Vertrauensproblem durch Handyverhalten der Partnerin

Zitat von User01:

Ich weiß, das mir jetzt einige raten werden, diese Beziehung zu beeenden. Dies ist aktuell auch eine realistische Option für mich.

warum sollte man wegen so was eine an sich gute Beziehung beenden? Das ist doch nichts, worüber man nicht reden könnte?

Hallo nochmals! Du hast offenbar ein wirklich schlechtes Bauchgefühl...nicht gut! Sprich deine Freundin doch einfach darauf an, auch mit dem Hinweis dass sie sich nicht ausreden soll.

Warum erinnert mich diese Geschichte an Paul Watzlawick und seine berühmte Geschichte mit dem Nachbarn und dem Hammer.

Mann @User01 , du bist 40 und keine 18 mehr. Im dem Alter sollte man gelernt haben, Probleme anzusprechen und zu lösen. Statt immer mal durch die Blume zu fragen, wäre der richtige Weg, deine Bedenken klar zu äußern und evtl Aufklärung durch Handy-Einsicht zu erlangen. Ob du den zweiten Schritt überhaupt brauchst, wird sich mit dem klaren Äußern der Bedenken zeigen.

Aber dein Rumeiern geht gar nicht. Das vergiftet eine eventuell wunderbare Beziehung oder verlängert eine eventuell toxische.

Zitat von _Tara_:

Es heißt die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung).

Vollkommen richtig. Ich war mal wieder bei:
das Gesetz
und nicht
die
Verordnung.
Mea culpa.
Was natürlich trotzdem nichts an der Tatsache ändert, dass man gar nicht so einfach Einsicht verlangen kann, wenn auch Dritte an den Chats beteiligt sind, wovon ich schwer ausgehe, wenn sie nicht zu Selbstgesprächen neigt.
Ganz davon abgesehen liegt bei einer Beziehung wohl deutlich mehr im Argen, wenn man seinem Partner nur vertrauen kann, indem man ihn kontrolliert.

Wenn jemand ansonsten keinen Stress macht, geht es gar nicht immer um Kontrolle.

Manchmal ist es auch ganz profane Neugier. Ich hatte früher schon männliche und weibliche Freunde, die Gelegenheiten alleine in fremden Räumen eben mal genutzt haben, um ein bisschen zu schnüffeln und zu kramen, meine beste Freundin hat immer genüsslich heimlich das Tagebuch ihrer großrn Schwester gelesen, ich hab die Schatzkiste von meiner genau überwacht, was da reingewandert ist.

Das war einfach nur Neugier. Aber eben auch nicht in Ordnung. Ich hab das Gefühl, dass viele Frauen da in der Tendenz neugieriger sind, als Männer.

Obwohl ich persönlich es schräg fände, wenn ich zur Handykontrolle antreten sollte, wenn ich mir nicht zuschulden hab kommen lassen, scheint sie kein Problem damit zu haben, das Handy des Partners zu checken. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie auch nichts dagegen haben kann, wenn der TE das auch bei ihr macht. Alles andere wäre ziemlich dreist.

Was ich trotzdem aus Prinzip ablehnen würde, wäre, dass der Partner meine kompletten Chats liest, weil das für mich eben auch eine Vertrauensverlettung gegenüber den Menschen darstellt, die mir geschrieben haben.

Ich finde das bis hierher trotzdem alles keine gravierenden Vorfälle und denke, dass man das alles klären und im einem offenen Gespräch einen gemeinsamen Weg finden kann.

Vielleicht war es eine Freundin die ständig schreibt. So eine hab ich auch.
Natürlich kann es auch dieser Typ sein. Hast du denn das Gefühl sie will lieber ihn als dich? Dann ist es er.

Zitat von Lug:

Vielleicht war es eine Freundin die ständig schreibt. So eine hab ich auch.
Natürlich kann es auch dieser Typ sein. Hast du denn das Gefühl sie will lieber ihn als dich? Dann ist es er.

Da habe ich mal eine Frage: Haben diese Ewigschreiber eigentlich auch ein reales Leben? Das muss sich doch um eine Krankheit handeln, wenn man den ganzen Tag nur am Handyschwatzen ist, oder?

Meine Ex war eigentlich nie der Handyschwatz-Typ, bis sie ihren Lover traf und mich betrog. Dumm von ihr anzunehmen, dass mir das nicht auffallen würde. Hätte sie nur mit jemandem gequatscht - nun, das machen seltsamerweise alle Frauen. Aber wenn plötzlich die Handyflut kommt oder sich solche Menschen immer heimlich zurückziehen zum Heimlichsäuseln, ist zumeist irgendeine Schwe...rei im Gange. War bei mir so, nicht nur bei der Exfrau. Auch ein paar Frauen, die ich nach der Scheidung mal traf zwecks Kennenlernen, habe ich ganz schnell abgeschossen - da war immer was im Hintergrund. Auch ein Grund für meinen Rückzug aus dieser kranken Welt.

