Verzeihung gewähren (aus Mars & Venus)

E
von John Gray, Goldmann-Verlag

Wenn man seinem Partner die Schuld an seinem Unglück gibt, verhindert man die Freisetzung schmerzlicher Gefühle. Solange man ihm die ganze Verantwortung für den eigenen Schmerz zuschiebt, kann man sich von diesem nicht befreien. Dann bleibt man darauf angewiesen, dass der Partner sein Verhalten oder seine Haltung ändert.

Vorwürfe können für den Heilungsprozeß jedoch auch mützlich sein. Sie können helfen, die Grenzen abzustecken, was man mag und was man nicht mag.
Sie helfen auch, zu seinem eigenen Zorn zu finden und bewahren davor, dass man zu viel Verantwortung für einen Verlust auf sich nimmt.
Wenn man sich selbst zu viele Vorwürfe macht, dann deshalb, weil man es nicht wagt, auch anderen einen Teil der Schuld zu geben.
Hat man mithilfe von Vorwürfen Kontakt zu seinem Zorn bekommen, muss man daran arbeiten, sich wieder von ihnen zu befreien.

Mann kann anderen ihre Fehler vorwerfen - aber man kann ihnen nicht die Schuld an seinen eigenen Gefühlen geben.

Verzeihen heißt, einen anderen aus der Verantwortung für die eigenen Gefühle zu entlassen.

Wenn man verzeihen kann, gelingt es auch, den eigenen Schmerz loszulassen.
Gewiß ist es richtig, dass der Partner einem wehtun kann, aber Sie müssen auch klar erkennen, dass es in Ihrer Macht liegt, den Schmerz loszulassen. Solange Sie dem Partner wegen der Schmerzen Vorwürfe machen, die Sie im
Augenblick erleiden - nicht wegen seiner Fehler -, werden Sie in Ihrem Schmerz gefangen bleiben.

Wenn Sie zornig oder traurig darüber sind, dass er sie vernachlässigt hat, dann hören diese Gefühle wieder auf.

Sind Sie aber zornig oder traurig darüber, dass sie verletzt wurden, dann können Sie sich von diesen Gefühlen nicht lösen.

Sieht man keine Möglichkeit, die eigenen Gefühle zu verändern, dann beginnt man, seinem Partner dafür Vorwürfe zu machen, wie man sich selbst fühlt, statt dafür, was er tat oder nicht tat.

Lieben Gruß
wilde Flocke

23.09.2002 20:11 • #1


E
hallo wilde flocke,

danke für den konstruktiven beitrag aus dem buch; finde ich wichtig und unterstützend für viele hier (mich inbegriffen).

schmerzmanagement will gelernt sein, und es ist hilfreich, solche aussagen zu lesen und darüber nachzudenken. narben auf der seele bleiben, aber ist das nicht das leben? ein taschenbuch sieht am interessantesten aus, wenn es zerfleddert und zerlesen ist. und narben schmerzen ja eigentlich auch nicht mehr mit beständigkeit; sie ziehen nur manchmal in bestimmten wetterlagen und erinnern einen.

ich glaube bereits sagen zu können, dass ich in diesem verzeihungsprozess schon weit fortgeschritten bin; ich muss nur die zielsetzung dabei kritisch überprüfen. verzeihe ich, weil ich das fundament für ein evtl. comeback wieder ebnen möchte oder weil das LOSLASSEN mein ziel ist?

da bin ich mir nicht immer so sicher ... ich möchte mir weiterhin geduld zugestatten, diese zielsetzung immer mal wieder von A nach B zu rücken ... eines tages wird sich eine spur herausbilden und alles wird zum selbstläufer (meine kleine, naive und faule hoffnung!).

liebe grüße,
c-c-l

23.09.2002 20:54 • #2


A


Verzeihung gewähren (aus Mars & Venus)

x 3


E
Hallo c-c-l,

Verzeihen heißt, einen anderen aus der Verantwortung für die eigenen Gefühle zu entlassen.

Es geht mehr um den anderen und wie ich verzeihen kann als die eigenen Beweggründe des Warum , denke ich.
Mehr um den anderen.
Es sind meine Gefühle, nicht seine. Tue ich es nicht, werde ich
nicht mir die Mühe geben an Selbstachtung zu gewinnen, und aus den eigenen Fehlern lerne.
Was denkst Du?

Lieben Gruß
wilde Flocke

23.09.2002 22:33 • #3


E
Hallo C-C-L, hallo Flöckchen,

ein taschenbuch sieht am interessantesten aus, wenn es zerfleddert und zerlesen ist

Ich denke da wie Du, aber es gibt immer mehr Leute die so ein Buch nicht mehr anfassen würden, die kaufen sich lieber ein Neues. Übrigens eine interessante Parallele zum neuen Werte-Bewußtsein, früher galten andere Werte wie teilen und reparieren, heutzutage muß alles originalverpackt und exklusiv sein. Das läßt sich auch auf die Partnersuche übertragen.

