleichgeschlechtlich1 ist, ein Beziehungsmodell finden können?

Egal was wir sehen oder vielleicht auch leben. Das hat mit Deiner Beziehung nichts zu tun. Es ist Dein Leben und niemand kann es Dir abnehmen.

Zitat von Zaungast:

Gute Frage. Auch wenn der Mann zurzeit weg ist. Doch falls er nochmal ankommt, sollte Mandy gewappnet sein. Nicht das es eine Runde zwei wird, nur ...

Meiner Meinung nach outet man sich nicht mal eben aus einer Phase heraus als gleichgeschlechtlich. In der Regel geht diesem Outen ein jahrelanges Ringen mit sich selbst voraus.

Ich habe das selber bei unserem Neffen erlebt und auch mit ihm darüber geredet. Auch er hatte eine Freundin und wollte es nicht wahrhaben. Man kann es vielleicht eine gewisse Zeit verdrängen und sich selbst belügen. Aber irgendwann hält man das nicht mehr aus.

Ich rate Mandy sich nicht auf eine Runde zwei einzulassen. Auch wenn ihr Mann wieder sagen würde, dass er mit der gleichgeschlechtlich1 abgeschlossen hat. Das hat er nämlich nicht. Das sagt er dann nur, um diesem leider immer noch verbreiteten Tabuthema zu entgehen. Auch wenn es schon besser geworden ist, ist das Thema gleichgeschlechtlich1 trotzdem noch mit Angst und Scham verbunden, wenn es einen selber trifft. Ich erlebe das live in unserer Familie mit, dass mein Neffe, seine gleichgeschlechtlich1 nicht frei leben kann, weil ihn seine engsten Angehörigen nicht so akzeptieren. Leider!

@Zaungast dieses mal klingt es mit seiner S. ziemlich entschlossen, da er ja auch eine Therapie macht. Was mich nur so stutzig macht, das er vor paar Monaten eine Kundin auf arbeit kennengelernt hat und mit der inzwischen befreundet ist und er hat nicht viele Freunde. Erst dachte ich das es vielleicht auch was mit ihr zu tun hat.Aber er verneinte es da er ja gleichgeschlechtlich1 sei. Zumal er ja auch erzählte das er sich nach der Trennung auf Online Foren angemeldet hat wo man Männer kennenlernt. Aber es ist schon komisch als ich ihn damals kennengelernt habe, waren wir ja auch erst befreundet als er sich geoutet hat und er verliebte sich in mich. Finde es nur so merkwürdig das er jetzt in dieser Zeit eine neue Freundschaft zu einer Frau aufbaut, die ich aber nicht kennengelernt habe

@E-Claire ja ich weiß das es mich wohl nichts mehr angeht. Allerdings entwickelte sich die Freundschaft schon paar Wochen vor der Trennung. Es ist alles so verwirrend. Ich bin gerade auf dem Weg in die Wohnung er ist aber bis Mittwoch nicht da. Haben uns jetzt ne Woche nicht gesehen. Alleine jetzt schon in dieser Wohnung zu sein , die wir erst vor einen Jahr bezogen haben und liebevoll eingerichtet haben bricht mir so krass das Herz. Aktuell lebe ich wirklich von Tag zu Tag, da es mir körperlich sehr schlecht geht. Ich weiß nicht was ich über ihn denken soll damit ich heile bzw. Wie ich mich ihm gegenüber Verhalten soll. Ich bin so wütend/verletzt wegen den ganzen wie es abgelaufen ist , aber dank sagt er , er kann ja nichts für seine S. Orientierung und dann habe ich Verständnis und versuche freundlich zu ihm zu sei, aber das fühlt sich auch nicht richtig an

@Gastxy45 ja und gerade weil er diese Eingebebung in exakter Reihenfolge schon mal hatte( wie du schreibst) bin ich ja do sehr verwirrt. Weil wir die erste Zeit verliebt waren und auch S. hatte. Jetzt macht er nach seinen Outing den Eindruck als hätte er sich zu 100 Prozent gefunden