Hi User, klingt nicht gut, wie du das Handyverhalten beschreibst. M.E. ist da definitiv etwas faul. Ob sich das durch offenes Ansprechen klären lässt, bezweifle ich bei ihrem Verhalten. Da sie das auch unauffälliger und ohne dein Misstrauen zu wecken durchziehen könnte, ist ihr die Person am anderen Ende entweder superwichtig, so das sie auf keinen Fall etwas verpassen will oder sie manipuliert dich einfach nur..... erhält deine Aufmerksamkeit.... (allerdings sehr schräg...)

Wie auch immer..... du könntest da mit ihr tausend Vereinbarungen ausmachen.... den Kern des Problems wird es vermutlich nicht treffen.

Bleibt wohl nur, selbst die Verantwortung zu tragen und sich einen Plan, Ziel, Strategie, was auch immer festzulegen....

Ich möchte mich nun nocheinmal melden, da hier so viel Feedback kam und mein Thread hier, was ich eigentlich gar nicht wirklich erwarten konnte, mir geholfen hat, zumindest einen Schritt voranzugehen.
Vielleicht interessiert ja auch ein paar von euch, wie die Geschichte weitergegangen ist.

Bevor ich das Thema erstellte, hatten wir wieder Diskussionen ob des benannten Problems.
Ich hatte, was wahrscheinlich mein Fehler war, bislang nie mit Nachdruck konkrete Situationen bei ihr hinterfragt, auch weil ich keine unschönen Szenarien beschwören wollte. Das dies immer ein Fehler ist, habe ich in den letzten Tagen (auch hier) gelernt.
Ich mußte mich halt noch nie mit soetwas auseinandersetzen in meinem bisherigen Beziehungsleben.

Ich habe sie sie letzte Woche noch einmal mit allen Zweifel weckenden Situationen konfrontiert und hier final eine Erklärung verlangt, mit Aussicht auf Beziehungsende, falls sie sich weiter verweigert.

Schlussendlich war ihre Antwort: Ich erzähl dir das, hätte ich von Anfang an machen sollen, es ist aber eigentlich banal, mit keinem s. Hintergrund und moralisch nicht verwerflich.

Gestern war sie bei mir und hat mir dann alles erzählt.
Es waren im Endeffekt drei Männer, von denen sie die ganze Zeit Nachrichten bekommen hat.
Alle kennengelernt vor unserer Zeit und nicht so, wie jetzt sicherlich die meisten vermuten.

Um das halbwegs verstehen zu können, muß man wissen das meine Freundin und ich uns abseits der breiten Masse bewegen und unser Ding für uns durchziehen. Wir waren auch beide die größere Zeit unseres Lebens Single und haben uns allein durchgeschlagen und unsere Probleme selbst gelöst.
Beruflich haben wir paradoxerweise viel mit Menschen zu tun und bekommen auch beide sehr häufig Sorgen und Nöte unserer Mitarbeiter erzählt. Wahrscheinlich auch ein Grund warun wir privat die Ruhe bevorzugen.
Abgesehen davon und konträr zu mir hat meine Partnerin jedoch eine ausgeprägte soziale Ader hinsichtlich Problemen Anderer und versucht zu helfen, wenn sie mit Elend konfrontiert wird. Und das auch manchmal sehr selbstlos.

Mit dem ersten Mann hatte sie sich in ihrer letzten Single Phase über längere Zeit getroffen, ohne das es laut ihrer Ausage zu S. gekommen ist, quasi ein platonische Beziehung, welche aber von ihr beendet wurde.
Die anderen beiden hat sie im Alltag kennengelernt, einen heulend vor einem Geschäft (da geht sie halt dann hin und fragt was los ist) und einem im Zug, der ihr seine problembehaftete Lebensgeschichte erzählt hat.
Sie hat einen von den beiden nie wieder gesehn, nur telefoniert und Nachrichten geschickt, den anderen zweimal mit Hotelübernachung besucht, um ihn zu helfen (Mutter an Krebs gestorben, Wohnungsauflösung und neue Jobsuche, war ein junger Kerl) und danach noch Kontakt via Telefon.

Der Platoniker hat sie wohl dann bis vor kurzem mit Nachrichten genervt, mit den beiden anderen schreibt sie nach ihren Aussagen sporadisch.