Ich habe vor ein paar Monaten mal in einem Buch geblättert wo über das Verzeihen eher negativ geschrieben wird. Wer verzeihe nehme dem Partner die Chance sein schlechtes Gewissen abzubauen. Man solle ihm lieber eine Strafe aufbrummen. Einleuchtend ist bei dieser These, daß damit evtl. wieder ein Gewissens-Gleichgewicht hergestellt werden kann, denn es scheint wirklich öfter vorzukommen, daß der Verlassende später wieder zurück möchte aber zu feige ist zu dem zu stehen was er dem Verlassenen angetan hat. Er hat einfach ein tierisch schlechtes Gewissen und blockt deshalb ab obwohl der Verlassende ihm schon längst verziehen hat und Nähe sucht. Natürlich ist da auch die Angst dabei, sich dem früheren Partner praktisch auszuliefern.
Aber wie sollte diese Strafe aussehen? Geht einer fremd dann soll man nicht verzeihen sondern auch fremd gehen? Also ich weiß nicht. Ich denke es sollte möglich sein, daß beide sich offen und ehrlich aussprechen und die Karten neu mischen. Eine kleine (freiwillige) Strafe kann da schon dabei sein, z.B. ein kleiner 5-stündiger Einkaufsbummel oder 4 Wochen kloputzen:-))

@Flocke
Es sind meine Gefühle, nicht seine. Tue ich es nicht, werde ich
nicht mir die Mühe geben an Selbstachtung zu gewinnen, und aus den eigenen Fehlern lernen.

Genau so sehe ich das auch. Das Verzeihen ist mit Sicherheit sehr schmerzlich, aber es bringt auch innere Stärke und Selbstachtung. Die Erniedrigungen die man erlitten hat, solange man sich nicht in seinen Stolz verkrochen hat, sind kein Verlust sondern ein Gewinn, denn sie geben einem gewaltige Stärke für die Zukunft. Ich habe es vor ca. 1 Jahr schonmal geschrieben: Nicht derjenige, der dem Wind unter allen Umständen trotzt ist stark sondern der, der nach dem Fall immer wieder aus dem Dreck aufsteht. Und jedes Mal an Stärke gewinnt. Ein Indiz für die Richtigkeit meiner These habe ich jetzt bekommen: Meine Ex ist nach über 2 Jahren immer noch nicht konsequent in der Lage das durchzuziehen was für sie wichtig ist, sie läßt sich noch viel zu sehr von äußeren Umständen, von ihrem Freund beeinflussen owohl sie seit langem in sich spürt daß es nicht mehr so weitergehen kann. Sie steht seit langem im Wind und weigert sich beharrlich umzufallen, wird dabei aber immer schwächer bzw. zieht sich innerlich zurück. Im schlechtesten Fall wird sie irgendwann zusammenknicken und keine Kraft mehr zum Aufstehen haben. Schade eigentlich, dabei wäre es so einfach sich fallen zu lassen...

ciao

24.09.2002 11:30 • #4


E
Hallo C-c-l und ,

ich hoffe heute abend einen weiteren Beitrag zum Thema Verzeihen, aber über die Kunst sich richtig zu ärgern fertig getippt zu haben. Also Fortsetzung folgt .

Aus der Mühle schaut der Müller
der so gerne mahlen will

Stiller wird der Wind und stiller
und die Mühle stehet still.

So gehts immer, wie ich finde
rief der Müller voller Zorn.

Hat man Korn, so fehlt`´s am Winde,
hat man Wind, so fehlt das Korn

(Wilhelm Busch)

...................................


Ich ärgere mich über den Regen. - DER REGEN ärgert mich.
Aber im ersten Fall bin ich der Handelnde, gewissermaßen der
Täter.
Im zweiten Fall handelt etwas anderes, Ich bin sein Opfer.

Einmal bin ich aktiv, das andere mal passiv.

Es gibt hier zwei verschiedene Auffassungen: Man kann wie folgt benennen:
Täter-Theorie
Opfer-Theorie.

24.09.2002 11:55 • #5


E
Hallo again ::)

hier nun Part eins

-1. Was sind Ärger, Wut und Zorn?

Der Mutmensch kennt den Zorn
Der Furchtmensch die Wut und den Ärger
Walther Rathenau

Die erste Frage ist: Sind Ärger Wut und Zorn dasselbe?
Zuweilen stößt man auf die Unterscheidung:
- Ärger kommt aus dem Kopf
- Zorn kommt aus der Brust
- Wut kommt aus dem Bauch

Zwar gibt es solche Unterschiede des Empfindens, aber diese sprachliche Unterscheidung ist doch zu spitzfindig. Ich werde die Begriffe Ärger Zorn und Wut weitgehend gleichbedeutend verwenden. Hass steht für besonders intensive Wut. Als Oberbegriff für den ganzen Bereich kann man Aggression verwenden.
Was sind als Ärger, Wut und Zorn? Auf Anhieb wird man einfach sagen, das sind Gefühle.
Man spricht ja auch vom Gefühl des Ärgers, davon, sich zornig zu fühlen, oder Wutgefühle zu haben. Wut und Co. sind also etwas, was wir fühlen, spüren, empfinden.
Aber das reicht nicht. Die Wut betrifft den ganzen Menschen, Kopf und Bauch, Herz und Hand. Wir wollen hier (vereinfachend) fünf Dimensionen des Wesens Mensch unterscheiden und damit auch fünf Dimensionen des Zorns.

