Dein Geist und Deine Seele stehen über Deinem Körper.
(mein Spruch des Tages)
Hallo Leute,
hier nun weiter zum Thema Part 6 :o
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Der zornige Körper
Zorn ist zunächst eine seelische Erregung.
Aber Zorn kann auch eine körperliche Erregung bewirken.
Denn es besteht eine enge Wechselwirkung wischen Seele und Körper.
Mann kann sagen, die seelische Erregung löst eine körperliche Erregung aus. Oder man sieht die seelische und körperliche Erregung als zwei Seiten eines einheitlichen Prozesses. Jemand steigt der Zornes Röte ins Gesicht. Jemand zittert, oder bebt vor Zorn. Solche Redewendungen zeigen unmittelbar an, wie der Zorn sich in körperlicher Erregung äußert. Zwar löst nicht gleich jeder kleine Ärger eine körperliche Erregung aus, aber bei starker Wut ist nicht nur die Seele, sondern auch der Körper erregt.
Die vielen Ursachen des Zorns :(
ICH ärgere mich über den Regen ; DER REGEN ärgert mich.
Merken Sie den Unterschied zwischen diesen beiden Aussagen?
Auf den ersten Blick scheinen sie zwar dasselbe auszudrücken.
-Aber im zweiten Fall handelt etwas anderes, der Regen. Ich bin sein Opfer;.
-Aber im ersten Fall bin ich der Handelnde, gewissermaßen der Täter.
Einmal bin ich aktiv, das andere Mal passiv ; wie das auch sehr schön die gleichnamigen Kategorien bezeichnen.
Anstelle des Regens kann man natürlich alles Mögliche einsetzen: Das defekte Auto ärgert mich, die fallenden Aktienkurse ärgern mich, der unfreundliche Nachbar ärgert mich, du ärgerst mich, sogar die ganze Welt ärgert mich.
Was stimmt denn nun? Mache ich meine Wut gewissermaßen selbst? Oder wird sie von einer anderen Person oder überhaupt etwas anderem hervorgebracht? Sicherlich, die Wut entsteht in mir,
insofern bin ich ihr Vater. Aber dies wäre als Gesamtantwort doch zu simpel. Entscheidend bleibt: Wird man zornig aus Gründen, die in einem selbst liegen oder aufgrund äußerer Ursachen? Noch einmal anders: wir hatten gesehen, dass man wütend wird, wenn (bestimmte) Bedürfnisse und Erwartungen nicht erfüllt werden, wie sie eben mit der Realität nicht übereinstimmen.
Was ist aber falsch? Mein Wunsch; oder die Welt?
(Welche Welt, die Träumerwelt? )
Es gibt hier zwei verschiedene Auffassungen: Man kann sie wie folgt benennen:
°Täter-Theorie
°Opfer-Theorie.
Nach der Tätertheorie bewirke ich selbst meinen Zorn, nach der Opfer-Theorie tut das vor allem die Umwelt.
Diese beiden Theorien gehen allerdings weit über das Phänomen Zorn hinaus.
Nach der Täter-Theorie liegt es insgesamt an mir, ob ich zufrieden, ja sogar ob ich körperlich gesund oder krank bin.
Nach der Opfer-Theorie liegt es vor allem an der Umwelt, ob ich glücklich oder unglücklich bin bei guter Gesundheit oder kränkelnd bin. Zunächst zur Täter-Theorie:
TÄTER-THEORIE
Für die gilt: Jeder ist seines Ärgers Schmied, so wie jeder seines
Glückes Schmied ist.
Ich bin der Täter. Es liegt an mir selbst, an meinem Ich, wenn ich mich ärgere, grolle und schmolle Es ist meine Verantwortung in doppelter Hinsicht:
-Ich habe Fehler gemacht, durch negatives Denken oder negatives Handeln die Ärgernisse verursacht, über die ich mich zu Recht ärgere.
-
-Z.B. durch Unvorsichtigkeit, Nachlässigkeit, Bequemlichkeit. Durch unfreundliches, arrogantes, provozierendes Verhalten.
