Verwirrt und verletzt

Zitat von Butterblume63:

Emma,in jeder Beziehung kommt es zu Anpassungen damit die funktionieren. Gilt beruflich wie privat. Nur,wenn man sich dabei verbiegt, sich unwohl ja dadurch fremdbestimmt fühlt geht es in die falsche Richtung.Ein Mensch der für sich Monogamie als unabdingbar in einer Beziehung betrachtet geht kaputt,wenn der Partner ...

Du hast recht, und ich muss dazusagen, dass auf den Putz gehauen maßlos übertrieben ist.
ich habe lediglich freundlich mitgeteilt, dass ich den Vorfall äußerst überraschend und verletzend finde und dringend darüber sprechen möchte.

Zitat von Lillilli:

Ja das würde mir auch Sorgen machen. Da zeigt er wenig Verständnis für deine Gefühlswelt, dass er sofort wieder gut dasteht, ist ihm wichtiger. ...

Die ganz einfache Frage ist doch: Wieso ist ER sauer weil ER Regeln gebrochen hat.

Ich finde da keine andere Erklärung als klassische Schuldumkehr.

Für mich betreibt er Schuldumkehr und versucht dich zu manipulieren ....

Ich wäre da ganz vorsichtig und würde gut meine Gefühle fühlen und die auch mitteilen. Ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken was für einen Partner du brauchst damit du dich geliebt und aufgehoben fühlst.

Manipulation ist keine Liebe.

Butterblume beschreibt es sehr gut. Diese Art der Reaktion deines Freundes ist typisch. Er begeht einen Seitensprung und Du bist die, die Stress macht. Du bist SCHULD! Nicht er. Und deshalb darf er sogar "angesäuert" sein. DU hast dich nun zu entschuldigen, nicht er.
Eine gesunde Reaktion wäre, das Gespräch und die Beziehung sofort abzubrechen und sich nicht auf endlose Diskussionen entlassen. Damit macht man nämlich die ersten Zugeständnisse.

Zitat von EmmaPeeling:

Du hast recht, und ich muss dazusagen, dass auf den Putz gehauen maßlos übertrieben ist. ich habe lediglich freundlich mitgeteilt, dass ...

Deine Reaktion kam aber anscheinend bei ihm wie auf den Putz hauen an. Gerade sehr erfolgreiche Menschen die obendrein gewohnt sind, dass die bewundert werden können ganz schlecht bis gar nicht mit Kritik oder wie du es für dich nennen willst umgehen. Sie hauen dann um sich statt ihr Verhalten was zur Kritik führt zu hinterfragen. Ich nenne dies Diven- Verhalten.

Zitat von EmmaPeeling:

Du hast recht, und ich muss dazusagen, dass auf den Putz gehauen maßlos übertrieben ist. ich habe lediglich freundlich mitgeteilt, dass ...

Also dabei hätte ich nicht ruhig und freundlich bleiben können! Ich wäre maßlos verletzt gewesen.

Zitat von EmmaPeeling:

ich halte Toleranz, Großzügigkeit und Gelassenheit für sehr hohe Werte,

Dann hättest du nicht nur ganz tolerant, das Treffen deines Freundes mit seiner Ex fördern dürfen, sondern dich ganz großzügig über sein er.oti.sches Auswärtsspiel freuen und ihm ganz gelassen dazu gratulieren müssen.
Stattdessen aber hast du dich an ein Forum für Liebeskummer und Trennungsschmerz gewandt, um zu deiner Unterhaltung hier Leute zu veräppeln, die wirklich verzweifelt sind bzw. wirklich Verzweifelten helfen möchten.

Zitat von EmmaPeeling:

Es tut mir außerdem leid, dass ich nicht in ausreichendem Maße Verzweiflung und ohnmächtige Wut zum Ausdruck bringen konnte,

Hier geht's nicht darum, Verzweiflung und Wut zum Ausdruck zu bringen; denn wir sind hier ja nicht die Philharmonie im Gasteig und du nicht die Königin der Nacht.
Aber authentisch sollte man sein und die eigenen Beiträge nachvollziehbar. Deine sind es nicht wirklich, und es gibt Foristen, die aufmerksamer lesen als du ihnen offenbar zubilligst und die sich von dir kein X für ein U vormachen lassen.