° Gefühl
z. B. Wutgefühl, aber auch Stimmungen und #8211; aggressive #8211; Verstimmungen.

° Wunsch
Man spricht auch von Bedürfnis, Motivation oder aber Trieb, z. B. ein Wunsch nach Streit

° Denken
Dazu zählen Einstellungen, Gedanken, Phantasien, z. B. Rachephantasien

° Verhalten
Das reicht von der Mimik, z. B. grimmiges Gesicht, bis zu zielgerichteten Handlungen, z. B. jemanden anzeigen

° Körper
Betrifft (im Gegensatz zum Verhalten) nicht steuerbare körperliche Prozesse, wie . B. Blutdruckerhöhung durch Ärger

Diese Dimensionen des Menschen sind natürlich nicht voneinander unabhängig, sondern stehen in enger Wechselwirkung. Sie bilden ein Ganzes, ein System.
Da stimmt, jedenfalls normalerweise, alles zusammen. Wenn jemand mir sagt ... Ich bin wütend auf dich..., und mich dabei anlächelt, werde ich verwirrt sein, denn bei einer zornigen Aussage erwarte ich auch ein zorniges Gesicht.

Beginnen wir mit den Dimensionen Gefühl und Wunsch. Wir alle haben Wünsche. Manche sind angeboren wie der Wunsch nach Essen.

Bei solchen elementaren angeborenen Bedürfnissen spricht man häufig auch von biologischen Bedürfnissen oder Trieben. Es sind überwiegend körperliche Bedürfnisse. Davon zu unterscheiden sind seelische Bedürfnisse. Sie können auch angeboren sein, werden aber häufig erst später erworben. Es kommt niemand mit dem Wunsch zur Welt, unbedingt das neueste Modelkleid oder einen Sportwagen zu haben #8211; solche Ziele erwerben wir erst in Laufe unserer Entwicklung.

Wie das Beispiel mit dem Sportwagen schon andeutet:
Nicht alle Wünsche werden wahr, und das bedeutet Unlust bzw. Unlustgefühle für uns.

Gehen dagegen unsere Wunschträume in Erfüllung, bringt uns das Lust, wir erleben Lustgefühle oder erzielen #8222;Lustgewinn#8220; (wie die Psychologen sagen).

Das ist also das Grundmodell von Lust und Unlust: Wir wollen etwas haben.

Bekommen wir es, fühlen wir uns gut. Bekommen wir es nicht, sind wir unbefriedigt. Und je größer die Differenz zwischen unseren Bedürfnissen und der Wirklichkeit, je mehr das, was wir wollen, von dem, was wir kriegen, abweicht, desto unzufriedener sind wir.

LUST UND UNLUST
Wunsch - Erfüllung #8211; Lust-Gefühl
Wunsch - Nicht-Erfüllung - Unlust-Gefühl

Bisher wurde ganz allgemein von Unlust oder Unzufriedenheit gesprochen. Aber es gibt verschiedene Formen von Unlust, vor allem:
° Ärger (Wut, Zorn)
° Angst (Furcht, Panik)
°psychischer Schmerz (Traurigkeit, Enttäuschung)

Diese drei: Ärger, Angst und Schmerz werden oft als Grundgefühle der psychischen Unlust bezeichnet, genauer Grundgefühle der psychischen Unlust.
Denn wenn man auch nicht eindeutig zwischen psychischer und körperlicher Unlust unterscheiden kann, so ist ein körperlicher Schmerz wie Zahnschmerzen eben doch etwas anderes als der seelische Liebeskummer.
Es wird behauptet, dass sich andere Unlustgefühle wie Eifersucht, Schuldgefühle oder schlechtes Gewissen, Neid, Einsamkeit und Verlassenheit, Scham und Gekränktheit oder Minderwertigkeitsgefühle alle auf die oben genannten drei Urgefühle der Unlust zurückzuführen lassen.
Ob das immer so aufgeht, sei dahingestellt. Aber sicherlich ist der Ärger- der uns hier ja in erster Linie interessiert - auch in Gefühlen von Eifersucht, Krankung, Schuld, Neid u. v. m. enthalten. Wut ist nicht nur Wut pur, sondern viel mehr.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Wovon hängt es eigentlich ab, mit welchem Unlustgefühl man auf ein nicht befriedigtes Bedürfnis, einen unerfüllten Wunsch reagiert? Ob man mit Zorn, Angst, oder Traurigkeit reagiert.
Dies hängt erstens von dem Persönlichkeitstyp ab, zweitens von der Situation, vor allem jedoch von dem betroffenen Wunsch.