-Oder durch Pflege von Pessimismus und Negativismus, die dann zu Misserfolgen führten. Die Fehlermöglichkeiten sind unbegrenzt...
Ich habe zu anspruchsvolle Wünsche, Riesenerwartungen, die gar nicht erfüllt werden können.
Ich will alles, und das sofort, aber Wunder dauern etwas länger. Oder ich interpretiere ein ganz harmloses Geschehen als großes Ärgernis. Aber nach Auffassung der Ich-Theorie suchen viele Menschen (und sei es unterbewusst) gerade Ärger, wollen sich aufregen.
Nach der Täter - Theorie gilt also: Ich ärgere mich (selbst). Und damit letztlich auch: Ich ärgere mich über mich (selbst) als den eigentlichen, direkten oder indirekten Verursacher meiner Wut, was mir allerdings nicht bewusst sein muss.
Opfer-Theorie :-[
Die zweite Auffassung sagt das Umgekehrte: Wenn einer zornig ist, dann hat ihn etwas anderes Fremdes erzürnt. Er ist Opfer der Umstände, die ihn zornig machen, bzw. Opfer seines Zorns, wieder in doppelter Sicht:
-Es ist die Umwelt, das schlechte Wetter, das kaputte Fernsehen, der unfreundliche Chef usw. usw., die jemand ärgerlich stimmen. Er reagiert nur notgedrungen auf eine Störung, eine Provokation oder einen Stress. Zwar hat er vielleicht auch selbst Fehler gemacht, aber unter dem Einfluss seiner negativen Kindheit oder ungünstiger Erbanlagen. Es ist nicht seine Verantwortung.
Seine Wünsche sowie sein Ärger über deren Nichterfüllung sind berechtigt und nicht maßlos. Die Welt oder die Gesellschaft oder bestimmte Verhältnisse sind eben oft frustrierend.
Hat nun die Täter-Theorie oder die Opfer-Theorie recht? Die erste Antwort ist: beide oder beide nicht.
Wut wird erstens sowohl von unserem Ich wie von Umwelt-Faktoren beeinflusst. Es ist unsinnig, den Einfluss der Umwelt ganz zu leugnen. Natürlich gibt es ärgerliche Ereignisse, für die wir nichts können, die nicht auf unseren Fehlern beruhen. Wenn wir drei Wochen in Urlaub fahren und es regnet die ganzen drei Wochen, dann ist das einfach verdammt ärgerlich. Es gibt zwar Vertreter einer extremen, esoterischen Täter-Theorie, die behaupten:
Alles, was man erlebt, hat man selbst verursacht. Jeder schafft sich seine Welt selbst. Aber hier liegt ein irrationales, letztlich magisches Denken vor. Außerdem besteht dabei die Gefahr, dass Menschen für ihre Probleme oder Krankheiten noch moralisch verurteilt und als schuldig dargestellt werden. Ähnliche Vorstellungen gibt oder gab es in traditionellen Religionen, wenn man Krankheiten als Strafe Gottes ansah.
Andererseits bringt es auch nichts, alle eigenen Probleme und allen Ärger auf die Umwelt zu schieben. Wenn man zu schnell fährt, geblitzt wird und sich darüber ärgert, nützt es wenig, die Polizei für den Ärger verantwortlich zu machen.
Überhaupt hat das Ich ja einen gewissen Einfluß auf die Umwelt. Wenn ich mich ständig über meinen unfreundlichen Chef ärgere, kann ich notfalls den Job wechseln (obwohl das natürlich nicht immer einfach ist).
Damit kommen wir zum zweiten Punkt, der FREIHEIT DES ICH.
