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Verzaubert und zerrissen

Y
Zitat:
Es ist das 2., was Du erwähnt hast: Für sie, da sehr emotional, würde eine Welt zusammen brechen.


wenn sie so emotional ist, wird sie doch sicherlich versucht haben, Dir nahe zu sein. Also so, wie Alabamo es beschreibt. Sich zeigen, vom anderen erfahren wollen, was ihn innerlich bewegt uvm.
Hat sie das getan? Und Du hast Dich verschlossen?

Zitat:
Irgendwann kennt man den anderen halt durch und durch, die (angesprochen) Macken gehen einem auf den Zeiger (auch umgekehrt) und die Spannung ist weg. Ja, ich ahne, mit der Frau aus dem Gym wäre es irgendwann genauso.

klar, nach so langer Zeit prickelt es nicht mehr. Das ist klar, aber ansonsten hängt das markierte meiner Erfahrung nach weniger von der Zeit, als davon ab, wie lebendig Du innerlich bleibst. Wenn Du für Dich ganz alleine kein aufregendes Leben hast, sondern eher so ein Dämmerleben führst, nur dann wird es irgendwann mit jeder Frau öde.
Das eigentliche Abenteuer einer Beziehung ist nicht diese Anfangsanziehung, es ist nur der Einstieg. Dann kommt`s auf Dich an. Dazu braucht man eine Beziehung auch nicht künstlich pushen.

p.s.
Das hier-
Zitat:
Irgendwann kennt man den anderen halt durch und durch

klingt so unendlich trostlos und ermattet
und eher danach, als hättet ihr geschlafen, statt gelebt. Wenn beide sich weiter entwickeln, was wollen vom Leben, sich dem Partner dabei zeigen, dann würde viel mehr los sein als- joah, man kennt sich halt durch und durch

05.05.2019 17:45 • x 1 #151


P
Zitat von Verzaubert:
Für sie, da sehr emotional, würde eine Welt zusammen brechen.


heißt das, du warst bisher der fürsorgliche, stabile, nachdenkliche Part in eurer Beziehung?

Hat dich deswegen die Tatsache, daß du für andere interessant und reizvoll bist, ohne (bisher) sonstige Verpflichtung und Verantwortung gereizt?
dass die andere aktiv und zielstrebig ihren Willen verfolgt?

05.05.2019 17:47 • x 1 #152


A


Verzaubert und zerrissen

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V
Zitat von YsaTyto:

wenn sie so emotional ist, wird sie doch sicherlich versucht haben, Dir nahe zu sein. Also so, wie Alabamo es beschreibt. Sich zeigen, vom anderen erfahren wollen, was ihn innerlich bewegt uvm.
Hat sie das getan? Und Du hast Dich verschlossen?


klar, nach so langer Zeit prickelt es nicht mehr. Das ist klar, aber ansonsten hängt das markierte meiner Erfahrung nach weniger von der Zeit, als davon ab, wie lebendig Du innerlich bleibst. Wenn Du für Dich ganz alleine kein aufregendes Leben hast, sondern eher so ein Dämmerleben führst, nur dann wird es irgendwann mit jeder Frau öde.
Das eigentliche Abenteuer einer Beziehung ist nicht diese Anfangsanziehung, es ist nur der Einstieg. Dann kommt`s auf Dich an. Dazu braucht man eine Beziehung auch nicht künstlich pushen.

p.s.
Das hier-

klingt so unendlich trostlos und ermattet
und eher danach, als hättet ihr geschlafen, statt gelebt. Wenn beide sich weiter entwickeln, was wollen vom Leben, sich dem Partner dabei zeigen, dann würde viel mehr los sein als- joah, man kennt sich halt durch und durch


Hat sie versucht, ich bin halt eher der rationale Typ (es sei denn ich schau mir 1 tollen Film oder eine tolle Ausstellung an oder ich höre schöne Musik).

Also Interessen habe ich mehr als Zeit! Aber ich gebe zu, den Garten Beziehung habe ich nicht genug gedüngt und von Unkraut befreit.

05.05.2019 20:00 • #153


V
Zitat von Perzet:

heißt das, du warst bisher der fürsorgliche, stabile, nachdenkliche Part in eurer Beziehung?

Hat dich deswegen die Tatsache, daß du für andere interessant und reizvoll bist, ohne (bisher) sonstige Verpflichtung und Verantwortung gereizt?
dass die andere aktiv und zielstrebig ihren Willen verfolgt?


Irgendwie schon, ja. Vielleicht ist es ja auch eine retardierte Midlife Crisis.

05.05.2019 20:02 • #154


S
Zitat von Verzaubert:
Vielleicht ist es ja auch eine retardierte Midlife Crisis.


Das ist eine Möglichkeit. Wobei eine Midlifecrisis ja nichts Schlimmes ist und eine wichtige Daseinsberechtigung hat.

Vielleicht ist es aber auch etwas anderes, keine Midlifecrisis, oder zumindest nicht nur.