Wir müssen die Zusammenhänge hier etwas vereinfachen, um sie auf den Punkt zu bringen:

-Trauer stellt sich in erster Linie ein, wenn unser Bedürfnis nach Lieben und Geliebt werden nicht erfühlt wird , wenn wir uns einsam und verlassen fühlen.(erfüllt)
-Angst empfindet man überwiegend in Situationen, in denen der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit unbefriedigt bleibt oder die körperliche Unversehrtheit und das Überleben bedroht sind.
-Ärger ist vor allem an die Frustration zweier (verwandter) Bedürfnisse geknüpft
Bedürfnis nach Freiheit bzw. Selbstbestimmung.
Bedürfnis nach Achtung bzw. Selbstachtung.

--------------------------------------------

Fortsetzung folgt.

24.09.2002 13:13 • #6


E
Hallo Leute,

was für mich persönlich dabei herauskommt ist,
das ich ihm verzeihe.

Ich bin traurig darüber, daß er mich nicht liebt.
Und ich bin zornig darüber, daß ich mir trotz seiner
Ehrlichkeit die Hoffnungen machte, es könnte ja auch seine
Zeit brauchen und würde sich bestimmt entwickeln.
Jetzt aber einsehe, ihm nur im Wege zu stehen.
Was mein Schuh ist. Richtig?

Ich bin wütend auf mich, weil ich mich schon wieder
gesträubt habe der Wahrheit ins Gesicht zu sehen wie sie
ist. Ich bin wütend, weil ich das Risiko eingegangen bin, mich benutzen zu lassen, wo mein Fehler war, schwach zu werden.

Das ist meine eigene Dummheit. Meine eigene Dummheit? Meine Schwäche mich
so einsam zu fühlen, und nach Nähe, Geborgenheit und Liebe
zu sehnen. Leider wieder nicht im richtigen Hafen.
Ich habe einfach keine Lust mehr, mich benutzen zu lassen.
Ich muß echt noch ordentlich was tun für meine Selbstachtung.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt selbst schon ganz gut analysiert. Oder habe ich schon wieder irgendwas nicht auf die richtige Reihe gekriegt, und verkannt?

Heute abend gehts weiter im Text.

Ich denke, mein Problem ist nicht nicht verzeihen
zu können.
Aber die Wut auf mich verschwindet viel zu schnell, und was bleibt ist diese nagende Traurigkeit.
Sie ist so stark, daß ich mich echt wunder wie ich sie wieder los werd.

Lieben Gruß
wilde Flocke

24.09.2002 13:47 • #7


E
P.S.: Ich bin doch kein Häufchen Elend :'(
Ich bin auch kein Blitzableiter :(
Ich bin einfach auf dem Weg der Besserung ::)

24.09.2002 14:22 • #8


E
Part zwei

-Erläutern wir die Entstehung von Ärger etwas genauer:

Wenn man in seinem Bedürfnis nach freiheitlicher Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung behindert wird, erzeugt das Ärger.
Wenn man gestört wird in seiner Bewegungsfreiheit, in seinem Vorwärtskommen , dann ist der Zorn nicht weit. Das zeigt sich schon im Kleinen.
Sie können es an jeder roten Ampel beobachten, im Stau, in einer Warteschlange:
Wer warten muss, wird erst kribbelig, dann immer saurer. Er kann nicht so, wie er will. Er fühlt sich behindert. Natürlich schwankt das stark von Mensch zu Mensch, hier spielt der Charakter eine Rolle.
Ähnlich: Wenn der Wunsch, geachtet und respektiert zu werden, unerfüllt bleibt, wird man wütend. Wenn Sie das Gefühl haben, man achtet und beachtet sie nicht, übergeht und ignoriert Sie. Oder jemand macht einen runter, kränkt und beleidigt einen. Besonders trifft auch der Spott, das Lächerlichmachen. Aber vor allem, wenn einem Menschen Verachtung gezeigt wird, kann das schlimmsten Zorn in ihm wachrufen.

Früher hatten die Menschen, wenigstens edle Ritter und dergleichen, eine noch viel empfindlichere EHRE. Da brauchte nur ein falsches Wort zu fallen, und die Ehre war gekränkt und musste im Kampf wiederhergestellt werden.

Wichtig: Es geht bei der Entstehung von Ärger also (noch) nicht um aggressive Bedürfnisse, sondern es sind normale menschliche Wünsche, deren Nicht-Befriedigung dann aber Aggression wachruft. :

DIE ENTSTEHUNG VON ÄRGER/WUT/ZORN
Wunsch nach Freiheit und Achtung

Erfüllung Nicht-Erfüllung

Zufriedenheit Ärger
Freiheitsgefühl Wut
Selbstwertgefühl Zorn

Ärger hängt sprachlich mit arg (schlimm) zusammen. Wenn jemand uns Arges zufügt, uns arglistig oder argwöhnisch behandelt, dann verargen wir ihm das. Und je ärger er es treibt, desto mehr ärgern wir uns.