Auch wenn man einräumt, dass unser Ich selbst Ärgernisse mitverursacht durch Fehler oder zu hohe Erwartungen: Ist unser Ich nicht bestimmt durch genetische Anlage, körperliche Prozesse und unsere früheren Erfahrungen, vor allem Kindheitserfahrungen? ;)Kann das Ich also überhaupt ewas für sein Fehlverhalten? :-* :-* :-*
Die TÄTER-Theorie lehnt diesen Gesichtspunkt ab. Sie sagt, unser Ich ist frei, sich zu entscheiden wie es will, und sei daher auch total selbst verantwortlich. Es gibt kein Glück oder Pech und kein Schicksal. ???Glück hat nur der Tüchtige. Esotherische Anhänger der Lehre von der Wiedergeburt (Reinkarnation) behaupten sogar: Jemand hat sich seine Eltern selbst ausgesucht bzw. durch seine Taten in früheren Leben (Karma) herangezogen. Er soll daher auch für schlimme Kindheitserfahrungen ??? die Verantwortung tragen. Dagen sagt die OPFER-THEORIE: Unser Ich wird von verschiedenen Faktoren geprägt. Wer z.B. eine schreckliche Kindheit erlebt hat, wer von seinen Eltern ???unterdrückt wurde, der ärgert sich automatisch, er kann nicht anders. Schon gar nicht ist jemand für seine Gene verantwortlich. Ebenso kann jemand Opfer eines schlimmen Schicksals ??? oder auch nur ein Pechvogel sein. Umgekehrt beweist Lebenserfolg noch keine Tüchtigkeit. Denn wie das Sprichwort lehrt: Die dümmsten Bauern haben oft die dicksten Kartoffeln.
Insofern ist eine Ganzheits-Theorie angemessen, die beide Seiten berücksicht.
-Wut ist sowohl von unser Umwelt als auch von unserem Ich bestimmt.
-Und unser Ich ist einerseits für seine Handlungen und Entscheidungen verantwortlich, andererseits wird unser Ich von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die es größtenteils nicht steuern kann.
URSACHEN DES ÄRGER
Umwelt - Ärger/Wut/Zorn - Ich Anlage/Körper/Kindheit
Diese Abhängigkeiten sind auch bei der Praxis zu berücksichtigen. Die Täter-Theorie wirft der Opfer-Theorie vor, sie verführe zur Passivität.
Da Menschen sich als Opfer sehen und nichts gegen Ärger unternehmen würden.
Aber das ist nicht zwangsläufig. Auch wenn man sich als Opfer von Ärgernissen sieht, kann man doch versuchen, diese Ärgernisse soweit möglich auszuräumen. Umgekehrt kann die Täter-Theorie zu einem überzogenen Aktivismus führen, als ob man allen Ärger selbst überwinden könnte.
Im Folgenden sollen die verschiedenen Ursachen genauer erläutert werden. Auf die Ich-Ursachen, wie sie die Täter-Theorie herausstellt, wird hier nur kurz eingegangen, weil sie im Praxis-Teil noch im Einzelnen diskutiert werden.
ICH-URSACHEN FÜR ÄRGER
°Gefühle
-Festhalten an alten Gefühlsmustern/z.B. wie ein Wut-Automat reagieren
-Sich reinsteigern in die Wut/z.B.sich über jede Kleinigkeit aufregen
-Positive Gefühle wegdrängen/z.B seine Freunde nicht ernst nehmen
°Bedürfnisse
-Maßlose, perfektionistische Wünsche, die scheitern müssen/z.B. immer Erfolg
-Widersprüchliche Wünsche, die nicht beide erfüllbarsind/z.B. Karriere + Faulheit
-Destruktive Wünsche, die nur neuen Ärger bringen/z.B. Rachewünsche
°Einstellungen/Gedanken
-Negativismus: immer Ärger erwarten/z.B. allen Mitmenschen misstrauen
-Übertreibung/z.B. aus einer Mücke einen Elefanten machen
-Selektive Wahrnehmung/z.B. nur das Ärgerliche sehen
°Verhalten
-Provokation/z.B. sich über andere lustig machen
-Selbstbeschädigung/z.B. sich vor anderen schlecht machen
-Misserfolg suchen/z.B. die eigene Arbeit sabortieren
°Körper
-Den Körper stressen/z.B. durch Nikotin, Alk., Dro.
-Den Körper überfordern/z.B. durch Hochleistungssport
-Den Körper unterfordern/z.B. durch Bewegungsmangel
Lieben Gruß
wilde Flocke