Sicher gibt es einen Grund für das Wenigerwerden der Liebesgefühle/die Einbruchmöglichkeit der anderen, und möglicherweise ist der Grund gar nicht änderbar.

Zumindest liegt das im Bereich des Möglichen, und könnte mal gedanklich geprüft werden.

05.05.2019 20:12 • #155


D
Es ist nicht ganz fair, wenn man einem Menschen Vorwürfe macht, er/sie hätte doch schon längst die Defitite erkennen und angehen müssen.
Wer immer Nachtschicht im Lager gearbeitet hat, weiss doch gar nicht, wie schön ein Schreibtischjob mit Tageslicht ist. Woher denn auch?
Man entdeckt etwas besonders Schönes und erst im Vergleich (!) schneidet das Andere schlechter ab.
In jeder Hinsicht lassen wir das auch so gelten (neuer Job, bessere Wohnung, anderes Urlaubsziel, neuer Look) und genießen den Zauber des Neuen und der Veränderung.

Kritisch wird es halt bei Menschen (selbstverständlich auch bei Tieren, die tauscht man auch nicht gewissenlos aus), denn hier besteht eine tiefe Bindung, die weit über simpler Innovation steht.
Die Werte, die uns erst menschlich machen, Ethik, Moral, Glaube, Treue, Liebe, Demut und Empathie, die kann man nicht in eine Waagschale schmeissen.
Denn was liegt denn in der anderen Waggschale? Also hier in diesem konkreten Fall?
Ganz genau, da liegt eine Idee, eine Vision, etwas nicht-greifbares, etwas völlig Irreales.
Das ist eine hübsche Dame aus dem Gym, die bestimmt kein schlechter Mensch ist, aber sie hat zum jetzigen Zeitpunkt, sry, nur einen hübschen Körper und ein reizendes Lächeln. Und natürlich ihren ganz eigenen Zauber, wie ihn aber jeder Mensch besitzt.
Was soll man da konkret abwägen und ausloten?
Es ist entweder eine Rechenaufgabe oder eine Bauch-Entscheidung ohne Abwägung. Ich weiss nicht, was da besser ist, es bleibt ein völlig subjektives Ding.

Das Verrückte ist, dass wir mutige, tollkühne und etwas verrückte Menschen durchaus bewundern, wenn sie für eine schwammige Idee bereit sind, über die Klippe zu springen.
Je älter wir werden, umso suspekter erscheint uns das aber, nicht nur, weil wir uns selbst in unserem voranschreitenden Sicherheitsdenken schon alleine durch die Möglichkeit bedroht fühlen.
Sondern auch, weil wir durch das Leben selbst erkannt haben, dass tiefe Bindungen kostbar sind, sie brauchen viel Zeit, und die wird eben knapper.

Mit Menschen geht man behutsam um, das sollte selbstverständlich sein.
Offenheit und Fairness ist oft schmerzhaft aber leider unabdingbar.
Darf man Bindungen auflösen? Ich bin kein Moralist oder Philosoph, aber ja, man darf, denke ich.
Nicht, weil man ein Geburtsrecht auf Glück hat, sondern weil Ideen, Visionen, Phantasie und Träume die Basis unseres Daseins sind.
Sie geben erst die Impulse, den Drive, damit wir uns entwickeln und voranschreiten.

Klingt schräg und etwas esoterisch, denn bei dieser Betrachtung lasse ich ganz bewusst die wahnsinnigen Schmerzen aussen vor.
Aber wenn man die Schmerzen in den Fokus rücken würde: was wäre dann? Nicht mal ein Baby würde je geboren werden.

05.05.2019 21:17 • x 3 #156


V
Zitat von solea:

Das ist eine Möglichkeit. Wobei eine Midlifecrisis ja nichts Schlimmes ist und eine wichtige Daseinsberechtigung hat.

Vielleicht ist es aber auch etwas anderes, keine Midlifecrisis, oder zumindest nicht nur.

Sicher gibt es einen Grund für das Wenigerwerden der Liebesgefühle/die Einbruchmöglichkeit der anderen, und möglicherweise ist der Grund gar nicht änderbar.

Zumindest liegt das im Bereich des Möglichen, und könnte mal gedanklich geprüft werden.


Hochachtung für Deine durchdachten und empathischen Kommentare!

05.05.2019 21:24 • #157


bifi07
Ich glaube, dass es auch an unseren heutigen Generationen liegt, dass die Ehen oft nicht mehr bis *zum Ende* halten und man sich eher einem anderen öffnet. Früher war es normal, dass die Eheleute zusammengeblieben sind, auch wenn sie schon lange nicht mehr richtig glücklich waren und sie nur noch die Gewohnheit gehalten hat. Ich will damit nicht sagen, dass es immer so ist, aber wenn wir ehrlich sind, können die Gefühle, die wir dem Partner entgegenbringen eine, wirklich, sehr lange Zeit oft nicht überdauern.
Aber darum geht es auch nicht, sondern wie man mit den Veränderungen umgeht! Ehrlichkeit sollte auf beiden Seiten gegeben sein und wenn man merkt, dass etwas im argen liegt, ist es nur fair, es dem anderen zu sagen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Gefühle kann man weder herbeireden noch heraufbeschwören, aber es ist alleine schon dem Respekt dem anderen gegenüber geschuldet, dass man sagt, was man denkt und fühlt...selbst wenn es schon eine ganze Weile so ist und man erst durch eine/n Dritte/n merkt, was einem fehlt.