Die Auslösung von Ärger durch Einengung oder Kränkung kann man spezifischen Ärger nennen. Je nach Persönlichkeitsstruktur kann der Ärger allerdings unspezifisch bzw. generalisiert sein, so dass man sich über eigentlich alles ärgert, was einem irgendwie Unlust bereitet. Anders gesagt, jede Unlust wird als Behinderung oder Kränkung erlebt. Man ärgert sich auch über Angst und Schmerz, ja sogar über den eigenen Ärger. Dieser Ärger über den Ärger wird auch als Meta-Ärger bezeichnet.
Der Ärger ist hier ein Abwehr-Gefühl, mit dem man andere Gefühle wie psychischen Schmerz wegdrängt.
Hier ist die These zu nennen, dass es letztlich nur eine elementare Unlust gibt.
Der Psychologe Arthur Janov hat dabei den Urschmerz genannt.

Nach Arthur Janov empfinden wir einheitlich (seelischen) Schmerz, wenn unsere Wünsche nicht erfüllt werden.

Dieser Urschmerz kann aber so unerträglich sein, dass wir ihn mit anderen Gefühlen überdecken. Ärger wie Angst sind sekundäre Gefühle. Sie dienen dazu, diesen Urschmerz abzuwehren. Dabei sind Wut, und Angst Antagonisten. Die Wut ist ein Kampf-Gefühl. Angst dagegen ein Flüchtgefühl.

Aber können wir Ärger, Wut und Zorn wirklich so klar den Unlustgefühlen zurechnen?
Es gibt ja auch einen lustvollen Zorn, einen Befreiungszorn, den wir erleben, wenn wir uns z. B. erfolgreich gegen eine Ungerechtigkeit gewehrt haben. Es gibt sogar eine Zerstörungslust, die sich jedoch vor allem durch die Entladung angestauten Ärgers erklärt. In jedem Fall kann Wut #8211; ähnlich wie Angst und Traurigkeit #8211; ambivalent sein, neben der Unlust auch Lust beinhalten. Das wird uns schon im nächsten Punkt beschäftigen.


Fortsetzung folgt
wilde Flocke

P.S.: Good stuff, isn´`t it?!

24.09.2002 15:25 • #9


E
hallo wilde tipperin,

du bist so unglaublich emsig und schnell, dass ich gar nicht folgen kann: kaum will ich etwas schreiben, bist du schon im nächsten kapitel ...

Verzeihen heißt, einen anderen aus der Verantwortung für die eigenen Gefühle zu entlassen.

ja, ich kann dir folgen! das ist dann die reinste form der verzeihung; es gibt sicherlich noch einige artverwandte des verzeihens mit niederem selbstzweck.

Es geht mehr um den anderen und wie ich verzeihen kann als die eigenen Beweggründe des Warum , denke ich.
Mehr um den anderen.
Es sind meine Gefühle, nicht seine. Tue ich es nicht, werde ich nicht mir die Mühe geben an Selbstachtung zu gewinnen, und aus den eigenen Fehlern lerne.

deshalb denke ich mir, dass es eben nicht um den anderen, sondern um mich geht. eben, weil es meine gefühle sind, die mich hindern, schmerzen, davon abhalten, zu gesunden. und dass deswegen der akt des verzeihens eine gesunde egoistische re-konzentration auf sich selbst darstellt: indem ich meinen ex-partner aus der verantwortung nehme, bin ich auf mich gestellt und muss an mir und meiner gefühlsverarbeitung arbeiten ... ich kann mich ja dann nicht mehr in ungesunder (wenn auch manchmal einfacher) vorwurfshaltung verlieren.

wenn ich also verzeihe, dann eigentlich, damit ich gesunde. dass es meinem ex dabei automatisch besser geht, ist ein erfreuliches nebenprodukt.

liege ich jetzt völlig falsch?

verzeihende grüße von
c-c-l

p.s. an :

Nicht derjenige, der dem Wind unter allen Umständen trotzt ist stark sondern der, der nach dem Fall immer wieder aus dem Dreck aufsteht

das finde ich wunderschön!!!!!!!

24.09.2002 15:53 • #10


E
Hall c-c-l,

nein, Du liegst nicht falsch. Wir haben nur einen unterschiedlichen Horizont, demnach ist es nicht so einfach
sich gegenseitig richtig zu folgen. Stimmt´s?

Z.B. mein Ex.
Was ich mit ihm erlebte, war der größte Horror meines Lebens.
Was bin ich froh, ihn nicht geheiratet zu haben.
Verzeihen ist etwas anderes als vergessen.


Mir gehts es heute tauendmal besser.
Und heute bin ich diejenige, die sich stark fühlt, wenn er mir
in der Stadt wieder seine ätzenden Blicke zuwirft.
Zuerst dachte ich, ich zerbreche daran. Aber jetzt bin ich
gestärkt, es tut wirklich nicht mehr weh. Freue mich darüber,
daß ich da durch bin, und gewachsen.
 