Zitat von EmmaPeeling:

Inzwischen hat sich die Unterhaltung ja nicht nur vom eigentlichen Thema (Betrachtungsweise der eingangs geschilderten Situation)
entfernt, sondern mir auch noch mein psychologisches Persönlichkeitsprofil sowie gute Tipps zu Wortwahl, genereller Ausdrucksweise und emotionalem Erwartungsmuster geliefert,

Das Ergebnis dieser Tipps werden wir sicher angemessen bewundern und dir gebührend applaudieren, wenn du unter deinem nächsten Namen - ohne Schirm, Charme, Melone und Lederanzug - mit deiner nächsten Story dein nächstes Thema eröffnest.

An einer Beziehung haben immer zwei Personen einen Anteil.
Hier gibt es eine Kennenlernphase, - davon spreche ich nach sechs Monaten - in der die Nähe zur Ex Freundin seitens der TE forciert wurde.
Nun wundert man sich, dass der Bitte nach intensivem Austausch mit dieser nachgegangen wurde und weist den Partner höflich darauf hin, dass das eigentlich doch nicht so ganz in Ordnung war....

Self-fulfilling prophecy...

Die Kennenlernphase ist ja dazu da, um zu schauen, ob eine tiefe Liebesbeziehung daraus werden kann, kann hier nicht mM nach.
Nun würde ich dem Wunsch des Partners nachkommen und ihn höflich darum bitten, mir den Rücken zu kehren oder aber einfacher, selbst gehen...

Man kann es sich auch selbst verkomplizieren.

Liebe TE,

Ich versuche nochmal halbwegs wertungsfrei auf deine Geschichte einzugehen und mich nicht im Klein-Klein des Ganzen zu verlieren.

Zitat von EmmaPeeling:

Seit einem halben Jahr bin ich himmelhochjauchzend frisch verliebt in einen großartigen Supermann.
Wir haben denselben Humor, machen coole Musik zusammen, haben gemeinsame Hobbys, eine ähnliche Lebensgeschichte und dieselben politischen und spirituellen Überzeugungen. Außerdem ist er ein überaus erfolgreicher Extremsportler, Erfinder und Liebhaber, so dass ich ihn erbarmungslos anhimmle und bewundere.

Das hat mich an eine Beziehung erinnert, die ich selbst in meinen 20ern hatte. Ich war mit dem Mann sechs Jahre zusammen und nach einem grandiosen Beginn wurde die Beziehung zunehmend zu einem furchtbaren Gefängnis aus endlosen Diskussionen und Abhängigkeiten und es brauchte einen immensen Energieaufwand um mich aus der Sache zu lösen.

Ich kannte ihn bereits aus der Schule. Er war der attraktivste Junge der Schule und Mitglied einer recht erfolgreichen Band. Ein Mensch, dem die Anerkennung von außen unglaublich wichtig war. Umso überraschter war ich, dass er ausgerechnet Interesse an mir zeigte. Wir wurden ein Paar als ich Mitte 20 war und ich konnte mein Glück kaum fassen.
Da er im oberflächlichen Kontakt sehr nett und positiv war und wir die Jahre bevor wir zusammen kamen locker befreundet waren, war ich vollkommen verwundert als ich merkte, dass er im engen Kontakt überaus egoistisch und selbstfixiert war.
Im Zweifelsfall war er sich stets der nächste und Kritik oder Ansprüche meinerseits wurden gerne als Unlockerheit bzw. Egoismus abgetan.
Eine halbwegs entspannte Beziehung war nur dann möglich, wenn ich mich seinen Aktivitäten, Plänen usw. komplett angepasst habe mit einer gleichberechtigten Beziehung hatte das nichts zu tun.
Ich merkte, dass er eigentlich gar keine Partnerin suchte, sondern einen Fan, der ihn in seiner Grandiosität kritiklos bestärkte.
Da es mir damals noch wichtig war über so einen begehrten Mann in meinem eigenen Selbstwert gestärkt zu werden habe ich mir vieles gefallen lassen und bin oft über meine Grenzen gegangen bzw. tatsächlich an Selbstverständlichkeiten gezweifelt, die in einer gesunden Beziehung völlig normal sind, zB, dass man seinen Partner nicht betrügt, außer man hat im Vorfeld anderes abgesprochen.