06.05.2019 09:38 • x 4 #158


6rama9
Zitat von bifi07:
Gefühle kann man weder herbeireden noch heraufbeschwören

Das ist einer der größten Fehlschlüsse, der übrigens schon längst widerlegt ist. Selbstverständlich können wir Gefühle herausbeschwören. Manchmal braucht es gar nicht viel dazu: Ein bisschen dämmriges Licht, ein bestimmter Tee und wir fühlen uns plötzlich wohl und geborgen. Das geht bei Liebe und Verbundenheit genauso, man muss es nur wollen und man muss darauf hinarbeiten. Ein Ansatz wäre zB ganz bewusst Zweisamkeit und Gemeinsamkeit mit dem Partner zu suchen, sich die gemeinsam duchlebten Höhen und Tiefen zu vergegenwärtigen usw usw.

Wenn man natürlich wie der TE die Zweisamkeit mit der zukünftigen Affäre statt mit der Partnerin sucht, wird das nix mit der Wiederbelebung der Paarbeziehung.

06.05.2019 14:24 • x 2 #159


bifi07
Zitat von 6rama9:
Das ist einer der größten Fehlschlüsse, der übrigens schon längst widerlegt ist.

Ich meinte damit, dass wirklich erloschene Gefühle wohl kaum wieder zum Leben erwachen, auch nicht durch ein romantisches Date, zumal der TE sich schon anders orientiert hat.
Daher auch meinen Rat, sich auszutauschen, wenn man die Veränderungen bemerkt. Dann hätte man die größten Chancen auf einen Neubeginn durch beiderseitiges Arbeiten an der Beziehung , denn im alten Trott weiter zu machen hat keine Zukunft.

06.05.2019 15:16 • x 6 #160


B
Zitat von bifi07:
dass wirklich erloschene Gefühle wohl kaum wieder zum Leben erwachen, a


Einer der besten Sätze, die ich hier gelernt habe:
Gefühle sind nicht verhandelbar.

Mit kamin, Kerzen und schmusibusi kann ich sicherlich einen netten Abend verbringen, aber Liebe wieder herstellen ?

06.05.2019 17:01 • x 3 #161


Gartenfee17
Man kann sich alles und jeden schön reden, aber auch alles und jeden schlecht. Das ist dann auch oft das Vehikel in Affairen, um aus dem emotionalen Dilemma zu kommen: Der AP wird schön geredet, der EP schlecht. Dann passt es.

06.05.2019 17:10 • x 2 #162


6rama9
Zitat von bazinga:
Gefühle sind nicht verhandelbar.
Mit kamin, Kerzen und schmusibusi kann ich sicherlich einen netten Abend verbringen, aber Liebe wieder herstellen ?

Für mich ist Gefühle sind nicht verhandelbar der feigst-möglichste Satz und negiert weitgehend jede Eigenverantwortung für die eigene Gefühlslage. Gefühle waren, sind und werden immer beiinflussbar und lenkbar sein (psychische Gesundeheit) vorausgesetzt.

Ich bin im Gegenteil zu Dir fest davon überzeugt, dasss man mit Kamin, Kerzen und Schmusibusi alte Liebe wieder herstellen kann. Sofern man es will! Das doofe ist halt, dass man so ungern lieben will, wenn einem nicht danach ist. Und bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist, kümmert man sich meist nicht um die Erhaltung der Liebe.

Diejenigen, die behaupten, dass Gefühle nicht verhandelbar sind oder dass man mit Kamin, Kerzen und Schmusibusi nichts erreichen kann, haben sich wahrscheinlich noch nie die Mühe gemacht, genau das zu versuchen.

06.05.2019 17:22 • x 2 #163


B
@6rama9

Alles gut.
Deine Meinung.
Meine Meinung.

06.05.2019 17:57 • #164


T
Zitat:
Für mich ist Gefühle sind nicht verhandelbar der feigst-möglichste Satz und negiert weitgehend jede Eigenverantwortung für die eigene Gefühlslage


Gefühle sind definitiv nicht verhandelbar. Gefühle machen einen Menschen aus. Ich kann mit massiv kopfgesteuerten Menschen nichts anfangen. Kerzenlicht, Kaminfeuer oder gutes Essen ändern nichts daran, ob ich jemanden liebe oder eben nicht. Jemanden deshalb als psychisch krank zu bezeichnen, finde ich voll daneben. Das hat nichts mit Feigheit oder fehlender Eigenverantwortung zu tun, ganz im Gegenteil, es gehört Mut dazu, zu sich und seine Gefühlen zu stehen. Authentisch sein.....

06.05.2019 19:05 • x 3 #165


A


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