Ich bin geneigt ihr zu glauben, da ich sie doch etwas kenne und sie in unserem Gespräch auch authentisch wirkte.
Meine Frage war natürlich, warum sie mir das alles nicht am Anfang erzählt hat, das hätte höchstwahrscheinlich die allermeisten unschönen Situation verhindert.
Ihre Antwort war, das sie dies als ihre eigenen Probleme angesehen hat, die für unsere Beziehung unrelevant sind und sie selbst lösen muß.
Im Falle des Platonikers war ihre Befürchtung, das ich mich der Sache angenommen hätte, wenn sie mir davon erzählt hätte.

Klingt alles für Außenstehende sicher komisch, aber ich kenne sie und glaube ihr.
Mein Problem ist nun nur, das sie mich wegen diesen (eigentlich banalen) Sachen ein halbes Jahr angelogen hat, um diese Kontakte geheimzuhalten.
Am Anfang, weil sie, wie schon geschrieben, dies als ihr eigenes Problem ansah, im weiteren Verlauf, nach den ersten Verdächtigungen von mir, weil sie es nicht mehr konnte, ohne laut ihrer Befürchtung falsche Schlüsse in mir hervorzurufen.

Ich weiß, das klingt ziemlich abstrakt,aber wir sind auch zwei durchaus abstrakte Menschen.

Das Gespräch gestern ist so geendet, wie Krisengespräche eigentlich nicht enden....

Nun befinden wir uns aktuell sozusagen in einem Vakuum.
Das wir uns lieben, steht außer Frage.
Sie war die ganze Zeit mit meinen Verdächtigungen konfrontiert, welche für sie sehr schlimm waren/sind.
Ich habe absolut kein Problem damit, wenn sie sich dazu hinreißen gelassen hat, anderen zu helfen, jedoch sind für mich ihre Lügen ein großes Problem.

Keiner von uns weiß nun richtig, wie es weitergehen soll.
Mal sehen.

Zitat von User01:

Mit dem ersten Mann hatte sie sich in ihrer letzten Single Phase über längere Zeit getroffen, ohne das es laut ihrer Ausage zu S. gekommen ist, quasi ein platonische Beziehung, welche aber von ihr beendet wurde.
Die anderen beiden hat sie im Alltag kennengelernt, einen heulend vor einem Geschäft (da geht sie halt dann hin und fragt was los ist) und einem im Zug, der ihr seine problembehaftete Lebensgeschichte erzählt hat.

Yo, alles klar.
Und was kann ich jetzt tun damit du einen Schlag auf dem Hinterkopf spürst?

Zitat von User01:

Mein Problem ist nun nur, das sie mich wegen diesen (eigentlich banalen) Sachen ein halbes Jahr angelogen hat, um diese Kontakte geheimzuhalten.

Was sagt dir dein Gefühl?

Weil:

Zitat von User01:

ch habe absolut kein Problem damit, wenn sie sich dazu hinreißen gelassen hat, anderen zu helfen, jedoch sind für mich ihre Lügen ein großes Problem.

Sehr verständlich.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass mir alles als Deckmantel des helfens suggeriert wurde und lügen konnte sie gar nicht als Lüge wahrnehmen.

Es gab einen Grund nicht die Wahrheit zu sagen , also ist es nicht gelogen
Merkst du was?

Zitat von User01:

Mein Problem ist nun nur, das sie mich wegen diesen (eigentlich banalen) Sachen ein halbes Jahr angelogen hat, um diese Kontakte geheimzuhalten.

Genau das ist es ja. Wenn ich einen neuen Partner habe, verliebt bin und es mir superwichtig ist, dass sich die Beziehung gesund entwickelt, dann erzähle ich sowas. Selbstverständlich eigentlich.

Weshalb einen Riesenpopanz aufbauen, wenn irgendwelche Kontakte aus grauer Vorzeit stressen? Zumal dann, wenn es gar nicht um Ex-Dates etc. geht, sondern um Leute die Hilfe brauchen?

Weshalb muss man mit sowas alleine klarkommen?

Bei mir würde sich da definitiv ein unangenehmes Bauchgefühl breitmachen. Und ich würde ihr die Erklärung auch nicht abnehmen.

Vor allem: jeweilige Verhaltensweisen, Umgang mit Konflikten etc. sowas zeigt sich schon sehr früh.

Damit öffnest du nämlich Tür und Tor für jegliche Salamitaktik wenn es unangenehm wird, weil sie ja so uneigennützig ist und dich schonen will.

Will sie natürlich nicht - sie möchte es für sich selbst möglichst einfach und widerstandsfrei.

100%, dass da mehr hinter war als bloße Hilfsbereitschaft.

Ich gehe von mir selber aus und kann mir gut vorstellen, dass ihre Geschichte stimmt, weil ich selber auch jemand bin, der öfters mal Menschen, die gerade etwas Unterstützung brauchen, an die Hand nimmt und sie ein Stück ihres Weges begleitet, unabhängig vom Geschlecht und niemals waren da irgendwelche 6uellen oder romantischen Absichten dahinter.