Wie verzeiht man?
Ich durch den Weg zur Selbstachtung. Einen persönlichen
Gewinn. Sich seiner eigenen Fehler bewußt zu werden, und
diese dem anderen einzugestehen. Ohne Angst usw.
Nur wenn ich mich selbst achte, mich selbst annehmen und lieben kann für all das was ich bin und nicht bin, kann ich auch dem anderen die Möglichkeit bieten  mich wirklich zu respektieren. Mich respektieren zu lassen!
Ob er das kann sei hier dahingestellt.

Wäre mein miesester Ex nicht gewesen, hätte ich nicht angefangen mich
um mich selbst mehr zu bemühen und herausgefunden, was
Selbstachtung bedeutet.
Hätte ich das vorher gewußt, wäre ich stärker gewesen,
und mir nicht selbst soviel vorgemacht mit ihm.

Mich hielt nur mein gekränktes Ego, und mein dämliches
einsames  minderwertiges Selbswertgefühl.
 
Ich hätte ihn mir nüchterner unter die Lupe nehmen müssen. Aber das konnte ich damals noch nicht, erst durch die  negative Enttäuschung mit ihm.

Somit war er die Lehre meines Lebens, für die ich irgendwo
dankbar bin. Auch dafür, wieder frei zu sein und die Chance
für jemand, der besser zu mir paßt.

Lieben Gruß
wilde Flocke

PS.: Bis jetzt hat mein Ex sich noch immer nicht getraut,
sich zu entschuldigen. Aber wer weiß, ich glaube irgendwann
wird sein schlechtes Gewissen ihn zurückktreiben zu mir.
Bin ja mal gespannt, wer dann weiter gekommen ist, er oder ich.
Hoffentlich hat seine Nächste Ex ihm dann den Weg aufgezeigt, vielleicht können wir dann ja mal gemeinsam geplatzte Äderchen zählen, wer weiß...
In seiner Haut stecken möchte ich jedenfalls nicht.



 

24.09.2002 19:18 • #11


E
Part drei ;D

Bittersüsse Rachewünsche

Wie wir grade gesehen haben:Ärger ist also zunächst ein Gefühl, ein besonderes Unlustgefühl, nämlich die Unlust des Behindertwerdens oder Missachtetwerdens.
Ärger ist aber noch viel mehr. Stellen Sie sich vor, jemand beleidigt sie, auch noch vor Ihren versammelten Freunden. Dann ist es ja mit dem Ärgern nicht getan. Sondern in Ihnen wird in aller Regel das dringende Bedürfnis entstehen, sich irgendwie zur Wehr zu setzen oder zu rächen. Zorn und seine Genossen Wut und Ärger haben also auch den Charakter eines Wunsches oder Bedürnisses.
Es gibt Theorien, nach denen agrressive Bedürfnisse nicht dem Ärgergefühl folgen, sondern ihm vorausgehen. Dass zb das Bedürfnis zu streiten nicht erst durch Frustration (Missachtung, Kränkung) entsteht, sondern angeboren ist - man spricht von einem Aggressionstrieb. Dazu kommen wir aber noch. Hier fragen wir erst einmal nach Wünschen, die dem Frustrationserlebnis, dem Ärgergefühl folgen.

Beginnen wir mit dem Ärger durch Behinderung. Nehmen wir an, Sie fahren auf der Autobahn. Und plötzlich ist er da, der Stau. Nichts geht mehr. Dabei sind Sie unterwegs zu einem dringenden Termin. Und es dauert und dauert. Da kann es schon sein,  dass man langsam vor Wut zu kochen anfängt - und manchmal der Kühler des Auto auch, was es aber nicht besser macht.

Was wollen alle in einer solchen Situation der Behinderung? Nur das eine: sich befreien, die Behinderung abschütteln, vorwärtskommen. Um es auf einen Nenner zu bringen: Befreiungszorn. In der Zeitung stand einmal von einem Autofahrer, der in einer solchen Situation mit voller Absicht auf seinen Vordermann auffuhr. Wieder zurücksetzte und wieder draufknallte. Und das dreimal. Das ist natürlich schon ein recht extremes Verhalten, und das führt uns zu einem zweiten, starkeren Wutbedürfnis: Man will zerstören.
Das Hindernis bringt einen so in Rage, dass man es nicht nur irgendwie beseitigen, wegstoßen, sondern vernichten will: Zerstörungswut. Dieser Zorn kann zu Gewalttaten führen, und nicht nur gegen Sachen, sondern auch gegen Menschen. Hier ist weniger ein direktes körperliches Hindernis gemeint,  sondern im übertragenen Sinn: Der Kollege blockiert den Aufstieg in der Firma, der Ehemann steht der gewünschten Liason im Wege etc.

Fortsetzung folgt demnächst.

24.09.2002 20:10 • #12


E
Part 4 ??? ??? ??? ???


Die Wut im Kopf

Aber nicht nur im Bauch und Brust empfinden wir den Zorn, sondern auch im Kopf: böse Gedanken.
Der Psychologe spricht vom kognitiven Zorn. Soll heißen: Der Ärger zeigt sich in unseren Einstellungen, Denkprozessen, Vorstellungen, Phantasiebildern und Sinneswahrnehmungen, in der Art und Weise, wie wir die Welt inspirieren und wahrnehmen.