Bei Menschen, die sehr nach außen gehen, die eine Bühne suchen und brauchen, die Sportarten extrem betreiben, die sehr leistungsorientiert sind usw. bin ich inzwischen sehr vorsichtig geworden.

So leistungsorientiert zu sein, bedeutet nämlich oft, dass man dafür einen sehr großen Preis zahlen muss, zB genügend Zeit und Verständnis dafür zu haben, dass die nächsten ein eigenes Leben und Bedürfnisse haben, die zu berücksichtigen sind.
Der eigenen Herrlichkeit wird alles andere untergeordnet.

Oft ist es auch so, dass nach der Grandiosität gestrebt wird, weil es charakterliche Defizite bzw. ein gravierendes Selbstwertproblem gibt, dass nur dadurch vorübergehend gelöst wird in dem man von außen beklatscht und hofiert wird.

Ich spreche natürlich von Extremen, aber so in die Richtung scheint es bei deinem Partner zu gehen.

Meine beiden besten Beziehungen hatte ich mit ganz normalen Männern, keine Supermänner. Zwar gab es da nicht diese extremen positiven wie negativen Gefühle, aber die Grundlage hat gestimmt und Grenzen wurden respektiert.

Zitat von EmmaPeeling:

Ich finde mich eigentlich ganz sachlich und unaufgeregt, aber es macht mich allmählich wütend, dass ich die Schuld und den schwarzen Peter zugeschustert bekomme und mein Bedürfnis, über den Vorfall zu sprechen, als Hysterie und Machtgehabe interpretiert wird

Spannend.
Auf mich wirkt das eigentlich so wie die klassische Schuldumkehr in den Fällen, in denen der eine Partner den anderen richtig klassisch betrügt.
Deine Wut ist sogar berechtigt, weil es ist schon in gewisser Weise eine Form der Manipulation.
Darauf würde ich an deiner Stelle auch nicht eingehen.

Zitat von LoveForFuture:

An einer Beziehung haben immer zwei Personen einen Anteil. Hier gibt es eine Kennenlernphase, - davon spreche ich nach sechs Monaten - in der die Nähe zur Ex Freundin seitens der TE forciert wurde. Nun wundert man sich, dass der Bitte nach intensivem Austausch mit dieser nachgegangen wurde und weist den Partner ...

Du hast vollkommen recht.
Ich war so naiv zu glauben, dass mein Vorschlag, sich mit der Ex mal auszusprechen und Frieden zu schließen sich auf ein ganz normales Gespräch beim Kaffee beschränken würde.

Nun, ich meine es nicht böse, möchte dir nur die Augen öffnen.
Mach es ihm nicht zu leicht!

Zitat von leilani:

Oft ist es auch so, dass nach der Grandiosität gestrebt wird, weil es charakterliche Defizite bzw. ein gravierendes Selbstwertproblem gibt, dass nur dadurch vorübergehend gelöst wird in dem man von außen beklatscht und hofiert wird.

Ich spreche natürlich von Extremen, aber so in die Richtung scheint es bei deinem Partner zu gehen.

Auf mich wirkt auch die TE selbst so.

Zitat von Landlady_bb:

Auf mich wirkt auch die TE selbst so.

Genau mein Gedanke!

Zitat von Landlady_bb:

Auf mich wirkt auch die TE selbst so.

Das stimmt, den Gedanken hatte ich auch. Wobei sich dann die Beziehung recht schnell erübrigen wird, weil sich dann ja beide nicht das geben können, was sie brauchen. Es kann ja nur einer der Star der Beziehung sein