Dass sie da nicht mit offenen Karten gespielt hat, ist kritisch.

Ich kann aber nachvollziehen, wie sie da so reingerutscht ist, in Ordnung ist es dennoch nicht.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass solche Dinge, die ja kein Fremgehen beinhalten, zum sich Zusammenraufen dazu gehören und man durch das Überwinden solcher Krisen und das damit verbundene Klären von Standpunkten zusammenwachsen kann.

Wenn du das Gefühl hast, dass ihr das für die Zukunft klären könntet, dann würde ich ihr vergeben. Allerdings muss sie vielleicht jetzt im Nachgang auch initiativ mehr Offenheit an den Tag legen, um dein Vertrauen zurück zu gewinnen.

Und nach wie vor würde für mich gelten, dass ich im gemeinsamen Bett auch keine Dritten haben möchte.

Ich wünsche dir, dass ihr eine Lösung findet, die gut für dich ist. Schön, dass du nochmal zurückgemeldet hast und lass gerne noch mal hören, wie es weiter ging!

Zitat von Körperklaus:

Yo, alles klar.
Und was kann ich jetzt tun damit du einen Schlag auf dem Hinterkopf spürst?

Nunja, glaube nicht, das ich mir darüber nicht Gedanken gemacht hätte.
Es ist nur so, was vor unserer Beziehung war, geht mich nix an, und selbst wenn sie mit diesen Männern in ihrer Single Zeit etwas gehabt hätte, wäre das kein Problem für mich... jeder hat seine Vergangenheit.
Laut ihrer Ausage wohnen zwei von ihnen aber in anderen Bundesländern, sie hat, seit wir zusammen sind, auch keine Lücken in ihren Aufenthalten, welche darauf hindeuten, das sie da noch realen Kontakt hat.
Es war halt immer nur ihr Handyverhalten.
Von daher bin ich aktuell schon geneigt, ihr das zu glauben.

Wie gesagt, ich bin grade in einer schwierigen Phase des Abwägens und alle Möglichkeiten sind offen.

Zitat von User01:

Nunja, glaube nicht, das ich mir darüber nicht Gedanken gemacht hätte.
Es ist nur so, was vor unserer Beziehung war, geht mich nix an, und selbst wenn sie mit diesen Männern in ihrer Single Zeit etwas gehabt hätte, wäre das kein Problem für mich... jeder hat seine Vergangenheit.
Laut ihrer Ausage wohnen zwei von ihnen aber in anderen Bundesländern, sie hat, seit wir zusammen sind, auch keine Lücken in ihren Aufenthalten, welche darauf hindeuten, das sie da noch realen Kontakt hat.
Es war halt immer nur ihr Handyverhalten.
Von daher bin ich aktuell schon geneigt, ihr das zu glauben.

Wie gesagt, ich bin grade in einer schwierigen Phase des Abwägens und alle Möglichkeiten sind offen.

Blöde Situation! Meine Ex war auch erst angeblich nur eine Hilfe für den dann künftigen Next, er war sogar ihr Klient, aber da hat sie ihr Handykonsum und letztlich ein Erwischen in Flagranti verraten. Insofern läutet bei mir die Alarmstufe, wenn eine Frau angeblich nur nebenbei mit anderen Männern mündlich rumlabert, die Erfahrung hat gezeigt, meistens ist es doch anders.

Wenn sie so ein Helfersyndrom hat, soll sie die Männer doch an Profis verweisen - oder ist sie Psychologin?

Du hast ihr (hoffentlich) unmissverständlich klargemacht, dass dieses nicht gut für Eure Beziehung ist - gerade im Hinblick auf die Lügen. Ein Restzweifel wird wohl immer bei Dir hängen bleiben, mir würde es nach meinen Erfahrungen immer so gehen und in Kombination mit den Lügen würde ich sofort den Stecker ziehen. You never know all and everything .....

Tja, ich weiß auch nicht, wie Du am Besten vorgehst - Minimum würde ich zur Bedingung machen: No more lies, otherwise - Good Bye.

Zitat von User01:

Ich bin geneigt ihr zu glauben, da ich sie doch etwas kenne und sie in unserem Gespräch auch authentisch wirkte.

Das wäre ich nicht. Ich halte das für eine ziemlich fadenscheinige und noch dazu total schlappe faule Ausrede, was sie Dir da erzählt hat. Alle 3 Typen natürlich vor Deiner Zeit, natürlich rein platonisch, natürlich nerven die sie u.s.w. Nee, is' klar.

Aber wenn Du geneigt bist, ihr zu glauben, ist es doch gut. Dann glaubst Du ja demnächst, zu wissen, dass ihr Handyverhalten rein platonische, ihrem Helfersyndrom geschuldete Ursachen hat und hast damit kein Problem mehr.