Ärger zeigt sich kognitiv bereits darin, dass wir ein Ereignis als Ärgernis deuten, d. h. als etwas, das uns hemmt, hindert, oder unsere Selbstachtung angreift. Denn ob einen ein Vorfall nervt oder nicht, liegt ja nicht nur an dem Vorfall selbst, sondern auch daran, wie wir ihn einschätzen und beurteilen.
Den einen ärgert eine ironische Bemerkung des Nachbarn, weil er sie als Beleidigung seiner Person auffasst, dem anderen ist sie völlig egal, er sieht sie gar nicht auf sich gemünzt an. Was dem einen sin Nachtigall, ist dem andern sin Uhl. Natürlich können bei dieser unterschiedlichen Bewertung auch unterschiedliche Wünsche eine Rolle spielen, aber die Einstellung ist doch ein eigener Faktor.

Mit Wut ist generell verbunden, dass man etwas negativ interpretiert: als nicht o.k., wie man in der Transaktionsanalyse, einer bekannten Psychotherapie, sagt. Dabei ist zu unterscheiden:
- Ärgere ich mich über etwas anderes, zb einen anderen Menschen, habe ich die Einstellung Du bist nicht o.k.
- Ärgere ich mich über mich selbt, habe ich dagegen die Einstellung Ich bin nicht o.k.

Beim Zorn bedeutet dieses Du bist nicht o.k: Du behinderst mich. Du lässt mich nicht in Ruhe. Du raubst mir meine Freiheit. Oder: Du machst mich immer runter. Du willst mich fertig machen. Du beleidigst mich. Dabei ist unser Zorn umso größer, wenn wir annehmen, der andere tue das absichtlich und bewusst.
Beim Ärger über sich selbst kritisiert man sich besonders dafür, einen Fehler gemacht zu haben oder überhaupt immer alles falsch zu machen. Dadurch steht man sich selbst im Wege und verliert in seiner eigenen Achtung.

Im Extrem, bei Selbsthass, kann das dazu führen, dass man sich als Versager und Verlierer sieht:
Aber Zorn drückt sich nicht nur im Denken, sondern auch in der Art der WAHRNEHMUNG aus.

Wenn wir zb wütend sind, weil wir ewig an einer roten Ampel warten mussten, sehen wir plötzlich nur noch rote Ampeln. Der Ärger engt unser Blickfeld auf die ärgerlichen roten Lichter ein, die grünen übersehenn wir. So fühlt man sich in seinem Zorn bestätigt, dass mal wieder rote Welle ist.
Dabei entlädt sich der Ärger oft in inneren Bildern. Vielleicht sieht sich der ungeduldig-aggressive Autofahrer im Inneren alle roten Ampeln mit einem Hammer malträtieren. Gott sei Dank wird der meiste Zorn nur im eigenen Heimkino, dem Kino im Kopf, ausgetobt. Denn sonst wäre die Erde wohl ziemlich entvölkert. Es wird nur wenige Mensche geben, die nicht schon einmal ein wütender Mitmensch in Gedanken :-/abgemurkst hat - oder wenigstens verprügelt.
Rachephantasien machen angeblich einen beträchtlichen Teil der Tagträume aus. Und was man am Tag - phantasierend - nicht erledigen kann, das holt man im Schlaf nach. In zornigen Träumen wird da mit Gegnern und Beleidigern oder überhaupt mit dieser oft so kränkenden Welt aufgeräumt.

Fortsetzung folgt

24.09.2002 23:40 • #13


E
Hallo Flöckchen,


Und ich bin zornig darüber, daß ich mir trotz seiner
Ehrlichkeit die Hoffnungen machte, es könnte ja auch seine
Zeit brauchen und würde sich bestimmt entwickeln.

Ja, das ist dein Schuh. Deine Projektion, Deine Erwartung. Hoffnung ist anders, ich habe gelernt da zu unterscheiden. Hoffnung ist etwas, was nicht stirbt und auch noch Jahre anhalten kann. Erwartungen wollen sofort erfüllt werden. Die Hoffnung erlaubt es, sich zu lösen um wieder offen zu sein aber die Erwartung kann nur enttäuscht werden wenn der andere nicht so fühlt. Und dann kommt die Wut die Du hier ansprichst, eigentlich nichts als Hilflosigkeit weil man nichts erzwingen kann was nicht freiwillig kommt. Erwartungen = Enttäuschungen. Leg Deine gezielten Erwartungen ab und tausch sie ein in Hoffnung und Vertrauen. Liebe hat viele Seiten, sie muß nicht genau so sein wie Du es gerne hättest. Es ist auch nicht richtig zu glauben, daß man jemanden verliert wenn man loslässt. Das Gegenteil wird der Fall sein. Du kannst nicht nochmal verlieren, was Du bereits verloren hast, Du kannst nur gewinnen, wenn Du loslässt!

Ich bin wütend auf mich, weil ich mich schon wieder
gesträubt habe der Wahrheit ins Gesicht zu sehen wie sie
ist.

ja, das kenn ich doch auch so gut. Es ist ok wenn man auf sich selbst wütend ist. Auch das gibt einem Stärke.

Ich bin wütend, weil ich das Risiko eingegangen bin, mich benutzen zu lassen, wo mein Fehler war, schwach zu werden.

NEIN. Du wurdest nicht benutzt. Diese Sichtweise ist leider bei viele Frauen verbreitet. Es ist ein gegenseitiges Geben und nehmen. Benutzen ist ganz was anderes, es wäre verbunden mit Unehrlichkeit. Gerade die Männer, die einer Frau wunderschöne Dinge ins Ohr flüstern und dann zu feige sind sich anständig zu trennen sind die schlimmsten Benutzer. Oder die Frauen, die Ehrlichkeit und Liebe vorheucheln und dabei nur an Besitz, Macht und ihr eigenes Ego denken, ob bewußt oder unbewußt. Wenn beide ehrlich sind dann kann es kein Benutzen geben!

Ich muß echt noch ordentlich was tun für meine Selbstachtung.

Schon, Du bist aber bereits ein großes Stück auf dem Weg, mach weiter so. Wir sind uns sehr ähnlich, Flöckchen, Du schaffst das, aber es ist für Dich schwerer weil Du eine eher weibliche Frau bist. Du kannst doch verzeihen und bist nicht nachtragend, das ist wunderbar!

Aber die Wut auf mich verschwindet viel zu schnell, und was bleibt ist diese nagende Traurigkeit.

die Traurigkeit wird immer da sein, solange man sich nicht geliebt fühlt. Mir geht es doch genauso. Aber sie ist nur ein kleiner Teil meines Lebens geworden der ab und zu zum Vorschein kommt. Stell Dir einfach mal vor wie schwierig es sein könnte wenn man wie ich mit einer Frau zusammen wohnt (die man auch irgendwie noch liebt), die jeden 2. oder 3. Tag zu ihrem Freund fährt, und zwar weil sie ihn entgegen ihrer kopfmässigen Einsicht nicht abhaken kann. Aber ich denke und fühle klar und lasse mich nicht abbringen von meiner Linie. Und die heißt im Augenblick, daß ich mein eigenes Leben ordnen muß. Sie gibt mir jetzt die Stärke dazu, die ich die letzten 2 Jahre nicht hatte. Es schaut so aus als ob sie mich ausnutzt, aber ich nutze sie auch aus für meine Weiterentwicklung. Ich bin in einer Phase wo S. nicht wirklich wichtig ist für mich, so ähnlich wie nach der Trennung vor 27 Monaten. Ich will mich selbst und die Welt um mich herum erkunden und lehne es ab, Dinge aus einer Art Zwang heraus zu tun. Wenn schon unangenehm dann bitte bei vollem Bewußtsein. Das erspart einem auch das nachträgliche schlechte Gefühl und den Ärger über die anderen.

ciao

25.09.2002 00:05 • #14


E
Hallo ,

danke für Deinen Beitrag, mir die richtige Pille zu verschreiben .
Rein pflanzlich bitte!

Aber weißt Du wie trostlos es mir vorkommt zu lesen.....
Das Gegenteil wird der Fall sein. Du kannst nicht nochmal verlieren, was Du bereits verloren hast, Du kannst nur gewinnen, wenn Du loslässt!
Das ist so wie wenn man seine Mundwinkel nach unten zieht
und dann die Maske abnimmt.
Was übrigbleibt ist ein Gesicht ohne Mund.
Folglich stimmt da was nicht.
Was hab ich denn verloren?
Jo, mein Herz, oder?! Du meinst, ich kann mein Herz nicht noch
mal verlieren?
Dann kann ich nur gewinnen, wenn ich loslass? Und was gewinn ich dann? Einen Lover?
Das würde mich ja mal interessieren...

Mir fällt auf, daß Du Wörtern wie Erwartungen gern  so eine negative Bedeutung gibst. Warum tust Du das? Irgendwo könnte man sie doch lebendig im Wortschatz behalten, ganz neutral...
Verständigender würde ich sie empfinden wenn wir von überhöhten Erwartungen, oder
sich keine falschen Hoffnungen machen sprechen könnten.
Erwartungen=Enttäuschungen.
Wie wärs mit schlechte Erfahrungen damit gemacht? = Enttäuschung, Schublade auf Schublade zu, und weg damit. Hmmm.
Besser überhöhte Erwartungen= unliebsame Enttäuschung.

Danke, daß Du meinst, das ich nicht benutzt wurde.
Trotzdem, kannst Du mir mal einen Tipp geben, wie ich das
selbst so genau erkennen kann wenn ich dabei bin zu grübeln
und die dunklen Gedanken sich nicht als das Gegenteil entpuppen? Was ist das Gegenteil von Benutzen?
Nicht benutzen=Liebe?



Lieben Gruß
wilde Flocke

25.09.2002 13:33 • #15


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